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V O R W O R T
Dieses Buch ist der Erinnerung an unsere 5 Familien im Libanon und Palästina und an ihre Nachfolger gewidmet. Es sind Beiträge zu unsere Familiengeschichte ab 1891 in Baden-Württemberg und Libanon, bis heute, Oktober 2022.

Dieses Buchprojekt bezüglich unsere Familiengeschichte in Libanon, Palästina und Deutschland wurde nach vielen Jahren von mir über unser Leben und unsere Existenz geschrieben. Ich glaubte während der vergangenen Jahre, dass ich unsere Familiengeschichte nicht schreiben kann, weil ich kein Schriftsteller, kein Reporter, kein Geschichtenerzähler bin, hat dann doch geklappt ohne Hilfe meiner älteren Geschwister, Verwandte, Freunde, Bekannte.

10 Zeitzeuginnen:
1) Unsere Grossmutter Bertha Kleinknecht geb. Unkel
2) Unsere Mutter Jamiléh Mansour Kleinknecht
3) Unsere Tante Klara Kleinknecht
4) Unsere Tante Linda Kleinknecht geb. Zeidan Ehefrau meines Onkels Theodor Kleinknecht und ihre Söhne Manfred und Helmut
5) Unsere Tante Emeli Kleinknecht geb. Salloum Ehefrau meines Onkels Adolf Kleinknecht
6) Meine 4 Schwestern: 7) Bertha, 8) Charlotte, 9) Anita, 10) Hilde Kleinknecht
Und 7 Zeitzeugen:
1) Unser Grossvater Wilhelm Kleinknecht
2) Unser Onkel Theodor Kleinknecht
3) Unser Vater Albert Kleinknecht
4) Unser Onkel Adolf Kleinknecht
Wir drei Brüder:
5) Rudolf Kleinknecht
6) Ich, Paul Kleinknecht
7) Wolfgang Kleinknecht

erzählen unsere ganz persönliche Familiengeschichte, angefangen als unsere Grosseltern 1891 von Baden-Württemberg, unsere Grossmutter von Hall, unser Grossvater von Wisslensdorf nach Beirut wegen Arbeit ausgewandert sind.

Überlebt haben unsere Familien 2 Weltkriege, 2 Bürgerkriege, einige Erdbeben, Flucht, Vertreibung, Aussiedlung, Gefängnisse in Libanon, und auch davon, was das Leben “danach” für uns bereit gehalten hat. Unsere Geschichte berichtet von Überlebungskämpfe, von traumatischen Begegnungen in Internierungslagern in den Höllen der Türkei, Libanon, Palästina und vom immerwährenden Heimweh für die zwei Heimatländer: “Deutschland und Libanon”. Diese Ereignisse einigen den Wunsch, dass solch ein Leid nie wieder geschehen möge. Ergänzt werden die Zeitzeugenberichte durch viele original Dokumente, von vor Weltkrieg Eins, bis nach Weltkrieg Zwei, durch Bilder, Landkarten, Zeugnisse, Korrespondenz, Briefe, Berichte, Informationen von mehreren Familienangehörige, Unbekannte neugierige Leute von 4 Kontinente; Asien, Australien, Europa, Amerika, die unsere Familiengeschichte via Google zufällig entdeckten, gelesen und Hintergrundinformationen erforscht haben. “Es war für unsere Familien eine sehr schlimme Zeit. Aber wir haben alles überstanden, ohne irgendwelche Hilfe von der lieben deutschen Heimat zu bekommen. Wir wünschen niemandem diese Zeit, niemandem, niemandem, niemandem”!

Unsere Existenz in Libanon, unsere Bemühungen, unser Leben wurzeln in Erinnerungen; Momente aus der angenehmen Vergangenheit bis vor Weltkrieg Zwei gut in Erinnerung, um über die gegenwärtigen schlechten Tage nachzudenken. Entdecken Sie unsere Höhen und Tiefen von 1891 im Libanon, Palästina, Syrien (mein Vater Albert, seine Brüder Theodor, Adolf während Weltkrieg Eins im Asien Korps in Syrien und Irak, mein Vater und sein Bruder Adolf während Weltkrieg Zwei im Afrika Korps in Libyen.)

Seit c. 10 Jahre erkundigt sich die deusche Botschaft Beirut, welche deutsche Personen, deutsche Familien in Libanon, via das libanesische AA, The General Security, die, die libanesische Nationalität bekommen haben, konfiziert ihre deutsche Reisepässe, erschwert ihnen somit ihr Leben und ihre Existenz in Libanon, können somit nicht mehr kurzfristig mit libanesische Pässe nach Europa und andere Länder reisen.

Ein Schengen Visum zu bekommen, ist eine langwierige, vielzitierte Angelegenheit, auch für jene deutsche Staatsbürger, die ihre deutsche Nationalität verloren haben, als wären sie nie echte Deutsche gewesen. Die unfreundlichen Botschaftangestellten teilen ihnen mit, dass ihre Visumanträge vorzüglich bearbeitet werden, aber ihre Versprechungen wurden leider nicht aufrechterhalten. Typisches Benehmen von unfreundliche, erziehungslose, faule, autoritäre, kein gutes Benehmen von Beamtinnen und Beamte, die glauben, dass nur sie alles besser wissen, verstehen als ihr eigenes Volk.

In 1891, reisten unsere Grosseltern aus Baden-Württemberg, Deutschland, nach Libanon, mit Zug nach Genoa, Italien, mit Schiff von Genoa nach Beirut. Sie kamen nach Libanon wegen zwei Gründe: Erstens; sie hatten einen Traum die heiligen Länder, Libanon, Syrien, Palästina, Jordanien und Ägypten zu besuchen. Zweitens; mein Grossvater hat ein Angebot von der evangelischen Kirche seiner Heimatstadt, Wisslensdorf bekommen, um in Beirut zu arbeiten und somit wurde der Traum meiner Grosseltern erfüllt.

Stammbaum Großeltern
Stammbaum Familie Kleinknecht.

Es gibt zwei Theorien über den exakten Beruf meines Grossvaters. Gemäss meine älteren Geschwister, war mein Grossvater Theologe, so dass die evangelische Kirche seiner Heimatstadt ihn nach Beirut schickte, um Theologie in der Amerikanischen Universität zu Beirut zu unterrichten. Aber gemäss ein offizielles Dokument welches wir noch haben (siehe Anlage) war mein Grossvater beruflich Buchbindermeister und arbeitete in Beirut in der Druckerei der National Evangelical Church of Beirut, diese Kirche ist im historischem Beiruter Stadtzentrum. Diese Kirche wurde während des Bürgerkrieges 1975-1900 ziemlich beschädigt und geplündert. Nach dem Bürgerkrieg, wurde diese Kirche restauriert und sieht heute prächtiger aus als vorher. In dieser Kirche wurde meine Schwester Bertha Herrig am 12 März 1955 mit Johann Herrig getraut.

Meine Grossmutter war Lehrerin für die Sprachen: Deutsch und französisch.

National_Evangelical_Church_of_Beirut
National Evangelical Church of Beirut nach der Restauration.

Grossvater   : Wilhelm Friedrich Kleinknecht geb. 12.02.1847 in Wisslensdorf.
Grossmutter: Bertha Katarine Kleinknecht geb. Unkel 27.11.1862 in Schwäbisch Hall.

Grandmother
Grossmutter Bertha. Fotografiert in London vor der Heirat c. 1887.
Ottoman Post Office in Beirut 1900
Osmanisches Postamt in der Nähe des Beiruter Hafen c. 1900. Von hier schickten meine Großeltern ihre Briefe nach Deutschland.
german post office in beirut
Das Kaiserlich-Deutsche Postamt befand sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts östlich der Saint Louis Capucin Cathedral in der Innenstadt von Beirut und nördlich des Grand Serail und des Council of Reconstruction and Development. Auch von diesem Postamt haben meine Großeltern ihre Post nach Deutschland geschickt.

Geboren sind in Beirut eine Tochter und drei Söhne:

Theodor Immanuel Kleinknecht   (am 06.02.1892)
Klara Stefanie Kleinknecht         (am 26.12.1893)
Albert Ludwig Kleinknecht           (am 17.05.1897)
Adolf Kleinknecht                        (am 21.08.1901)

Grosseltern mit den drei ältesten Kinder. Die Kinder von links nach rechts: Tante Klara, Albert (Unser Vater) und Onkel Theodor.
Grosseltern mit den drei ältesten Kindern. Die Kinder von links nach rechts: Tante Klara, Albert, (unser Vater) Onkel Theodor. Beirut c. 1900.

Kaiser Wilhelm II. in Libanon, in Palästina und Syrien 1898:

Am 06. November 1898 ist Kaiser Wilhelm II. mit der kaiserlichen Jacht Hohenzollern, eskortiert von den Begleitschiffen: Hertha, Hela und Loreley, von Jaffa kommend in den Beiruter Hafen angekommen. Der Höhepunkt der Palästinareise war die Einweihung der deutsch evangelisch-lutherische Erlöserkirche in Jerusalem am 31. Oktober 1898, die über die Resten einer von Karl dem Grossen gegründeten Basilika errichtet wurde. Als Text dienten dem Kaiser die Verse aus 1 Timotheus 5 und 6 die vom Kaiser selbst als Widmung in die Kanzelbibel geschrieben wurden:

“Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung”.

germany-yacht

Königliche Yacht Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. im Hafen von Beirut, Libanon, November 1898, zeigt eine Ansicht von Ost Beirut.

In Palästina besuchte der Kaiser mit der Kaiserin vier Templerkolonien: Haifa, Jaffa, Sarona und Jerusalem.

Als der Kaiser am 6. November an Land ging, wurde er vom libanesischem Volk im Beiruter Hafen sehr stürmisch, lebhaft und mit Jubel empfangen. Die Abadays (die Starken oder Helden) vom bekannten islamischen Stadtviertel Basta und von den bekannten christlichen Stadtvierteln, Ashrafié, Saifi und Jemmeisé, in bunten Volkstrachten von damals, mit Tarbuschen, Turbanen bis Babuschen, (mit Hüte bis Pantoffeln) bekleidet, wie man es hier sagt, haben folgendes Lied gesungen, mit Trommel und Blasmusik begleitet:

Loy, loy, loy, ischa Malek Olmania,
Loy, loy, loy, rah ila al Saraya,
Loy, loy, loy, rah ila Baabda,
Loy, loy, loy, rah ila Aley,
Loy, loy, loy, rah ila Mouallaqa, Zahlé,
Loy, loy, loy rah ila Dimashq …..

und haben fröhliche Jodler erschallen.

Übersetzung: Ein deutscher König ist gekommen, besuchte das Rathaus, die Städte Baabda, Aley, Mouallaqa, Zahlé, Damaskus.

Die Parade des preußischen Königs Wilhelm II. bei seiner Ankunft im Beiruter Hafen 1898.

Dieses Lied haben unsere Grossmutter und unsere Mutter öfters gesungen und ist in meinem Gedächtnis wach geblieben. Deutsche Familien die in Beirut lebten, waren am Empfang des Kaisers im Hafen. Unsere Grosseltern mit Kinder waren auch am Empfang. Als Grossmutter den Kaiser sah, drängte sie sich durch die Menschenmenge mit ihrem Ehemann und Kinder. Sie trug Baby Albert, mein Vater, auf ihre Arme und stellte sich dem Kaiser vor:

“Ich bin Württembergerin aus Schwäbisch Hall, lebe in Beirut mit meiner Familie seit 7 Jahre”. Der Kaiser streichelte Alberts blonde Haare und sagte:Die Deutsche Kolonie in Libanon soll gedeihen”! Dieses Ereignis hatte sie uns öfters erzählt, weil es ihr schönstes Erlebenis war.

Trauerkranz für Sultan Saladin:

Der Kaiser und sein Gefolge besuchten auch Damaskus am Abend des 7. November. In Damaskus legte Kaiser Wilhelm Wert darauf, das Grab des Sultan Saladins zu besuchen. Im Mausoleum bei der Umayyaden Moschee legte er am 08.11.1898 einen goldenen Trauerkranz nieder und beschwor vor einer gewaltigen Menschenmenge die Freundschaft zwischen Harun Al-Rashid und Karl dem Grossen und erklärte:

“Möge der Sultan und mögen die 300 Millionen Mohammedaner, die, auf der Erde zerstreut lebend, in ihm ihren Kalifen verehren, dessen versichert sein, dass zu allen Zeiten der deutsche Kaiser ihr Freund sein wird”.

Der Kaiser hielt den hölzernen Sarg des Sultans für unwürdig und beauftragte umgehend deutsche Steinmetze einen Steinsarkophag als Ersatz zu fertigen. Dieser Sarkophag wurde angeliefert und steht heute leer neben dem hölzernen Sarg im Mausoleum. Die Araber wollten ihren grossen Sultan nicht umbetten, aber das Geschenk auch nicht zurückweisen. Der goldene Kranz ist nicht mehr da. Als Lawrence von Arabien in Damaskus einmarschierte, schickte er den Kranz nach London. Lawrence schrieb in seinem Begleitschreiben an das Imperial War Museum, er hätte ihn weggenommen da, “Saladin ihn nicht mehr braucht”!

EPH 4338
Trauerkranz für Sultan Saladin.
Als Kaiser Wilhelm II. das Grab von Saladin in Syrien besuchte, war er schockiert, wie bescheiden es war. Später finanzierte er die Restaurierung seines Mausoleums und spendete aus Bewunderung und Respekt für den großen General einen Marmorsarkophag.
Nach der Eroberung Syriens ging der französische General Henri Gouraud zu Saladins Grab in der Umayyaden-Moschee und trat gegen das Grab von Saladin und sagte: „Erwache, Saladin. Wir sind zurückgekehrt. Meine Anwesenheit hier weiht den Sieg des Kreuzes über dem Halbmond.“

Die Tafeln von Libanon:

Am 10. November brach der Kaiser von Damaskus zum letzten Reiseziel auf: Die Tempelruinen von Baalbek, wo er am frühen Abend eintraf. Der letzte Zielpunkt auf der weiten Orientreise war hier, im alten Heliopolis, erreicht: Hier hielt das Kaiserpaar die letzte Nachtruhe, inmitten der Trümmer der grössten Tempelbauten, die die Römer uns hinterlassen haben.

Tempelanlage Baalbek 200AD
Tempelanlage Baalbek, Libanon, 200 AD.

Früh am nächsten Morgen des 11. November 1898 erhob sich der Kaiser, besichtigte die Ruinen und weihte ein Geschenk des Sultans ein: Der Kaiser wählte eine Stelle an der nördlichen Innenwand des Bacchus-Tempels, eine grosse, zweiteilige Marmor Erinnerungstafel, eine in Deutsch und eine in Osmanisch die an den Besuch des Kaisers und seiner Gattin, Kaiserin Augusta Victoria,in Baalbek erinnerte. Nachdem Geröll, Matsch, Schlamm und Sand weggeschafft wurden, hingen die Tafeln in c. zehn Metern Höhe. In Osmanisch und Deutsch stand dort:

Bacchus Tempel
Bacchus Tempel in Baalbek, Libanon.

Sultan Abdul Hamid II. Kaiser der Osmanen, Seinem erlauchten Freunde Wilhelm II. Deutscher Kaiser, König von Preussen und Kaiserin Augusta Victoria, zur Erinnerung an die gegenseitige unwandelbare Freundschaft und den Besuch der kaiserlichen Majestät in Baalbek 15 November 1898.

Die Reiseführer in Baalbek erzählen noch heute den Touristen, dass die türkische Behörde damals von den Bewohnern der Stadt Baalbek 1000 Öllampen sammelte, um abends zu Ehren des romantischen Kaiserpaares die Tempelanlagen mit diesen Öllampen zu beleuchten, in Erinnerung an das 1000jährige Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation) – (Sacrum Imperium Romanum Nationis Germanicae) – und an ihrer Wiederkehr zu erinnern. Am Morgen des 12. November 1898, um 6.00 Uhr, lichtete die Hohenzollern die Anker. Am 26. November 1898, war der Kaiser wieder in Potsdam.

Der Herausgeber der Beiruter Zeitung Lisan al-Hal, Khalil Sarkis, schrieb in ein Erinnerungsbuch aus Berichten seiner Zeitung die er zusammengestellt hatte, wurde dem Kaiser am 24. Dezember 1898 nach Berlin nachgesandt. Bei den Beiruter Hafenarbeiter blieb die Erinnerung an den Kaiser noch Jahrzehnte später in einem kleinen Lied wach: 

Tray, tray, tray – malak almani – tray, tray, tray – nizil al-mina – tray, tray, tray – zammarit zummeira”.  

Übersetzung: Ein deutscher König fuhr zum Hafen hinab liess die Schiffssirene blasen.

Vor der Gedenktafel, die während des Besuchs des deutschen Kaiser Wilhelm II. in Baalbek im Jahr 1898 im Bacchus Tempel aufgehängt wurde, entstand dieses Foto vor der Entfernung des Gemäldes im Jahr 1919, um es in ein Museum zu stellen, und einige englische Soldaten erscheinen im Bild.

1918, 20 Jahre nach dem Besuch des Kaisers, besichtigte der englische General Allenby, nach der englischen Besetzung des Nahen Ostens die Ruinen. Als er die zwei unübersehbaren Tafeln sah, befahl er sie zu entfernen und völlig zu zerstören, sagte, die Zeiten hätten sich geändert! Auf Bitten seines libanesischen Reiseführers, Michel Allouf, verzichtete er auf eine völlige Zerstörung und begnügte sich dann damit, die Namen von Kaiser und Kaiserin herauszumeiseln. (Typisches Benehmen der hasserfüllten, Mangel an Bildung Beamte, Botschaftangestellte, Soldaten, Offiziere, die nichts von Geschichte, Denkmäler, Kulturen, Archäologie verstehen, aber nur Zerstörungen). “Der Siegeszug der Dummheit vom Homo incipient, dem Törichten und Unwissenden und borniert auf seine Ansichten beharren”!

Seit 1975 auf Veranlassung von Hans-Christian Lankes, deutscher Archäologe, dass die Namen des Kaisers und seiner Frau wieder eingraviert werden, hängen die restaurierten Tafeln wieder am selben Platz im Bacchus Tempel, ohne den als Rahmen gedachter, spitzer Giebel mit einem nach oben offenem Lorbeerkranz. Den wollte der Hotelbesitzer des Palmyra Hotel im Restaurant als Kundenfang behalten.

Baalbek: Erhebe dich wie ein Gedicht aus Rosen aus deine Ruinen. … Oder erhebe dich wie ein Gedicht aus Feuer und Trauer. … Es gab nichts Vergleichbares bevor dich. … Es wird nichts Vergleichbares nach dir geben. Nichts wie Baalbek! Ich vermisse dich Baalbek!

Kaiser Wilhelms linker Arm ist 15 cm kürzer als der rechte Arm, daher wurde er generell, rechter Arm über den linken Arm fotografiert. Das hat mit der Geburt zu tun. (Siehe Erb’s Palsy oder Erb-Duchenne Palsy)

Emperor Wilhelm II
Kaiser Wilhelm II. Bild in der Lobby des Palmyra Hotel in Baalbek, Libanon, fotografiert am 24.10.2010. Paul Kleinknecht (ich) stehend neben dem Kaiser. Das Hotel welches die Zeit vergessen hat.
william ii in palestine
Besuch von Kaiser Wilhelm II. in Jerusalem, 1898. Jerusalem, die hochgebaute Stadt, ist für jeden Schwaben, auch wenn er den Glauben längst verloren hat, eine heilige Stätte und eine Brücke zur Ewigkeit.
william grandson visit Jerusalem
Kaiser Wilhelms Urenkel, Prinz von Preussen auf den Spuren seiner Ahnen, besucht Jerusalem in 2008.

Der 6. Mai 637 n. Chr. ist der Tag an dem die arabischen Muslime die Stadt Baalbek betraten: Es gab keine Clans in der Stadt, die unabhängig vom byzantinischen Staat ideologisch mit dem christlichen Denken verbunden waren, und die Stadt war bis zum Ende des osmanischen islamischen Staates immer eine obligatorische Passage für die islamischen Länder. Und die Entscheidung vom Mai 1916, die Märtyrer der Unabhängigkeit durch die Türken hinrichten zu lassen, ist nichts anderes als die Absicht, die Libanesen an ihre Unterwerfung unter das ewige osmanisch-islamische Kalifat zu erinnern, aber es hörte auf zu existieren wie ihre Vorgänger. Am 6. Mai 1916, richtete Jamal Basha öffentlich gleichzeitig 7 Syrer in Damaskus und 14 Libanesen in Beirut wegen angeblicher anti-türkischer Aktivitäten hin. Der 6. Mai wird in beiden Ländern jährlich als Märtyrertag gefeiert, und der Ort in Beiruts Stadtzentrum ist als Märtyrerplatz bekannt.

Es gibt nicht viele Unterschiede zwischen dem Maroniten-Clan in Baalbek und Hermel. Sie ähneln sich in vielen Begriffen, Bräuchen, Werten und Traditionen, insbesondere im Hinblick auf die Rache der Aggressoren. Bis heute sind die Schiiten in Baalbek, Hermel und die Maroniten kreuzen sich um viele soziale Normen, die historisch durch Verknüpfung der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts verbunden sind.

Die Geschichte der Familie Harfouche bei der Abgrenzung der Grenzen dieser Beziehung ist immer noch solide. Die Söhne der schiitischen und maronitischen “Stämme” wissen, dass ihre Ursprünge gleich sind, also wer die Maroniten aus Nordsyrien und der Türkei unter der arabischen Herrschaft in die Berge des Libanon vertrieb, ist derselbe, der kam um die schiitischen Clans in Baalbek zu unterstützen, um die Schiiten nach Jabal Amel (Amel Berg) im Südlibanon und die Drusen in Ägypten um 1000 n. Chr. im südl. Zentrallibanon, Südsyrien bes. Hauran (Dschebel ed Drus, Drusgebirge) und N-Israel, vertrieb.

Weltkrieg Eins 1914 – 1918:

Grossvater Wilhelm ist am 16.02.1908 in Beirut verstorben und wurde im evangelischen Friedhof in Beirut beigesetzt. Mein Onkel Theodor ist Dezember 1961 gestorben und wurde neben Grossvater Wilhelm beerdigt. Der Friedhof – Cimetière Eglise Evangelique Française wurde 1867 in Beirut gegründet. Er war ursprünglich für die deutschen, französischen und schweizerischen protestantischen Einwohner von Beirut und hat eine Reihe interessanter Gräber für deutsche Einwohner der Stadt, darunter die Kaiserswerther Diakonissen, die eine einflussreiche Schule in Beirut seit 1860 betrieben. Wie viele deutsche Institutionen, wurde der Friedhof unter der französischen Mandatsregierung verstaatlicht, daher der französische Name.

Grabstein meines Großvaters Wilhelm Kleinknecht im evangelischen Friedhof in Beirut. Vor einige Jahren wollte die deutsche Botschaft den protestantischen Friedhof von Beirut restaurieren, um die Gräber und Grabsteine zu ​​säubern, damit die Namen der Toten lesbar sind. Aber die Mühlen der Bürokratien mahlen langsam und knirschen gewaltig. Aber bis heute hat man sich noch nicht um diesen verwahrlosten, lieblos, vernachlässigten Friedhof gekümmert. Der Spruch heisst wahrscheinlich: “Selig sind die Toten die in dem Herrn sterben”. (Martin Luther)

Die Kriege im Libanon verwandelten den schönen deutschen Blumengarten in Beirut entlang der Demarkationslinie, zwischen Ost- und West Beirut, in einen verwahrlosten mit verwüstete Grabsteine, in einen deutschen evangelischen Traumfriedhof! Der deutsche evangelische Friedhof in Beirut sieht aus wie eine nackte Wüste aus Steine und Sand. Das Grab meines Onkel Theodor Kleinknecht neben das Grab meines Grossvater Wilhelm Kleinknecht hat keinen Grabstein mehr. Wahrscheinlich wurde der Grabstein gestohlen oder durch Granaten zerstört worden. Tote soll man nicht ohne Grabsteine ruhen lassen. Meine Lippen sind versiegelt. Ich werde schweigen wie ein Grab!

Was hat Winston Churchill über Kaiser Wilhelm gesagt:

Winston Churchill gehörte von Anfang an zu den wenigen Politikern der Insel, die sich der persönlichen Diffamierung Wilhelms II. widersetzt hatten. Als britische Minister 1918 einen Kriegsverbrecherprozess gegen den nach Holland gegangenen Kaiser verlangten, opponierte Churchill diesem Projekt. Später verriet der britische Kriegspremier, ihm habe stets ein monarchisches Nachkriegs Deutschland vorgeschwebt, repräsentiert von einem Enkel des einstigen Kaisers.

Der Historiker Kettenacker verweist darauf, dass der geschichtsbewusste Premier “im kleinsten und vertrautesten Kreis” konziliant auftrat. Gegenüber US-Präsident erklärte Churchill, eine Wiederholung des Unfriedens der Zwischenkriegsjahre lasse sich nur vermeiden, wenn man Wohlstand für alle anstrebe, “einschliesslich der Deutschen”. Churchill wünschte sich ein neues Deutschland “feist, aber machtlos” (“fat but impotent”), also einen ökonomischen Riesen und zugleich politischen Zwerg.

In der Öffentlichkeit entstand freilich ein anderes Bild, denn der Londoner Regierungschef unterstützte (wenn auch widerstrebend) den sogenannten “Morgenthau”-Plan der Amerikaner, der für Deutschland eine Zukunft als Agrarstaat vorsah. Und er schlug 1943 nachweislich vor, Deutschland so aufzuteilen, dass Preussen im Konzert der Grossmächte wieder eine Rolle einnahm. Für Bayern, Württemberg oder Sachsen sah er wohl eine Zukunft mit Österreich in einer Donau Konföderation vor.

Geschichte der Evangelischen Gemeinde zu Beirut, seit 1856 gemäss Büchleins von Pastor Gustav Adolf Kriener, Beirut, Ostern 1958:

Seite 31: Juristisch konnte die Gemeinde französischer Sprache nicht Rechtsnachfolgerin der alten Gemeinde sein. Die Gemeinde war 1856 als Gemeinde der preussischen Landeskirche gegründet worden, sie war ihrer Struktur nach eine Patronatsgemeinde, wo der preussische Konsul als Vertreter des Königs von Preussen Sitz und Stimme im Gemeindekirchenrat hatte. Der auf Seite 11/12 beschriebene Zwischenfall mit dem Fürbittengebet für den König von Preussen und den französischen Kaiser, der die Angelegenheit der Gemeinde, und zwar eine geistliche Angelegenheit, bis ins preussische Aussenministerium beschäftigte, machte das schon deutlich. Trotz ihres internationalen und ökumenischen Charakters war die Gemeinde doch eine Gemeinde der Preussischen Landeskirche und damit Teil einer Staatskirche. Das konstantinische Erbe lastete auch auf dieser Gemeinde und machte sich bemerkbar. In die Katastrophe des States wurde auch die Gemeinde hineingezogen. Das Pfarrhaus und der Friedhof wurden Teile der von Deutschland an Frankreich zu zahlenden Reparationen. Das Johannitterkrankenhaus wurde unter Druck verkauft. Man setzte einen Preis für das grosse Grundstück in Beirut mit sämtlichen Gebäuden in Höhe von 64.000 Dollar fest, zwang aber den Orden das Gelände samt den Gebäuden für 32.000 Dollar zu verkaufen. Bis 1945 diente das Krankenhaus als französisches Militärhospital; nach dem zweiten Weltkrieg wurde es das Haus der französischen Botschaft, das es bis zum heutigen Tage geblieben ist. Die Schule der Kaiserswerther Diakonissen wurde von einem französischprotestantischen Komitee übernommen und als “Collège Protestant Française des Jeunes Filles” weitergeführt. Diese Weiterführung ist von Kaiserswerth bis zum heutigen Tage als eine Treuhändlerschaft verstanden. Nach dem Versailler Vertrag durften Werke der christlichen Kirchen und anderer charitativer Vereinigungen nicht zweckentfremdet verwandt werden. Die jahrelangen Verhandlungen, die Kaiserswerth mit der französischen Regierung führte, kamen zu keinem Ergebnis, und so ist die Juristische Frage des Eigentums des Collège Protestant bis zum heutigen Tage nicht geklärt.

Seite 33: Im September 1939 brach dann der Zweite Weltkrieg aus. Die Schule wurde aufgelöst, die Schwestern und alle Deutschen in Beirut wurden interniert. Das Mobiliar der Schule wurde in der leeren Kirche untergestellt, das Eigentum der Gemeinde wurde sequestriert. Nach dem Zusammenbruch Frankreichs im Jahre 1940 und nach Ankunft einer deutschen Waffenstillstandskommission in Beirut – das Mandatsgebiet in Syrien und Libanon gehörte zur Vichy-Regierung – kam das Eigentum der Gemeinde noch einmal vom Sequester los, die Internierung der deutschen Staatsangehörigen wurde aufgehoben und die Schwestern begannen sofort wieder mit der Schularbeit, diesmal in dem leerstehenden Pfarrhaus der Gemeinde. Aber auch diese Arbeit dauerte nur ein Jahr. Im Jahre 1941 wurde das Gebiet von Libanon und Syrien durch freifranzösische und englische Truppen, die von Süden ins Land marschierten, besetzt, die Vichy-Verwaltung wurde abgesetzt, die Deutschen verliessen entweder das Land oder wurden erneut interniert. Die Kaiserswerther Diakonissen kehrten nach Deutschland zurück, das Eigentum der Gemeinde wurde erneut sequestriert, das Pfarrhaus wurde eine englische Offiziersmesse, die Geräte der Schule wurden zum grossen Teil verkauft oder gingen sonst verloren. Das Dossier der Gemeinde wurde mit den Akten des deutschen Generalkonsulates zuerst vom Konsulat der schweizerischen Eidgenossenschaft verwahrt, am Ende des Krieges aber von den Franzosen übernommen. Das unbewegliche Vermögen der Gemeinde wurde vom französischen Sequesteramt dem libanesischen übergeben, nachdem der Libanon ein selbstständiger Staat geworden war, der auch noch in den Krieg gegen Deutschland eintrat. Am Ende des Krieges wurde die Liegenschaft der Gemeinde an einen libanesischen Kindergarten vermietet, der das Pastorat als Schulhaus und die Kirche als Turnhalle benutzte. Am Ende des Krieges gab es in Beirut kaum noch Deutsche. Die Reste der Gemeinde bestanden aus deutschsprechenden Schweizern und einigen alten arabischen und armenischen deutschsprechenden Evangelischen. An eine Neuformierung der Gemeinde schien man nicht denken zu können.

Seite 35: Schliesslich erklärte sich das libanesische Finanzministerium mit Verfügung No. 661 vom 7. Oktober 1954 bereit, die Beschlagnahme des Kirchengebäudes aufzuheben unter der Bedingung, dass der Gemeindekirchenrat die Regierung von jeder Haftpflicht entbindet. In seiner Sitzung vom 13. November 1954 lehnte der Gemeindekirchenrat diesen Vorschlag ab, um sich vorher am Ort und beim Kirchlichen Aussenamt juristisch beraten zu lassen.

Seite 35: Im November 1954 entsandte das Kirchliche Aussenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland den Pastor Gustav Adolf Kriener, der von der westfälischen Landeskirche beurlaubt wurde, nach Beirut und zahlte selbst einen Zuschuss zum Pfarrgehalt in Höhe von DM 6.000. Pastor Kriener traf am 23. November 1954 in Beirut ein. Den ersten Gottesdienst hielt er am 28. November 1954 nachmittags in der amerikanischen Kirche, am ersten Advent, dem Gründungstag der Gemeinde. Am folgenden Sonntag predigte Pastor Kriener zum ersten Mal in Damaskus. Hier hatte auch Pastor Schneller schon Gottesdienste gehalten. Die Gottesdienste in Damaskus fanden im Hause von Herrn Dr. Max Ringelmann statt.

Seite 37: Noch war erst die Kirche aus dem Sequester entlassen, und es war der Gemeinde nicht gelungen auch das Pfarrhaus zu bekommen. Lange Verhandlungen mit der libanesischen Regierung führten dazu, dass diese entschied, der das Pfarrhaus besetzt haltende Kindergarten müsse das Haus auf Ende des Schuljahres resp. im Sommer 1955 räumen. Der Kindergarten weigerte sich aber beharrlich, diesen Entscheid anzuerkennen, und der Regierung schien nichts daran zu liegen, ihren eigenen Beschluss zur Ausführung zu bringen. Im Februar 1956 weilte Bischof D. Otto Dibelius, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland auf seinem Rückflug von einer ökumenischen Tagung in Australien für einige Tage in Beirut. Während seines Aufenthaltes machte er dem Staatspräsidenten des Libanon, Camille Chamoun, einen Besuch und brachte die Frage des Pfarrhauses zur Sprache. Präsident Chamoun versprach, sich für die Rückgabe des Pfarrhauses an die Gemeinde einzusetzen. Tatsächlich fand die libanesische Regierung schliesslich eine Regelung mit dem Kindergarten, indem sie diesen eine hohe Entschädigungssumme ausbezahlte. Daraufhin wurde das Haus geräumt, und die Rückgabe erfolgte am 31. Juli 1956. Damit war das Eigentum der Gemeinde zurückgegeben.

Wegen der Allierten Seeblockade und Lebensmittelversorgung der im Libanon operierenden deutschen, österreichischen und osmanischen Heeresverbände, führten zu Hungersnöten und Seuchen; es gab keine Arbeit für die drei Söhne, konnten die Schule nicht mehr finanzieren. Sie meldeten sich als Kombattanten bei der deutschen Militärkommandantur in Beirut, wurden kurz in dem Städtchen Rayak, in der Bekaa Ebene, c. 55 Km östlich von Beirut ausgebildet. Unser Vater wurde nach Aleppo, Syrien, geschickt, um mit deutsche, österreichische und türkische Armeetruppen im Asien Korps, gegen englische Armeetruppen zu kämpfen. Mein Onkel, Theodor und Onkel Adolf wurden auch nach Syrien geschickt.

Libanons grösster Dichter, Schriftsteller, der mystische Gibran Khalil Gibran, als eine halbe Million Libanesen wegen Hungersnot in 1916 starben, die meisten waren Bewohner von Beirut, schrieb damals:

“Mein Volk starb vor Hunger und wer nicht
verhungert war, wurde mit dem Schwert
geschlachtet; sie kamen aus Hunger in einem
Land, das reich an Honig war. Sie starben weil
die Vipern und Söhne der Vipern Gift in den
Raum ausspukten wo die heiligen Zedern und
die Rosen und der Jasmin ihren Duft atmen”.

Gibran Khalil Gibran

Der Völkermord am Libanon ist nur eines von vielen direkten und indirekten Massenmorden, an denen das Osmanische Reich während seiner grausamen und tyrannischen Regierungszeit schuld war.

“Was kann man für Sterbende tun? Unsere Klage
wird ihren Hunger nicht stillen, und unsere Tränen
werden ihren Durst nicht stillen; was können wir
tun, um sie zwischen die eisernen Pfoten des Hungers
zu retten”?

Gibran Khalil Gibran, Tot ist mein Volk.

lebanon dark days
Tod auf den Straßen des Libanon während der grossen Hungersnot von 1915-1918. (Die Stimme des Hungers ist stärker als der Kanonendonner). Die hungrigen Libanesen trommelten in den Strassen und von ihren Wohnungen per Metall- und Holzlöffel und Steine auf Töpfe ein Zeichen, dass sie Hunger haben. Wo das brüllende Schwert unmöglich war, wurde stattdessen die stille Hungersnot zum Ruhm des Sultanats eingesetzt.
Verhungernder Mann und Kinder im Libanongebirge.

Geschrieben von Gibran Khalil Gibran während der Hungersnot:

Wenn sich mein Volk gegen seine tyrannische Herrscher auflehnt und sie alle in der Rebellion sterben würden, hätte ich gesagt, dass der Tod um des Freiheits Wille ehrenvoller wäre als ein Leben im Schatten der Kapitulation. Aber mein Volk starb nicht rebellisch. Sie starben an Hunger in dem Land, das Milch und Honig liefert.

Der Krieg der grossen Hungersnot: Alltag in Kriegszeiten Beirut und Libanon Gebirge Libanon (1914-1918).

Am 1. Oktober des Jahres 1918 bot sich in
unserem Dorf ein wunderbarer Anblick:
Kanonen knallen, Fahnen wehen, Himmelsraketen
gingen hoch: Wir waren so aufgeregt, dass wir
kaum essen konnten: Die Türken hatten uns alle
verlassen, die Briten waren in der Nähe: Unsere
Probleme waren vorbei, wir wussten, dass hier
Frieden war. Hurra für die arabischen Nationen –
Dreimal hoch! Weg mit allen Sorgen und Seufzen
und Tränen: Die Leute sind glücklich, weil sie alle
wissen, dass ihre arabische Nation in Freiheit darf
wachsen.
(Anonyme zehnjährige Amerikanerin)

Autorin des folgenden Textes ist: Tanelian, Melanie:
Am Sonntag, den 29. September 1918, erschütterte ein heftiges Erdbeben wie “ein supertitanischer Hund die Welt am Kragen” und erschütterte die Stadt Beirut, als ob sie ihre Einwohner vor grossen Veränderungen warnen wollte. Nur zwei Tage später flohen in der Provinzhauptstadt stationierte osmanische Beamte im Schutz der Dunkelheit und bildeten den Anfang vom Endes des Vielvölkerreiches, das die Region vierhunderzwei Jahre lang regiert hatte. Es ist bekannt, dass das Ende des Ersten Weltkriegs (1914-1918) die Teilung der arabischen Provinzen des Osmanischen Reiches durch die Sieger des Krieges und der folgenden Jahre der kolonialen Besatzung bedeutete.

Eine Gruppe europäischer Politiker und Diplomaten sass 1919 in Paris an Tischen und machte es sich als Vorrecht, basierend auf britischen, französischen und zionistischen Interessen eine neue politische Landkarte des Nahen Ostens zu zeichnen und mit Federstrichen die nationale Zukunft der Region zu bestimmen. Die unmittelbaren Sorgen und Bitten der Bewohner der Region wurden unterdessen auf den Eichenschreibtischen in Paris auf dem Boden von Papierstapeln begraben. Dass der Grosse Krieg für die Zivilbevölkerung des riesigen Osmanischen Reiches in erster Linie eine demografische Katastrophe von welthistorischem Ausmass war, geriet damals und immer noch in Vergessenheit. Masseneinberufungen, Hungersnöte, Deportationen und Völkermord waren an der osmanischen Heimatfront Realität. Im Laufe von vier scheinbar endlosen Kriegsjahren hatten die Osmanen die aussergewöhnliche Zahl von 2,85 Millionen Mann zwischen 15 und 50 mobilisiert, um eine – wie wir heute im historischen Nachhinein wissen – verlorene Schlacht zu kämpfen. Bis zum Ende des Krieges hat das Imperium ein Viertel dieser Armee verloren, und die zivile Sterblichkeit überstieg teilweise neunzehn Prozent.

atini al nay song
Schönes libanesisches Lied geschrieben von: Gibran Khalil Gibran, Libanese. Sängerin: Feiruz, Libanesin. Musik: Najib Hankash, Libanese.

Übersetzung:
Gib mir die Flöte und singe / der Gesang ist das Geheimnis
jeder Existenz / und auch nachdem wir zugrunde gegangen
sind / die Flöte klagt weiter / hast du Zuflucht in die Wälder
gemacht / weg von Orten wie ich / Bäche auf ihren Kurs
gefolgt / und die Felsen hochgeklettert. Hast du jemals in
Parfüm gebadet / und dich mit Licht getrocknet / die Mor-
gendämmerung als Wein getrunken / in Weingläsern des
Äthers verdünnt / gib mir dann die Flöte und singe / das
beste vom Gebet ist das Lied / und selbst wenn das Leben
zugrunde geht / die Flöte klagt weiter / hast du eine Nacht
verbracht /wie ich es getan habe / zwischen Weinreben wo
die goldenen Leuchten hängen / hast du nachts im Gras ge-
schlafen / und den Weltraum als deine Decke sein / Enthal-
tung von allem was kommen wird / vergesslich von allem
was passiert ist / gib dann die Flöte und singe / im Singen
ist Gerechtigkeit für das Herz / und auch nach jede Schuld
ist umgekommen / die Flöte jammert weiter / gib die Flöte
und singe / vergiss die Krankheit und ihre Heilung / Men-
schen sind nichts als Linien / die auf Wasser gekritzelt sind.

Sängerin: Feiruz, Libanesin
Lyrik: Gibran Khalil Gibran, Libanese
Musik: Najib Hankash, Libanese

Wenn die Worte von Gibran Khalil Gibran die liebevolle Stimme von Feiruz umarmen, werden ewige Meisterwerke geboren. Feiruz wurde als Star geboren, blieb jung, blieb eine Legende, und sie ist die Diva der Diven.

Hier Gibrans berühmtes Gedicht: Pity The Nation: 

Übersetzung: Mitleid Mit Der Nation:

Mitleid mit der Nation die voller Glauben und 
ohne Religion ist.

Mitleid mit der Nation, die Textilien trägt, die
sie nicht webt, Brot isst, das sie nicht erntet, 
und Wein trinkt, der nicht aus der eigenen 
Weinpresse fliesst.

Mitleid mit der Nation, die den Tyrann als Held 
anerkennt, die den glitzernden Eroberer für 
freigiebig hält.

Mitleid mit der Nation, die in ihrem Traum eine 
Leidenschaft verachtet, sich aber in ihrem Erwachen
unterwirft.

Mitleid mit der Nation, die nicht ihre Stimme erhebt,
wenn sie in einer Beerdigung schlendert, sich nicht
nur unter ihren Ruinen rühmt und nicht rebelliert,
wenn ihr Hals zwischen dem Schwert und dem Block
liegt.

Mitleid mit der Nation, dessen Staatsmann ein Fuchs
ist, dessen Philosoph ein Jongleur ist und dessen
Kunst die Kunst zu flicken und nachzuahmen ist.

Mitleid mit der Nation, die ihren neuen Herrscher
mit Trompeten begrüsst, und verabschiedet ihn
mit Pfeifen, nur um einen anderen mit Trompeten
wieder zu begrüssen.

Mitleid mit der Nation, deren Weisen mit der Zeit
dumm sind und deren starke Männer noch in der
Wiege sind.

Mitleid mit der Nation die in Fragmente zerlegt ist,
wobei jedes Fragment sich selbst für eine Nation hält.

(Dieses Gedicht wurde im Jahr 1934 veröffentlicht, was für uns in der heutigen Zeit sehr aktuell ist. Was für eine Prophezeiung!!)

Eines von Gibran Khalil Gibrans Meisterwerken der Nächstenliebe: “Du bist mein Bruder und ich liebe Dich, egal ob Du in Deiner Moschee kniest oder in Deiner Kirche betest oder vor Deinem Idol sitzt. Du bist mein Bruder und ich liebe Dich, weil Du ein Mensch bist”. – Gibran Khalil Gibran

.”من روائع جبران خليل جبران: “أنت أخي و أنا احبّك سواءا كنت راكعا في مسجدك أو مصلّيا في كنيستك أو جالسا أمام صنمك. أنت أخي و أحبّك لانّك انسان” Gibran Khalil Gibran, Libanese.

Jesus lebte nicht bedürftig und in Angst und er starb nicht klagend von Schmerzen … vielmehr lebte er rebellisch und wurde in Revolte gekreuzigt und starb als Mächtiger … Jesus war kein Vogel mit gebrochenen Flügeln … er war vielmehr ein heftiger Sturm, der alle krummen Flügel brach … er kam nicht von hinter dem blauen Zwielicht hervor, um den Schmerz zum Symbol des Lebens zu machen … sondern um das Leben zu einem Symbol für Recht und Freiheit zu machen. – Gibran Khalil Gibran

“Ein Wort, das ich auf meinem Grab sehen möchte: Ich lebe wie Sie und ich stehe neben Ihnen. Schliessen Sie Ihre Augen und sehen Sie um, Sie werden mich vor Ihnen sehen”.

Geboren 6. Januar 1883 in Bsharre, Nord Libanon – verstorben am 10. April 1931 (im Alter von 48) New York City, USA.
Nationalität: Libanese.
Beruf: Dichter, Maler, Bildhauer, Philosoph, Theologe, bildender Künstler.

Sie haben Ihren Libanon und sein Dilemma. Ich habe meinen Libanon und seine Schönheit. Mein Libanon ist ein Vogelschwarm, der am frühen Morgen flattert, während Hirten ihre Schafe auf die Wiese führen und abends aufstehen, wenn Bauern von ihren Feldern und Weinbergen zurückkehren. – Gibran Khalil Gibran

Wenn der Libanon nicht mein Land wäre, hätte ich es gewählt. Es gibt einen Moment, in dem Worte abgenutzt sind. Und die Stille beginnt zu erzählen. – Gibran Khalil Gibran

Die Menschen klammern sich an materielle Dinge, die kalt wie Schnee sind, während ich die Flamme der Liebe suche. … Denn ich habe entdeckt, dass materielle Dinge schmerzlos töten, aber die Liebe belebt uns durch Qualen. – Gibran Khalil Gibran

Gibran Khalil Gibran sagt: Wir bemitleiden uns manchmal selbst … nicht weil wir uns schlecht benommen haben … sondern weil wir uns zu gut benommen haben!

Gibran Khalil Gibran sagt: Die drei schönsten Frauen der Welt: Meine Mutter, ihr Schatten und ihr Spiegelbild. – جبران خليل جبران يقول: اجمل ثلاث نساء في العالم: أمّي, و ظلّها, و أنعكاس مرآتها

Gibran Khalil Gibran sagt: Wenn du nichts anderes siehst als das, was das Licht offenbart, und du nichts anderes hörst, als das, was der Ton offenbart, dann bist du wahrlich weder sehend noch hörend.

.جبران خليل جبران يقول: اذا كنت لا ترى غير ما يكشف عنه الضؤ و لا تسمع غير ما يعلن عنه الصوت فأنت في الحق لا تبصر و لا تسمع

Das bekannteste Werk Gibrans ist das Buch: Der Prophet. Es wurde 1923 veröffentlicht und seitdem Millionen Exemplare verkauft. Gibran hat 25 Jahre an dem Buch gearbeitet.

Vater Albert als Soldat in Militäruniform im ersten Weltkrieg in Syrien
Albert, mein Vater, als Soldat in Militäruniform des Asien Korps, während Weltkrieg I in Aleppo, Syrien, 1915.
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Zertifikat für Albert Kleinknecht von der türkischen Militärregierung, geschrieben mit arabisches Alphabet, während des Ersten Weltkrieges.
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Zertifikat für Albert Kleinknecht von der türkischen Miltärregierung, geschrieben mit arabisches Alphabet, während des Ersten Weltkrieges.
Schutzschein für mein Onkel Theodor Kleinkecht datiert Beirut, den 7 November 1914.
Urkunde des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. 30.10.1918
Urkunde des Eisernen Kreuzes 2. Klasse, datiert Konstantinopel, den 30.10.1918 Nr. 3163 für mein Onkel Theodor Kleinknecht, unterschrieben von Generalleutnant Liman von Sanders.
Heimatschein meines Onkels Theodor Kleinknecht Nr. 4275 datiert Stuttgart, den 17. November 1920.
Adresse von Onkel Theodor Kleinknecht in Berlin, 14.11.1921.

Mein Vaters erster Dienst war in Aleppo am “Baghdad-Bahnhof”einer der schönsten und grössten Bahnhöfe auf der Strecke “BBB (Berlin-Baghdad-Bombay) – Linie”, die so genannt wurde. Das Osmanische Reich hatte damals sehr gute Beziehungen zum kaiserlichen Deutschland gehabt. Somit bekam Deutschland den Auftrag eine Eisenbahnlinie von Istanbul nach Baghdad zu bauen und erreichte Aleppo 1908. Ende des Krieges war unser Vater in Süd Irak, geriet dort in Gefangenschaft. Man schickte ihn, deutsche, österreichische und türkische gefangene Soldaten nach Türkei, in ein Lager in der Nähe der Hafenstadt Izmir. Dort traf er seine Brüder Theodor und Adolf wieder.

Unser Vater konnte es im Lager wegen Kälte und Einsamkeit nicht aushalten. Er versuchte seine Brüder zu überreden, mit ihm mit einem auslaufendem Schiff nach Beirut zu flüchten. Sie haben seinen Vorschlag abgelehnt, um Risiken zu vermeiden.

Bagdad Bahn-Station in Aleppo während des Ersten Weltkrieges, wo Albert seinen ersten Militärdienst leistete
Baghdad Bahnhof in Aleppo, Syrien, während Weltkrieg I, wo Albert (mein Vater) als Soldat stationiert war.

Immer, wenn mein Vater damals während seines Aufenthaltes in Aleppo frei haben konnte, ging er ins Hotel Baron, das älteste Hotel in der nordsyrischen Stadt Aleppo, um ein gutes Essen und einen Drink zu geniessen und Unterhaltung zu haben, welches in der Nähe vom Baghdader Bahnhof ist. Das Hotel Baron wurde 1909 vom Urgrossvater Krikor Mazloumian gebaut.

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Deutsche Soldaten während des Ersten Weltkrieges in Aleppo, Syrien. Das berühmte Hotel Baron im Hintergrund.
Deutsche Truppen im Orient Leben und Treiben vor der
Deutsche Militärmission in Aleppo, Syrien. Sommer 1917.

Sykes-Picot Abkommen von 1916: Mai 1916, geheime Konvention, die während Weltkrieg I zwischen Grossbritannien und Frankreich mit Zustimmung des kaiserlichen Russland zur Zerstückelung des Osmanischen Reiches geschlossen wurde. Das Abkommen führte zur Aufteilung des von der Türkei gehaltene Syrien, Irak, Libanon, Palästina und Jordanien in verschiedene von Frankreich und Grossbritannien verwaltete Gebiete. Die Verhadlungen wurden im November 1915 aufgenommen, und das endgültige Abkommen wurde nach den Verhandlungsführern aus Grossbritannien und Frankreich, Sir Mark Sykes und François Georges-Picot, benannt. Sergey Bimitriyevich Sazonov war ebenfalls anwesend, um Russland, das dritte Mitglied der Triple Entente, zu vertreten. Und so zeichneten die Verhandlungsführer willkürlich die Grenzlinien im Wüstensand für diese Länder.

Welche Länder waren am Weltkrieg I beteiligt: Deutschland, Österreich-Ungarn, die Türkei und später Bulgarien. Auf der anderen Seite waren: Frankreich, Grossbritanien, Russland, Belgien, Serbien, Griechenland, Rumänien, die USA und Japan.

Pariser Vorortverträge: Nach Weltkrieg I zwangen die Allierten unter Führung Frankreichs die Besiegten zu Verträgen, die den Keim neuer Kriege bargen. Die Unterlegenen waren bei den Beratungen nicht zugelassen. Deutschland musste das Diktat am 28. Juni 1919 in Versailles unterschreiben, Österreich am 10. September 1919 in Saint-Germain, Bulgarien am 27. November 1919 in Neuilly, Ungarn am 4. Juni 1920 in Trianon, die Türkei am 10. August 1920 in Sèvres. Die Türken wehrten sich militärisch und erreichten 1923 günstigere Bedingungen. Die Diktate brachen das Selbstbestimmungsrecht der Völker, schufen instabile multinationale Staaten wie die Tschechoslowakei und Jugoslawien ohne Rücksicht auf geschichtliche Traditionen, führten die Unterworfenen, besonders die Deutschen, in eine brutale Knechtschaft und stachelten zur Revision an. Sie war mitursachlich für den Zweiten Weltkrieg.

Vertrag von Versailles: Nach Weltkrieg I vereinbarten die Sieger des Krieges Frankreich, USA, Grossbritannien und Italien mit dem besiegten Deutschen Reich einen Friedensvertrag. Viele Menschen verloren im Krieg ihr Leben. Die Siegermächte wollten mit dem Vertrag verhindern, dass Deutschland in den nächsten Jahren wieder ein mächtiger Staat wird, der den Frieden in Europa bedrohen könnte. Der Vertrg wurde am 28. Juni 1919 in Frankreich in Versailles, einem Vorort von Paris, unterschrieben. Nach diesem Ort wurde der Vertrag benannt. In dem Vertrag steht geschrieben, dass die Deutschen und ihre Verbündeten die alleinige Schuld für den Ersten Weltkrieg tragen. Das Deutsche Reich wurde verpflichtet, Schadensersatz an die Sieger zu zahlen, sogenannte Reparationen. Deutschland musste seine Kolonien in Afrika abgeben und die Armee verkleinern. Ein Siebtel der Fläsche des Deutschen Reiches wurde an Siegermächte abgetreten und gehörte fortan nicht mer zum Deutschen Reich. Die Vereinbarungen aus dem Friedensvertrag wurden ab dem 10. Januar 1920 verwirklicht.

Die Siegermächte hatten das Deutsche Reich dazu gezwungen, den Vertrag zu unterzeichnen. Viele Menschen und Parteien in Deutschland aber fanden ihn zu hart und unfair. Sie lehnten die alleinige Schuldzuweisung für den Krieg an Deutschland ab. Nach Weltkrieg Eins wurde die Monarchie im Deutschen Reich abgeschafft und die demokratische Weimarer Republik (1919 – 1933) eingeführt. Vor allem die wirtschaftlichen Folgen des Versailler Vertrages für Deutschland haben die junge deutsche Demokratie sehr belastet. Viele Menschen gaben dem Versailler Vertrag die Schuld für wirtschaftliche Not und Arbeitslosigkeit.

Georges Clemenceau (1841-1929: Französischer Staatsmann, ein Deutschhasser. War PM 1906-9. Hässlich aussehend mit seinem dicken Schnurrbart, der wie Kleiderbürsten aussieht. Er leitete die Friedenskonferenz in Paris und stellte die französischen Ansprüche gegen Deutschland im Vertrag von Versailles fest, schaffte es jedoch nicht, Frankreich den deutschen Rhein als Grenze zu sichern.

Der Vertrag von Neuilly vom 28. November 1919. Von G. O. Genoff: Wenn wir heute nach 102 Jahren Zwischenzeit, das Zustandekommen der sogenannten Friedensverträge von Versailles prüfend beobachten, dann fällt uns als erstes auf, dass die Siegermächte die uralte internationale Tradition, nach welcher Sieger und Besiegte nach Beendigung eines Krieges sich an einem Tisch zusammensetzten, um über den Friedensschluss gemeinsam zu verhandeln, vergewaltigt haben. Dieser Grundsatz galt schon seit dem “Westfälischen Friedenskongress” von 1648 als heilig und daran haben sich die drei grossen Kongresse des 19. Jahrhunderts, nämlich der Wiener (1815), der Pariser (1856) und der Berliner Kongress (1878) gehalten.

In der Pariser Konferenz von 1919 und 1920 haben sich die Vertreter der Siegermächte in der Art eines internationalen Konvents konstruiert, der sich das Recht anmasste, souverän alle schwebenden Fragen zu lösen. Den besiegten Völkern gegenüber hat sich dieser ungerecht und grausam benommen. Er nahm eine Prozedur an, deren sich die diplomatische Geschichte seit langem nicht mehr erinnert. Der “Beschuldigte”, sagt der russische Professor Zimmermann, “wurde nicht vor Gericht zugelassen”. “Das Pariser Gericht war nicht öffentlich, war nicht klar durchsichtig, weder für die Zeitgenossen, noch für die Nachkommen. Die wichtigsten Entscheidungen wurden meistens mündlich, ohne irgendwelche Protokollaufnahme, von den vier Regierungschefs getroffen. Es wird für die Geschichte schwierig sein, in der Zukunft die richtige Bedeutung der Arbeiten und Entscheidungen der vier Personen, die ohne Appellationsmöglichkeit das Schicksal der europäischen Völker entschieden, abzuschätzen”.

Der Konvent der Sieger hat mit äusserster Geheimniskrämerei die Bedingungen, die den Besiegten auferlegt werden sollten, ausgearbeitet. Die Vertreter der letzteren wurden zu der Konferenz eingeladen, um ihnen die schriftlich vorbereiteten Bedingungen mitzuteilen.

(Für viele Siegermächte in den fünf Kontinenten, sind die Gesetze und Verfassungen nur Standpunkte und ihre Regierungen liegen im tiefen Koma).

“Liberté, égalité, fraternité, – “Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit”. Losungsworte für die Ziele der Frz. Revolution von 1789, erstmalig 1793 formulierte, als Zusammenfassung der Ideale der Revolution, haben die Siegermächte vergessen. Das Vichy-Regime von 1940-4 ersetzte den Satz: Arbeit, Familie, Vaterland. Liebe Nachwelt!! Wenn ihr nicht gerechter, friedlicher und überhaupt vernünftiger sein werdet, als wir sind bzw. gewesen sind, so soll euch der Teufel holen. (Albert Einstein, Physiker)

(Pour de nombreuses puissances victorieuses sur les cinq continents, les lois et les constitutions ne sont que des points de vue et leurs gouvernements sont dans le coma profond).

Alberts Flucht vom türkischen Internierungslager – c. 1919:

Unser Vater liebte Tiere. In Beirut hatte er einen Schäferhund, Kanarienvögel, Distelfinke, Tauben und Hühner gehabt und züchtete Bienen. Vom Lager sah er einen Hund hinter dem Stacheldrahtzaun. Er lockte ihn mit etwas Lebensmittel ins Lager rein. Der Hund fand eine Lücke durch den Stacheldrahtzaun und konnte ins Lager rein. Albert war damals sehr schlank und dünn. Durch diese Lücke konnte er nachts unverletzt flüchten. Er ging in den Hafen heimlich rein, erkundigte sich welches Schiff nach Beirut auslaufen wird, ist abends heimlich in den auslaufenden Frachter eingestiegen und meldete sich beim libanesischem Kapitän, erzählte ihm seine Geschichte. Der Kapitän sagte ihm: “Du bist ein deutscher Held, Du bist bei mir willkommen und werde Dir helfen”. Nach paar Stunden Seefahrt in Richtung Beirut, wurde das Meer sehr stürmisch. Albert und der libanesische Schiffskapitän glaubten, dass das Schiff sinken wird. Albert fragte ihn, ob er leere Flaschen hat, um in die Flaschen Notsignale senden kann. Albert bekam paar Flaschen, schrieb auf einige Zettel folgende Zeilen in arabisch, französisch und englisch:

“Wer diese Flasche findet, möchte meine Mutter Bertha Kleinknecht, wohnhaft im Stadtviertel Zeitune, Beirut, neben dem christlichen Friedhof informieren, dass ihr Sohn Albert mit dem Frachter …………… auslaufend von Türkei am ………….. nach Beirut ertrunken ist”. 

Schiebte in jeder Flasche einen Zettel rein, drückte die Korkstöpsel in die Flaschen rein und schleuderte sie in Intervallen ins Meer. Der Schiffskapitän hat das auch gemacht.

Flucht vom Beiruter Hafen:

Als der Frachter in Beirut angekommen ist, musste Albert noch einmal flüchten weil er wahrscheinlich keine Ausweispapiere hatte. Ist ausgestiegen, langsam zum Hafentor gegangen, wartete bis das Tor geöffnet wurde und rannte so schnell er konnte raus aus dem Hafen. Paar Hafenwächter haben ihn gesehen, rannten ihm nach, aber Albert war schneller. Rannte in Richtung Stadtzentrum, um mit der Strassenbahn zu seiner Mutter zu fahren. Die halbe Strecke musste er mühevoll bergauf rennen; sah ein Haus mit hoher Gartenmauer, das eiserne Gartentor war geöffnet, ging in den Garten rein, sah eine Frau im Garten arabisches Fladenbrot backen, sagte ihr auf arabisch:

“Ich war deutscher Soldat, interniert in der Türkei, bin von dort mit einem Schiff nach Beirut geflüchtet und will zurück zu meiner Mutter. Die Hafenwächter wollen mich fangen. Wo kann ich mich hier kurz verstecken”!

Das leere Fass als Tisch und Versteck:

Neben der Frau war ein Metallfass. Sie stand auf, entfernte vom Fassdeckel den Wassertonkrug und das gebackene Fladenbort sagte ihm, verstecke Dich unter dem Fass, stellte wieder den Wasserkrug und das gebackene Fladenbrot auf dem Fassdeckel. Das Fass hatte am anderen Ende keinen Deckel gehabt. Nach einer kurzen Zeit hörte die Frau das Geschrei der Hafenwächter. Sie fragten sie, ob sie einen geflüchteten Mörder rennen sah? Ihre Antwort war, dass er in nördlicher Richtung rannte. Als die Verfolger nicht mehr sicht- und hörbar waren, sagte sie ihm, jetzt kannst Du von deinem Versteck raus, wenn Du Hunger hast, kannst Du Brot und Käse essen und Wasser vom Tonkrug trinken. Albert hatte Durst und Hunger gehabt, nahm ein Laib arabisches Fladenbrot, trank Wasser vom Krug sagte der Frau: “Ich werde Dich nicht vergessen, werde bald mit meiner Mutter zu Dir mit Geschenke kommen und mich nochmals bedanken”.

Fahrt mit der Strassenbahn entlang, Rue François Georges-Picot:

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Strassenbahn entlang, Rue Georges-Picot, Beirut, Libanon, c. 1925. Wie sauber Beiruts Strassen damals waren, verglichen mit heute.

Albert musste in westlicher Richtung gehen, um die Strassenbahn im Stadtzentrum, Märtyrerplatz, zu erreichen, an einer Stelle, wo die Bahnlinie einen grossen Bogen macht und die Strassenbahnen langsamer fahren, um während der Fahrt einsteigen kann. Albert stieg vom vorderem, rechten Eingang ein, sagte dem Strassenbahnfahrer ich habe kein Geld. Der Fahrer schaute ihn komisch an, sagte ihm: “Warum trägst Du so schäbige Kleidung an! Albert, kennst Du mich nicht mehr? Ich bin doch Euer Nachbar, Jreidini! Deine Mutter und Deine Schwester beten und weinen den ganzen Tag, weil sie seit Monate keine Nachrichten von Euch erhalten haben. Wo sind Deine zwei Brüder”? – “Sie sind noch in der Türkei, sie wollten nicht mit mir flüchten, sagte Albert”. Als sie an der Strassenstelle angekommen sind, wo Albert aussteigen möchte, ist der Fahrer bewusst langsam gefahren, damit Albert während der Fahrt aussteigen kann und nicht an der nächsten Haltestation zu stoppen die noch etwas weiter ist.

Alberts Ankunft bei seiner Mutter:

Endlich war er bei seiner Mutter. Klopfte an das eiserne Gartentor. Wer ist das, sagte seine Mutter auf arabisch (miin)? Er bettelte spasseshalber: “Ich habe Hunger, gib mir etwas zum essen und Geld”. Seine Mutter hat seine Stimme nicht erkannt: “Ich kann Dir nichts geben. Meine drei Söhne sind nicht hier, ich selbst habe nichts und arbeite nicht”. Er wiederholte das noch einmal, dann sagte er ihr: “Mutter, hast Du meine Stimme nicht erkannt? Ich bin Dein Sohn Albert, öffne mir die Tür bin sehr müde, will mich duschen und dann schlafen”. Seine Mutter öffnete die Tür küsste ihren Sohn tränenreich den sie seit c. 5 Jahre nicht gesehen hatte.

Zeituneh, malerisches Stadtviertel, Beirut, Libanon, wo Alberts Eltern wohnten. Dein Fenster mit Blick auf die schöne und nostalgische Vergangenheit. Bild c. 1925. Im Hintergrund rechts am Meer ist das berühmte New Royal Hotel, welches nicht mehr existiert.
Beiruts Stadtteil Zeitune, in dem unsere Großeltern ab 1891 gegenüber dem dreistöckigen Gebäude auf der rechten Seite wohnten. Das alte Haus ist nicht sichtbar. Links vom Gebäude ist der christliche Friedhof, der nicht mehr existiert. Im Hintergrund ist das moderne Starco-Gebäude. Zeitune Bucht während der 70er Jahre.
Stadtviertel Zeitune, Beirut, Libanon, heute 2015. Jetzt genannt “Zeitouna Bay”.

Heirat unserer Eltern – 1926:

Am 13.02.1926 heiratete unser Vater in Beirut: Jamiléh Melhem Mansour, Libanesin vom Städtchen Damour, c. 20 Km südlich von Beirut, in der Maronite Church of Saint Elias.

Hochzeit von unseren Eltern. Albert Kleinknecht und Jamileh Mansour
Hochzeitsbild unserer Eltern. Albert Kleinknecht und Jamiléh Mansour, 1926. Beirut, Libanon. Fotograf: Frédérique Dakouny.
Maronitische Kirche des Heiligen Elias
Maronitische Kirche des Heiligen Elias. Beirut, Libanon.
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Meine Mutter Jamiléh 1926. Beirut, Libanon. Fotograf: Frédérique Dakouny.
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Foto im Sommer 1926 im Garten des Hauses im Zeitune Stadtviertel von Beirut, Libanon, wo unsere Großeltern wohnten. L –> R .: Meine Tante Klara, mein Onkel Theodor, mein Vater Albert, meine Mutter Jamiléh, sitzend meine Großmutter Bertha.

Geboren sind in Beirut vier Töchter und vier Söhne:

  • Bertha Irmgard Kleinknecht       (am  21.11.1926)
  • Charlotte Irene Kleinknecht        (am  18.01.1928)
  • Roland Kleinknecht                    (unbekannt 1928) ist nach paar Monate gestorben, wurde im Evangelischem Friedhof, Beirut, neben Grossvater Wilhelm beigesetzt.
  • Rudolf Walter Kleinknecht           (am  22.09.1930)
  • Anita Paula Kleinknecht               (am  08.11.1932)
  • Paul Heinz Kleinknecht                (am  10.02.1935)
  • Wolfgang Siegfried Kleinknecht    (am  10.12.1939)
  • Hilde Lore Kleinknecht                 (am  17.04.1941) Vater war damals schon in Deutschland)
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Familienbild Familie Kleinknecht, Sommer 1940. Beirut, Libanon. L –> R : Erste Reihe: Rudolf, Charlotte, Grossmutter Bertha, Paul (ich), Anita. Zweite Reihe: Mein Vater Albert, meine Mutter Jamiléh mit Wolfgang, Bertha. Fotograf: Frédérique Dakouny.

Zwischen Welkrieg I und Weltkrieg II arbeitete unser Vater in Beirut in der amerikanischen Petroleumfirma Socony Vacuum.

Vater Alberts Auto. Broumana 1926
Alberts Auto Fabrikat, CASE. Broummana, Libanon, 1928.
Vater Albers Auto Kaufvertrag
Alberts Auto Kaufvertrag vom 12.11.1926. Beirut, Libanon. Es gehörte dem deutschen Staatsbürger, Herrn Kämpf. Preis: 200 türkische goldene Pfunde. 
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Zertifikat für Albert als Kfz-Mechaniker in 1922 für die Autos des ROYAL HOTEL, Beirut, vom 12. Mai 1927. Dieses schöne Hotel gehörte vor Weltkrieg I dem deutschen Staatsbürger, Herrn Ernst Gassmann, und hiess HOTEL GASSMANN.
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Links: Onkel Adolfs Frau, Emeli Salloum. Rechts: Seine Schwester Klara. Sein amerikanisches Auto. Broummana, Libanon, 1928.

Einkauf unserer Eigentumswohnung – 1929:

Als unser Vater die Eigentumswohnung im Stadtviertel Mouseitbéh, am 20.03.1929  kaufte und die Möbel und die persönliche Sachen in die Wohnung transportiert hatte inklusive ein Radio, welches per Batterie operierte und umgezogen ist, bevorzugte er die Radiodrahtantenne an einem höheren Platz als das Dach unserer Wohnung zu installieren. Er fragte unseren Nachbar, Herr Yammout, dessen Haus höher ist als unser Haus, ob das möglich ist, um einen besseren Empfang zu bekommen. Der Nachbar akzeptierte und sagte auf arabisch wie es hier bis heute üblich ist: الجار قبل الدار  d.h. der Nachbar wird bevorzugt behandelt. Einige Nachbarn kamen zu uns, um Albert für den Einkauf der Eigentumswohnung zu gratulieren. Offensichtlich hatte damals niemand dort ein Radio gehabt so kamen sie, um zu sehen wie dieses Radio funktioniert. Mein Vater schaltete das Radio ein und die Nachbarn hörten Nachrichten, Musik und Unterhaltungen vom Radio. Als unser Nachbar Yammout das hörte, sagte er meinem Vater er möchte die Radioantenne vom Dach seines Hauses entfernen, weil er nicht möchte, dass Albert hört was er mit seiner Frau im Haus und im Schlafzimmer sprechen! Mein Vater musste die Antenne entfernen.

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Ein ähnliches Radio wie Alberts Radio.
Mein Vater arbeitete von 1922 bis Ende 1930 bei der amerikanischen Erdölgesellschaft Socony Vacuum. In dem Bild inspiziert er die Autobahn in der Nähe der Stadt Zahléh wie sie neu asphaltiert wird.

Familienfoto – 1931:

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Von l. –> nach r.: Tante Klara, meine Schwester Bertha, meine Mutter, meine Schwester Charlotte. Bild in Beirut, 1930.

Familienfoto – 1928:

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L –> r.: Mein Vater Albert, meine Mutter Jamiléh, meine Schwester Bertha (Kind auf dem Trittbrett des Autos), meine Großmutter Bertha, meine Tante Klara, unser Dienstmädchen Hannéh. Bild in Broummana, Libanon, Herbst 1928. Alberts Auto.

Familienfotos – 1938:

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Firmenauto SOCONY VACUUM in der syrischen Wüste, 1938. Kind links: Ich, Paul. Hinter mir unser Dienstmädchen Mhabbéh. Rechts: Tante Klara. An ihrer rechten Seite: Unser Vater Albert mit Tropenhelm und unsere Mutter Jamiléh. Im Auto sitzt unser Gärtner Thomas, sein Sohn stehend zwischen meine Mutter und meine Tante. Das Autokennzeichen wurde wahrscheinlich von Kennzeichensammler gestohlen. Auf dem Dach des Autos gibt es Zelte.
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Bild in Zahle, Libanon, 1938, im Parkplatz des Hotel Orabi. Der junge Mann ein Familienfreund, Tante Klara. Der Mann mit Regenschirm, Familienfreund Remy, der Mann rechts mit weisser Jacke, Onkel Adolf. Das Autokennzeichen 911B.
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Familienbild im Garten vor dem Hauseingang unserer Eigentumswohnung, Beirut, 1938. L. –> r.: Erste Reihe: Paul (ich) mit mini Eimer, meine Schwester Anita mit Puppe. Zweite Reihe: Meine Schwester Charlotte, mein Bruder Rudolf, meine Schwester Bertha. Dritte Reihe: Grossmutter Bertha, unsere Mutter Jamiléh, unser Vater Albert.
Unser Dienstmädchen Mhabbe mit Baby Paul auf ihre Schultern und Hund in den Garten
Unser Dienstmädchen Mhabbéh mit Baby Paul (ich) auf ihre Schultern und Vaters Hund, Tiger, im Garten unserer Eigentumswohnung in Beirut, 1938.
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Zusammengehen in die deutsche Schule. L –> r.: Mein Bruder Rudolf, meine Schwester Charlotte, Paul (ich), meine Schwester Anita, meine Schwester Bertha, hinter uns meine Mutter Jamile und im Hintergrund unsere Magd, Mhabbéh. Photo vor der Gartentür unserer Eigentumswohnung in Beirut, 1939.

Wir hatten ein altes Haus in West Beirut mit Garten in der Nähe des Sanayeh Stadtgarten gehabt. Und Verwandte und Nachbarn gehabt. Und die deutsche Schule war hinter dem Stadtgarten. Wir sind als Kinder in dieser Schule aufgewachsen und haben dort angefangen die deutsche Sprache zu lernen, und unsere Träume blieben dort, und auf Papiere haben wir geschrieben, dass Libanesen unsere Brüder sind und wir eine libanesische, tüchtige Mutter haben. Ich vermisse das Lachen meiner Mutter, ihr flüstern, ihre Berührung. Ich sehne mich nach ihrer warmen Stimme und der Stimme meiner Mutter. Unser Vater hat viele Träume in Erinnerung. Und seine Gedanken waren der Welt überdrüssig, als ob die Zeit, alle Zeiten, Trauer und Sehnsucht in seine Erinnerungen waren. Wenn er lehnend eingeschlafen ist und sein Schlummer ihn überwältigte, fingen seine Träume an.
linda wedding

Erlaubnis Eheschliessung Fräulein Linda Saidan, Libanesin, mit meinem Onkel Theodor Kleinknecht, Beirut, Dezember 1938.

Kaiser Wilhelms Ansichten über Adolf Hitler:

Kaiser Wilhelm war über die Kristallnacht vom 9. bis 10 November 1938 entsetzt und sagte: “Ich habe Auwi [August Wilhelm, Wilhelms vierter Sohn] gerade in Gegenwart seiner Brüder meine Ansichten klar gemacht. Er hatte den Mut zu sagen, dass er mit den jüdischen Pogrome zustimme und verstand, warum sie entstanden waren. Als ich ihm sagte, dass jeder anständige Mann diese Handlungen als Gangster bezeichnen würde, schien er völlig gleichgültig. Er ist völlig verloren für unsere Familie”. Wilhelm erklärte auch: “Zum ersten Mal schäme ich mich, ein Deutscher zu sein”.

“Es gibt ein Mann allein, ohne Familie, ohne Kinder ohne Gott. Er baut Legionen, aber er baut keine Nation auf. Eine Nation wird von Familien, einer Religion, Traditionen geschaffen: Sie besteht aus den Herzen von Müttern, die Weisheit der Väter, die Freude und der Überschwang der Kinder. Einige Monate lang neigte ich dazu, an den Nationalsozialismus zu glauben. Ich betrachtete ihn als notwendiges Fieber. Und ich war erfreut zu sehen, dass es solche gab, die damit eine Zeit verbunden waren, einige der weisesten und herausragendsten Deutschen. Aber diese, einer nach dem anderen, hat er losgeworden oder sogar getötet. Er hat nichts als ein Haufen Gangster mit Hemden zurückgelassen! Dieser Mann könnte unserem Volk jedes Jahr Siege nach Hause bringen, aber ohne ihnen Ruhm oder Gefahr zu bringen. Aber von unserem Deutschland, das eine Nation von Dichtern und Musikern, von Künstlern und Soldaten war, hat er eine Nation von Hysterikern und Einsiedlern geschaffen, die von einer Menge verschlungen und von tausende Lügnern oder Fanatikern angeführt wurde” – Wilhem über Hitler, Dezember 1938.

Weltkrieg II und die Abreise der 3 ältesten Geschwister: 1939 – 1945:

Mit dem ersten Konvoi am 6. Nov. 1940 schickte die deutsche Botschaft c. 15 deutsche Staatsbürger per Lkw nach Ankara, Türkei, zur deutschen Botschaft, einschliesslich meine drei älteren Geschwister, Bertha, Charlotte, Rudolf, und von dort per Zug nach Stuttgart. Der Frankreichfeldzug seit 10.05.1940 fand mit dem dt.-frz. Waffenstillstand am 22.06.1940 ein Ende. Die deutsche Wehrmacht eroberte Frankreich binnen weniger Wochen. Eine Schmach für das französische Heer.

Berta (auf dem Boden sitzend) in der deutschen Schule in Beirut.1938
Meine Schwester Berta (auf dem Boden sitzend) vor dem Eingang der deutschen Schule in Beirut, Libanon. Die Schule ist links, hinter dem Sanaya Stadtgarten. Sommer 1939 mit Klassenkameradinnin.

Mein Vater schickte sie nach Deutschland, weil er wünschte, dass seine Kinder deutsch erzogen werden und in Deutschland eine bessere Schulausbildung haben können als in Beirut. Meine Mutter war mit dieser Reise nicht einverstanden. Sie wollte nicht, dass ihre Kinder von ihr entfernt werden, besonders Rudolf, da er noch sehr jung war (9 Jahre) und benötigt besondere Sorgfalt und Liebe von seiner Mutter. Aber meine Mutter konnte meinen Vater nicht hindern sie nicht zu schicken, da er sehr streng und authoritär war. Das war der Beginn des Risses zwischen unsere Mutter und unser Vater.

Als meine Schwester Bertha 1953 nach Beirut zurückkam, wollte sie die Deutsche Schule und den Stadtgarten wieder sehen. Ich bin mit ihr und mit meiner jüngsten Schwester Hilde 1954 dorthin gegangen. Auf der Rückseite des Fotos hat meine Schwester folgendes geschrieben:

Diese Aufnahme ist im Stadtgarten aufgenommen. Ich bewundere gerade die Zwergpalme. Ein kleiner Gruss von Deiner Schwester Berti. Beyrouth, den 12 – 4 – 54 – Bertha und Hilde stehend, ich, Paul sitzend auf der Bank.

  • Bertha: Wurde bei Familie Mathilde und Hugo Bofinger, Rosenbergstrasse 60, Stuttgart – W.
  • Charlotte: Bei Familie Gertrude Kälble, Löchgauersteige 21, Besigheim A/N.
  • Rudolf: Bei Familie W. Braun, Dischingerweg 13, Stuttgart, Weilimdorf, aufgenommen.

Sie lebten mit ihren jeweiligen Familien bis sie erwachsen waren, fanden Arbeit und fingen an selbständig zu sein. Die drei Geschwister waren von Zeit zu Zeit mehrere Jahre in Kontakt miteinander, da sie in der Region Stuttgart wohnten.

Gelernt haben wir in Beirut in der deutschen Schule, die in der Nähe unserer Eigentumswohnung war hinter dem Sanaya-Stadtgarten. Die Schwestern der Erziehungsanstalt der Kaiserswerther Diakonissen in Beirut seit 1860 haben das Haus 1929 gemietet und begannen sofort mit der Schularbeit an. Es gab ein Gottesdienstraum im Schulhaus am Sanayagarten.

Kaiserswerther Diakonissenbau – 19. Jahrhundert. Wurde Anfang der 50er Jahre verkauft und ein moderner Neubau STARCO, anstelle des alten Gebäudes gebaut.
Der Gottesdienstraum im Schulhaus am Sanayagarten.

Meine Schwester Charlotte, als Pflegetochter bei der Familie Kälble von 1940 – 1945:

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Auszug aus dem Buch des Bürgermeisters der Stadt Besigheim, Herr Karl Fuchs, 1945 über die Eroberung Besigheims, durch Franzosen, Marokkaner und Tunesier, während des Zweiten Weltkrieges.
Charlotte letter 1
Charlottes Aufsatz für die Schule in der Stadt Besigheim, um ihre deutsche Sprachkenntnisse zu prüfen. Die französische Mandatsregierung in Libanon hat den Deutschunterricht in der deutschen Schule verboten und hat dann die deutsche Schule geschlossen.
Charlotte letter 2
Charlottes Hausaufgabe für die Schule in der Stadt Besigheim, um ihre deutsche Sprachkentnisse zu prüfen.

Alberts Internierung in Libanon – 1940:

Als der deutsche Frankreichfeldzug am 10.05.1940 anfing, wurde unser Vater und alle wehrfähige deutsche Männer in Libanon von den Franzosen in der italienischen Mädchenschule, Scuola Italiana Femminile, in Beirut interniert, die in der Nähe unserer Eigentumswohnung war. Als die Vichy-Franzosen, Libanon und Syrien regierten, wurde die Internierung der deutschen und italienischen Staatsangehörige aufgehoben. Als 1941 die Vichy-Regierung in Libanon, durch freifranzösische und englische Truppen, die von Palästina ins Land einmarschierten besetzt haben, wurde die Vichy-Verwaltung abgesetzt. Die Deutschen verliessen entweder das Land oder wurden erneut interniert. Unser Vater und seine Brüder Theodor und Adolf wurden im Internierungslager Mieh ou Mieh, in Süd Libanon interniert, welches seit 1948 ein Lager für palästinensische Flüchtlinge geworden ist. Als unsere Mutter unseren Vater das erste Mal im Mieh ou Mieh Lager besuchte, fragte er sie, ob sie sich um seine Singvögel, Tauben und Hund kümmert. Er bat sie ihm beim nächsten Besuch zwei Käfige mit Kanarienvögel und Distelfinke und Futter für seine Singvögel mitzubringen das sie beim nächsten Besuch gemacht hat.

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Die italienische Mädchenschule (Scuola Italiana Femminile) in welcher unser Vater und alle lebende wehrfähige deutsche, österreichische und italienische Männer in Beirut, Libanon, 1940 interniert wurden. Diese Schule wurde von der italienischen Regierung 1927 gebaut. Diese schöne Schule existiert nicht mehr.
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Gemälde des Lagers Mieh ou Mieh, wo mein Vater und alle lebende wehrfähige deutsche, österreichische und italienische Männer nach der Internierung in der italienischen Mädchenschule während der Jahre 1940/1941 interniert wurden. Gemälde des deutschen Malers Erich Lehr, der auch in diesem Lager östlich der Stadt Saida interniert war. Dieses Bild ist eine Kopie vom original Bild von Herrn Erich Lehr von 1942, welches ein Erinnerungsgeschenk von Herrn Lehr an seinem libanesischen Mitgefangener im Lager war, Vater unseres Optikers, Herr Antoine Bechir, OPTICA, Beirut, weil er bei Ankunft im Beiruter Flughafen während eines Besuches in Nazi Deutschland, 1941, der libanesische Sicherheitsdienst, den Ausreisestempel mit Hakenkreuz in seinem libanesischem Reisepass vom deutschen Abflughafen festgestellt hat.

Zweite Evakuierung der deutschen Staatsbürger und Albert’s Abreise nach Deutschland – 1941:

Anfang 1941 organisierte die Deutsche Botschaft Beirut die Evakuierung der lebenden Deutschen in Libanon nach Deutschland, die das Land verlassen wollten. Mit dem zweiten organisierten Convoy der deutschen Botschaft nach Deutschland reisten: Albert, seine Brüder, Theodor und Adolf, die blinde Frau von Onkel Adolf, Emeli Salloum, Libanesin, nach Stuttgart. Grossmutter, Tante Klara und die Frau meines Onkels Theodor, Linda Hilana Zeidan, Libanesin, und ihre Söhne Manfred und Helmut, sind in Beirut geblieben. Weil sie nicht mitgereist sind, war unsere Mutter vielleicht ermutigt auch nicht mitzureisen, – oder unser Vater wollte uns nicht mitnehmen – unsere Mutter mit drei Kinder; Anita, Paul (ich) und Wolfgang, weil sie mit meiner Schwester Hilde schwanger war, wollte nicht nach Deutschland mitreisen, wo der Krieg ausgebrochen ist. Als mein Vater sich verabschiedete, sagte er meiner Mutter dieses Mal gewinnt Deutschland diesen Krieg in kurzer Zeit und komme dann nach Beirut mit unsere drei Kinder zurück. Albert kehrte nach Beirut nur einmal 1973 per Pkw mit mir zurück nach 33 Jahre. Albert konnte Bertha, Charlotte und Rudolf ab und zu besuchen, da sie in der Nähe von Stuttgart wohnten. Jedoch lebte Albert alleine in Wannweil. Unten zwei Bilder von ihnen in Deutschland, c. 1944 und 1952.

Family pic germany
L –> r.: Meine Schwester Charlotte, mein Vater Albert, meine Schwester Bertha, mein Bruder Rudolf. Familienbild in Deutschland c. 1944.
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L –> r.: Meine Schwester Bertha, mein Vater Albert, meine Schwester Charlotte, mein Bruder Rudolf. Familienbild in Deutschland, c. 1952.

Bombardierung der Joseph Joffre Kaserne, in Rue Verdun, Beirut – 1941:

Vor unserer Internierung in Palästina, waren wir im Wohnzimmer es war warm und schwül. Wir hörten ein Flugzeug mit anderem Motorgeräusch als Passagierflugzeuge über unser Haus fliegen, hörten nach 1 oder 2 Sekunden zwei gewaltige Explosionen. Die Militärkaserne, die c. 400 Meter östlich von unserem Haus entfernt ist, wurde von ein italienisches oder deutsches Kriegsflugzeug bombardiert. Ich bin eine gewisse Zeit von diese gewaltigen Explosionen ohnmächtig geworden. Als ich aufwachte, hörte ich meine Mutter weinend ,sagen: “Warum hat mein Sohn ein blaues Gesicht und blaue Füsse? Jetzt verliere ich auch meinen zweiten Sohn”. Unser Onkel Tanios, Mutters Bruder war bei uns. Er ging schnell in die Küche füllte eine Schüssel mit kaltes Wasser schüttete das Wasser auf mein Gesicht und meinen Körper. Das hat vielleicht geholfen. Als ich aufwachte merkte ich, dass meine Mutter mein Hemd und meine Hose ausgezogen hatte und trocknete meinen Körper mit einem Handtuch. Seit unserer Kindheit hören wir Kanonendonner!  

Unsere Internierung in Palästina – 1941:

Im Mai 1941 wurden wir fünf; meine Mutter Jamiléh Kleinknecht, geboren am 04.08.1904, 37 Jahre und 3 Monate alt, meine Schwester Anita Kleinknecht, geboren am 08.11.1932, 9 Jahre und 6 Monate alt, ich, Paul Kleinknecht, geboren am 10.02.1935, 6 Jahre und 3 Monate alt, mein Bruder Wolfgang Kleinknecht, geboren am 10.12.1939, 2 Jahre und 7 Monate alt, meine Schwester Hilde Kleinknecht, geboren am 17.04.1941, 40 Tage alt, vom französischem Sicherheitsdienst von unserer Eigentumswohnung in West Beirut, mit Gewalt festgenommen, unsere deutsche Personalausweise konfisziert in die Beiruter Hafenquarantäne transportiert. Meine Mutter wehrte sich, sagte dem französischen Offizier, der mit seiner Peitsche drohte, ich bin Libanesin. Aber was konnte meine Mutter gegen c. ein Duzent französische und libanesische Polizisten machen? Er sagte meiner Mutter, ihr seid schmutzige (Boches! Frz. Schimpfname, Schimpfwort für Deutsche), Feinde von Frankreich und Libanon, ihr seid ab sofort interniert. Wir durften nur Kleidung, Handtücher, Bettdecken und Lebensmittel mitnehmen. Wir 5 sassen in einem Militärfahrzeug vor unserer Eigentumswohnung in West Beirut und die libanesischen Sicherheitsbeamten fingen an wie Indianer zu plündern. Alles was leicht, klein und wertvoll war, haben sie in Leintücher verpackt und mitgenommen! Sie sprachen laut: Besorgt uns noch Betttücher! اعطونا شراشف, اعطونا شراشف – Es fehlte das Indianer Beutegeschrei der weissen Indianer, in amtlichen Uniformen! Die Beschützer der Nation sind Diebe geworden”! Auf arabisch: (حاميها حراميها). Der libanesische Kommissar sagte: “Der Löwe bekommt die Beute und nicht die Hyäne”! (Das ist ein altes arabisches Sprichwort). Nach der Internierung 1946 besuchte meine Mutter den Kommissar in Beiruts Vorort, Hadath, wo er wohnte. Seine Frau teilte meiner Mutter mit, dass er verstorben ist. Im Wohnzimmer sah meine Mutter einen Perserteppich der uns gehörte. Meine Mutter sagte ihr das ist ein schöner und wertvoller Teppich. Seine Frau antwortete: “Den hat mein Mann geschenkt bekommen und viele andere Geschenke, weil er treu und ehrlich im Dienst war und viele Leute geholfen hat”. Das hört man noch heute so weltweit vom faulen, korrupten, dummen, bestechlichen, autoritären Beamtentum, die generell ihre rechten Arme hochheben und mit ihre “Zeigefinger hin und her drohen”! Diese Beamte glauben sie haben mit Afroschwarze zu tun und behandeln die Gefangene als Afroneger. – Die Arbeit der Diebe endet nie! – Weisse knien heutzutage vor Schwarzen, um sich für ihr Weiss-Sein zu entschuldigen und, um Verzeihung für ihre Hautfarbe zu bitten. Diese Verrücktheit hat etwas mit mangelnder Selbstachtung und Selbstliebe zu tun. Aber wir verstehen nicht, dass es von vielen von denen stammt, die eine Vision haben müssten, die weiter als ihre Nasen reicht!

Die Franzosen in Libanon haben die verhassten Deutschen im Libanon bespuckt oder verprügelt und nannten sie: “Les Boches“. (Französischer Schimpfname für deutsche Staatsbürger) und die Engländer nannten sie die “Jerries“, i.e. “Nachttopf”: (Beleidigend, abwertende Bezeichnung für Deutsche, besonders in den beiden Weltkriegen, weil die deutschen Helme wie Nachttöpfe aussahen). Und die Amerikaner nannten die Deutschen: “The Krauts“: Eine abfällige Bezeichnung für Deutsche, insbesondere für deutsche Soldaten während Weltkrieg Eins und Weltkrieg Zwei. Seine frühere Bedeutung im Englischen war ein Synonym für Sauerkraut, ein traditionelles deutsches Essen. Sauerkraut ist fein geschnittener Rohkohl, der von verschiedenen Milchsäurebakterien fermentiert wurde. Die Franzosen nennen ihn: “Choucroute“.

Hafenquarantäne – Beirut:

In der Hafenquarantäne hat man uns in einer grossen Halle mit deutsche, italienische und österreichische Familien die auch interniert wurden untergebracht. Als die französische Behörde alle Deutsche, Italiener und Österreicher, die in Libanon, Syrien, Zypern, Malta, lebten gefangen hatte, transportierte man uns per Bus nach Palästina. Meine Grossmutter wurde nicht interniert, vielleicht wegen fortgeschrittenes Alter, (80 Jahre) die damals bei ihrem Sohn Theodor und seiner Frau Linda Zeidan in ihrer Wohnung wohnte, in der Nähe der Patriarchal Schule im Stadtviertel Mouseitbéh, und dort geblieben ist, nachdem ihr Sohn Theodor, nach Deutschland reiste und nachdem Linda Zeidan Kleinknecht, im Mai mit ihre Söhne Manfred und Helmut, in Palästina auch interniert wurden, um mit der Schwester von Linda Zeidan, Alice Zeidan, in ihrer Eigentumswohnung zu wohnen.

Templerkolonie Sarona, Palästina, von Mai 1941 bis November 1944:

Wir sind abends ins Internierungslager Sarona – “Camp 4” – inmitten einer Wildnis, umgeben von c. 6 Metern hohem Stacheldrahtzaun und Wachtürme angekommen. Die Tor- und Turmwächter waren jüdische Polizisten. Man lieferte uns dem englischen Lagerkommandant aus. Er sass im Erdgeschoss einer Templerwohnung die eine grosse Veranda hatte. Er trug kurze Khaki Hose an, Khaki Hemd mit kurze Ärmel, gross, rote Haare und rotem Schnurrbart wie eine Zahnbürste. Er sass hinter einem kleinen, wackeligen Holztisch. Als er uns sah, stand er auf, blickte auf uns zu, klopfte mit seine Finger auf seine grosse, weisse Zähne war sehr schockiert und sagte: “Auch Kinder werden von libanesischer Behörde interniert”? Die libanesischen Polizisten gaben dem englischen Offizier den Lieferschein der gebrachten Internierten, damit er den Empfang unterzeichnen und stempeln möchte. Er unterschrieb und stempelte den Lieferschein. Meine Mutter sagte dem englischen Offizier, dass sie keine Milch und Lebensmittel für ihre Kinder hat. Er sagte ihr wir schicken Ihnen gleich Milch und Lebensmittel und das wird so täglich mit Lebensmittel sein.

(1 von 2): Britische Lagerkommandantur in Sarona, Palästina, 1941. Dieses Haus gehörte Herrn Immanuel Steller.
2 von 2): So sieht heute die damalige britische Lagerkommandantur aus. Sarona, Palästina.
sarona landscape
Luftaufnahme von Sarona, Palästina, 1937.
sarona streetmap
Sarona Landkarte. Der Stacheldrahtzaun um Sarona, Palästina, ist ersichtlich. Wir wohnten im Haus Nr. 91, in der Christoph Strasse, heute David El Azar Street, mit unsere Tante Klara.

Die Palästinadeutschen in den sieben Templer Kolonien in Palästina, nach Weltkrieg II:

Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, war es für die Briten endlich klar, was mit den internierten Deutschen in den Templer Kolonien in Palästina geschehen sollte. Die für den Militärdienst wehrfähigen Männer wurden in einem Gefängnis in Akko, in der Nähe von Haifa, interniert. Die britische Mandatsregierung deportierte viele Templer von Sarona und Wilhelma in das Lager “Tatura”, Australien, und legte Stacheldrahtzäune um Sarona und Wilhelma, enteignete ihre Kolonien, verkaufte ihr Land. Die Deutschen blieben bis 1947 in Australien im Internierungslager “Tatura”, in Victoria, interniert. Trotz ihrer Internierung feierten sie am 20. April 1945, Hitlers Geburtstag, da sie noch glaubten, Deutschland würde den Krieg mit neuen Vergeltungswaffen gewinnen. 1948 verliessen die letzten schwäbischen Häuslebauer ihre Häuser an Bord des Dampfers “Empire Comfort” nach Zypern. Australien war grosszügig, bot den Deutschen an, im Land zu bleiben und sich nach ihrer Freilassung zu integrieren. Die Australier sagten den Deutschen: “Ihr habt Euren Kaiser Wilhelm vergessen, vergesst jetzt Euren Führer, Adolf Hitler, und seine Hakenkreuzfahnenschwenker und seine Bibel, Mein Kampf, vergesst Antisemitismus und kehrt zurück zur wahren Christi Bibel. Es war falsch von Euch mit diesem Nazi-Albtraum, bleibt hier bei uns, wenn es Euch hier gefällt, schenken wir Euch die australische Nationalität. Wir haben hier genug Bier, Wein, Sekt, Wurst, Schinken, Kalb- und Schweineschnitzel in unseren Kühlschränken, Schwarzwälder Kirchtorte und viele Arbeitsmöglichkeiten für Euch, denn Ihr seid ausgezeichnete Facharbeiter im industriellen Bereich”. Die meisten der hochmütigen Palästinadeutschen mit ihre Slogans: “Blut, Boden, Rasse, als gottgegebene Wirklichkeiten, deutsche überlegene Rasse, Antisemitismus, Arier über alles, nahmen das Angebot gerne an, anstatt in die jetzt in Trümmer und Asche liegende Haimat zu gehen, bevorzugten Strände, Schwimmbäder, Sonne und angenehmes Wetter alle Jahreszeiten in Australien, das gastfreundliche und traditionsreiche Land, im Land der Parität zu bleiben. Die meisten deutschen einfallsreiche Templer, wegen ihre hohe Qualifikationen auf geistigem, technischem und wirtschaftlichem Gebiet, weit übertreffende Bedeutung erlangt haben als andere europäische Gemeinschaften, blieben in Australien”.

Die sieben deutschen Templer Kolonien in Palästina und der Beitrag der deutschen Templer in Palästina von 1868 bis 1948. Die vergessene Geschichte der deutschen Kolonien in Palästine: التاريخ المنسي للمستعمرات الهيكليّين اللألمان في فلسطين

Wer sind die württembergischen Templer: Die Templer stellten innerhalb des württembergischen Pietismus eine radikal-separtistische Fraktion dar, die sich mit der Landeskirche nicht versöhnen wollte und/oder konnte, weil diese durch ihre vermeintlichen Verfehlungen sündig geworden sei. Der Name Tempel bezieht sich auf Textstellen im Neuen Testament ab und hat keinen Bezug zum Templerorden des Mittelalters. Diese protestantische Erweckungsbewegung leitet ihren Namen aus dem Epheserbrief 2, 21-22 und aus dem 1. Petrusbrief 2,5 her und wollten lebendige Bausteine zum Hause Gottes sein:

Auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn; auf welchem auch ihr miterbaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist. Und bauet auch ihr als lebendige Steine zum geistlichen Hause…, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus.

Der Mitbegründer Hoffmann versuchte Auffasungen biblisch und moralisch zu untermauern. Das Heilige Land stehe einzig und allein dem Volk Gottes zu. Er stellte dazu im Wesentlichen sinngemäss fest:

Gott habe das Land dem Volke Israel zurückgeben wollen, da aber die Juden Jesus ablehnten, hätten sie das Recht auf das Erbe verloren. Seit dieser Zeit gäbe es auch kein heiliges Volk mehr. Daher müssten die zu Gott Versammelten jetzt aufstehen, um ein neues heiliges Volk, nämlich das Volk Gottes zu schaffen.

In der Wirklichkeit war er später immer wieder gezwungen, sich den vorherrschenden Gegebenheiten und Zwängen anzupassen und oft schmerzhafte Kompromisse einzugehen, auch wenn sich die Templer weitgehend vor ihrer neuen Umwelt zu verschliesen und ein Eigenleben zu führen versuchten.

Die Vorgeschichte zur Tempelbewegung und ihrer Gründung als Tempelgesellschaft geht noch weiter zurück. Sie findet ihren Ursprung in dem Jahre 1837, das der Begründer des Pietismus, Johann Albrecht Bengel, als Beginn des Tausenjähriges Königtums Jesu berechnet hatte. 1819 wurde im württembergischen Korntal die erste pietistische Gemeinde gegründet, um die Auswanderung vieler Württemberger angesichts des prophezeiten nahen Weltuntergangs zu unterbinden.

Die sieben deutschen Templersiedlungen wurden von den deutschen Templern in Palästina, während der letzten fünf Jahrzehnte der osmanischen Herrschaft gegründet: Haifa, Jaffa, Sarona, Jerusalem (1868-1878). Wilhelma, galiläisches Bethlehem, Waldheim (1902-1907). “Ihre Gesamtbevölkerungszahl von c. 3.000 Personen, erreichte ein in Palästina beispielloses Entwicklungsniveau, während sie in Planung, Schönheit und Organisation im Land nicht ihresgleichen gab. Ihre Landwirtschaftlich genutzte Flächen und Industrieanlagen und Industrieprodukte waren weiter als ihre aktuellen Grenzen”.

Haifa: Erste deutsche Templer Kolonie in Palästina, die 1868 von Christoph Hoffmann (*1815-1885) und Georg David Hardegg (*1812-1879) gegründet, die am Fusse des Karmels, Land westlich von Haifa kauften. Die deutschen Kolonisten bauten eine attraktive, 30 Meter breite Hauptstrasse mit Bäumen auf beiden Seiten. Die Häuser auf beiden Seiten wurden von Jakob Schumacher entworfen. Sie waren aus natürlichen weissen Steinen gebaut und hatten rote Schindeldächer. Haifa ist die schönste Templer Kolonie in Palästina. Kaiser Wilhelm II besuchte diese deutsche Kolonie in November 1898. Die grosszügig angelegte Templer Siedlung in Haifa ist inzwischen zum Herzstück der Stadt geworden.

Die deutsche Templer Kolonie in Haifa, 1877.
haifa houses
Schwäbische Häuser in Haifa heute.
General der Kavallerie Otto Liman von Sanders am Eingang zum Hotel Pross, Karmelheim, Haifa, März 1918. [Er war nach dem Vertrag der deutschen Militärmission berechtigt, den nächsthöheren türkischen Dienstgrad zu bekommen und wird daher gewöhnlich als Marschall bezeichnet]

Haifa: Eine Perle an der Mittelmeerküste:

Haifa liegt in Nordisrael an der gleichnamigen Mittelmeerbucht und am nördlichen Abhang des Karmel-Gebirges. Hier befindet sich Israels grösster Seehafen. Vom Rand des Karmel-Bergs aus hat man bei guter Witterungslage einen beachtlichen Fernblick zur libanesischen Grenze. Ein Impuls für Haifa war 1868 die Gründung der “Deutschen Kolonie”, durch christliche Siedler der Tempelgesellschaft aus Baden-Württemberg. Die deutschen Templer brachten Modernisierungen in Handwerk, Landwirtschaft, Gesundheit- und Transportwesen und veranlassten den Bau der ersten Mole. Haifa wurde zu einem wichtigen Knotenpunkt für christliche Pilgerreisende.

Haifa: Die deutsche Templer Kolonie ist ein relativ kleiner, aber langgestreckter Bereich entlang der vom Hafen in Richtung des Berg Karmels führenden Strasse, der Avenue Ben Gurion. Noch heute sind beiderseits der Strasse die vielfach liebevoll restaurierten Häuser der Templer zum grossen Teil unverändert erhalten, meist anhand mit Bibelsprüchen versehenen Türen erkennbar. Die 1868 gegründete Haifaer Templer Kolonie war eine der ersten dieser Art, unter einigen anderen, von der schon zuvor die Rede war. Es soll hier noch nachgetragen werden, dass die Templer altpietistisch orientiert waren, doch schon 1858 wegen ihrer extremen millenaristischen Ausrichtung aus der offiziellen württembergisch-lutherischen Kirche ausgeschlossen worden waren. Um ihren endzeitlichen Erwartungen besser entsprechen zu können, suchten sie die Nähe von Jerusalem. Mit dem Bau der ersten Häuser wurde, zunächt eines Gemeindesaals, begann man 1869 – in einer Zeit, als Haifa bereits c. 4.000 Einwohner hatte. Nach Etablierung in der Stadt begannen die Templer, die am Ende des Ersten Weltkriegs bereits 750 Einwohner von Haifa umfassten, von hieraus eine ausgedehnte Handelstätigkeit. Dazu bauten sie die Strassen aus und organisierten Transport von einem Ort zum anderen.

Bis heute ist ihr Verdienst bei der Entwicklung der Stadt Haifa unbestritten. Ihnen ist der Bau der heutigen, 30 Meter breiten Ben Gurion Street zu verdanken, die sie beiderseits mit Bäumen bepflanzten. Die Häuser, die der Architekt Jacob Schumacher geplant und errichtet hatte, waren durchweg aus massivem Stein und mit Dächern aus roten Ziegeln – anders als die üblichen Flach- oder Kuppeldächer, die in Palästina sonst üblich waren. Allerdings konnten viel der hart arbeitenden Templer, die die strengen klimatischen Bedingungen des Landes nicht gewohnt waren, die Früchte ihrer Arbeit nicht geniessen, zumal viel von Ihnen Epidemien zum Opfer fielen.

Die Tempelgesellschaft oder auch der “Deutsche Tempel”: Ist eine evangelisch-pietistische Religionsgemeinschaft, die 1861 von Christoph Hoffmann aus Leonberg auf dem Kirchenhardthof bei Burgstetten in Schwaben (den er kurz zuvor erworben hatte) gegründert wurde. Hoffmann war in der evangelischen Brüdergemeinde in Korntal bei Stuttgart aufgewachsen und hatte in Tübingen Theologie studiert. Als Pietist erwartete er die baldige Wiederkunft Christi in Jerusalem. Ein weiterer Gründungsvater war der Gastwirtssohn und Mistiker Georg David Hardegg aus Ludwigsburg. Während Hoffmann die Idee der Sammlung des Volkes Gottes entwickelte, war Hardegg der eigentliche Organisator, der auf dieser geistigen Grundlage die Realisierung im Heiligen Land vorantrieb.

Die Endzeiterwartung veranlasste Hoffmann und Hardegg zur Gründung einer religiösen Gemeinschaft mit dem Namen “Deutscher Tempel”, um damit Gottes Volk in der Nähe der Heiligen Stätten in Jerusalem zu sammeln. Mit Unterstützung des deutschen Printzregenten und späteren Kaisers I zog zunächst eine kleine Abordnung nach Palästina. Da sich ihnen gute wirtschaftliche Betätigungsfelder boten, erwarben die Templer im Heiligen Land Grund und Boden, um von dort aus eine stärkere Besiedlung mit Mitgliedern der Tempelgesellschaft voranzutreiben – einer Gemeinschaft, die sich zunächst “Jerusalemfreunde” nannte. Die Anhänger Hofmanns und Hardeggs siedelten sich ab 1868 in der Kolonie Haifa, wo es schon 1873 – 250 Templer gab, vor allem in Jaffa, in Jerusalem und in Sarona in dem späteren (Tel Aviv) an. Um 1900 kamen weitere deutsche Kolonien der Templer in Bethlehem und Waldheim östlich von Haifa sowie in Wilhelma in der Nähe von Jaffa hinzu. Weitere Unterstützung erhielten die Siedler namentlich durch kaiser Wilhelm II, der im Rahmen seiner 1898 erfolgten Palästina Reise ihrer Gemeinschaft in Haifa einen Besuch abstattete.

Nicht in Zweifel zu ziehen sind die Pionierleistungen der Templer beim Aufbau einer Infrastrktur, bei der Umwandlung von öde und sumpfiger Gebiete. Als sich vor Ausbruch des Balkan Krieges 1912 die Spannungen um die Einflussbereiche im Vorderen Orient zwischen England und Frankreich auf der einen, sowie Deutschland und der Türkei auf der anderen Seite verschärften und die Templer zwischen Fronten zu geraten schienen, versuchte eine Delegation unter der Leitung von Gottfried Schumacher von der Deutschen Regierung in Berlin Garantien zu erreichen. Zwar erhielten sie nicht die erhoffte Autonomie, immerhin wurde den Templern, die damals etwa 1.200 deutsche Kolonisten umfassten, das Versprechen zu wirtschaftlichem Schutz. Dies verhinderte nicht, dass sie nach der Eroberung Jerusalems 1917 durch Engländer nach Heluan, südlich von Kairo, Ägypten deportiert wurden, um dann 1920 wieder in ihre Häuser in Palästina zurückkehren zu dürfen. Das Jahr 1948 brachte jedoch das endgültige Ende ihrer Kolonisationstätigkeit.

Da Ihnen eine Kooperation mit den Nationalsozialisten vorgeworfen wurde, wurden sie von den Juden in Palästina mit Misstrauen beäugt. Im April 1948 kam es zu einem blutigen Überfall von Mitgliedern der Haganah, einer jüdischen Untergrundarmee, auf die Templersiedlung Waldheim. Dies war das Signal für das bevorstehende Ende. Die bisher noch im Lande verbliebenen Siedler wurden zunächst nach Zypern deportiert, um dann schliesslich in Australien eine neue Heimat zu finden. Einige von ihnen kehrten auch nach Deutschland zurück. Damit war der Traum vom Tempelbau im Heiligen Land ausgeträumt!

Jaffa: Die zweite deutsche Kolonie wurde 1869 gegründet. Kaiser Wilhelm II. besuchte in 1898 auch diese deutsche Kolonie.

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Blick auf die Seestraße in der deutschen Kolonie, Jaffa, 1929.

Jaffa: Die bis 1948 vorwiegend von Arabern bewohnte Stadt mit ihren c. 50.000 Einwohnern, von denen nach wie vor mehr als ein Viertel arabische Israelis sind, hat bis heute ihren orientalischen Charakter mit vielen Häusern aus der osmanischen Zeit bewahrt. In der aus engen Gassen bestehenden Altstadt ist heute ein malerisches Künstlerviertel entstanden, das auch am Abend bei Dunkelheit noch eine eigentümliche Atmosphäre ausstrahlt. Als Wahrzeichen gilt heute vor allem der Uhrturm, der um 1900 zum dreissigjährigen Jubiläum des letzten osmanischen Sultans Abdulhamid II. (1842-1918) erbaut worden war.

Jaffa ist mindestens seit 7.500 v. Chr. von Menschen besiedelt; der dortige Hafen geht auf biblischer Zeit zurück, und von hier aus soll der Prophet Jonas abgesegelt sein, um dann auf offenem Meer von einem Walfisch verschluckt zu sein. Nach der griechischen Mythologie wurde die Königstochter Andromeda in Jaffa an einen Felsen geschmiedet, um dem Seeungeheuer Ketos geopfert zu werden. Im Jahre 1440 v. Chr. wurde die Stadt von den Ägyptern eingenommen. Erst mit der Gründung der Hafenstadt Caesarea Maritima durch die Römer verlor Jaffa seine ursprüngliche Bedeutung, bis der Hafen wieder von den Kreuzfahrerschiffen genutzt wurde, um von dort auf kürzestem Weg nach Jerusalem zu gelangen. Nachdem Richard Löwenherz noch 1192 Jaffa erfolgreich verteidigen konnte, endete die christliche Zeit 1268 mit der Eroberung der Stadt durch die Mamelucken.

Die vollständig zerstörte Stadt wurde erst wieder durch die Osmanen aufgebaut. Auftrieb erhielt die Stadt dann ab 1898 durch die Eröffnung der Eisenbhnstrecke nach Jerusalem. Obwohl Jaffa weiterhin eine muslimisch geprägte Stadt blieb, waren Juden dort seit den zwanziger Jahren stark vertreten und bildeten etwa die Hälfte der Stadtbevölkerung. 1948 wurde die Stadt von den jüdischen Truppen eingenommen, die verbliebenen Araber (etwa 4.000 an der Zahl) prägten weiterhin das Stadtbild; heute sind zwei Drittel der Bevölkerung arabische Israelis. Jaffa wurde von Napoleon in 1799 erobert, und von Allenby in 1917.

Jaffa: Die Meeresschöne, ist eine Stadt aus der Vorzeit. Japhet, der Sohn Noahs hat sie gebaut und nach sich benannt. Aber von Japhets grosser Schönheit ist ihr nur das verblieben, was Menschen ihr nicht fortnehmen konnten.

Es gibt nur sehr wenige Orte auf der Welt, die ein kontinuierliches Erbe von 5.000 Jahren geniessen. Jaffa ist einer von ihnen. Das Wort Jaffa, was “die Schöne” bedeutet, leitet sich von Japhet ab – dem Namen eines der Söhne Noahs, der es nach der biblischen Sintflut erbaute. Während der Zeit von König Solomon diente der Hafen von Jaffa als Tor für die Zedern aus dem Libanon, die zum Bau des ersten jüdischen Tempels verwendet wurden. Es wurde auch im Alten Testament als der Hafen erwähnt, von dem aus Jona, der Prophet, seine Seereise antrat, die dazu führte, dass er von einem Fisch verschluckt wurde. In den folgenden Jahrhunderten zogen zahlreiche Eroberer durch Jaffas Tore. Jeder hat seine Spuren in dieser majestätitischen Stadt hinterlassen.

Als Jaffa 1909 für die vielen Einwanderer, die durch seine Tore kamen, zu voll wurde, erwarb eine Gruppe von 66 jüdischen Familien Sanddünen nördlich von Jaffa und gründete die erste hebräische Stadt – Tel Aviv-Yafo. Diese vereinigte Stadt ist ein Symbol unserer Kultur: Eine Mischung aus Alt und Neu; eine Mischung aus Juden und Arabern; ein Schmelztiegel der Kulturen und Geschmäcke – alle leben in Harmonie die von einem tiefen Sinn für Pluralismus und Toleranz angetrieben wird. Viele Menschen lieben diese Stadt – darunter die Frankfurter, die Stadtverwaltung und mein lieber Freund Bürgermeister Feldmann. Aus dieser Freundschaft resultieren viele gemeinsame Projekte und Kooperationen.

Ich hoffe, die Bilder in der Ausstellung machen Lust darauf, unsere Stadt auf eigene Faust zu besuchen. Sie sind immer willkommen! – Ron Huldai, Bürgermeister von Tel Aviv-Yafo

Sarona: Wurde 1871 als dritte moderne landwirtschaftliche Siedlung in Palästina gegründet, benannt nach der “Sharon Ebene”, welche ein Vorbild für jüdische Pioniere war. In den ersten Jahren gab es extreme Schwierigkeiten und Krankheiten mit hohe Verluste an menschliches Leben. Malaria verursachte 1872 den Tod von 28 der 125 Siedler von Sarona. Um das Sumpfland zu trocknen, wurden viele Eukalyptusbäume gepflanzt, die die Deutschen aus Australien importierten. Heute ist das ehemalige Dorf Sarona in der Mitte der belebten Stadt Tel Aviv. Kaiser Wilhelm II besuchte auch diese deutsche Kolonie in November 1898.

Erinnerung an die 1905 gegründete Wieland-Fabrik in Jaffa und die Deportation der Templer nach Australien.

Sarona: Ist eine 1871 von den württembergischen Templern gegründete landwirtschaftliche Siedlung, heute der älteste Teil von Tel Aviv und die eigentliche Keimzelle dieser Stadt. Die nach deutschen Bauweise errichteten 37 zweistöckigen Häuser, in der zeitweise israelische Regierungsbehörden untergebracht waren, stehen inzwischen unter Denkmalschutz und sind inzwischen grossenteils liebevoll restauriert worden. Inmitten eines öffentlich zugänglichen Parks mit hohen Eukalyptus- und Weidebäumen sind sie heute eine Oase der Ruhe, in der attraktive Restaurants und Gartenwirtschaften zum Einkehren einladen. Die Templer, die diesen Ort wegen seiner günstigen Verkehrslage ausgewählt hatten, hatten durch ihre landwirtschaftlichen Kenntnisse erheblich dazu beigetragen, dass diese bis dahin kärgliche Provinz des Osmanischen Reiches entwickelt wurde. Berühmt wurden sie durch ihre Weinhandlungen, durch Keltereien und Brennereien, die ihnen die Vermarktung der Erträge aus etwa 150 Hektar grossen Weingärten ermöglichten. Hinzu kamen 24 Hektar Orangengärten sowie Ländereien für Olivenpflanzungen und Viehzucht.

Heute ist Sarona ein malerisches Viertel, eine grüne Oase, die im krassen Kontrast zu der Hochhausskyline der israelischen Metropole steht. Dabei sehen die kompakten, schlicht verputzten Bauten mit ihren roten Giebeldächern auf den ersten Blick nicht besonders aussergewöhnlich aus. Aber schon die Spitzen der Dächer markieren einen Unterschied zu den damaligen Flachdächern in der Region. Und auch die Bauweise und Materialien waren geradezu revolutionär. Die erste Zementfabrik des Orients von Carl Wieland, ein schwäbischer Import wie die Templer selbst, lieferte Fertigbauteile aus Beton, Bodenplatten und Balustraden. Sarona, das war 1917 ein kleines Dorf inmitten Plantagen. Moderne Hochhäuser als Glas und Stahl stehen in starkem Kontrast zu den Gebäuden der Templer Siedlungen aus dem 19 Jahrhundert.

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Kolonie Sarona heute: Deutsches Erbe am Mittelmeer, wo sich Vergangenheit und Zukunft in Tel Aviv treffen. Das Erbe lebt für immer weiter! Wir wohnten damals in Sarona, in der zweiten Häuserreihe von links nach rechts, das fünfte kleine Haus im Hintergrund.

Wie ein israelischer Reporter über Sarona schrieb:

Die etwa 3.000 Mitglieder große pietistische Gesellschaft der Templer aus Württemberg wurde 1858 aus der lutherischen Kirche ausgeschlossen.

Aus ihrer Sicht war Jesus ein Mensch, der ein Lehrmeister und vom Geist Gottes durchdrungen war, und nicht der Gottessohn. Sie glaubten, dass die Erlösung der Seele im Heiligen Land begann, und beschlossen hier zu siedeln.

Templer Haus in Sarona.

Die Gründer

1862 schickten die Templer eine Pioniertruppe vor, um die Situation in Palästina zu überprüfen, angeführt von Christoph Hoffmann und Georg David Hardegg. Ihr Plan war es, in Jerusalem und Nazareth Templerkolonien zu errichten, aber es schien nicht sicher genug zu sein.

Christoph Hoffmann erwarb das Land 1871, nachdem er die Türken nicht davon überzeugen konnte, die Grundstücke den Templern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Er hatte diesen Hügel gewählt, einen von drei im Sand- und Feuchtgebiet bei Jaffa, da hier Vögel sangen – wo Malaria vorherrscht, sind keine Vögel zu hören. Der Name Sarona leitet sich von Sharon ab, die Region zwischen Herzlia und Hadera – die Templer waren mit den geografischen Regionen Palästinas einfach nicht vertraut.

Templer Siedlung Sarona, Tel Aviv.

Die ersten 18 Familien, alle der oberen Mittelklasse angehörend, kamen an und die Siedlung wurde von den schwäbischen Häuslebauern wie das Templer-Kreuz angelegt.

Die Häuser waren ein- oder zweistöckig, mit frommen Inschriften über  den Tür- und/oder Fensterrahmen und dem Baujahr – wie in Deutschland. Sie hatten ein Spitzdach mit roten Dachziegeln  – für den Schnee der hier nicht fällt, und die Fenster waren nach Süden ausgerichtet – um mehr Sonne zu haben…..

Hinter dem Haus, innerhalb des eingezäunten Hofes, befanden sich die Wirtschaftsgebäude und Tiere, sowie Gärten mit Gemüsebeeten und Obstbäumen, insbesondere Zitrusfrüchte.

Die Templer bauten keine typischen Kirchen, ihre Gebete wurden zu Hause oder im Gemeindehaus abgehalten. Sie waren der Ansicht, dass das Gebet und nicht der Ort des Gebets wichtig sind.

Im Gegensatz zu Haifa und Jaffa, die hauptsächlich Handel und Tourismus betrieben, war Sarona ein Bauerndorf. Es hatte eigene Weinberge, eine Motor-betriebene Olivenpresse, einen Schlachthof und Kühlräume. Den Schweinen ging es in Sarona nicht gut, sie litten wie viele der Siedler an Malaria. In den Läden wurden Waren verpackt übergeben und kein Feilschen um den Preis.

Später gedieh die Gemeinde und diente jüdischen Siedlern als Vorbild. Sie verkauften Obst und Gemüse an jüdische Einwanderer, und in der Bierbrauerei und im Café Günther gab es samstags Tanzmusik mit jüdischen Gästen.

Der Weinbau war die Haupteinnahmequelle und 1891 wurde eine Weinkellerei gegründet, 1898 kam die Zweite hinzu. Anfang des 20. Jahrhunderts waren beide Weinkellereien durch einen Tunnel verbunden.

Weinkellerei und später Flugzeugwerft der israelischen Luftwaffe.

Erster und Zweiter Weltkrieg:

Nachdem die Britische Armee im Ersten Weltkrieg die Osmanen besiegt hatte, wurden die Templer in ein ägyptisches Internierungslager Heluan deportiert, denn sie waren solidarisch mit den Osmanen. Einige Jahre später kehrten die Templer zurück.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Hunderte von Templern nach Ägypten ausgewiesen, wo sie im Internierungslager Heluan lebten.

Palästinadeutsche: In Palästina wurde 1190 der Deutsche Orden gegründet. Dort krönte sich Kaiser Friedrich II. 1229 zum König von Jerusalem. Diesen Titel trugen fortan die deutschen Majestäten. Im 19. Jahrhundert siedelten sich einige tausend Deutsche, christliche Templer aus Württemberg, in Nahost an. In gutem Einvernehmen mit den Palästina-Arabern schufen sie blühende Kolonien wie: Haifa, Jaffa, Sarona, Wilhelma, Jerusalem, Bethlehem und Waldheim. Als das Britische Empire 1918 die Macht in Palästina an sich gerissen hatte, wurden die Palästinadeutschen in das Internierungslager Helouan südlich von Kairo, nach Ägypten verschleppt. Im Zweiten Weltkrieg deportierte man sie nach Australien. Die nach Kriegsende Eins Zurückgekehrten waren radikalzionistischem Mordterror ausgesetzt. Man nahm ihnen ihr Land, Hab und Gut und wies sie aus. 1947 war Palästina “deutschenrein”.

Als Folge des ersten Weltkrieges besetzten britische Truppen 1917 die deutschen Siedlungen in Palästina. Die “Jerusalemer Warte” muss ihr Erscheinen einstellen. Die britischen Truppen internierten 1918 die rund 850 Einwohner der Südkolonien in Palästina in Helouan bei Kairo, Ägypten, ehe sie über 300 von ihnen 1919 nach Deutschland ausweisen liessen.

Eine Wiederaufbaukommission der in Ägypten internierten Templer, bestehend aus 29 Mitgliedern, reiste am 25. Juli 1920 nach Palästina ab, am 8. September durften die verbliebenen 388 Internierten Ägypten verlassen und in ihre Kolonien zurückkehren. Als auch die Siedler aus Deutschland am 13. Januar 1921 in Jaffa eintreffen und die “Warte” wieder erscheint, normalisiert sich das Leben der Templer in Palästina.

Aber mit dem Aufkommen der NSDAP schloss sich die junge Templer Generation den Nazis an, Hakenkreuzflaggen wehten in Sarona und den anderen Siedlungen, sie meldeten sich freiwillig zur Wehrmacht, hier war die größte NSDAP Auslandsorganisation! Gemeinsam mit den Arabern attackierten sie jüdische Geschäfte und Juden. Ab 1939 internierten oder deportierten die Briten die Templer als feindliche Ausländer.

Im Januar 1948 wurden 20 unbrauchbare Auster-Flugzeuge von den Briten gekauft und in einer geheimen Mission zur Weinkellerei gebracht, dort wurden sie in 15 Einsatzflugzeuge umgewandelt – die erste Flugzeugwerft der israelischen Luftwaffe.

Die zweite Weinkellerei beherbergte die Rekord Druckerei und mit den ausrangierten Geräten wurden 1948 die ersten israelischen Briefmarken gedruckt, Münzen geprägt, und die Staatsanleihen gelagert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verwandelten die Briten das Dorf in ihr militärisches Hauptquartier. Von hier aus handelten sie gegen die jüdischen Einwandererschiffe, die mit Holocaust-Überlebenden beladen waren und versuchten, die Küste von Tel Aviv zu erreichen.

Motor-Ölpresse in Sarona, Tel Aviv.

Ha’Kiriya und die Staatsgründung Israels

Ende 1947 übergaben die Briten die Basis an die jüdische Hagana, und ab Juni 1948 übernahmen die soeben geborene israelische Regierung, die Armee und der Geheimdienst die gut befestigte Basis, und machten sie im Laufe der Jahre zu ihrem Nervenzentrum. Bekannt war dieser abgesperrte Bereich als “Ha’Kiriya” – übersetzt so ungefähr das Camp.

Nachdem Geheimdienst und Armee aus dem Großteil der Gebäude ausgezogen war, wurden für einige Jahre unter Leitung schwäbische Handwerker die Gebäude entkernt, und massiv restauriert. Im Jahr 2014 wurde Sarona dann als Restaurant- und Geschäftsviertel als eine grüne Oase inmitten Tel Avivs eröffnet.

Ein weiterer Bericht über Sarona: Die deutschen Siedler haben die Eukalyptusbäume aus Australien nach Palästina eingeführt, weil sie gegen bestimmte Krankheiten helfen und Wasser aus grossen Tiefen ziehen können. Sie wurden auch beim Entwässern der Sümpfe im Norden des Landes eingesetzt. Die Feigenbäume hat man angepflanzt, weil sie das ganze Jahr grün sind und viel Schatten bieten. Mit diesen Bäumen kamen auch die Fledermäuse nach Sarona, denn diese Tiere lieben die Früchte der Feigenbäume.

Empfehlenswert ist ein Spaziergang durch den Park. Hier gibt es Bänke und Tische im Schatten der Bäume, eine Oase der Ruhe in der hektischen Stadt Tel Aviv. Für eine genauere Erkundung lohnt sich die Teilnahme an einer professionellen Stadtführung, denn dann kann man sich die Templerhäuser auch von innen ansehen. In einem der Häuser steht eine mit Öl betriebene Olivenpresse, die für die damalige Zeit eine technische Meisterleistung war und auch heute noch faszienierend ist.

Die Ölpresse wurde inzwischen gesäubert und ist wieder betriebsfähig. Von hier aus steigt man Treppen hinunter und kommt in einen grossen Raum. Heraus aus der sommerlichen Hitze sind die Temperaturen hier unten weit angenehmer. In diesen Räumen, oder besser Hallen, lagerten die Templer ihre Weine. Im Juni 2009 hat man eine Mauer aufgebrochen und einen Zugang zu einem Brunnen gefunden. Ein unterirdischer Gang führt von den Weinkellern zur ehemaligen Flaschenabfüllerei.

Diese landwirtschaftliche Siedlung, Sarona genannt, wurde von der deutschen Tempelgesellschaft gegründet. Die Templer waren eine pietistische Gruppe aus Würrtemberg, deren Mitglieder es als ihre Aufgabe ansahen, im Heiligen Land zu siedeln. Sarona (1871) war eine von vier landwirtschaftlichen Templersiedlungen, die es in Palästina gab. In Haifa, Jerusalem und Jaffa existieren drei weitere städtische Gemeinden der Templer. In Haifa sind die Häuser gut erhalten und Hinweisschilder erleichtern das Erkunden. An den Türen der Templerhäuser kann man noch biblische Sprüche in deutscher Sprache wie z.B. “Bis hierher hat der Herr Geholfen” und “Der Geist und die Braut spricht komm Herr Jesus” lesen.

Die Geschichte der Templer: Sie begann 1854 in Ludwigsburg. Dort gründeten Mitglieder aus pietistischen Kreisen um den charismatischen Christoph Hoffmann eine “Gesellschaft für die Sammlung des Volkes Gottes in Jerusalem”. Zwei Jahre später erfolgte die Gründung einer ersten Landwirtschaftlichen Siedlung in Württemberg. Ziel war es, Erfahrungen für Siedlungen in Palästina zu sammeln. 1858 reist eine Kommission nach Palästina, um die Lage für Siedlungen zu erkunden. Eine Gruppe ungeduldiger junger Leute machte sich 1867 nach Palästina auf und begann am Westhang von Nazareth mit dem Bau einer ersten Siedlung. Einige Siedler erlagen bald den schwierigen gesundheitlichen Bedingungen.

1869 wird der Grundstein für die erste städtsche Templersiedlung in Haifa gelegt und erste Templer liessen sich in Jaffa in der aufgegebenen amerikanischen Siedlung nieder. Die Grundsteinlegung für Sarona erfolgte im Jahr 1871. Die Templer waren aus der Evangelischen Landeskirche ausgeschlossen worden und verfügten über keinerlei Unterstützung. Das änderte sich 1898 mit dem Besuch des Kaisers in Palästina. Die deutschen Templer empfingen den Kaiser in Jaffa mit deutschen Gesängen und ihren landwirtschaftlichen Produkten. Der Kaiser zeigte Interesse an den Templern und unterstützte ihre Arbeit. So konnten die Kinder der Templer in Deutschland das Gymnasium und die Universitäten besuchen.

Im Zuge des Ersten Weltkrieges besetzten die Briten Palästina und somit gelangen auch die deutschen Siedlungen unter das britische Mandat. Da die Templer Deutsche waren und Grossbritannien sich im Krieg mit den Deutschen befand, mussten die Templer ihre Siedlungen verlassen. Sie wurden in ägyptische Internierungslager gebracht. 1921 konnten die Templer zurückkehren.

Die Ideologie der Nationalsozialisten machte jedoch nicht vor den Siedlungen der Templer in Palästina halt. Die jungen Leute, die von deutschen Gymnasien und Universitäten zurückkamen und Lehrer, die man aus Deutschland an die Templerschulen holte, brachten die rassistischen Ideen der Nationalsozialisten mit in die Gemeinden. Es wurde eine NSDAP-Ortsgruppe gegründet und Hackenkreuzfahnen wehten in den Templersiedlungen. Spätestens 1938 besass jeder dritte Templer ein Parteibuch der NSDAP.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges gingen mehrere Templer freiwillig nach Deutschland, um dort als Soldaten zu kämpfen. Die Briten sammelten die Templer in Lagern, um sie nach Australien zu deportieren. Auf einer Führung durch Sarona erzählte die Stadführerin vom Austausch britischer Gefangenen und sich bereits in Lagern befindender Juden gegen deutsche Templer in Palästina. Ein Templer aus Palästina, der inzwischen Karriere bei der Wehrmacht gemacht hatte und dessen Eltern wie alle anderen Templer nach Australien deportiert werden sollte, machte den Vorschlag, sie gegen britische Gefangene auszutauschen. Sein Vorschlag wurde teilweise umgesetzt. Viele kamen allerdings nach Australien, wo es noch heute eine Templergemeinde gibt. Während der Kämpfe in Palästina richteten sich jüdische Untergrundorganisationen in dem Gelände ein. Im Weinkeller versteckten sie Ersatzteile zum Bau von Flugzeugen und nutzten das Gebäude für verschiedene Aktivitäten. Später war zeitweise der Geheimdienst Mossad im Templerviertel untergebracht und nach Israels Staatsgründung, 15 Mai 1948 wurde Sarona für einige Jahre der erste Regierungssitz. In den letzten Jahren wurde das gesamte Gebiet von der israelischen Armee genutzt und war deshalb abgeriegelt.

Die Templer wählten den Ort für den Bau ihrer landwirtschaftlichen Siedlungen, weil dieser Platz an einer der drei Strassen lag, die Jaffa mit den anderen Orten in Palästina verband. Ein Teil der heutigen Beginstreet ging von Jaffa nach Nablus und Nablus war damals ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Hinter der Nablusstreet begannen Orangenhaine, die die Siedler kauften und weiter nutzten.

Als die Templer nach Palästina kamen, um hier zu siedeln, taten sie das mit den neuesten technischen Errungenschaften ihrer Zeit und gut ausgebildeten Leuten. Sie kamen in eine unterentwickelte Provinz des ottomanischen Reiches und brachten mit ihren Siedlungen die Entwicklung voran. Die Templer in Haifa bauten eine Strasse nach Nazareth, womit Pilgerreisen nach Galiläa möglich wurden und gleichzeitig die Wirtschaft vorangebracht wurde. Templerfamilien betrieben Hotels in Haifa, Tiberias und Nazareth. Sie bauten weitere Strassen, legten Felder an, eröffneten Banken und Bäckereien, setzten moderne Anbaumethoden ein, eröffneten Handwerksbetriebe, Apotheken und Arztpraxen. Ihre Siedlungen waren mustergültige Kolonien mit Gärten und Blumenbeeten um die Häuser. Das hatte man bisher in Palästina noch nicht gesehen.

An der Ecke Kaplanstreet/Aluf Albert Mendler steht ein grosses Gebäude, welches nicht nach einem Wohnhaus aussieht. Es war das Gemeinschaftshaus der Templer. Die Templer bauten keine Kirchen, da sie der Meinung sind, Gott lebt in jedem und es bräuche deshalb keines extra Raumes zum Beten. Das Gemeindehaus wurde als Schule und Versammlungsort genutzt.

Bei einem Spaziergang durch den Park in Sarona fallen einem die Hinweise vor den Häusern auf. Da sind u.a. alte Postkarten. Auch die schönen Tische sind mit alten Fotos und Karten von der Vergangenheit und Gegenwart versehen. Ein Haus ist fertig renoviert. Bisher war dort das Büro der Gesellschaft, die sich um die Entwicklung und Restaurierung kümmert, untergebracht. Leider kann man sich das Haus von innen noch nicht ansehen. Auf die Häuser an der Kaplanstreet hat man provisorisch gemalte Fenster angebracht, so dass die vorbeifahrenden Autos einen Eindruck bekommen, wie es hier aussehen wird. Die Templerhäuser haben Spitzdächer und Keller gehabt im Gegensatz zu den Häusern sonst in Israel. Dort haben die Templer damals Wasser und Lebensmittel gelagert. Nach der Renovierung wird man in den Kellern unter anderem die Klimaanlagen unterbringen, damit sie nicht die Fassade der Häuser beeinträchtigen, denn es geht hier um die Wiederherstellung des Originalcharakters.

Die Templerhäuser auf der Osvaldo Ahanrastreet werden noch genutzt und sind nicht zugänglich. Der Stil dieser Häuser unterscheidet sich von anderen Templerhäusern der Siedlung. Sie entstanden ab den 30er Jahren und stehen schon unter dem Einfluss des Bauhausstils. Die Zukunft des Saronaparks sieht den Bau weiterer Hochhäuser um den Park herum vor. Die Templergesellschaft und die Templer in Australien haben geholfen, für jedes Haus detaillierte Pläne und Beschreibungen über den ursprünglichen Zustand zu erstellen. Sie sollen alle originalgetreu restauriert werden.

Sarona Kolonie nach 1948: Nachdem Sarona Bestandteil des Staates Israel geworden war, übernahm dessen Regierung das beschlagnahmte Vermögen. 1948 machte der neu geschaffene Staat Israel die Templer Kolonie Sarona zum Sitz des Verteidigungsministeriums und fortan Haqiryah (hebräisch), i.d. “der Campus” genannt.

Diverse Diensstellen verteilten sich auf die vielen Einzelgebäude. Auch der Premierminister Israels hatte zunächst seinen Amtssitz in einem Gebäude der Templer Kolonie Sarona, im Hause Wilhelm Aberles, dort trat auch die israelische Regierung zusammen. Von Februar 1949 an verlegten die meisten Regierungsbehörden ausser dem Verteidigungsministerium ihren Hauptsitz nach Jerusalem. 1950 enteignete die Regierung das gesamte beschlagnahmte deutsche Templer Vermögen in Palästina entschädigungslos im Vorgriff auf eine Regelung israelischer Forderungen an Deutschland. So fiel die deutsche Templer Kolonie Sarona an den israelischen Staat.

Die beiden Friedhöfe, nah beieinander im südwestlichen Gemeindegebiet Saronas gelegen, wurden 1952 aufgehoben und die Toten umgebettet. Die sterblichen Überreste der Toten wurden samt Grabsteinen auf den Templerfriedhof im Jerusalemer Emek Rephaim umgebettet. Carl Lutz vertrat die Interessen der Angehörigen.

Eingang zum Büro des Premierministers David Ben Gurion in Hakirya in Tel Aviv, in dem erste Treffen der provisorischen Regierung Israels stattfanden. Dieses Haus gehörte dem deutschen Wilhelm Aberle in der Templer Kolonie Sarona.

Jerusalem: 1873 als vierte ruhige elegante deutsche Kolonie gegründet, die allgemein als die wichtigste von allen gilt. Die Templer siedelten sich im biblischen Tal von Rephaim an, ist achtmal in der Heiligen Schrift erwähnt und ist der Schauplatz zweier davidische Schlachten. Sie nannten ihre Hauptstrasse (Emek Tal Rephaim), Tal der Geister oder Tal der Giganten. Kaiser Wilhelm II besuchte in November 1898 auch Jerusalem.
“Denn sie wird sein, als wenn einer Getreide einsammelte in der Ernte, und als wenn einer mit seinem Arm die Ähren einerntete, und als wenn einer Ähren läse im Tal Rephaim”. (Isaiah 17:5)

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Luftaufnahme der deutschen Templerkolonie in Jerusalem, heute.

Der Tempelberg in Jerusalem: Ist ein Hochplateau, der im Ostteil Jerusalems liegt. Er ist wegen der Klagemauer und dem Felsendom gläubigen Juden, Christen und Muslimen gleichermassen heilig. Der zweite (herodianische) Tempel zählt zu den Wirkungsstätten Jesu Christi und ist damit auch bedeutsam für die Entstehung des Christentums. Zahlreiche Legenden ranken sich um den Tempelberg, mit denen religiös territoriale Ansprüche begründet werden. Die Juden bauten dort im ersten Jahrtausend v. Chr. – zweimal ihren Tempel, den Salomonischen (um 960 v. Chr.) und den Herodianischen Tempel (70 vor Chr. in dessen Raum, dem Allerheiligsten, nach jüdischem Glauben Gott selbst wohnt. Die Muslimen verehren den Ort, weil hier der Prophet Mohammed – c. 700 Jahre später – seine Himmelsreise angetreten haben soll. Das Palteau des Tempelbergs gehört heute den Muslimen und wird verwaltet durch eine weitgehend autonome israelische Behörde. Jedoch kommt es zwischen Israelis und israelischen Arabern bzw. Palästinensern immer wieder zu Auseinandersetzungen um den Zugang zu den heiligen Stätten.

Mitgliedschaft eines Deutschen in der Nazi Partei in Jerusalem vom Mai 1937.

Wilhelma: 1902 als fünfte deutsche landwirtschaftliche Kolonie in der Nähe von Lydda gegründet, benannt nach Kaiser Wilhelm II, der in November 1898 Palästina besucht hatte.

Galiläisches Bethlehem: 1906 als sechste deutsche Kolonie gegründet.

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Blick auf die Dorfstraße (Koloniestraße) von Bethlehem-Galiläa im Jahr 1929. (Wie eine Mondlandschaft. Es fehlt hier nicht an Reiz, aber das melancholische Gepräge der Öde kann sich nicht verleugnen; es ist eine Gegend, “wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen”).

Waldheim: 1908 als siebte deutsche Kolonie gegründet.

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Waldheim deutsche Kolonie im Heiligen Land c. 1921. (Wie in einer Wildniss)
Deutsche Siedlung Waldheim Luftaufnahme.

Für die deutschen Palästina Templer sollten andauernde Bemühungen sein, um ihr Andenken zu würdigen und um eine vollständigere Geschichte über sie zu schreiben, die Einblicke von Erfolg und den Geist des Optimismus enthüllen, was allgemein als Tragödie betrachtet wurde. Seit einige Jahre wurden die ursprünglichen Steinhäuser der deutschen Kolonien; Haifa, Jaffa, Sarona, Wilhelma, Jerusalem, wunderbar restauriert, und die Bauherren bauen weiter in diesen schnell wachsenden Kolonien Wohnprojekte, die sich in den Stil ihrer Kolonien anpassen. Diese deutschen Leute sind Teil meines Lebens geworden, also tue ich, was ich für ihr Gedächtnis tun kann. Die Templer waren nicht nur fromm und geschäftstüchtig. In den 1930er Jahren wendeten sich viele von ihnen den Nationalsozialisten zu.

In Palästina wurde Hitlers Geburtstag gefeiert, Hakenkreuzfahnen wurden gehisst und die Hitlerjugend sang: “Fahne empor”. “Es ist schon bewundernswert, dass in Israel, was den Nazis gehörte, Nazigeschichte hat, so restauriert und erhalten wird und ins Gedächtnis zurückgebracht wird”!

Die Regierungen Australiens und West Deutschlands arbeiteten zehn Jahre lang zusammen, bevor der Staat Israel 1952 einwilligte, die deutschen Flüchtlinge für ihre vier ländlichen Dörfer und ihre drei städtischen Besitzungen der Templer in Palästina zu entschädigen. Ein führender Agrarökonom von der Stanford Universität bewertete die Templer Bestände, einschliesslich aller Immobilien, ihre Häuser und landwirtschaftliche Gebäude, Obstgärten, Wälder und Weinberge, bis hin zu den Hühner-, Pferde-, und Schweineställe.

1962 – zehn Jahre später – zahlte die israelische Regierung 54 Millionen Deutsche Mark an West Deutschland für die “Deutschen Eigentümer” in Israel, das den vertriebenen und enteigneten Templer gehörte. Ein Teil davon wurde in das Commonwealth of Australia transferiert.

Afrikakorps und General Erwin Rommel 1941 – 1943:

Unsere Mutter hatte weisse Tuchvorhänge an die westlichen Fenstern des Hauses (Nr. 91) wo wir wohnten, aufgehängt, um am Nachmittag den Sonnenschein und die Hitze zu vermeiden. Nach paar Tagen kam ein englischer Beamter zu uns, sagte meiner Mutter, sie soll die weissen Tuchvorhänge entfernen, da dies aus Sicherheitsgründen verboten ist, weil feindliche Kampfflugzeuge das Internierungslager Sarona lokalisieren können. Wahrscheinlich hatten die Engländer, mit den anfänglichen grossen militärischen Erfolge von General Erwin Rommels Panzerarmee, der in 1942 in Nordafrika drohte, schon in der Nähe von El Alamein war,  (Oase in der östlichen libyschen Wüste)  im “Horch” Befehlswagen und donnernde Panzer durch den Sand und Staub der Wüste kämpften und seine Soldaten sangen; “deutsche Panzer rollen in Afrika vor”, wie eine Flutwelle durch Ägypten zu brechen und Palästina einzunehmen Angst gehabt. Schwarze Tuchvorhänge sind erlaubt, sagte der Beamte!

Rommel
Generalfeldmarschall Ervin Rommel, der Wüstenfuchs. Die berühmteste Militärpersönlichkeit der Welt und ein vom deutschen Volk geschätzter Mann.
Nordafrika, Erwin Rommel in PKW
Erwin Rommels deutsches Horch 901/40 Kommandeurkabriolett 1941 in Nord Afrika c. 1942.

Generalfeldmarschall, Erwin Rommel, wurde am 14.10.1944 zum Freitod gezwungen. Er nahm den Giftbecher und opferte sich, um das Leben seiner Familie vor den Schergen Hitlers zu retten.

“Ich werde in einer Viertelstunde tot sein. … Durch die Hand des eigenen Volkes zu sterben ist schwer. … Aber das Haus ist umzingelt und Hitler beschuldigt mich des Hochverrats. … Angesichts meiner Dienste in Afrika soll ich die Chance haben durch Gift zu sterben. … Wenn ich zustimme, werden keine der üblichen Schritte gegen meine Familie unternommen. … Es liegt sehr in ihrem Interesse zu sehen, dass die Angelegenheit nicht öffentlich wird”. ~ Rommel an seinem Sohn Manfred.                                                 

Panzerschlachten: Die legendären Blitzkrieger, Rommel, Guderian, Manstein, Paulus: Todesmutige Männer in stählernen Kolossen, die den Panzerkrieg revolutioniert haben, unter Einsatz des eigenen Lebens! Erleben Sie den Vorstoss nach Dünkirchen, die Schlachten um Charkow, die “Panter” von Kursk, Rommels “Tiger” in der nordafrikanischen Wüste, die Ardennenoffensive, mit vielen Augenzeugeberichten und elektrisierende Fotos von den Fronten!

Wie ertrugen unsere Väter und Grossväter die Anstrengung, Zermürbung und das Grauen des Kriegs? Die qualvolle Hitze in Afrika oder unerträgliche Kälte und Hunger im Kessel von Stalingrad, wie den “Bromberger Blutsonntag” am 3. und 4 September 1939, bei dem eine beträchtliche Zahl der in der Zeit 1920 zu Polen gehörenden Stadt Bromberg ansässigen Deutschen, aber auch viele Polen zu Tode kamen. Menscheitsanbetung paart sich mit Geschichtsvergessenheit und Unbildung. Dabei liegt doch alles auf dem Tisch, man muss es nur zur Hand nehmen. Tut man erst, bekommt das deutsche Trauma Stimme und Gesicht.

Die deutsche Stadt Demmin: Deutsche Truppen zerstörten die Brücken über den Fluss Peene, als sie sich im Zweiten Weltkrieg aus der Stadt Demmin zurückzogen. Auf diese Weise wurde der Vormarsch der sowjetischen Roten Armee verlangsamt, als sie am 30. April 1945 in Demmin eintrafen. In dieser Nacht und am folgenden Morgen wurde Demmin weitgehend kampflos an die Rote Armee übergeben, ähnlich wie in anderen Städten wie Greifswald in Nordostdeutschland. Vergewaltigungen, Plünderungen und Hinrichtungen durch Soldaten der Roten Armee zwischen dem 30. April und dem 4. Mai nahmen sich nach exakten Schätzungen mindestens 1000 Frauen in der Stadt Demmin in der Provinz Pommern das Leben. Am 1. Mai 1945 lösten Soldaten der Roten Armee in der Stadt Demmin einen Massenselbstmord an Hunderten unschuldige Deutsche aus. Die Selbstmorde ereigneten während der Massenpanik, die durch Gräueltaten von Soldaten der unzivilisierten sowjetischen Roten Armee ausgelöst wurde, die die Stadt am Tag zuvor geplündert hatten und fast die gesamte Altstadt von der Roten Armee niedergebrannt wurde. Obwohl das Deutsche Reich 1945 militärisch schon so gut wie besiegt war, wurde der Bombenkrieg mit eiserner Härte fortgeführt. Viele sehen darin ein Kriegsverbrechen!

“Der Erste und der Zweite Weltkrieg wurden rasch zu Menschenschlachthöfe entwickelt”.

Demmin Stadtplan.
“Freitote, am Sinn des Lebens irre geworden”. Hier ruhen im Massengrab und in Einzelgräbern Hunderte bekannte und unbekannte Opfer der Demminer Tragödie vom Mai 1945.

Dresden: Hauptstadt des ostdeutschen Landes Sachsen südlich von Berlin. Dresden wurde unter dem Kurfürsten August II der Starke (1694-1733) zu einer der schönsten deutschen Städte, die er es zu einem Zentrum für Kunst und Kultur machte. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde Dresden “Florenz an der Elbe” (“Elbflorenz”) genannt und galt aufgrund seiner Architektur und Kunstschätze als eine der schönsten Städte der Welt. Dresden wurde in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 von den Allierten verheerend bombardiert und fast vollständig zerstört. 15.5 Quadratkilometer der Innenstadt wurden zerstört und c. 135.000 unschuldige Menschen getötet. (Laut Hutchinson 20th Century Encyclopedia second revised impression 1982).

Die Ruine von Dresden 1945. Südseite des Rathausturms. Statue Güte.

Grausame Bonbardierung der Stadt Pforzheim im Zweiten Weltkrieg: In den letzten Phasen des Zweiten Weltkriegs wurde Pforzheim, eine Stadt im Südwesten Deutschlands, mehrmals bombardiert. Der grösste Angriff, eine der verheerendsten Bombenangriffe des Krieges, wurde am Abend des 23. Februar 1945 von der Royal Air Force durchgeführt. Etwa 17.600 unschuldige Menschen oder 31,4% der Stadtbevölkerung wurden getötet. Etwa 83% der Gebäude der Stadt wurden zerstört, zwei Drittel der gesamten Fläche von Pforzheim und zwischen 80% und 100% der Innenstadt.

Im Vernichtungskrieg gegen Deutschland wurde so ziemlich jede deutsche Stadt gegen Ende des zweiten Weltkriegs bombardiert. Am 23. Februar 1945 traf es auch und ganz besonders schlimm Pforzheim. Die Goldstadt wurde dem Erdboden gleich gemacht. Getroffen hat es Zivilisten, Frauen und Kinder. 20.000 Menschen starben qualvoll im alliierten Bombenhagel.

Gründe für den Hauptangriff: In einem für das Royal Air Force Bomber Command vom 28. Juni 1944 erstellten Bericht heisst es, Pforzheim sei “eines der Zentren des deutschen Schmuck- und Uhrenhandels” und dürfte daher für die Herstellung von Präzisionsinstrumenten von erheblicher Bedeutung geworden sein für die Kriegsanstrengungen”. In einem im August 1944 veröffentlichten allierten Bericht heisst es, dass “fast jedes Haus in diesem Stadtzentrum eine kleine Werkstadt ist” und, dass es im Süden und im Norden des Stadtzentrums einige grössere Fabriken gab. Ein Angriff auf die Stadt würde das “bebaute Gebiet, die damit verbundenen Industrien und Eisenbahnanlagen” zerstören. Es gab keine kriegsentscheidende Ziele; nur kriegsrelevante.

Der Hauptangriff: Der grosse Angriff, der das innerstädtische Viertel fast zerstörte, fand am Abend des 23 Februar 1945 statt. Die ersten Bomben wurden um 19:50 PM Uhr und die letzte um 20:12 PM Uhr abgeworfen. Der Angriff auf “Yellowfin” i.d. (Gelbe Flosse) der Codenamen der Royal Air Force für Pforzheim, umfasste 379 Flugzeuge. Der Bombenstrom griff aus einer Höhe von 2.400 Metern an. Die Bomben waren mittlerweile eine Standardmischung aus Hochexplosiven und Brandbomben. Das Stadtzentrum wurde sofort zerstört und ein Feuersturm brach aus, der etwa 10 Minuten nach Beginn des Überfalls seine verheerendste Phase erreichte. Der Rauch über der Stadt stieg auf etwa 3.000 Meter, und die zurückkehrenden Bomberbesatzungen konnten das grelle Licht des Feuers in bis zu 160 km Entfernung noch sehen.

Auswirkungen des Angriffs: In einem Gebiet von etwa 3 km Länge und 1,5 km Breite wurden alle Gebäude in Schutt und Asche gelegt. 17.600 unschuldige Bürger wurden offiziell als tot gezählt und Tausende verletzt. Menschen starben an den unmittelbaren Auswirkungen von Explosionen, an Verbrennungen durch brennendes Brandmaterial, das durch Kellerfenster in die Keller von Häusern sickerte, in denen sie sich versteckten, an giftigen Gasen, Sauerstoffmangel und einstürzenden Wänden von Häusern. Einige von ihnen ertranken in den Flüssen Enz oder Nagold, in die sie gesprungen waren, als sie versuchten, den brennenden Brandmaterialien auf den Strassen zu entkommen, aber selbst die Flüsse brannten, als der Phosphor auf dem Wasser schwebte.

Nach dem Angriff mussten etwa 30.000 Menschen von provisorischen öffentlichen Küschen ernährt werden, weil ihre Wohnungen zerstört worden waren. Viele Pforzheimer wurden auf dem Hauptfriedhof von Pforzheim in gemeinsamen Gräbern beigesetzt, weil sie nicht identifiziert werden konnten. Es gibt viele Gräber kompletter Familien. Das Arbeitsamt von 1942 listete 2.980 Ausländer in Pforzheim auf, und laut einer Quelle sind 498 ausländische Arbeiter bei den Bombenanschlägen ums Leben gekommen, darunter 50 Italiener. Die innenstädtischen Bezirke waren fast vollständig entvölkert. Nach Angabe des Statistischen Landesamtes im Marktplatzviertel gab es 1939, 4.112 registrierte Einwohner, 1945 keine. Im Altstadtviertel lebten 1939, 5.109 Einwohner, 1945 lebten dort nur noch 2 Personen. Auf dem Leopoldplatz lebten 1939, 4.416 Einwohner, 1945 nur 13.

Einige Überlebende Alliierte Besatzungsmitglieder wurden getötet, nachdem sie in die Hände deutscher Zivilisten gefallen waren. Vier Wochen nach dem Hauptangriff in Pforzheim stieg die britische Besatzung einer B-17 Flying Fortress in der Nähe von Pforzheim aus, wo sie gefangen wurden, und 6 von ihnen wurden im nahe gelegenen Dorf Huchenfeld erschossen. Ein Mitglied konnte fliehen, wurde aber zurückerobert und in ein Kriegsgefanenlager gebracht.

Nachkriegszeit: Anstatt das Zentrum von Pforzheim nach dem alten Strassenplan wieder aufzubauen, wurden die Hauptverkehrsstrassen nach dem Krieg verbreitert. Die Trümmer der Zerstörung wurden in einen grossen, hohen Hügel am Rande der Stadt gehäuft und mit Erde und Vegetation bedeckt. Er heisst ofiziell “Wallberg”. Wie bei anderen deutschen Städten mit ähnlichen Hügeln bleibt er eine sichtbare Erinnerung an die Zerstörung der Stadt während des Zweiten Weltkrieg.

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Sarona Landkarte. Wir wohnten in dem Haus Nr. 91, in der ersten Etage. Familie Uhlmann, wohnte im Erdgeschoss. Guentners Kaffe Haus nebenan Nr. 21, Sarona, Palästina.
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Sarona Kartenlegende.

Familie Laemmle:
Charlotte Laemmle hat am 17.05.2002 als sie die ehemalige Sarona Templer Kolonie in Palästina besuchte, wie folgt über das Familienhaus Laemmle in Sarona geschrieben:

Die Laemmles waren eine fleissige und gemeinschaftsorientierte Familie mit starken Wurzeln in Sarona. Der Verlust ihrer Heimat und ihres Heimatlandes war ein schwerer Schlag. Bei der Gründung eines neuen Lebens in Australien in den 1950er Jahren wurde die Erinnerung an Sarona noch sehr gut erhalten. Es verging kaum ein Tag ohne Erwähnung des Lebens in Sarona. Fritz, Otto und Lina Laemmle setzten ihre Milchwirtschaft in Victoria, Australien, weiter und blieben aktive Mitglieder der Templer Gesellschaft.

Das Fotografieren war verboten, da das Gebiet von Militärpersonal besetzt war. Als wir die Hauptstrasse entlang gingen und feststellten, welches Haus wem gehörte, waren unsere Gefühle hoch. Es gab Peinlichkeit und Angst, in einem Militärgebiet zu sein, eine enorme Vorfreude darauf, so nahe an einem Haus und Gebiet zu sein, das ich fast täglich während meiner Kindheit hörte, eine unglaubliche Traurigkeit über den Verlust meines Zuhauses und die Lieben die hier einmal gewohnt zu haben.

Unsere Präsenz und Emotionen konnten vom Personal in diesem Haus gespürt werden. Ein Kommandant mit klaren Augen und ordentlich gekämmt, kam heraus. Als er fragte, wer wir sind, erlaubte er uns, Teile des Hauses zu betreten.
Das war eine der mächtigsten Erfahrungen meines Lebens. In diesem Haus und in Sarona war so viel verkörpert. Ein kleines Kind, mein Vater Otto, hatte hier seine beide Eltern verloren, hier eine Kindheit gelebt, war hier viel zu früh aufgewachsen und viel zu früh gegangen. Die Erinnerungen lebten in ihm und in mir weiter.

Eilig und zögernd gingen wir schnell zu den Türen der Zimmer. Otto versuchte mir von den verschiedenen Räumen zu erzählen. Wir fühlten uns wie Eindringlinge und die jungen Männer und Frauen in Militäruniform sahen zu, wie unsere Tränen fielen, nicht unberührt von dem, was sie sahen. Das Haus war von Militärzäunen umgeben und die Räume waren kahl, enthielten Büroaufbauten. Es war nichts heimelig. Aber die solide Struktur mit dunklen Holzarbeiten blieb immer noch gut. Wir dankten dem Kommandanten und machten uns auf den Weg in die Freiheit der Strasse.

Charlotte Laemmle, 17.05.2002
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Wachturm in Sarona, Palästina. Man kann den Stacheldrahtzaun sehen. “Ein Stacheldrahtzaun, der “wertes” von “unwertem” Leben trennte”.

Mandatsgebiete:

Nach dem ersten Weltkrieg waren Libanon und Syrien französische Mandatsgebiete; Libanon französisches Mandatsgebiet bis 1946, Palästina britisches Mandatsgebiet bis 1948.

Templerwohnung Sarona:

Nach dieser langen, anstrengenden Reise, quartierte man uns in einer unbewohnten Templer Wohnung in der ersten Etage ein. Die Eigentümerin, Helene Köper, (Günthner) ist kurz vor Ausbruch des Krieges mit Familie nach Australien gereist und konnte nicht mehr zurück. Im Erdgeschoss wohnte das Ehepaar Uhlmann, ohne Kinder. Herr Karl Ludwig Uhlmann war blind! In Sarona gab es damals schon Strom und asphaltierte Strassen. Wir wunderten uns über die Glühbirnen in der Wohnung! Wir wohnten damals am östlichen Stadtrand Beiruts, hatten keinen Strom gehabt. Die Wohnung in Sarona war in der Nähe des Schwimmbades. Die Frau unseres Onkels Theodor, Linda Zaidan, Libanesin, war auch im Bus mit uns mit ihre Söhne Manfred und Helmut und auch unsere Tante, Klara Kleinknecht.

Die Mission der Württembergischen Templer in Palästina von 1860 bis 1948: (Die Schwaben im gelobten Ländle)

Der Gründer und Theologe der Templer Sekte, Christoph Hoffmann, wurde am 2. Dezember 1815 in Leonberg, im Königreich Württemberg, geboren. Diese Templer Sekte ist zwischen 1860 und 1870 in das Heilige Land übersiedelt. Christoph Hoffmann starb am 8. Dezember 1885 in einem Ort nahe der Altstadt von Jerusalem, bekannt als das Tal von Rephaim, und wurde dort im deutschen Friedhof begraben, der noch existiert. Christoph Hoffman strebte danach, den Hintergrund für das Zweite Kommen Jesu Christi vorzubereiten und zu ermöglichen und die im christlichen Glauben verankerte Erlösung herbeizuführen. Die Templer glaubten, dass die Erlössung im Heiligen Land erreicht werden könnte, wo sie ein Modell des idealen Lebens durch die Bildung produktiver Bauerngemeinschaften aufrechterhalten wollten. Sie haben sieben Deutsche Kolonien neben bestehende Städte im Heiligen Land, wie Haifa als Bauernkolonie errichtet. Sie bauten später weitere Bauernsiedlungen von Templern der zweiten Generation wie: Jaffa, Sarona, Jerusalem, und Orte mit kreative Namen wie Wilhelma, Waldheim, Bethlehem. Die Bezeichnung “Templer” geht zurück auf eine Stelle im Neuen Testament, der zufolge die Menschen sich als “lebende Bausteine” zum Tempel erbauen sollen – mit den Tempelrittern haben sie nichts gemein.

Christoph Hoffmann und Georg David Hardegg, brachen im Jahr 1868 mit ihren Familien nach Palästina auf und kamen am 30. Oktober 1868 in Haifa an. Der Theologe Hoffmann war ein begabter, eigenartiger und wohl auch eigenwilliger, tiefgläubiger deutscher Wüttemberger, um in Palästina das “Reich Gottes” zu bauen. Welche Schwierigkeiten, Streite und Leiden die Württemberger mit Pflug und Bibel erlebt haben, habe ich bereits geschrieben. Ihre Kolonien in Haifa, in Jaffa und Sarona, Wilhelma, Jerusalem, Waldheim und Bethlehem sind ein lebendiger Beweis davon, was deutscher Fleiss auch mit bescheidenen Mitteln im Orient erreichen kann. Glauben muss man, damit wird etwas!

Die Templer in Palästina, waren eine Abspaltung der württembergischen Landeskirche, deren schwäbische Anhängerschaft sich gegen Mitte des 19. Jahrhunderts die “Errichtung des Reichs Gottes auf Erden” auf ihre Fahnen geschrieben haben. 1868 begann die Übersiedlung der ersten Templer in die damalige osmanische Provinz Palästina.

Die Welt vor einem neuen Babel retten:

Die Templer wollten “ein neues Volk Gottes” auf dem Boden der biblischen Väter gründen, “wo Moses mit seinem Volk von Ägypten ins Gelobte Land gehen wollte, aber der Herr liess ihn nicht hinüberziehen, aber er durfte es vom Berg Nebo, Jordanien, nordöstlich des Toten Meeres, 1.225 Meter hoch, mit seine Augen sehen, wo Abraham geglaubt, David gekämpft und Christus gelitten hat”. (O Herr der Erleichterung, o hoch im Himmel ohne Treppe, o der das Meer für Moses spaltete, um gefahrlos mit seinem Volk durchgehen kann. Sie wollten mit Worten und Taten kämpfen, nicht mit dem Schwert, um gemeinsam mit den Juden den Messias, vor den Toren Jerusalems zu erwarten. Die Templer waren überzeugt, das Gebot der Stunde sei, das Volk Gottes zusammen zu rufen, um die Welt vor einem neuen Babel zu retten, vor dem anwachsenden antichristlichen Geist. Ihr Motto war: “Machet den Weg bereit für den Herrn”). Und Moses schaute nach Norden in Richtung Libanon und sprach: “Und diese Berge und dieses Land gehören wem? Gott antwortete mit der Stimme eines Erdbebens: Schliesse Deine Augen. Dieses Land und diese Berge sind Eigentum für mich. Deine Füsse werden es nicht erreichen, weder Du noch alle Deine Männer, noch derjenige der nach Dir kommen wird! Der Libanon ist jetzt Eigentum für Gott und für immer”.

In arabischer Übersetzung Moses Frage wegen Libanon: و نظر موسى الى الشمال, نحو لبنان و قال: و هذه الجبال و هذه الأرض لمن؟ اجاب الّله بصوت زلزال: أغمد عينيك. هذه الأرض و هذه الجبال هي وقف لي. لن تطأها قدماك, لا انت و لا كل ما عندك من رجال, و لا الذي سيأتي من بعدك! لبنان وقف الّله الآن و الى الأزل

Ein Vergessenes Geheimnis in Jerusalems deutsche Templer Kolonie:

Versteckt hinter einer hohen Steinmauer ist eines der letzten Dinge, die man in der westlichen jüdischen Seite von Jerusalem erwarten würde: ein gut gepflegter Friedhof mit vielen Gräbern, alle Deutsche und viele von ihnen beherbergen die Überreste von Frauen und Männer, die bei dem Gedanken an einen jüdischen Staat in Palästina, Platz in diesen Gräber fanden.

Dies ist der Friedhof der Templer, einer deutschen protestantischen Sekte, die in den 1860er und 1870er Jahren ins Heilige Land zog, ein oder zwei Jahrzehnte bevor die Zionisten ihre erste Migration ins osmanische Palästina machten und bevor die Stadt Tel Aviv existierte. Die Templer hatten Deutschland wegen der Verfolgung ihres Glaubens verlassen, um eine Gesellschaft zu gründen, die den Wiederaufbau des jüdischen Tempels vorantreiben sollte. Dies war notwendig, weil die Anhänger an das zweite Kommens Jesu Christi und an die Ankunft des Paradieses auf Erden glaubten.

Sie liessen sich in einem Gebiet nieder, etwa ein Kilometer von der Altstadt von Jerusalem entfernt, bekannt als das Tal von Rephaim. Dort bauten sie ein- und zweigeschossige Steinhäuser nach dem Vorbild der deutschen Häuser im Königreich Baden-Württemberg, die sie verlassen haben. Viele dieser robusten Steinstrukturen blieben in dem Gebiet, das einfach als Deutsche Kolonie bekannt ist gut erhalten.

Aber der Templer Friedhof ist eine völlige Überraschung. Hinter dem verschlossenem Tor befindet sich das Grab des Gründers Hoffmann, geboren am 2. Dezember 1815 in Leonberg, im deutschen Königreich Württemberg, und die Leichen der frühesten Bewohner, die im späten 18. Jahrhunderts starben. In prominenter Position steht das Denkmal der 450 Templer, die hier oder in den anderen sechs Templer Bauernkolonien gelebt haben: Haifa, Jaffa, Sarona, Wilhelma, Waldheim, Bethlehem, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg, für Deutschland kämpften und ihr Leben für Deutschland gaben.

Die verstorbenen Templer Männer kämpften im Krieg von 1914-18 für die Osmanen und Deutschland, die mit Deutschland verbündet waren gegen die Briten, die 1917 in Jerusalem einmarschierten. Im Krieg von 1939-45 hatten die Templer Männer für Nazi Deutschland, gegen die Alliierten gekämpft. In der Tat hatten die Templer des britischen Mandats Palästina schon vor 1939 ihre Ünterstützung für die Nazis Adolf Hitlers, deutlich gemacht. Als der zweite Weltkrieg ausbrach, befahlen die britischen Behörden in Palästina den Bewohnern der deutschen Kolonien, in ihren Kolonien interniert zu werden und deportierten die meisten von ihnen nach Australien. Ihre schönen Steinhäuser und alle anderen Besitztümer wurden von Israel konfisziert.

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Deutscher Templer Friedhof in Jerusalem mit 450 Tote.

Für die Templer, sowohl religös als auch politisch, waren die Juden nur ein Mittel zum apokalyptischen Ende der Templer. So müssen die Nachkommen der Frauen und Männer, die im Friedhof in Jerusalem beerdigt sind, überrascht sein, dass der Friedhof intakt und gut gepflegt ist, in einer Strasse, in der jeden Tag Tausende von Juden vorbeigehen.

Der Templerfriedhof in Jerusalem war ein wichtiger Templerort der Vergangenheit, aber die heutige Wichtigkeit dieses Ortes ist es, worauf es ankommt. Zur Zeit ist nichts ausser seiner Geschichte. Da die deutschen Templer nicht mehr in ihren Kolonien bleiben konnten, bleiben der Friedhof in Jerusalem und ihre schönen, verlorenen, stabile Steinhäuser in ihren sieben Kolonien, als deutsche Fussgängerüberwege.

Die Templer haben ihre Toten mit Würde beerdigt, haben ihre Wunden überwunden und haben vergeben. Der Staat benötigt Zeit, um auf eine Lösung hinzuarbeiten: Zeit würde Ressentiments schwächen, und das Vergessen würde dazu führen, dass die Forderungen nach Gerechtigkeit zurückgehen. Die Templer, die Opfer, fordern nicht das Unmögliche, aber sie lehnen es ab, ignoriert, vernachlässigt und einer “fait accompli” i.e. vollendeten Sache unterworfen zu werden. Sie bestehen auf ihr Recht, in ihre Dörfer in Palästina zurückzukehren. Gleichzeitig glauben sie an die Logik des Zusammenlebens.

Mit einer beträchtlichen Portion Fanatismus blickten die Palästinadeutschen auf die arabischen und jüdischen Fellachen (Bauern) herab, die für sie nur das Brot der Faulheit assen! Zudem sahen die Palästinadeutschen den Nationalsozialismus durch ihre ganz spezifisch religiöse Brille!

Deutsches Afrikakorps (DAK) 1941-1943:

Unser Vater, weil er arabisch, deutsch, englisch, französisch und türkisch beherrschte, wurde nach Afrika mit dem Afrika Korps geschickt und war dort in der Dolmetscherabteilung tätig. Dort traf er seinen jüngeren Bruder Adolf, der auch in der Dolmetscherabteilung tätig war, weil er auch diese Sprachen beherrschte.

Linda Kleinknecht geb. Zaidan:

Linda Kleinknecht, Ehefrau meines Onkels Theodor, wurde am 28.10.1942 mit ihre Söhne wegen Austauschabkommen entlassen. (Die vom Roten Kreuz ausgehandelten Vereinbarungen sahen vor, dass deutsche Frauen mit ihren Kindern, deren Ehemänner sich in Deutschland befinden, aus dem Lager Sarona befreit werden, und dass die gleiche Anzahl Alliierter Ehefrauen und Kinder aus deutsche Lager befreit werden). Ihre Söhne Manfred und Helmut wurden 1944 in Stuttgart, im Alter von 3 und 5 Jahren durch Alliierte Bombenangriffe umgekommen. Unkel Theodor und Linda kehrten schliesslich 1948 in den Libanon zurück. Ich habe ihr vorläufiges Militärreisedokument für Deutschland, anstelle des Passes für deutsche Staatsangehörige, am 21.09.1948 von der deutschen Militärregierung ausgestellt. Sie verliessen per Schiff Marseille am 18.12.1948 und kamen am 27.12.1948 in Beirut an.

Vorläufiger Reiseausweis. Linda und Theodor Kleinknecht
Vorläufiger Reiseausweis für Linda und Theodor Kleinknecht, ausgestellt in Stuttgart am 21.09.1948.
Abfahrt von Marseille
Abfahrt von Marseille nach Beirut, am 18.12.1948. Ankunft in Beirut am 27.12.1948

Grossmutter kommt zu uns nach Sarona – 1943:

Unserer Grossmutter wurde es langweilig bei der Familie Ayoub in Beirut. Sie entschied sich zu uns und ihre Tochter ins Internierungslager zu kommen. Sie reiste von Beirut per Zug nach Jerusalem. Am Abend, 10 Dezember 1943, ist sie im Lager Sarona angekommen und wohnte bei uns..

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Anitas Klassenkameradinnen und Kameraden, Lehrerinnen und Lehrer in Sarona, Palästina. L. –> r. Kinderreihe: 4 Josef Klotz, 5 Walter Groll mit Krawatte, 6 meine Schwester Anita. Hintere Reihe, 3 wahrscheinlich unser Turnlehrer Leon Fuchs, 4 Probst Dr. Johannes Döring, April 1943. (Auf der Rückseite dieses Fotos sind 2 Stempel gestempelt; einer in englisch und einer in deutsch: (Approved military photographer no 12.  Nicht versendbar!)

Meine Erinnerungen in Sarona:

* Laute Explosion in Sarona beim Rathaus Mitte 1943.
* Links neben der Wohnung gab es eine Cafeteria, wo man einiges essen und trinken konnte. Am 20.07.1944 waren wir gegen Mittag in dieser Cafeteria. Unsere Mutter bestellte unser Lieblingskuchen mit Datteln (Brioche) und Lebkuchen, kalte Milch und Sprudel. In dieser Cafeteria konnte unsere Mutter Nachrichten in arabischer Sprache von Radio Berlin und BBC British Broadcasting Corporation hören. Es gab Musik, einige Paare tanzten. Plötzlich wurde die Musik unterbrochen, hörten per Radio Nachrichten in arabischer Sprache vom Rundfunksender Berlin, gesendet von dem damals in arabischen Ländern berühmten Nachrichtensprecher und Journalist, Younis Elbahri, über das gescheiterte Hitler Attentat in der Wolfsschanze in Rastenburg, als die Bombe um 12:42 P.M. explodierte, die der Offizier, Claus Stauffenberg, in seiner Leder Aktentasche trug, sie unter dem massiven Eichentisch im Führerquartier, stellte. Die Operation Valkyrie, um Hitler zu ermorden scheiterte und Hitler überlebte mit geringen Verletzungen. Die Nachrichten in arabischer Sprache fingen wie üblich wie folgt an: (هنا برلين! هنا برلين! حي العرب! حي العرب) – (Hier ist Berlin! Hier ist Berlin! Es lebe die Araber! Diese Anrede hörten die Araber damals von ihm sehr gern. Younis Elbahri war am Mikrophon Berlin von April 25, 1935, seit der Premiere des neuen Funkdienstes bis April 30, 1945, nachdem er seinen Weg aus den Trümmern der zerstörten Stadt machen konnte, raus aus dem Land und zurück nach Beirut. Die Palästinadeutschen feierten noch einmal am 20.04.1945 Hitlers Geburtstag, wo sie voller Hoffnung im Hinterland auf den Endsieg glaubten.

Mutter, Anita und Paul in der Cafeteria
Meine Mutter, Anita und ich, Paul in der Cafeteria Günthner in Sarona, Palästina, Juli 1944. Hinter diesem Busch ist das Haus wo wir wohnten. Fotografen durften in Sarona und Wilhelma keine Häuser fotografieren. Der englische Militärdienst hatte wahrscheinlich von Kameras Angst gehabt.
Wir wohnten im Haus auf der rechten Seite, das auch den gleichen Besitzern der Bäckerei gehörte.
Das Haus, in dem wir von Mai 1941 bis November 1944 in Sarona wohnten. So sieht es heute aus.
Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 in Hitlers Wolfsschanze. Operation Walküre.
Der sogenannte “Führerbunker” im Garten der im II. Weltkrieg zerstörten Reichskanzlei. Links der Eingang, in der Mitte der Bombenunterstand für die Wache. Aufn. Juli 1947.
1945 posierten sowjetische Soldaten an Hitlers angeblich provisorischem Grab im kriegszerstörten Berlin.

Die Bäckerei und Konditor Willy und Erika Günthner besassen und betrieben die Bäckerei. Dort konnte man Brot, Brötchen und Kuchen kaufen. Cafés Günthners Café, eine Konditorei und ein Kaffeerestaurant, wurde 1934 gegründet und war Teil der Bäckerei von Günthners. Bei den jüngeren Ehepaaren und Ledige war es sehr beliebt. Es gab einen Aussenbereich mit Tischen und Stühlen unter Bäumen. Topfpflanzen sorgten für Privatspähre zwischen den Tischen. Es gab eine kleine Tanzfläche und Musik wurde über einen Lautsprecher gespielt, der an ein Grammophon angeschlossen war. An manchen Abenden blieb das Café bis Mitternacht zum Tanzen geöffnet.

Ein angenehmer Nachmittag in Küblers Biergarten und Kuchenbar im Innenhof in Sarona, Mitte der 1930er Jahre.
Sarona Landkarte.

Britische, jüdische und deutsche Besucher haben gerne das Café frequentiert. Sonntags wurden Hefebrötchen, Salzstangen und Aprikosenkuchen, Krapfen verkauft. Günthners beschäftigten einen somalischen Kellner namens Osam. Günthners verkaufte auch Eis. Die Eltern brachten ihre Kinder dorthin, um sich ein Eis mit Vanille und Schokoladengeschmack zu gönnen. Es wurde in kleinen Wachskartonbehältern verkauft und mit kleinen flachen Holzlöffel gegessen. – (Die o.g. zwei Texte sind von dem Buch: From Desert Sands to Golden Oranges: The History of the German Templer Settlement of Sarona in Palestine. 1871 – 1947. Sarona ist heute Hakirya im Herzen von Tel Aviv, Israel, bekannt. Geschrieben von Helmut Glenk in Zusammenarbeit mit Horst Blaich und Manfred Häring).

Hier versammellten sich viele Deutsche, um von Kurzwellenradios und “Volksempfänger”, mit grossem Interesse den politischen und kriegerischen Ereignissen in Deutschland zu folgen. Sie hörten mit Andacht den Reden von Hitler, Göbbels, Göhring und Hess. Für viele waren Hitlers Reden im Rundfunk wie ein waher Gottesdienst. Den Frauen wurden die Augen nass! Schon vor dem 20. Juli 1944 hörte ich in der Schule in Sarona und Wilhelma und von den Eltern meiner Schulfreunde viel über Adolf Hitler. Ich war damals zu jung, um zu verstehen warum er und andere deutsche Führer wichtig waren. Erst später habe ich das verstanden. Deutschland ist das Land: “Beethovens, Fallerslebens, Goethes, Kants, Hölderlins, Luthers, Cranachs, Holbeins, Kleists, Hebels, Hegels, Karl Mays, Manns, Orffs, Hesses, Nietsches, Wagners, Schillers, Dürers, Menzels, Röntgens, Diesels etc., nicht Hitlers Land. Auch die Heimat von Musik, Poesie, Literatur, Philosophie, Theologie, Toleranz, Religionsfreiheit, Religionsgemeinschaften, tiefe Geschichte, Wissenschaft, Industrie, Erfindungen, Medizin, Chemie, Physik, Literatur, Autos, Prominente Formel-1 Helden, Fussball- und Tennisspieler, Autobahnen, Flugzeuge, Tragschrauber und Hubschrauber von Focke-Wulf 1935, Zeppeline, Schiffe, U-Bote, Raketen. Krupp Werke, Essen Kanonen mit Spitznamen “Dicke Bertha” (1911) und “Schwerer Gustav” Eisenbahngeschütze (1934). Auch Nobelpreisträger in Physik, Chemie, Medizin, Literatur, Friedensnobelpreisträger”. 

Deutschlands schönste Burgen und Schlösser:
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1 Schloss Moritsburg: Königliches Lustschloss unter August dem Starken.
2 Die imposante Höhenburg Hohenzollern. Mit traumhaften Rundblick.
3 Schloss Neuschwanstein.
4 Schloss Herrenchiemsee.
5 Sommerresidenz der Könige von Preussen: Schloss Charlottenburg.
6 Schloss Schwerin.
7 Das Celler Schloss.
8 Schloss Braunfels.
9 Schloss Nordkirchen.
10 Schloss Drachenburg bietet einen atemberaubenden Blick über as Rheinland.
11 Die Burg Eltz.
12 Die Reichsburg Cochem.
13 Schloss Moritzburg.
14 Burg Stolpen.
15 Schloss Wernigerode, Sachsen-Anhalt.
16 Glücksburg.
17 Burg Hohenzollern.
18 Die Wartburg in Eisennach gehört zum UNESCO-Welterbe.
19 Die Burg Trausnitz.
20 Das Schloss Moritzburg in Sachsen.
21 Das Schloss Marienburg.
22 Schloss Heidelberg in der gleichnamigen Stadt.
23 Das Schloss Lichtenstein, Baden-Württemberg.
24 Die märchenhafte Wasserburg Anholt.
25 Schloss Sanssouci in Brandenburg Potzdam.
26 Die Burg Burghausen zählt zu den schönsten Burgen des Landes.
27 Schloss Hohenschwangau.

Der “Volksempfänger”, wurde 1933 eingeführt, um die im Ausland lebenden Deutschen über die Ereignisse im Reich auf dem Laufenden zu halten, sie mit politischen Reden zu ermutigen und sie mit deutschen Liedern und Märschen zu bejubeln; kurz gesagt, um den deutschen Stolz und die Identifikation mit der Heimat zu bewahren, wo immer sie lebten. Dadurch würde ihr Sinn für ein gemeinsames deutsches Schicksal gestärkt.

Die Basis des Nationalsozialismus ist brüderliche Liebe. Aber der Bruder ist nicht der “Hottentotte” und der “Zulukaffer”, der Bruder ist der ethnische Kamerad unseres Fleisches und Blutes, denn dies ist Gottes Wille und Gesetz. Die Warte des Tempels hielt ihre Leser über die NS-Idee der Rassenreinheit auf dem Laufenden und stimmte dem zu.                                

  • Ein Bild mit unsere Mutter, ich und meine Schwester Anita. Hinter dem Busch wohnten wir. Links war die Cafeteria.
  • Unser Bruder Wolfgang und unsere Schwester Hilde wurden in Sarona vom evangelischen Probst Dr. Johannes Döhring am 11.01.1942 getauft und nicht in Beirut. Ihre Taufscheine habe ich nicht. Templerkinder wurden nicht getauft, und die Templer hatten kein Priestertum und keine Kirchen. Als mein Bruder Wolfgang und meine Schwester Hilde in der evangelischen Kirche in Sarona getauft wurden, fragte ich meine Mutter, warum der Herr in der Kirche kaltes Wasser auf ihre Köpfe schüttete. Ich war damals 7 Jahre alt, verstand nicht was Taufe bedeutete.
  • In Sarona hatten die Templer vor ihren Häusern schöne Blumengeschmückte Vorgärten und Gartenlauben gehabt. Beim Schwimmbad gab es Guavabäume, deren Früchte Birnen und Äpfel ähneln, die wir gepflückt und gegessen haben. Schmecken sehr gut! Sarona war mehr bepflanzt als WilhelmaIch kann mich auch an immergrüne Tannen-,  Palmen-,  Weide-, Zypressen-, Feigen-, Orangen-, Zitronen-, Olivenbäume erinnern. Auch Mandelbäume, Reben und Bananenpflanzungen. Die Araber nannten die Palästinabananen (Abunoqta ابونقطه). Das bedeutet mit schwarze Punkte oder schwarze Flecken. Schmecken besser als die Bananen von Afrika und Amerika. Wir haben Bananen, Butter und Zucker auf arabisches Fladenbrot gestrichen und als Sandwich gegessen. Leider fehlte, Marmelade, Schokolade, Honig und Milchsahne! Die Butterund Wassermelonen schmeckten sehr gut!
  • Die Templer in Sarona und Wilhelma haben Kaiser Wilhelm II. nach Hitlers Machtergreifung (1933) vergessen und kann mich an wehende Hakenkreuzfahnen vor den Schwabenhäusern und braune Hitlerjugendhemden mit dunklen Krawatten erinnern.
  • Kann mich auch an den Weinkeller und das Gemeindehaus in Sarona und die Schule erinnern. Das Klima in beiden Kolonien war mild, der Winter nicht sehr kalt.
  • Im Frühling und Herbst gab es massive Heuschreckenschwärme in Sarona und Wilhelma.

    Eine Beschreibung von Sarona durch Yehile Brill, ein jüdischer Gemeindevorsteher in den 1880er Jahren, erklärt, dass die Siedlung Sarona entworfen und gebaut wurde. “Mit Wissen und Intelligenz mit den Händen der Fleissigen und mit viel Mühe. In der Kolonie sassen wir, tranken auch Bier, und nachdem wir die Häuser und Felder, die Schönheit und die Ordnung gesehen und studiert hatten, das Leben der Ruhe und Stille in der Kolonie bemerkten wir, wenn eine Gemeinde, bestehend aus Personen mit geringen Mitteln und reich, nur mit der Entschlossenheit, das Heilige Land wie in den vergangenen Tagen bewohnt zu machen. Falls sie danach streben und es ausarbeiten könnten, eine solche Kolonie zu errichten nicht einmal in Deutschland zu finden, so sollten wir auch”.

    Eine weitere Beschreibung eines Besuchs in Sarona im Jahr 1884 gibt Pastor Carl Ninck aus Hamburg. Er schreibt: “Nachdem wir die stinkenden Gassen (von Jaffa) verlassen hatten, kamen wir in die fruchtbare Ebene von Saron, die jetzt im Frühling am besten und bekanntesten seit der Antike ist. Nach einer halben Stunde machten wir Halt in Sarona, einem gepflegten Dorf mit sauberen, weiss getünchten Häusern, rote Ziegeldächer und umgeben von kleinen Gärten. Hier leben ungefähr 250 Württemberger Deutsche. Schulkinder spielten vor der Schule und riefen einen bekannten schwäbischen “Grüss Gott”. Oh, wie erinnert ein solcher Gruss in einem fremden Land? Ich sprang von unserem Wagen und die Schulkinder brachten mich in ihre Schule. Dort sang ich deutsche Lieder mit ihnen und erzählte ihnen von ihrer alten Heimat”.
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Internment 2
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Internierten / Kriegsgetangenen / Post
Internierten / Kriegsgefangenen / Post.

Hier Korrespondenz von 1941 bis 1948 von unserem Vater, meine drei Geschwister, Klassenkameraden und deutsche Familien die mit uns in Sarona und Wilhelma interniert waren. Klicken Sie auf jedes Dokument und Bild, um zu vergrößern:

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Templerkolonie Wilhelma, Palästina – November 1944 bis Oktober 1946:

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Lagekarte der sieben württembergischen Templer Siedlungen in Palästina während der damaligen Zeit. Sie können die Internierungslager Sarona und Wilhelma sehen wo wir von Mai 1941 bis Oktober 1946 interniert waren.

Deutsche Internierungslager, Sarona und Wilhelma in Palästina, während des britischen Mandats:

Die jüdischen Wachposten und die Haganah. Wer waren die jüdischen Wachposten: Riva Sapiro, eine der wenigen Frauen in der Einheit, diente in Wilhelma. Sie erinnert sich:

Wir waren ungefähr hundert jüdische Wachposten. Wir lebten in drei Gebäude und hatten unsere eigenen Telefone, Küche und Kantine. Die Wachposten kamen aus allen Lebensbereichen: Landwirte, Seeleute, Hafenarbeiter; Eingeborene, Jemeniten, Aschkenasim und Sephardim. Das britische Persoanal wurde jedes Jahr ersetzt, aber wir blieben. Die Haganah war tief in die Lager verwickelt. Wir hatten zwei Kommandeure aus der Haganah.

Minderwertige Verbündete, privilegierte Gegner: Die Lager wurden am 4. September 1939 eröffnet. Von Anfang an beklagten sich die jüdischen Wachposten über eine erniedrigende Haltung ihrer britischen Offiziere und die engen Beziehungen zwischen britischen Offizieren und deutschen Internierten. Sergeant Thomas, ein britischer Sergeant im Lager Sarona, wurde wiederholt wegen seiner Neigung zur Belästigung und Verschwörung jüdischer Wachposten erwähnt. Berichte beschrieben ihn als “Judenhasser” und “Freund der Deutschen”. Jüdische Wachposten bemerkten auch seinen negativen Einfluss auf den Lagerkommandanten, Inspektor Mackey, und ihre gemeinsame Liebe zu deutschen Frauen.

Sergeant Stockpole, der die jüdischen Wachposten in Sarona beaufsichtigte, wurde als “jähzornig und vulgär” dargestellt, mit der Tendenz, “die jüdischen Wachposten persönlich zu beleidigen und zu sagen, dass sie ihren Platz als Juden kennen sollten, und pflegte zu schreien und wütend auf den Tisch zu schlagen”. Wilhelmas Lagerkommandant, Inspektor Gibson, wurde beschuldigt, die jüdischen Wachposten diskriminiert zu haben. Nach einem Treffen mit ihm beschrieb ihn ein Beamter der Jewish Agency als “einen engstirnigen Offizier, mit dem die Zusammenarbeit schwierig sein wird”.

Eine weitere häufige Beschwerde betraf das Verhältnis zwischen britischen Offizieren und deutschen Internierten. In einem Fall wurden mehrere Templer Männer, angeblich mit besonderen Fähigkeiten, von Akko (wo ursprünglich deutsche Internierte Männer festgehalten wurden) nach Sarona versetzt, angeblich um bei der Wartung landwirtschaftlicher Maschinen zu helfen. Sie haben nichts mit Landwirtschaft zu tun, ein jüdischer Wachposten berichtete. “Sie bleiben hier und tun nichts, und von Zeit zu Zeit bittet Sergeant Thomas sie, so zu tun, als wären sie beschäftigt, damit er ihren Aufenthalt unterstützen kann”. Der Name Thomas wurde auch in einem anderen Bericht erwähnt, der seine Freundschaft mit einem Templer namens Fritz Lippmann hervorhob. Lippmann war in Akko inhaftiert und in der Zwischenzeit benutzte Thomas, Lippmanns Privatwagen. Ein anderer Bericht beschrieb bitterlich, dass britische Offiziere, die in deutschen Häusern speisen, mit Fotos von Hitler und Hakenkreuzfahnen, die an Wänden hingen.

Ein weiteres gemeinsames Anliegen der jüdischen Wachposten waren die uneingeschränkten sexuellen Verbindungen zwischen britischen Offizieren und deutschen Frauen. Mehr als ein weiterer Indikator für die Affinität zwischen den Briten und den Internierten waren die jüdischen Wachposten besorgt, dass die Deutschen diese spezifische Form der Verbrüderung für schändliche Zwecke nutzen würden. Ein Bericht aus dem Jahr 1940 beschrieb den herzlichen Empfang der Familie Fröschle, die kürzlich nach Sarona versetzt wurde:

Es sieht so aus, dass die deutschen Internierten das Familienoberhaupt wirklich zu respektieren, und ich habe kürzlich herausgefunden, warum. Es scheint, dass Fröschle zwei Töchter hat, die für ihre aussergewöhnliche Schönheit bekannt sind. Beide sind als erstklassige Prostituierte mit tiefgreifendem Einfluss auf englische Offiziere bekannt, und die Deutschen nutzen ihren Einfluss auf vielfältige Weise…. (Das sind die Erinnerungen von Riva Sapiro, eine jüdische Polizistin die im deutschen Internierungslager Wilhelma, in Palästina, diente).

Haifa: Erste deutsche Templer Kolonie in Palästina:

Wurde (1868) von Christoph Hoffmann (*1815-1885) und Georg David Hardegg (*1812-1879) gegründedt, die am Fusse des Karmels, Land westlich von Haifa kauften. Die deutschen Kolonisten bauten eine attraktive, 30 Meter breite Hauptstrasse mit Bäume auf beide Seiten. Die Häuser auf beide Seiten wurden von Jacob Schumacher entworfen. Sie wurden aus natürlichen weissen Steinen gebaut und hatten rote Schindeldächer.

Sarona war moderner als Wilhelma. Sarona hatte damals asphaltierte Strassen, Strom und Kanalisation gehabt, während Wilhelma hatte noch keinen Strom, keine Kanalisation und keine asphaltierten Strassen gehabt. In Wilhelma gab es im Winter Matsch, Schlamm und Steine in den Strassen und im Sommer, Sand, Steine und Staub. An Wilhelma kann ich mich besser als Sarona erinnern. Wir wohnten im nordöstlichen Teil Wilhelmas. Im Erdgeschoss wohnte Fräulein Held, eine sehr tüchtige und fleissige Bäuerin. Sie hatte Kühe und Hühner gehabt. Wir bekamen von ihr Milch und Eier. Von der Milch machte unsere Mutter; Joghurt, Butter und Käse. Wir wohnten in der ersten Etage, die der Familie Jakob Held gehörte. In Wilhelma gab es noch kein Strom. Wir hatten Petroleumlampen und Kerzen, um abends Licht, und Primuskocher, um warmes Wasser zu haben. Der Paraffingeruch der Kerzen vetrieb Moskitos und Insekten von der Wohnung. Im Wohnzimmer tropften von zwei Stellen vom Dach wenn es im Winter regnete Wassertropfen rein. Unsere Mutter stellte zwei Eimer unter diese Stellen und legte Putztücher in die Eimer rein, um die störenden Töne der Wassertropfen, besonders abends nicht zu hören.

Unsere Schwester Hilde war laufend weinerlich. Fräulein Held schimpfte immer über Hildes heulen. Wir nannten Hilde auf arabisch Bume, i.e Eule! Meine Schwester Hilde und mein Bruder Wolfgang waren ziemlich turbulent, sodass unsere Grossmutter öfters in italienischer Sprache folgendes sagte: In questa casa siamo tutti nervosi, d.h.: (In diesem Haus sind wir alle nervös. Auch sagte sie ab und zu in italienischer Sprache: (Le donne siciliane sono piu pericolose delle armi). d.h.: Die sizilianische Frauen sind gefährlicher als Waffen. Auch sagte sie öfters: (Non scholae, sed vitae discimus. (lat.) – Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir. (Sprichwort nach Seneca, röm. Philosoph, *um 4 v. Chr., 65 n. Chr.)

Die Siedlung Wilhelma wurde von allierten Streitkräfte im November 1917 besetzt. Für einen ganzen Monat war die Siedlung unter Beschuss. Trotzdem die deutschen Siedler in ihre Keller während dieser Zeit lebten, gab es Verluste. Jakob Held, Vater von Helene Held (*1836-1917) wurde durch fliegende Splitter getötet.

Das Haus wo wir in Wilhelma, in der ersten Etage wohnten sieht heute im Bild sehr herrlich aus. Es wurde vorbildlich restauriert. Sicherlich ist, dass nachdem Israel die Immobilien der Templer enteignet hatte, und die in Palästina lebenden Deutschen ausgewiesen wurden, die Häuser im Besitz von neue Besitzer gelangen, unterlagen seitdem verschiedene bauliche Veränderungen. Am Eingang gab es kein Ziegeldach und keine seitliche Treppe. Es gab paar direkte Stufen aus Steine vor der Haustür und rechts ein kleines Waschbecken, damit wir unsere Füsse waschen können bevor wir in das Erdgeschoss hineingingen.

Haus, wo wir in Wilhelma wohnten
Das Haus, wo wir in Wilhelma, Palästina, wohnten. Damals sah es nicht so herrlich aus.

Landschaft Wilhelma:

Wilhelma bestand aus drei Strassen; ähnlich wie ein Kreuz, c. 1 Kilometer lang, in der Mitte eine Kreuzstrasse c. 500 Meter lang. In der Mitte waren die Schule, Fussballplatz, evangelische Kirche und eine Sporthalle. Entlang der zwei Strassen gab es an beide Seiten grosse Eukalyptusbäume. Im Frühling und Herbst landeten viele, schöne, bunte Bienenfresser auf die Eukalyptusbäume, um ihre Nahrung zu schnappen. Diese Zugvögel senden angenehme Gesangtöne die man aus weiter Entfernung hören kann. Vor den Templerhäusern gab es schöne Blumengärten und hinter ihren Häusern Gemüsepflanzungen und Obstbäume. Die jungen, blühenden Maulbeer- und Aprikosenbäume stehen im leisen Glockenton der Bienenschwärme. Eine Doppelreihe von Eukalyptusbäumen gibt der Strasse tiefen Schatten. Diese Bäume mit den schmalen Blättern, die wie Sicheln aussehen, haben eine Riesenkraft des Wachstums; sie sind starke Wasserzieher und haben in kurzen Jahren den nassen Boden hier getrocknet und gesund gemacht. Wir wohnten im nördlichen Teil wo es vier Häuser gab; getrennt vom Lager durch die Strasse von dem Dorf Et-Tire im Osten bis Richtung Mittelmeer, auch mit hohem Stacheldrahtzaun abgesichert. Wenn wir zu unsere Freunde oder zur Schule gingen, mussten wir durch zwei Tore bewacht von jüdische Wachtposten gehen.

Wilhelma street photo
Eukalyptusbäume auf der Hauptstraße der deutschen Kolonie, Wilhelma. Ein Strohkarren. 1930. Wir sind von Haus Nr. 64 bis zur Strassenkreuzung 50, täglich c. 1000 Meter hin und zurück barfuss gegangen soweit unsere Füsse uns tragen konnten, um zur Schule zu gehen weil wir keine Schuhe mehr hatten.

Eine Zeitreise in die Vergangenheit: Meine Gedanken und meine Füsse haben Sehnsucht in die Vergangenheit zu sein, um in Wilhelmas Strassen wieder barfüssig zu wandern, um wieder Wunden und Risse an meine Füsse zu sehen und die Schmerzen zu fühlen. Die traurigen Erinnerungen und Qualen die wir während unserer Internierung dort hatten, kann uns niemand mehr wegnehmen. Was für unsere Familie folgen sollte, war eine andere Art des Leidens, das uns schwerfiel, das durch diese Erfahrungen und Erlebnisse verursachte Trauma zu überwinden. So werden wir den Rest unseres Lebens mit diesen emotionalen Narben herumlaufen! Die Vergangenheit liegt noch vor uns!

Diese Traurigkeit: Dieses schmerzhafte Gefühl … dieses verletzende Gefühl und dieses Gefühl … das in uns dauerhaft innewohnt … also können wir sie nicht verabschieden … und sie verlässt uns nicht. Die Traurigkeit führt uns mit sich dorthin … wo wir nicht hinwollen … also wandern wir durch die Städte unserer traurigen Erinnerungen und besuchen die Ufer unserer Gebrochenheiten … und wir schlafen ein. Wir träumen von einem Moment der Hoffnung … der uns unsere Traurigkeit beraubt, der uns nicht vergisst … und wir ihn von unsere Herzen, die, die Traurigkeit nicht vergessen können.

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Ich glaube das nicht. Die Wunden bleiben. Mit der Zeit bedeckt der Geist, der seine geistige Gesundheit schützt, sie mit Narbengewebe und die Schmerzen lassen nach. Aber sie sind nie weg.

Ernst Ferstl (* 19 Februar 1955 in Neunkrichen in Niederösterreich) ist ein österreichischer Lehrer und Schriftsteller schrieb: “Die Vergangenheit sollte nie so viel Platz in unserem Leben einnehmen, dass sie die Gegenwart in den Schatten stellt”!

Picture of one of the main streets in Wilhelma in 1915.
Die Haupstrasse in Wilhelma, Palästina, um 1938. Links sieht man den Fussballplatz an der Kreuzstrasse, in der Mitte der Kolonie, gegenüber dem Gasthaus Frank und schräg gegenüber vom Schulhaus. Die auf dem Bild sichtbaren Gebäude hinter dem Fussballplatz gehörten Fritz Beilharz, rechts Wohnhaus, links Stallungen. Auf dem Bild findet ein Spiel Wilhelma gegen eine englische Soldatenmannschaft statt. Diese sind mit den Bussen im Vordergrund angereist.
bnei atarot map
Wilhelma, Palästina,  (jetzt genannt Bnei Atarot, bedeutet kleine Söhne von Atarot)  wie man Wilhelma heute via Google Maps sehen kann. Wir wohnten an der oberen Kreuzstrasse rechts, das erste Haus, wo Garden geschrieben ist.
WILHELMA Streetmap with numbers for listing
Wilhelma Landkarte. Der Stacheldrahtzaun um Wilhelma ist ersichtlich. Wir wohnten im Haus Nr. 64, gehörend der Familie Held. Östlich vom Haus ist der Kuhstall.

Deutsche Schulen in Sarona und Wilhelma – 1941 bis 1946:

Unsere Deutschlehrerin war Fräulein Luise Dreher: Gross, blonde lange Zöpfe, wie der Führer die deutschen Mädel haben wollte, eine ergebene Hitleranhängerin. Der Unterricht fing mit dreifachem Hitlergruss an: Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil! Wir mussten täglich dasselbe wiederholen, ab und zu das Deutschlandlied und Horst Wessel Lied singen und die untenerwähnten Texte sagen:

Unsere Lehrerin Fräulein Luise Dreher steht ganz rechts
Palästinadeutsche Küchenangestellte. Bild im Auffanglager Golden Sand Beach bei Famagusta, Zypern, 1948. 
  • Ein Reich – ein Volk – ein Führer!
  • Ein Grossdeutschland!
  • Ein Volk – ein Führer – Ein JA! 
  • Allah im Himmel, Hitler auf Erden!
  • Tag von Versailles – Tag der Unehre! Wir wollen frei sein von Versailles!
  • DANZIG kehrt heim ins Reich!
  • NEAPEL BLEIBT UNSER! Für ein Deutschland in den Grenzen von 1228!
  • Deutsche sind Herrenmenschen, Slaven sind Untermenschen!
  • Ich glaube an Deutschland und kämpfe dafür heute und morgen und in der Zukunft bis unser der Sieg ist!
  • Die deutsche Jugend soll sein, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie Windhunde!
  • Die deutsche Jugend dient, wir sind zum Sterben für Deutschland geboren!
  • Führer befiehl, wir folgen!
  • Heil Dir mit dem Siegerkranz!
  • Deutsche wehrt Euch! Unser Gruss ist Heil Hitler!
  • Der Furcht so fern, dem Tod so nah, Heil Dir, AH!
  • Der Heldentot ist der schönste Tod!
  • Das deutsche Volk ist anderen Völkern von Natur aus überlegen!
  • Was den deutschen Soldaten an der Front stark macht, ist das Bewusstsein und das Wissen, dass hinter ihm in eiserner Geschlossenheit und fanatischem Willen ein ganzes Volk steht! Der Führer.
  • Meine Pflicht ist gesund zu sein, da mein Körper dem Volke und Hitler gehört!
  • Hitler ist Deutschland! Deutschland ist Hitler!
  • Hitlers Stiefel hier, Hitlers Stiefel dort, Hitlers Stiefel über, überall! In Polen, in Frankreich, in Belgien, in Holland, in Dänemark, in Norwegen, in Rumänien, in Ungarn, in Tschechoslowakei, in Ukraine, in Russland, in Bulgarien, in Jugoslawien, in Albanien, in Griechenland, in Nord Afrika.
nazis in palestine
Nazis im Mandatarstaat Palästina. Chef der NSDAP war Ludwig Buchhalter in der Bildmitte. Jerusalem 1939. Ludwig Buchalter, ein leidenschaftlicher Nazi, stammte aus Jerusalem. Er war Lehrer an der Deutschen Schule in Jerusalem. Er wurde Ortsgruppenleiter der NSDAP in Jerusalem. Nach dem Krieg, bekam der einstige Ortsgruppenleiter von Jerusalem, Ludwig Buchhalter, für seine beschlagnahmte Eigentumswohnung in Jerusalem, bis zu seiner Pensionierung 1975 im Schuldienst in Baden-Württemberg, als Lehrer in den 50er Jahren, fünf Millionen DM Entschädigung.
passengers milwaukee
Passagiere an Bord der Milwaukee. Das Zeichen ist: “EIN VOLK  –  EIN REICH  –  EIN  FÜHRER”, um im Referendum am 12 März 1938 über den Anschluss Österreichs im Meer abzustimmen weil Großbritannien sich geweigert hat, die Stimme in Palästina abzuhalten.

In den deutschen Schulen in Sarona und Wilhelma hatten wir keine Aufgabenbücher gehabt. Fräulein Luise Dreher schrieb die täglichen Aufgaben auf die Wandtafel und wir mussten sie in unsere Notizblöcke schreiben. Sie prüfte dann, ob alle Schüler alles richtig abgeschrieben haben. Wir lernten die deutsche Sprache audiovisuell. Schade, dass wir die Notizblöcke nicht mehr haben. Wahrscheinlich haben die Engländer, alle deutsche Lehrbücher konfisziert und verbrannt. Es wundert mich, was der geschätzte Dichter, William Shakespeare dazu gesagt hätte? Die Wandtafeln in den Klassenzimmern waren damals unsere iPads, unsere Laptops, die fortschrittlicher waren als heute diese zwei hochentwickelten elektronische Geräte. Sie waren Augen und Ohren für die Schule, auch für ältere Schüler!

Unsere Musiklehrerin war Frau Ruth. Ich lernte dort Flöte spielen. Folgende Lieder haben wir in der deutschen Templer Schule gelernt und gesungen. Auch folgende Kinderreime gelernt:

  • Hänschen klein, ging allein, in die weite Welt hinein. Stock und Hut steht ihm gut, ist gar wohlgemut .
  • Mein Hut, der hat drei Ecken, drei Ecken hat mein Hut …….
  • Kuckuck, Kuckuck rufts aus dem Wald. Lasset uns singen, tanzen und springen…..
  • C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Kaffee! Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blass und krank. Sei doch kein Muselmann, der ihn nicht lassen kann!
  • Ich hatt einen Kameraden, einen bessern findst Du nit. Die Trommel schlug zum Streite, er ging an meiner Seite in gleichem Schritt und Tritt.
  • Vor der Kaserne, bei dem grossen Tor, stand eine Laterne, und steht sie noch davor, so wollen wir uns wieder seh’n, bei der Laterne wollen wir steh’n, wie einst Lili Marleen.
  • Schlaf, Kindlein, schlaf, der Vater hüt die Schaf, die Mutter schüttelts Bäumlein, da fällt herab ein Träumlein, schlaf Kindlein, schlaf …….
  • Kling, Glöckchen, klingelingeling, kling, Glöckchen, kling! Lasst mich ein, ihr Kinder, ist so kalt der Winter, öffnet mir die Türen, lasst mich nicht erfrieren! Kling, Glöckchen, klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!
  • (Kling Glöckchen Klingeling ist ein Weihnachtslied aus dem 19. Jahrhundert).
  • Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald. Es war so finster und auch so bitter kalt. Sie kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein. Wer mag der Herr wohl von diesem Häuschen sein.
  • Aus grauer Städte Mauern ziehn wir durch Wald und Feld. Wer bleibt, der mag versauern, wir fahren in die Welt. Halli, hallo, wir fahren, wir fahren in die Welt.
  • Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der sammelt sie alle auf, der trägt sie nach Haus, und der kleine, der isst sie alle auf.
  • Messer, Gabel, Scher’ und Licht – sind für kleine Kinder nicht.
  • Hoppe hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er. Fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben. Fällt er in den Sumpf, macht der Reiter plumps!
sarona school
In dieser Schule in Sarona haben wir die deutsche Sprache gelernt. Bild c. 1910.

Unsere Nachbarfamilien, Klotz und Leon Fuchs:

Familie Klotz in Amman in 1948
Familie Klotz in Amman, Jordanien, 1948. Josef kniet in der Mitte mit Sandwich, mein Klassenkamerad in Wilhelma, Palästina von 1944 bis 1946. Seine Mutter stehend in der Mitte, sein Vater in der rechten Seite. Die anderen drei Personen sind mir unbekannt.

Familie Klotz wohnte c. 100 Meter östlich unserer Wohnung in der ersten Etage. Der Sohn Josef war mein Klassenkamerad seine Schwester Isabella Klassenkameradin meines Bruder Wolfgang. Diese Familie war vor dem Krieg in Amman, Jordanien. Sie wurde auch in Sarona und Wilhelma interniert. Nach der Internierung ist die Familie nach Jordanien zurückgekehrt. Die zweite Tochter Annemarie ist nach 1948 in Amman geboren. Verheiratet ist sie mit dem jordanischen Arzt, Ayoub. Ich war in Kontakt mit dieser Familie bis Ende der 1970er Jahre. Sie besuchten uns einige Male in Beirut nach 1948. Die Familie ist dann nach Deutschland, Bersenbrück umgezogen. Josef wohnte in Freiburg, weil er mit einer Frau von Freiburg verheiratet ist. Das letzte Mal sah ich ihn, seine Schwester und seine Eltern Ende der 1970er Jahre in Bersenbrück, wo seine Eltern und seine Schwester wohnten. Isabella ist mit Herrn Welp verheiratet.

Motorradunfall:

Herr Willi Klotz hatte ein Motorrad gehabt. Meine Schwester Anita wollte gern Motorrad fahren. Sie stieg auf den hinteren Motorradsitz und los ging es eine gewisse Strecke. Beim umdrehen, um zurück zu fahren, rutschte das Motorrad wegen Sand auf der Strasse. Anita ist auf dem Boden gefallen, ihre rechte Hand wurde verletzt, wie ersichtlich vom Band an ihrer rechten Hand im Bild des provisorischen Reisedokuments, ausgestellt am 01.10.1946 in Jerusalem zu sehen ist und war eine gewisse Zeit ohnmächtig.

Notdürftige Erfindung in Wilhelma:

Herr Willi Klotz war beruflich Schmied. Er arbeitete in einer Schmiede in Wilhelma, c. 200 Meter westlich von unserer Wohnung entfernt. Mutter hatte keine Tassen mehr. Sie hatte paar leere Flaschen gehabt, ging zu Herrn Klotz in die Schmiede, fragte ihn, ob er die Flaschen in die Mitte durchschneiden kann. Er fragte warum? Sie teilte ihm mit, dass sie keine Tassen mehr hat, braucht Tassen, damit wir Wasser, Tee, Kaffe, Milch, Suppe, Limonade etc. trinken können. Das gefiel Herrn Klotz sehr. Er bastelte in der Schmiede Metall O-Ringe, mit Aussendurchmesser der Flaschen, schmiedete Metallgriffe an den Aussenrand der O-Ringe, legte den Metall O-Ring auf glühende Steinkohle, bis der O-Ring glühte, führte ihn bis in die Mitte der Flaschen, drückte mit einer Werkzeugzange den glühenden O-Ring gegen die Glasflaschen, und die Flaschen wurden somit durch die Hitze gut gespaltet und geschnitten. Dann schleifte er die Glastassen von allen drei Seiten; oben, innen, aussen, mit feinstem Schmirgelpapier, fühlte mit seine Finger, ob sie einwandfrei sind, um Verletzungen zu vermeiden. Am nächsten Tag ging Mutter zur Lagerkommandantur, fragte die englischen Beamten, ob man ihr leere Glasflaschen geben kann. Man fragte warum sie leere Glasflaschen benötigt. Mutter sagte ihnen, dass der Schmied, Herr Klotz, die Glasflaschen in der Mitte durchschneiden kann, damit sie Tassen haben kann. Sie konnten das nicht glauben. Ein Beamter ging neugierig mit Mutter zu Herrn Klotz in die Schmiede und schaute zu, wie die Glasflaschen geschnitten werden. Der englische Beamte sagte: “Germans are excellent inventors”! (Deutsche sind ausgezeichnete Erfinder)!

Turnlehrer Leon Fuchs:

Herr Fuchs wohnte im Erdgeschoss wo Familie Klotz wohnte. Eines Tages sah er gegenüber seiner Wohnung, wie ein Hund unter dem Stacheldrahtzaun ins Lager Wilhelma eingeschlichen ist. Herr Fuchs ist schlank, sammelte etwas Proviant und konnte abends wie der Hund unter dem Stacheldrahtzaun durch dieselbe Lücke ins Lager eingeschlichen ist das Lager unversehrt verlassen. Herr Fuchs wollte nach Beirut flüchten, weil er auch in Beirut vor dem Krieg lebte. Nach paar Tage wurde er in Jaffa oder Haifa erwischt und ins Lager zurückgeführt. Nach unserer Freilassung, Oktober 1946, hat er uns in Beirut besucht.

Schwimmbad in Wilhelma:

Westlich gegenüber dem Haus wo wir wohnten, gab es ein Schwimmbad und einen hohen Wasserturm. Dort konnten wir schwimmen und uns duschen, da es in der ersten Etage keine Dusche, keine Toilette, keine Küche, keine Kanalisation gab, nur zwei Schlafzimmer und ein kleines Wohnzimmer. Es gab eine Wasserleitung mit Wasserhahn ohne Waschbecken im Wohnzimmer. Ein Bild von dem Schwimmbad in Wilhelma habe ich. Meine Mutter hat sich auch im Schwimmbad geduscht.

Schwimmbad gegenüber unserem Haus
Schwimmbad gegenüber unser Haus in Wilhelma, Palästina, 1945. Links mein Freund Walter Groll, Mitte mein Bruder Wolfgang, rechts (ich) Paul. Hinter uns sieht man die Betonsäulen und die Wasserleitungen des Wasserturms und das Haus der Familie Frank. Familie Frank hat uns ab und zu Lebensmittel gegeben. Unsere Mutter, mit ihre Back- und Kochfähigkeiten, backte und kochte für uns jeden Tag Glück und Zufriedenheit. Noch heute ist uns der herzhafte Geruch von frischem Fladenbrot den unsere Mutter backte in der Nase und im Mund.
water tower
Der Wasserturm und das Schwimmbad in der Kolonie Wilhelma, gegenüber dem Haus wo wir wohnten.
Arabic toilet
Arabische Toilette, ähnlich wie die Toilette in der Hütte hinter dem Haus in Wilhelma, Palästina, wo wir wohnten.  (Vor Gott und auf dem Klo sind alle Menschen gleich)

Spül- und Badewannewasser:  

Da es in der ersten Etage keine Kanalisation gab, schüttete unsere Mutter das Spülwasser und das Wasser von der kleinen transportablen Metallbadewanne, wo Grossmutter und unsere jüngste Schwester Hilde geduscht wurden, vom östlichen Fenster in den hinteren Garten. Das gefiel der Familie Klotz nicht die hinter unserer Wohnung wohnte. Frau Klotz ging zur Lagerkommandantur, klagte unsere Mutter an. Unsere Mutter hat trotzdem das Wasser vom Fenster weiterhin abends in den Garten geschüttet. Wir waren sieben Personen im Haus, mit unsere Grossmutter und unsere Tante, mussten unsere Bedürfnisse in Nachttöpfe machen – die ungute Duftnote der Nachttöpfe, in Gestalt von Kothaufen und Urin – am frühen Morgen, in einer ekelhaften arabischen Toilette hinter dem Haus in einer kleinen Holzbude mit klapperiger Holztür ausschütten. Das war meine tägliche Aufgabe! Toilettenpapier wurde aus Zeitungspapier geschnitten mit Abmessungen 13×13 cm und haben sie benutzt.

Typisch wurden die deutschen Templerhäuser in Palästina aus nahegelegenen Steinbrüchen aus natürliche weisse Steine gebaut. Die Wohnhäuser wurden auf drei Ebenenen gebaut. Im ersten Stock befanden sich Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, Badezimmer und Toilette. Schlafquartiere waren im zweiten Stock. Lebensmittel und Wasser wurden im Keller gelagert. Aber jedes Templerhaus war eine wahre Fundgrube!

Wachturm:

Etwa 80 Meter südlich der Wohnung gab es einen hohen hölzernen Wachturm. Abends konnten wir hören wie die jüdischen Wächter sich in hebräisch unterhielten. Ab und zu fragte einer in hebräisch “ma hascha’ah “, d.h. “wie spät es ist”. Wahrscheinlich hatten nicht alle Wächter Uhren gehabt, um zu wissen wie spät es ist. Sie rauchten viel, ähnlich wie die Araber, schmissen ihre ungelöschten Zigarettenstümmel in die Luft und erfreuten sich wie Kinder, dass diese ungelöschten Zigarettenstümmel wie fliegende Glühwürmchen aussahen.

Fräulein Helds Kuhstall:

Ich erinnere mich in Wilhelma, dass ich ab und zu arabische Arbeiter, die in Fräulein Helds Kuhstall arbeiteten, ihre Kühe melkten folgendes kurzes Lied gesungen haben: Palästina ist unser Land. Die Juden sind unsere Hunde. Auch hörte ich sie sagen: Die Juden sind Knochen im Rachen der Muslimen, der weder ausgespuckt noch verschluckt und verdaut werden könne. Auch: Die Juden sind unser Unglück. Auch: Er ist geflohen, geflohen, der feindliche Hund der Araber. Wären wir nicht hier wäre er nicht geflohen.

Hass zwischen Araber und Juden:

Warum besteht der Hass und die Feindschaft zwischen Araber und Juden? Es gab Zwist, Tränen, Blut, Kriege – bis heute! Alles begann mit einem Mann der Vater werden wollte: Abraham! Seine Frau Sara, konnte ihm keine Kinder schenken. Er suchte in einem Lager eine ägytptische Magd. Die Magd Hagar, gebar ihm einen Sohn, Ismael. Es gab Streitigkeiten, Eifersüchteleien zwischen der Ehefrau und der ersten Leihmutter der Geschichte. Nach Jahre schickte Abraham die Magd mit ihrem Sohn in die Wüste. Sein Erstgeborener Sohn, Ismael, der Sohn der Magd wurde Stammvater der Araber. Isaak, der eheliche Sohn, Sarahs Sohn, wurde Stammvater der Juden.

“Leider erhält das weibliche Geschlecht bei den Beduinen nicht die geringste geistige Bildung, weder in Schulen, noch auf andere Art. Bei den Juden ist es weniger besser: Ihre ganze Beschäftigung von morgens bis abends ist daher nur putzen, Wäsche in Flüsse waschen, Essen zubereiten und plaudern. Gelegentlich als Töpferinnen, (Herstellung von Tonwaren), die Trinkwasser in Tontöpfen auf ihre Köpfe oder Schultern zum Zeltlager tragen. Ja, die meisten können nicht einmal nähen. Über göttliche Gegenstände lässt sich kein Gespräch mit ihnen anknüpfen. Dass die Mädchen nach der herrschenden Sitte meist mit 10-12 Jahren, bisweilen noch früher heiraten, dient auch nicht den Geist, sondern dem Fleisch. Mit 25 Jahren sind sie bereits alte Frauen und werden wie in der Antike als Sklaven an Sklavenhändler in Sklavenlagern verkauft”.

Beduinen Wäscherinnen am Fluss.

Manifestation der Judeophobie, über den Bludan-Kongress von 1937. Panarabismus gegen Zionismus:

Vom 8. bis zum 10. September 1937 tagte im syrischen Bludan, einer c. 50 km nordwestlich von Damaskus gelegenen Stadt, im Grand Hotel Bludan, ein arabischer Kongress, und die Deligierten von mehreren arabischen Ländern einigten sich über folgendes Thema:

“Die Verse aus dem Koran und Hadith, beweisen Euch, dass die Juden die bittersten Gegner des Islam gewesen sind und noch weiter versuchen, denselben zu vernichten. Glaubt ihnen nicht, sie kennen nur Heuchelei und List. Haltet zusammen, kämpft für den islamischen Gedanken, kämpft für eure Religion und euer Dasein! Gebt nicht eher Ruhe, bis euer Land von den Juden frei ist. Duldet nicht den Aufteilungsplan, denn Palästina ist seit Jahrhunderten ein arabisches Land und soll ewig arabisch bleiben”.

Erste Reihe von links nach rechts: Die fünfte Person ist der Vertreter des Libanon, Riad el Solh. Er war zweimal Premierminister des Libanon (25. September 1943 – 10. Januar 1944). Solh war vom 14. Dezember 1946 bis zum 14. Februar 1951 erneut Ministerpräsident. Er wurde am 17. Juli 1951 in der Nähe des Flughafens Marka in Amman von Mitgliedern der Syrian Social Nationalist Party ermordet,

Attentat:

In Wilhelma kann ich mich an das Attentat des Bürgermeisters, Gotthilf Wagner, erinnern. Er war ein sehr reicher Geschäftsmann, hatte eine dauerhafte Genehmigung, um mit seinem Wagen in Palästina umher zu reisen. Er is mit seinem Auto von Wilhelma nach Tel Aviv am 22, März 1946 gefahren und wurde in seinem abgestoppten Auto meuchlings in der Levinsky Strasse von zwei Männern der vorstaatlichen Hagana Untergrundorganisation erschossen. Mit ihm im Auto waren seine Schwester, Frida Wagner, Karl Steller und ein jüdischer Polizist. Diese Passagiere blieben unversehrt. Er wurde ermordet weil er viel Land in Palästina hatte und nichts an Araber und Juden verkaufen wollte. Der Mord schockierte die schwindende Templer Gemeine. Die Grundstückpreise in Sarona und Wilhelma sind gefallen und die Deportieren in Australien drängten die in Palästina Verbliebenen, sich mit der neuen Realität abzufinden und zu emigrieren. C. 300 Meter westlich unserer Wohnung war der Friedhof. Er wurde in diesem Friedhof begraben. Am nächsten Tag sahen wir dunkle Rauchwolken. Es gab einen Brand im Friedhof. Die Juden sagten die Brandstifter sind Araber, die Araber sagten, die Juden sind die Brandstifter!

Flughafen Lydda:

Wir konnten vom südlichen Zimmer den Flughafen Lydda sehen, der ursprünglich Wilhelma Flughafen genannt wurde, vom Namen der deutschen Templer Kolonie, welcher in der Nähe von Wilhelma war. Wenn es südlicher Wind gab, konnten wir den Lärm der Flugzeuge hören. Wir zählten unterhaltend die ankommenden und abfliegenden Flugzeuge.

wilhelma map
Deutsche Siedlung Wilhelma mit Umgebung.

Einkäufe benötigter Produkte:

Die Wohnung in Wilhelma war c. 30 Meter von den zwei Toren entfernt. Hier kamen am Vormittag zu Fuss arabische Kleinhändler von dem Dorf Tire, paar Kilometer östlich von Wilhelma, welches wir vom östlichen Fenster sehen konnten, um verschiedene Artikel von hinter dem Stacheldrahtzaun zu verkaufen. Unsere Mutter kaufte vom Händler, Abu Ahmad, Seife, Mehl, Salz, Kichererbsen, Tee, grüne Kaffebohnen, arabisches Fladenbrot, Thymian, Olivenöl, Oliven, Streichhölzer, Zigaretten, Kerzen, Säuberungsnadeln für den Primuskocher, Zahnpaste, Zahnbürsten, Petroleum und Dochte für die Petroleumlampen. Wolle, sodass unsere Mutter für uns Pullover und Badehosen stricken kann. Fäden und buntes Papier. Ich benutzte die Fäden und das bunte Papier, um Luftdrachen zu basteln. Bambus war in Wilhelma wild zu bekommen. Habe das Bambusrohr von oben nach unten in zwei gleichen Teilen geschnitten. Dann habe ich die zwei Bambusteile mit Faden wie ein Kreuz befestigt. Zum Kleben des Papiers benutzte ich Mehl, Zucker, Wasser, rührte dieses Gemisch bis Zucker und Mehl geschmolzen sind und hatte somit einen guten hellen Klebstoff gehabt. Dann habe ich einen Schwanz und zwei Flügel für den Luftdrachen aus Papier gemacht. Es dauerte einige Stunden bis ein Luftdrachen fertig war. Meine Freunde nannten mich der Luftdrachen Konstrukteur.

Ab und zu war ein Schuster vorhanden, der unsere Schuhe reparierte, falls diese noch reparierbar waren.

Kann mich an folgende Namen von Personen, die mit uns in Sarona und Wilhelma interniert waren erinnern:

  • Frau Erika Aberle
  • Familieh Uhlmann
  • Herr Bamberg
  • Familie Beck
  • Familie Bitzer
  • Familie Blaich
  • Frau Dreher, ihre Tochter Luise Dreher
  • Familie Engelhardt
  • Familie Ehmans
  • Frau Eppinger
  • Frau Paula Feil
  • Familie Frank
  • Familie Fröschle
  • Herr Leon Fuchs – Beirut
  • Familie Groll
  • Familie Kugler
  • Familie Hanauer – Beirut
  • Fräulein Helene Held
  • Dr. Hoffmann
  • Familie Hornung
  • Familie Kazenwadel
  • Familie Klotz – Amman
  • Familie Kuhnle
  • Familie Löbert
  • Familie Lux
  • Frau Paula Paulus
  • Herr Remi – Beirut
  • Gisela und Wera Schmidt
  • Familie Scheerle
  • Familie Stecher
  • Familie Struve
  • Fräulein Traude
  • Familie Unger
  • Luise Volmer
  • Familie Wagner
  • Herr Weimann
  • Familie Wied
  • Herr Mantura (Italiener) – Beirut
  • Frau Ortali und ihre Tochter Therese (Italiener) – Beirut

Besuch eines Familienfreundes:

Barfüßig im Garten bei einem Freund.  Wir hatten keine Schuhe mehr
L. –> r.: Meine Freunde, Heinz Wied, Rolf Beck, mein Bruder Wolfgang, (ich) Paul, barfüssig im Garten bei einem Freund in Wilhelma, Palästina, Winter 1944. Wir hatten keine Schuhe mehr. Meine Hose war Mutters Rock was erkennbar ist.

Im Winter 1944 besuchte uns per Auftrag unseres Vaters sein amerikanischer Freund, Herr Green in Wilhelma, der sein Kollege vor dem Krieg in Beirut, in der amerikanischen Petroleumfirma SOCONY VACUUM war und dann in Palästina arbeitete. Diese Firma wurde später von der Mobil Oil Company aufgekauft. Er möchte uns Geld geben und ihm etwas über uns erzählen. Es war Winter, er sah uns barfüssig herumlaufen, fragte unsere Mutter warum? Sie sagte ihm meine Kinder haben keine Schuhe mehr. (Siehe oben Bild) – Der amerkikanische Familienfreund ging zum englischen Lagerkommandant, verlangte die Erlaubnis uns mit unsere Mutter nach Tel Aviv, mit seinem Auto mitzunehmen, damit er uns Schuhe und Kleidung kaufen kann. Es wurde genehmigt und haben somit neue Schuhe, neue Kleidung und Geld bekommen und hatten somit keine Verletzungen an die Füsse mehr gehabt. Ab und zu waren die Verletzungen an den Füssen schlimm, sodass wir einige Tage nicht mehr in die Schule gehen konnten bis die Wunden geheilt sind. Wir sahen in Tel Aviv, viele Autos und hörten viel hupen was in Sarona und Wilhelma uns unbekannt war. “Wir haben festgestellt, dass das Vorhandensein von Schmerzen in dieser Welt unsere Qualen beseitigt haben. Wie wäre es also, wenn die Schmerzen sterben und den Himmel erreichen? Wenn die Tränen unserer Augen bluten und unsere Augen wieder klar sind und die Bildwahrnehmung der Aussenwelt wieder beherrschen, so wie wir unsere grose Freude für die ersten Geschenke verkündet haben, verabschieden wir heute unsere Schmerzen und Qualen. In Palästina hat es nicht viel geregnet daher konnte man unsere Tränen sehen”!

Für jene lächelnde Wünsche und grosszügige Geschenke des amerikanischen Schenkers, die an der Kleidung unserer Träume hängen, zu diesem Lächeln des Spenders, das immer noch auf unsere Gesichter gezeichnet ist, es ist diese Befriedigung, die in unsere Brüste noch lebt. Für die Hoffnung, dass eines Tages das Glück kommt und leidenschaftlich an die Türen unserer Herzen klopft. (Unsere Mutter lehnte ab gebrauchte Kleidung von mit uns internierte deutsche Familien zu bekommen).
(Anbei das Bild mit meine Klassenkameraden, (von l. nach r.) Heinz Wied, Rolf Beck, mein Bruder Wolfgang, ich, Paul, barfüssig im Garten bei einem Freund im Internierungslager Wilhelma, Palästina, Ende c. 1944. Wir hatten keine Schuhe mehr. Meine Hose war Mutters Rock was erkennbar ist. Meine 2 Klassenkameraden leben noch, sie wohnen in Melbourne, Australien, bin mit ihnen per Email Korrespondenz in Verbindung).

Kriegsende Weltkrieg II in Europa, Deutschlands Niederlage und Hitlers Tod:

Nach fünf Jahren und acht Monate endete in Europa am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Der Krieg war der zerstörerischste und grausamste in der Geschichte der Menschheit.

In dem Buch: “Yo, Juan Domingo Peron von 1976 zitieren ihn die Verfasser so: “In Nürnberg fand etwas statt, das ich persönlich als Infamie, als unheilvolle Lektion für die Zukunft der Menschheit, ansah. Nürnberg war die grösste Ungeheuerlichkeit und die Geschichte wird sie nicht verzeihen”!

Der Ex-Wehrmachtsoffizier Hans-Ulrich Rudel (2.vl) besucht den argentinischen Präsidenten Perón (3.vl). Titel: “Adler der Ostfront”.

Hermann Julius Obert: (* 25. Juni 1894 in Hermannstadt, Siebenbürgen. Österreich-Ungarn; gestorben 28. Dezember 1989 in Feucht) war ein österreich-ungarisch-deutscher Physiker und Raketenpionier.

Grundlagenarbeit: Oberth war Mitglied im 1927 gegründeten Verein für Raumschiffahrt (VfR) und knüpfte dort Kontakte zu anderen Vordenkern der Raketentechnik, wie, wie etwa Johann Winkler, Rudolf Nebel und Walter Hohmann. 1929 und 1930 war Oberth der 1. Vorsitzende des VfR.

Oberts Arbeiten bildeten die Grundlage für die erste Generation von deutschen Raketentechnikern und Raumfahrtpionieren: Werner von Braun, der ab 1929 mit Oberth zusammenarbeitete, Eugen Sänger, Ernst Stuhlinger, Helmut Gröttrup, Walter Thiel, Paul Ehmayr und viele andere mehr. Diese Spezialisten und die Ergebnisse aus dem deutschen A4-Programm und deren Verwendung für die Vergeltungswaffe V2 begründeten nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA und UdSSR die Grossraketentechnik, das Wettrüsten des Kalten Krieges zur Weltraumfahrt und schliesslich 1969 zur ersten bemannten Mondlandung führte.

Anerkennung und Einsatz der Raketentechnik in Nationalsozialismus: 1938 erhielt Oberth einen Forschungsauftrag von der Technischen Universität Wien, wo auf seiner Anregung hin 1940 ein Raketenversuchsplatz in Felixdorf entstand. Im selben Jahr wechselte er an die Technische Hochschule Dresden und erhielt im folgenden Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft. Von 1941 bis 1943 arbeitete Oberth unter dem Decknamen Fritz Hann an der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, wo er an der Entwicklung der V2 beteiligt war. Oberth kritisierte das V2-Programm, da dieses aus seiner Sicht bei enormen Produktionsaufwand die gewünschte militärische Wirkung nicht erzielen konnte. 1943 gelangte er nach Reinsdorf bei Wittenberg, wo er bis Kriegsende blieb und an einer ferngelenkten Feststoffrakete mitwirkte.

Nachkriegszeit: Ab 1945 wohnte Hermann Oberth in Feucht bei Nürnberg, wohin seine Familie bereits während des Krieges geflüchtet war. 1955 arbeitete er auf Betreiben seines ehemaligen Schülers Werner von Braun in den USA in den in Raketen-Entwicklungs-zentrum in Huntsville in Alabama. 1958 kehrte er nach Deutschland zurück, um 1961 noch einaml in die USA zu reisen, wo er als beratender Ingenieur der Firma Convair in San Diego in Kalifornien tätig war. Anschliessend trat er in den Ruhestand. Noch 1962 sagte Oberth in einer Dankesrede vor dem Bund der Vertriebenen, der ihn zum Ehrenmitglied ernannt hatte. “Ich hatte gehofft, eine Raketenwaffe zu finden, die den Schandvertrag von Versailles hätte zerschlagen können. Das ist mir nicht gelungen”!

Köln litt stark unter den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg. Etwa 85% der Stadt wurden zerstört und die drei Rheinbrücken zerstört.
Das berüchtigte Rheinwiesenlager. Tausende Deutsche starben 1945 in von Amerikanern geführten Kriegsgefangenenlagern in Deutschland.
In einem Kriegsgefangenengehege in der Nähe von Remagen beteiligt sich ein US-Soldat an der Bewachung Tausender deutscher Soldaten, die im Ruhrgebiet gefangen genommen wurden.
Millionen von kapitulierten Deutschen wurden unter Bedingungen festgehalten, die der US-Generalstaatsanwalt im Vergleich zu Andersonville, dem berüchtigten Kriegsgefangenenlager der Konföderierten Kriegsgefangenen, dessen Kommandant wegen Kriegsverbrechen aufgehängt wurde. Das Dunkle Geheimnis der Deutschen Todeslager Amerikas im Zweiten Weltkrieg. “Weit verbreitete Mishandlungen”.

Die Deutschen sind im Zweiten Weltkrieg nicht nur militärisch besiegt worden: Die Nation brach zusammen und wurde als Feindstaat besetzt und behandelt. Das, was in den Monaten vor und nach dem 8. Mai 1945 der deutschen Zivilbevölkerung und den Kriegsgefangen in Ost und West angetan wurde, war keine Befreiung.

Johann Pross, ein Templer aus der Kolonie Haifa, hatte in Haifa ein grosses Restaurant gehabt, “Restaurant Pross”, das von Johann Pross sen. gebaut wurde, 1892/93. Johann Pross erzählte einen unglaublichen Fall: Nach Hitlers Tod fand eine Trauerfeier statt. Der protestantische Pastor des Lagers Tanuda, Australien, sprach den Vers Johannes 15,12 über Hitler: “Niemand hat mehr Liebe als die Person, die sein Leben für seine Freunde aufgibt”. Als sie die Beerdigung verliessen, sagte ein hochrangiger Nazi Templer zu Pross: “Er wird ein Held für die deutsche Nation sein, so wie Jesus Christus einer für das Christentum ist”. Johann Pross war wirklich schockiert. Er konnte nicht glauben, dass ein Templer aus einer leitenden Familie Adolf Hitler mit Jesus Christus gleichsetzen wollte.

Sogar in Deutschland passierten so unglaubliche Dinge: Als Kardinal Bertram von Breslau von Adolf Hitlers Tod hörte, befahl er, dass alle Kirchen in seinem Erzbistum als Erinnerung an den Führer ein feierliches Reqiuem abhalten mussten. Hitler sollte nach Eden kommen und daher auch die Gemeinschaft von Kardinal und Hitler gemeinsam zu Gott, dem Allmächtigen und seinen Sohn beten. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.10.1980)

Deutsche Karabiner vom Ersten Weltkrieg – Sommer 1946:

Ich glaube im Haus 61, wohnte damals Familie Beck. Wir wollten eine tote Katze im Garten begraben. Wir hatten paar kleine Bretter gehabt die wir als Schaufeln benutzten. Nachdem wir ca. 40 Zentimeter gegraben haben, sind unsere Bretter gegen etwas hartes gestossen. Wir haben den Graben breiter gemacht und sahen eine verfaulte lange Holzkiste. Wir entfernten etwas Holz vom Deckel und fanden Karabiner vom Ersten Weltkrieg und kleine Metallbehälter. Ich öffnete einen verrosteten Metallbehälter und fand im Behälter Gewehrpatronen und Gewehrmagazine. Ich nahm paar Patronen, suchte einen Stein, schlug mit dem Stein auf die Patronenkugeln und entfernte sie von der Patrone. Das Pulver war ähnlich wie Zahnstocher und nicht wie Schiesspulver. Ich zog eine Pulvereinheit paar Zentimeter raus, sagte meinem Freund er möchte mir eine Streichholzschachtel bringen, ich zündete das Pulver an und hoch ging das Feuer in die Luft wie Feuerwerkskörper.

Wir wiederholten diese Aktion bis der Vater meines Freundes sah was wir machen. Er kam, sah unsere Fundgrube, sagte schnell zudecken ehe die jüdischen Wächter und die englischen Beamten Euch sehen was Ihr macht, wir werden somit Probleme haben. Später haben wir verstanden, dass deutsche Soldaten während des Ersten Weltkrieges, als sie in Richtung Norden abzogen, viele Kisten enthaltend Karabiner, Munition und andere Waffen in Wilhelma begraben haben, damit sie nicht in die Hände der Engländer gelangen.

Im Winter gab es Matsch, Schlamm und Steine in den Strassen, im Sommer Sand, Staub, Hitze und Steine. Auch Schlangen, Skorpione, Eidechsen, Bienen, Hornisse, Chamälione. Wir waren auch geistig wund wegen Heimweh, weil wir in eine fremde, primitive Welt ausgestossen wurden, weil wir echte Deutsche sind.

Tante Klara und Paul Wehr: Unsere Tante mit ihrem Freund Paul Wehr, den sie im Lager kennengelernt hatte und später in Deutschland heirateten, wurden vor uns wegen Austauschabkommens, welches durch Vermittlung des Roten Kreuzes zustandegekommen ist, entlassen und reisten mit dem Zug von Jerusalem nach Deutschland zu ihrem Bruder Adolf in Reutlingen, weil sie keine Eigentumswohnung in Beirut hatten.  (Das Abkommen erlaubte deutsche Staatsbürger im Lager zu befreien gegen gleiche Anzahl Allierter Frauen und Kinder in deutsche Lager zu befreien und gelangten mit der Bahn über Istanbul nach Palästina).  Sie mieteten eine Wohnung in Reutlingen, in der Kaiserstrasse. Unsere Groβmutter war damals 84 Jahre alt! Als sie die Nachricht von ihrer Tochter erhalten hatte, dass sie eine Wohnung gemietet haben, entschied sie sich nach Deutschland zu reisen. Meine Tante wollte keine Kinder im Internierungslager in Palästina haben. Sie sagte öfters:  “Ich bin hier wie ein Vogel, der Vogel baut kein Nest im Käfig, damit er keine Sklaverei an seine Küken vererbt!  (العصفور لا يبني عشا” في القفص, كي لا يورّت العبودية لفراخه) – Auch sagte sie: Der Vogel ist wie ein leichtes Blatt Papier, fast schwerelos. Wenn eine Brise oder ein Wind weht so kann er in der Luft ausserhalb des Käfigs in allen Richtungen frei manipulieren! Auch sagte sie: Die Vögel sind die Dekoration der Natur, sie singen für Gottes Herrlichkeit! – Musik ist die universelle Sprache der Menschheit. – Die Engel singen für uns bevor wir schlafen gehen”!

العصفور هو أشبه بورقة خفيفة أقرب الى بدون وزن ان هبّت أي نسمة أو أي رياح لتتلاعب به و تمرجحه في جميع الاتجاهات خارج القفص

Sandgrube, um schwäbische Häuser in Wilhelma zu bauen – August 1946:

Ich und mein Bruder Wolfgang, meine Freunde Heinz Wied und Rolf Beck sind in Richtung Friedhof gegangen und dann noch weiter in Richtung Osten. Wir entdeckten einen tiefen, runden, sehr grossen Graben mit sehr sauberen hellen Sand.  (Siehe Wilhelma Landkarte von 1988). Neugierig waren wir, sind bis zum Rand des Grabens gegangen und gleich ist eine grosse Menge Sand auf uns gestürzt. Mein Bruder und meine zwei Freunde sind bis zu ihre Schultern tief im Sand begraben worden. Ich weniger. Da ich grösser war, konnte ich mich schneller vom Sand befreien und habe meinen Bruder und meine zwei Freunde vom Sand rausgezogen. Gott sei Dank hat es keine Steine gegeben und hatten somit keine körperliche Verletzungen gehabt. Unsere Körper und unsere Köpfe waren mit Sand bedeckt, sind schnell zurückgekehrt und duschten uns in der Dusche des Schwimmbades und haben dann dies unserer Mutter erzählt. Von dieser Sandgrube haben die Templer den sauberen Sand nach Wilhelma transportiert, um ihre Häuser nach schwäbischen Baustil zu bauen.

wilhelma sandpit
Die Sandgrube oben links in der Kolonie Wilhelma und das Haus von Roland Frank. Die Araber nannten die Sandgrube: جورة الرمل i.e. Jurat Al Raml.

Grossmutters Rückreise nach Deutschland c. Mitte – 1946:

Der Krieg war vorbei. Meine Mutter bat unsere Grossmutter bei uns zu bleiben und mit uns nach Beirut zurückzureisen sobald wir befreit sind, um mit uns in unserer Eigentumswohnung in Beirut zu wohnen. Grossmutter hat es abgelehnt, weil sie unsere Mutter nicht weiter belästigen wollte, da sie ziemlich brüchig war. Unsere Mutter bekam eine Sondergenehmigung vom englischen Lagerkommandant, um Grossmutter zum Jerusalemer Bahnhof zu begleiten. Mutter gab ihr Lebensmittel und Geld für die Reise. Wir weinten als sie uns verabschiedete. Meine Schwester Anita hat sich versteckt, weil es ihr sehr schwer war Grossmutter zu verabschieden. Ein Taxi wurde bestellt, unsere Mutter verhandelte mit dem Taxifahrer wieviel er bis zum Jerusalemer Bahnhof haben will, wie es in unserer Region bis heute üblich ist. Wir konnten von unserem Haus vom östlichen Fenster sehen wie die Züge vom Jerusalemer Bahnhof in nördlicher Richtung fuhren. Wir warteten am östlichen Fenster, um den Zug zu sehen mit dem Grossmutter nach Deutschland reisen wird. Es vergingen Stunden, endlich sahen wir den Zug in Richtung Norden fahren und winkten der Grossmutter, obwohl wir sie nicht sahen. Üblich zählten wir die Zahl der Waggons und streiteten miteinander wer besser gesehen und besser gezählt hat. Dieses Mal haben wir es vergessen. Wir warteten auf die Rückkehr unserer Mutter. Es wurde dunkel, wir hatten viel Angst gehabt und waren sehr besorgt, wegen der Abwesenheit unserer Mutter und unserer Grossmutter, weil unsere Mutter noch nicht zurückgekehrt ist und plöztlich waren wir zum ersten Mal seit fünf Jahren in den Internierungslagern alleine ohne unsere Mutter, ohne unsere Grossmutter und ohne unsere Tante. (Wenn die Angst in Dich gepflanzt wird, wird es schwer für Dich sein sie aus Deinem Leben schnell zu entfernen). Endlich war sie wieder bei uns, sehr angestrengt, erschöpft, müde, kniete auf dem Boden und betete, dass Oma gesund und heil in Reutlingen eintreffen wird. Wir beteten auch, wie wir zu Tisch mit Oma gebetet haben:

  • Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein.
  • Gott segne unser Brot. Gott zeige mir den richtigen Weg.
  • Herr, erbarme Dich. Bis hierher hat der Herr uns geholfen.
  • Herr, lass leuchten Dein Antlitz über uns.
  • Herr, wir warten auf Bethlehems Licht!

Bete täglich, denn das Gebet bringt Frieden ins Herz und unsere Seele.

wilhelma map 2
Wilhelma, deutsche Kolonie bei Jaffa, Palästina. Wir wohnten in dem Haus oben an der östlichen Kreuzung gegenüber dem Wasserturm und dem Schwimmbad. Östlich von Wilhelma fährt ein Zug von Jerusalem nach Damaskus.
Aktuelle Luftaufnahme von Bnei Atarot, ehemals Wilhelma.

Die Heilige Stadt Jerusalem:

Während unserer Internierung fragte unsere Mutter einige Male den englischen Lagerkommandant, ihr die Erlaubnis zu geben die Heilige Stadt Jerusalem zu besuchen. Es wurde nicht erlaubt. Sie wollte diese heilige Stadt besuchen die so nah war und dort in der Grabeskirche beten, den Salbungsstein sehen, wo der Leichnam, nachdem er vom Kreuz genommen war, gesalbt wurde. Er trug hier sein Kreuz, und hier herum “erbebte einst die Erde und die Felsen zerrissen”, als er verschied. In der Nähe ist der Ort, wo Maria gestanden haben soll und auf das Grab schaute und weinte, als Jesus sagte: “Weib, warum weinst Du”? Auch wollte sie in der Grabeskirche die Kapelle der Teilung sehen. “Und sie teilten seine Kleider”. (Lukas 23-34). Auch die Kapelle von St. Helena und den Ort wo, der Sage nach, die drei Kreuze gefunden wurden. Hier sass die Kaiserin Helena bis die Kreuze gefunden wurden. Um nun auszufinden, welches das richtige sei, wurde eins nach dem andern in das Bett einer totkranken Frau gelegt, und, sobald das richtige ihren Körper berührte, war die Frau geheilt. Sie wollte auch die Via Dolorosa, die Strasse die Jesus Christus auf seinem Weg nach Golgatha überquert hat, sehen. 

Meine Mutter wollte auch den Ort sehen wo Jesus Christus gekreuzigt wurde. Jesus litt ungefähr sechs Stunden am Kreuz. Dann um 3 Uhr nachmittags anno Domini 33, rief Jesus in aramäischer Sprache: “Es ist vollbracht. (Eli, Eli, Lama Sabachtani”?) Das heisst, “mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen”?)

Und Er ist gestorben. Plötzlich wurde der Himmel dunkel und ein Erdbeben erschütterte das Land. Pontius Pilatus wollte überprüfen, ob Jesus tot war, bevor er zuliess, dass sein gekreuzigter Körper begraben wurde. Also stiess ein römischer Soladat (in der ausserbiblischen Tradition Longinus genannt) einen Speer in die rechte Brustseite Jesu. Die Mischung aus Blut und Wasser, die laut Augenzeugen herausfloss, war ein klarer Hinweis darauf, dass Jesus tot war. Nachdem sein Tod bestätigt war, wurde der Körper Jesu vom Kreuz genommen, fest in Leinen gewickelt und im Grab von Joseph von Arimathäa bebraben. Die römischen Wachen versiegelten das Grab mit einem grossen Stein und hatten den strengen Befehl, das Grab 24 Stunden am Tag zu beobachten.

Die Jünger Jesu waren durch seinen Tod am Kreuz so erschüttert, dass sie um ihr Leben flohen, weil sie befürchteten, auch sie würden gefangen genommen und getötet. Aber dann passierte etwas. Der Gelehrte Morison wollte zuerst überprüfen, ob Jesus wirklich tot war, als er ins Grab gelegt wurde. Er erfuhr, dass der Tod Jesu fast 1800 Jahre lang als sachlich angesehen wurde. Dann, vor ungefähr 200 Jahren, postulierten einige Skeptiker, dass Jesus nicht am Kreuz starb, sondern nur das Bewusstsein verlor und durch die kühle, feuchte Luft des Grabes wiederbelebt wurde. Dies wurde als “Ohnmachtstheorie” bekannt. Morison wunderte sich, ob Jesus das Kreuz hätte überleben können. Er erforschte sowohl die jüdische als auch die römische Zeitgeschichte und entdeckte die folgenden Tatsachen die den Tod Jesu stützen.

Alle Berichte bestätigen, dass er gestorben ist. Pilatus bestätigte, dass er gestorben war.
Zu Lebzeiten der Augenzeugen bestreitet niemand seinen Tod. Weltliche und zeitgenössische Historiker (Lucian [6], Josephus [7] und Tacitus [8] zitieren seinen Tod als sachlich.

Jesus vorhersagt seinen eigenen Tod und seine Auferstehung: 700 Jahre vor Christus hatte der Prophet Jesaja über einen zukünftigen Messias geschrieben, der für unsere Sünden leiden und sterben würde, aber später wieder zum Leben erweckt würde. In Anlehnung an die Prophezeiung von Jesaja 53, behauptete Jesus, Er sei der Messias, der verraten, und getötet wird. Aber dann, drei Tage später, würde Er wieder zum Leben erweckt. (Siehe Markus 10:33). Alles, was Jesus lehrte und behauptete, hing von seiner Auferstehung von den Toten ab. Wenn Jesus nicht auferstehen würde, wie Er es versprochen hatte, wäre seine Botschaft der Vergebung und der Hoffnung auf ewiges Leben bedeutungslos. Jesus stellte sein Wort auf die ultimative Prüfung der Wahrheit. Der Bibelforscher Wilbur Smith erklärt: “Als Er sagte, Er würde am dritten Tag nach seiner Kreuzigung wieder von den Toten auferstehen, sagte Er etwas, das nur ein Narr zu sagen wagen würde, wenn Er die Hingabe eines Jüngers erwartete – es sei denn, Er war sich sicher, dass Er auferstehen würde”. Genau wie Jesus vorausgesagt hatte, berichten Augenzeugen, dass Er von seinem Jünger, Judas Iscariot, verraten wurde. Dann wurde er in einem Scheinprozess unter dem römischen Gouverneur Pontius Pilatus verurteilt und an einem Holzkreuz gekreuzigt.

Die christliche Legende besagt, dass Longinus ein “Blinder”, “Schwachsehender” oder “Schlechtsehender”, römischer Soldat war, der den Speer bei der Kreuzigung in die Brust Christi stiess. Ein Teil von Jesu Blut fiel auf seine Augen und er wurde geheilt. Wegen dieses Wunder glaubte Longinus an Jesus.

Heutige Verehrungen: Longinus wird in der römisch-katholischen Kirche, der ostorthodoxen Kirche und der armenisch apostolischen Kirche im Allgemeinen als Märtyrer verehrt. Sein Festtag wird am 16. Oktober in der römischen Martyrologie gehalten, in der er ohne Hinweis auf ein Martyrium wie folgt erwähnt wird. “In Jerusalem Gedenken an den Heiligen Longinus, der als Soldat verehrt wird, der die Seite des gekreuzigten Herrn mit einer Lanze öffnet”. Der Festtag vor 1969 im Römischen Ritus ist der 15. März. Die Ostorthoxe Kirche erinnert an ihn am 16. Oktober. In der armensich apostolischen Kirche wird am 22. Oktober an sein Fest erinnert.

Die Statue des Heiligen Longinus, die von Gian Lorenzo Bernini gemeisselt wurde, ist eine von vier in den Nischen unter der Kuppel des Petersdoms in der Vatikanstadt. In der Basilika ist auch ein Speerspitzenfragment erhalten, das angeblich aus der Heiligen Lanze stammt.

Die Stadt Jerusalem hat drei Feiertage in der Woche. Am Freitag beginnt der Feiertag der Muslime, am Samstag der, der Juden, am Sonntag der, der Christen. Drei Religionen der Menschheit leiten ihren Ursprung von dieser alten, heiligen, Pilgerstadt, haben einen und denselben Gott. Für die Muslime, ist sie die drittheiligste Stadt, nach Mekka und Medina. – Meine Mutter sah dort nur den Bahnhof und kehrte sofort zurück nach Wilhelma, um sich um ihre vier Kinder zu kümmern.

Grandmother in germany
Grossmutter nach ihrer Ankunft in Reutlingen, Deutschland, im Sommer 1946. Von l. –>r.: Onkel Adolf, Grossmutter, mein Vater Albert.

Freiheit  ***  Liberty  ***  حرية  ***  Liberté  ***  Liberta  ***  –  1946:

Unsere Sehnsucht, unsere Hoffnung, unser Traum waren wieder Zuhause zu sein. Endlich ist die Zeit gekommen, dass wir wieder Zuhause atmen können, wieder frei sind, wieder unsere alte libanesische Eigentumswohnung zu sehen, wieder in unserer Eigentumswohnung im wunderschönes, kleines Land Libanon zu wohnen wo wir alle geboren und erzogen wurden, in unserem Garten zu spielen und nicht mehr als Kinderkriegsgefangene, primitiv in Wilhelma zu wohnen, gehen wo wir hingehen wollen, ohne die Erlaubnis von Polizei, Militär und Beamtentum zu bekommen und nicht mehr wie eine Schafherde behandelt zu werden, um von einem Stall zu einem anderen Stall transportiert werden. Wir sind vier unschuldige deutsche Kinder, unsere Mutter ist Libanesin, verstanden damals nichts von Kriege, Hass, Fanatismus, Nationalismus, Politik, politische Parteien. Weil wir deutsche Kinder sind, in Beirut geboren und dort lebten, wurden wir mit unserer Mutter fünf Jahre und fünf Monate in den zwei deutschen Internierungslagern, Sarona und Wilhelma interniert, bewacht von jüdische Polizisten, die deutsche Staatsbürger sehr hassen. Wären wir Juden, hätten wir von der Bundesrepublik Deutschland eine Entschädigung bekommen. Wir sind in Libanon, im Land des Glaubens geboren und aufgewachsen. Wir lieben dich, wir haben dich nicht vergessen.  (Habibi anta ja Lubnan)  .  Die Zeit ist gekommen, dass wir in das Land der Bibel zurückkehren, in das Land in dem Jesus Christus bei der Hochzeit zu Kana al-Jalili  –  (das glorreiche)  –  “das Christentum wurde mit den Menschen in Libanon geboren”  –  sein erstes Wunder vollbracht hatte, Wasser in Wein verwandelte, wodurch die ersten Jünger Jesu, zu Glauben in Ihm kamen. Das Land des Alphabets,  (meine Augen träumen vom schönsten Alphabet)  das Land der heiligen Zedern, wo die Menschen, die Tiere, die Blumen, den Duft der heiligen Zedern atmen, das Land wo Milch und Honig fliessen, das Land der Wissenschaft, der grossen Geschichte mit tiefen Wurzeln,  es ist das Tor der Zivilisation und der Religionen,  der Kultur, der Kunst und des Lichts, der Toleranz, das Land des Respekts und Dialogs, der Freiheit, der Gastfreundschaft, der Festspiele und der Feierlichkeiten. Der Libanon ist das Land, der religiöse und ethnische Vielfalt, Offenheit, gegenüber der Aussenwelt, Kultur und Respekt für die grossen Altertümer des Landes schätzt.  Ein lange gehegter Traum ging endlich nach 1.976″ Tage in Gefangenschaft in Erfüllung!  (Ich) Paul und meine drei Geschwister; Anita, Wolfgang, Hilde und unsere Mutter, haben diese Zeit, (ich) Paul im Alter von 6 bis 11 Jahren, Anita im Alter von 9 bis 14 Jahren, Wolfgang im Alter von 2 und 5 Monate bis 7 Jahren, Hilde im Alter von 40 Tage bis 5 Jahren und fünf Monate als Deutsche,  (nicht ehemalige Deutsche)  getrennt von einem Teil unserer Familie, in zwei Kriegsgefangenecamps in Palästina, erzwungen lebten, in ewiger traumatischer Erinnerung behalten haben. Wir atmen immer die Freiheit. Man kann die Freiheit uns nicht wegnehmen. Man kann uns nicht ewig plagen. Die Freiheit stirbt nicht. “Die glücklichen und traurigen Tage, die wir in Palästinas Hölle verbracht haben, sind Erinnerungen die in unser tägliches Brot enthalten sind”. “Wir können unsere Türen über unsere Vergangenheit nicht schliessen! Die Vergangenheit kann man nicht ändern und nicht vergessen, aber man kann die Zukunft ändern! “Das Ausbrechen aus diesem Käfig dauerte “1.976″ Tage”!! (“Hinter den Sternen wartet die Freiheit”) – Nur wer die Sehnsucht kennt, weiss, wie viel wir gelitten haben!
“انّ الأيام السعيدة و الحزينة التي قضيناها في جهنّم فلسطين هي ذكريات مجبولة في خبزنا اليومي”

Ich würde lieber vor den Toren der Freiheit sterben, als in den Höllen in den Internierungslagern in Palästina zu verrotten. Würde vor allem! Denn ohne Würde gibt es keine Freiheit und ohne Freiheit gibt es kein Wissen und ohne Wissen gibt es keine Liebe. Wir sind immer dazu verdammt zu hoffen.
.االكرامة قبل كلّ شيء. لأنّو بلا كرامة ما في حرّية و بلا حرّيّة ما في معرفة و بلا معرفة ما في محبّة و نحن محكومون دائما بالأمل

Millionen Menschen haben Krebs und darüber spricht kein Mensch. Kaum hat ein Prominenter einen Pickel am Körper, schreibt sich die Presse die Finger wund. Armes Europa, armes Amerika! Schliesslich nahm uns der Himmel von unserem Kreuz herunter und suchte Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit.

Das erste Zeichen Jesu in Kana in Galiläa:
1
Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei.
Auch Jesu und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
Jesus erwiderte ihr: Was willst Du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was Er euch sagt, das tut!
Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.
7 Jesus sagte den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.
Er sagte ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.
Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da liess er den Bräutigam rufen, 
10 Sagte ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.
11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. 
12 Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit. (Johannes 2.1-12)

Kana, auch Cana oder Qana geschrieben, ist ein Dorf im Südlibanon, 10 Km südöstlich der Stadt Tyros und 12 km nördlich der Grenze zu Israel. Tyros ist eine der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Welt. Es war eine der frühesten phönizischen Metropolen und der legendäre Geburtsort von “Europa”, ihren Brüdern “Kadmos” und” “Phoenix” sowie Karthagos Gründerin Dido, auch Elissa genannt. 1996 fand im Rahmen der israelischen Militäroperation “Früchte des Zorns” ein schwerer israelischer Artillerieangriff auf Kana statt, wobei am 18. April 1996 eine in dem Dorf gelegene Einrichtung der UNIFIL getroffen wurde und über 100 unschuldige und unbewaffnete Flüchtlinge, die unter dem Schutz der UN standen, von Israel getötet und ca. 300 verletzt wurden.

Übersetzung: O Herr, fülle mein Herz mit dem Wein deiner Freude und der Ausgießung deiner Liebe.

Wir sind keine “Saroner”, keine “Wilhelmer”, keine Templer. Haben c. drei Jahre unseres Lebens im Sarona Internierungslager, und c. zwei Jahre unseres Lebens im Wilhelma Internierungslager verbracht, insgesamt “1.976” Tage als Kriegsgefangene, in den zwei deutschen Internierungslagern, umgeben mit hohe Stacheldrahtzäune, während des Zweiten Weltkrieges, in Palästinas Höllen verbracht. Die ruhigen Strassen von Sarona und Wilhelma, die Schulräume waren die Spielplätze unserer Kindheit. Die Eukalyptusbäume, die Kieferbäume, waren unser kleiner Wald, Lipmanns Schwimmbad in Sarona, und das Schwimmbad in Wilhelma, die Fussballplätze in den zwei Internierungscamps, repräsentierten unsere Lieblingsbereiche für Spass, Sport und Abenteuer.

At the start of summer, the tank was cleaned and scrubbed and prepared for swimming. Goldfish were kept in the tank. These had to be caught and put into another smaller tank whenever the big water storage tank was emptied. Lippmanns was a popular meeting place in summer to go swimming and nearly all children learnt to swim there. There was no “dressing room” only some adjacent trees and an orange grove where one would change, boys one side and girls the other. Later a shed (a large wooden shipping crate) was placed near the pool and used by the girls to change. Picture’s date is mid the 1930’s.

Weil wir unschuldige Deutsche Kinder sind, wurden wir zu Unrecht in Palästina in zwei lange, dunkle Tunnels ohne Enden, mit geschlossenen Toren ohne Schlüssel interniert, um sie zu öffnen. Wir haben die Tage und die Jahre dort gezählt: “1.976” Tage. Wenn wir zu unsere Vergangenheit zurückkehren könnten, so dass alle Tränen die wir dort wegen Ungerechtigkeit vergossen haben, wir sie mit unserem Lächeln und unsere Tränen trocknen würden. Wir sind eine deutsche Familie, ebenfalls aus Württemberg, die von 1941 bis 1946 in den deutschen Templerkolonien Sarona und Wilhelma interniert waren, sodass wir uns sehr gut an dieser Gegend erinnern. Nach all den Jahren trägt mich der Geruch ihrer Bauernhöfe und Steinhäuser direkt dorthin zurück. Wir haben unser Gedächtnis nicht verloren, daher haben wir unsere Kindheit nicht vergessen! Die alten Häuser in Sarona und Wilhelm sind voller Erinnerungen in uns!

Juli 1946 stoppte am Nachmittag ein Militärfahrzeug vor dem Haus. Ein englischer Beamter klopfte an die Haustür sagte meiner Mutter:  “Sie sind frei, können in kurzer Zeit mit Ihre Kinder nach Beirut zurückreisen. Wir wollen Sie mit Ihre Kinder fotografieren, damit man Ihnen ein Reisedokument für die Rückreise nach Libanon ausstellen kann”.  Der Fotograf suchte einen dunklen Hintergrund. Er sah Fräulein Helds Strohhaufen, verlangte eine kleine hölzerne Bank von Fräulein Held, die sie hatte. Der Fotograf setzte uns wie er es haben wollte vor dem Strohhaufen; meine Mutter in der Mitte, meine Schwester Anita an ihrer rechten Seite, mein Bruder Wolfgang auf Anitas Schoss, (ich) Paul an Mutters linken Seite, meine Schwester Hilde auf meinem Schoss, wie man es vom Foto des Reisedokuments der Regierung Palästina sehen kann.

(Die kurze Zeit hat c. drei Monate gedauert. Typisch faules, korruptes, launisches, engstirniges Beamtentum!):
Die Mühlen der Bürokratien mahlen langsam und knirschen gewaltig überall auf der Welt! Die Beamten in diesem Planet sind wie Affen im Dschungel: Wenn sie sich streiten, verderben sie die Ernte, wenn sie sich versöhnen, essen sie die Ernte! Dass die korrupten Beamten nach ihrem Beamtentum, verlassen müssen, ist keine grosse Überraschung. Art und Zeitpunkt ihrer Abschiede sind aber verblüffend. Ämter spielen ihre Macht aus! Schmeisst doch diese Trittbrettbeamte raus. Böse Beamte gehen, bessere Nachfolger gibt es nicht!

Als wir an diesem besonderen letzten Morgen aufstanden, verstanden wir, was für ein kostbares Privileg es ist, noch am Leben zu sein … zu atmen, zu denken, zu geniessen, zu leben … endlich frei zu sein … zu träumen … feiern … und diesen Tag den 14.10.1946 zu ein grosses Ereignis machen. Das schönste im Leben sieht man nicht mit den Augen, aber man spürt es mit dem Herzen! أجمل ما في الحياة لن تراه بعينك بل ستشعر به بقلبك

Provisorisches Reisedokument:

Reisedokument Regierung Palästina (Vorderseite)
Reisedokument Regierung Palästina (Vorderseite) Jerusalem, 01.10.1946.

Am 14.10.1946 wurden wir fünf endlich freigelassen. Da wir unsere deutsche Reisedokumente nicht mehr hatten, wurde von Government of Palestine, für uns das Reisedokument Nr. 12865 vom 01.10.1946 gemäβ Anlage ausgestellt. Und so endete unsere beraubte Freiheit: Nichts kann die Kraft der Liebe für Freiheit übertreffen, keine Entfernungen, keine Nöte, keine Zeiten, keine Grenzen und keine Stacheldrahtzäune!

Es wurde ein Pick-up bestellt. Der Fahrer teilte uns mit, dass er nur bis Haifa fahren darf, da er keine Transporterlaubnis fürs Ausland hat. In Haifa müssen wir unsere persönliche Sachen auf einen anderen Pick-up umladen der die Erlaubnis hat nach Beirut zu fahren.

Reisedokument Regierung Palästina (Rückseite)
Reisedokument Regierung Palästina (Rückseite).

Abschied von Wilhelma und Templerfamilien: Und wir packten unsere Klamotten und Sachen mit dem Beginn des Herbstes, und mit dem Beginn des fallen der Bäumeblätter und danach verwelkten die Blumen der Liebe und die Wanderung der Zugvögel in Richtung Süden.

Vor unserer Fahrt nach Beirut, kamen einige Templerfamilien zu uns, um uns zu helfen unsere persönliche, schäbige Sachen:  (Kleidung, Küchengeschirr, eine Bratpfanne, Petroleumlampen, Primuskocher, arabische Kaffemühle die aus leeren Kartuschen der Artilleriegeschosse hergestellt wurden, ein kleines Kaffeeröstereigerät, um grüne Kaffeebohnen zu rösten, zwei Eimer, zwei Taschenmesser, eine Schere, eine Giesskanne, zwei Schilfrohrmatten, paar Wolldecken, paar Kopfkissen die Mutter selbst im Lager, mit Stroh und Baumwolle als Futter geschneidert hatte, einige primitive Spielzeuge, die kleine Metallbadewanne, einige Sachen in Jutesäcke verpackt, weil wir keine Reisekoffer hatten, und unsere Angora Katze, die wir Niesel nannten, in einem kleinen Korb eingebettet)  auf dem Pick-up zu laden und uns zu verabschieden. Die Nachttöpfe haben wir nicht mitgenommen, da sie nicht mehr benötigt waren. Der liebe Herr Herr Kazenwadel sammelte Geld für uns von einige Templerfamilien, gab das Geld meiner Mutter in einem Kuvert welches ein grosser Betrag war. 

Unsere Deutschlehrerin, Fräulein Luise Dreher, war auch mit den Templer Familien, um uns zu verabschieden. Sie gab meiner Mutter eine schwarze Gusseisen Wandtafel von Adolf Hitler, eingewickelt mit einem dunklen Tuch, sagte ihr, sie möchte es sorgfältig behüten. Sobald ich Sie in Beirut besuchen kann, werde ich diese Wandtafel bei Ihnen abholen. Die Engländer werden Sie, weil Sie kleine Kinder haben nicht kontrollieren und somit wird diese Wandtafel wohlbehalten in Beirut eintreffen. Als sie 1948 in Zypern war, wurde ihr nicht erlaubt uns in Beirut zu besuchen.

hitler
Adolf Hitler Wandtafel aus Gusseisen. Grösse: (22 x 32.5 cm) Künstler: W. Wolff, 1933.

Immer als ich Kunden, Freunde, Bekannte in arabische Länder besuchte, hörte ich von ihnen mit heftigen Äusserungen folgendes über Adolf Hitler sagen:

“Wir Araber lieben Deutschland und das deutsche Volk. Hitler war ein grosser Deutscher, ein grosser Führer und Feldherr, er hat nur einen Fehler gemacht; er hätte alle Juden vernichten sollen, und auch gleich die Kolonialmächte England, Frankreich und noch dazu Amerika”.

Matratzen hatten wir nicht gehabt, da wir die ganze Zeit von Mai 1941 bis Oktober, 1946 auf dem Boden geschlafen haben. Unter den Woll- und Stoffdecken legte unsere Mutter Jutesäcke, Zeitungspapier, Pappkarton, Stroh, für Schutz gegen Kälte, Härte und Luftfeuchtigkeit.

Den verbliebenen Templern in Palästina, bis 1948 wurde klar, dass sie aus dem Land vertrieben werden, und alles was sie mit Blut, Schweiss und Tränen aufgebaut haben nach Zypern vertrieben werden, aufgeben müssen und es würde kein zurück mehr geben. Die Templer kehrten schliesslich ein Teil nach Deutschland zurück, die Mehrheit nach Australien, weil Deutschland noch in Trümmer war. Als wir von ihrer Vertreibung von ihren 134 Zelten, von Golden Sand Beach, Famagusta, Zypern, hörten; unsere Träume, unsere Hoffnungen, unsere Wünsche, unsere Sehnsucht, sie nicht wieder zu sehen, verursachte uns Schmerzen, Traurigkeit, Kummer, sodass das Feuer unsere Landkarte verbrannte. In unserer Fantasie; unsere Schmerzen, unsere Traurigkeit, unser Kummer, dehnte sich aus wie eine Taubenschar die von Beirut, eine der ältesten, ständig, kriegerisch geplagten Städte der Traurigkeit der Welt, nach Australien auswanderte.

Die Stadt Beirut wurde im Laufe der Geschichte sieben Mal durch Erdbeben zerstört und begraben worden, aber stets ist sie aus dem Staub und ihrer Asche auferstanden und hat von neuem geblüht, so wie der sagenhafte ägyptische Vogel, der Phoenix, der sich selbst laut Legende auf einem Scheiterhaufen aus aromatischem Holz nach 500 Lebensjahre verbrannte, um aus seiner Asche verjüngt und schöner und hoch in den Himmel zu fliegen.

Das schlimmste Erdbeben war am 9. Juli, 551, in Beirut. Es löste einen verheerenden Tsunami aus, der die Küstenstädte des Byzantinischen Phönikiens betraf, von den Städten Tripoli bis Tyros, die mit vielen Tausenden Opfern beschädigt wurden, mit Rückzug des Meeres bis zu zwei Meilen gemäss einigen zeitgenössischen Berichten, und Zerstörung und Untergang vieler Schiffe, Häfen und ein grosses Feuer in Beirut.

Anstatt die arabischen Brüder, Bibeln und Korane dem libanesischem Volk geschenkt haben, haben sie während des libanesischen Bürgerkrieges, der von 1975 bis 1990 brutal tobte mehr als 200 tausend Raketen, Kanonengranaten, Stalinorgeln, auf Beirut und Beiruts Vororte geschüttet. Der Fanatismus, der Hass, der Groll, die Zerstörungswut waren Prioritäten. Der Kanonendonner war fürchterlich. 15 Jahre haben die Libanesen unter der Sonne des Satans leben müssen, und wer erstmals raus aus seiner Wohnung war der bekam sie nicht wieder es sei denn geplündert und ausgebombt. Frauen, die noch am Leben waren, viele von ihnen wurden vergewaltigt, bevor sie erstochen oder erschossen wurden. Die Horden banden die Frauen mehrere Stunden lang auf Stühle und schlugen sie brutal mit Knüppel und vergewaltigten sie durch jede Öffnung ihrer Körper. Die meisten ihrer Zähne wurden abgeschlagen. Viele Friedhöfe waren voll. Es gab kaum noch Platz für tote Opfer. Der erste Mord der Menschheit war in dieser Gegend: Kain, ältester Sohn Adams und Evas, erschlug den Bruder Abel. “Und steht nicht auch in der Bibel: Wer Kain todschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden? Kommen in euren Kriegen keine Unschuldige um”? Sie lesen keine irdische Bücher, geschrieben von der Menschheit und auch keine Bücher, die ihnen von Gott gesandt wurden. Religion ist Gift für sie!

Feirouz, deren Künstlername auf Arabisch “Türkis” bedeutet, die populärteste libanesische Sängerin, eine Diva, die immer die dunklen Nächte in Beirut aufhellt! Königin der Herzen und arabischer Gesänge. Sie singt für den Frieden. Ihr populärtestes Lied für ihre Geburtsstadt, Beirut, lautet wie folgt:

Li Beirut! – Arabisch: Für Beirut”!
Frieden für Beirut von ganzem Herzen und Küsse fürs

Meer und Häuser, für dem Felsen einer Stadt der wie
ein altes Seemannsgesicht aussieht. Von der Seele ihres
Volkes macht sie Wein, von ihrem Schweiss macht sie
Brot und Jasmin. Wie kam es, um Rauch und Feuer
abzuschmecken? Beirut hat einen Ruhm der Asche.
Meine Stadt hat ihre Lampe mit dem Blut eines Kindes
gelöscht das auf ihre Hand war. Sie hat ihre Tür
geschlossen und wurde allein im Himmel. Allein mit
der Nacht. Du gehörst mir, du gehörst mir. Du bist
meine Fahne, morgen Steine, und die Welle meiner
Reise. Die Wunden meines Volkes haben geblüht.
Tränen der Mütter. Beirut du gehörst mir, gehörst
mir. Oh Beirut, umarm mich.

Sängerin: Feiruz, Libanesin
Dichter: Joseph Harb, Libanese
Komponist: Joaquin Rodrigo, Spanier

Dieses Lied wurde von Feiruz, der libanesischen Hauptstadt Beirut, gewidmet. Es wurde geschrieben und gesungen, nachdem der Bürgerkrieg es zerstört hatte. Feiruz ist eine libanesische Sängerin und gehört zu den am meisten bewunderten und zutiefst respektierten Sängern der arabischen Welt. Dieses Lied gibt mir Schauer, vor allem wenn sie “Li Beirut” – (Für Beirut) sagt, es ist so bedeutungsvoll, so schön. Ich kann den Schmerz der Stadt und den Bürgerkrieg fühlen. Schmerz und Liebe spiegeln sich in diesem ewigen Lied wider.

Feiruz: Singt für das Volk, nicht für Könige, nicht für Prinzen, nicht für Staatspräsidenten, nicht für Premierminister, nicht für Parlamentspräsidenten. Sie ist die Ikone der arabischen Musik. Ihre Stimme einigt die Araber! Feiruz führt uns mit ihre Lieder zurück in die Heimat Libanon, ohne Libanon zu besuchen. Der Mond wird einsam sein, ohne Feiruz und ihre Nachbarn zu sehen. Feiruz ist eine erhabene Zeder aus dem Land Libanon, die nicht stirbt. – فيروز بأغانيها تأخزنا الى الوطن لبنان دون زيارته. سيكون القمر وحيدا دون رؤية فيروز و جيرانها

Beirut Sit El Dunia  –  Beirut Dame Der Welt”:
Y a B e i r u t!
Ya Beirut … Dame der Welt. Wir bekennen zu Got

allein, dass wir neidisch auf dich waren und deine
Schönheit hat uns verletzt. Wir bekennen jetzt: Wir
waren weder fair noch barmherzig zu dir. Wir haben
dich nicht verstanden oder entschuldigt. Wir haben
dir ein Messer anstelle Rosen geschenkt. Wir
bekennen dem gerechten Gott. Wir haben dich
verletzt und dich müde gemacht. Wir haben dich
verbrannt und zum Weinen gebracht. Wir haben
dich belastet oh, Beirut mit unsere Sünden.
Y a B e i r u t –
Die Welt ist nicht genug, wir wissen jetzt, dass deine

Wurzeln Teil von uns sind. Wir wissen jetzt was
unsere Hände begangen haben. Steh auf … steh auf
steh auf. Erhebe dich von unter den Trümmern
wie eine Mandelblüte im Frühling. Erhebe dich aus
deine Sorgen, erhebe dich. Die Revolution wird aus
dem Mutterleib geboren. Erhebe dich von unter den
Trümmern. Erhebe dich für die Liebe der Wälder. 
Erhebe dich für die Liebe der Flüsse. Erhebe dich
für die Liebe der Flüsse, Täler und Menschen. Erhebe
dich für die Liebe des Menschen, erhebe dich oh, Beirut.
Erhebe dich! Die Revolution wird aus dem Mutterleib
geboren. Ya Beirut … Ya Beirut.

Sängerin: Majida El Roumi, Libanesin
Lyrik: Nizar Kabbani, Syrer
Komponist: Jamal Salameh, Ägypter

Immer wenn ich die o.g. schönen, sentimentalen, ewige Lieder mit ihren traurigen Texten und andere Lieder höre, werde ich atemlos, mein Herz vibriert und schlägt bis zum Hals, meine Augen brechen jedes Mal in Tränen aus. Sie sind gleichzeitig Tränen und Lächeln für mich. Die Stimmen von Feiruz und Majida sind eine Kraft der Natur. Ihre Lieder sind wie Trauer um verlorene Liebe, oder warten auf ihre Rückkehr.

Das Land wurde mit Feuer, Waffen und Minen umzingelt. Hungrige Wölfe, Tiger, Hyänen, Leoparden, Schakale, Füchse, in schäbige Männertrachten bekleidet, plünderten, verbrannten, zerstörten die Häuser total, verkauften die Natursteine der schönen libanesischen Steinhäuser und feierten. Die hungrigen Tiere schossen mit Pistolen, Karabiner, Maschinengewehre; Hühner, Tauben, Enten, Störche, Hasen, schlachteten und rupften sie, banden Metalldrähte an ihre Köpfe und Füsse, befestigten die Drähte an zwei Holz- oder Metallstäbe und grillten die Tiere mit brennendem Holz und stillten ihren Hunger und beteten, weil sie angeblich gesiegt haben. Sie kochten dann Tee über dem brennenden Holz, um ihren Durst zu stillen. Die Horden sind weiter gekrochen, tobten, sangen, wie sie es von ihrem hässlichen Führer gehört haben: “die Heilige Stadt Jerusalem wird via die Stadt “Jounieh”, befreit”!  (Wahrscheinlich haben sie ihre Kompasse verloren)  –  Es gibt noch viel zu erzählen wie diese Brüder; geplündert, geschlachtet, getötet und junge Menschen entführt und misshandelt haben. Das geschah im Land der Gastfreundschaft und der Feierlichkeiten, sodass die Toten in ihren tiefen Gräber den Tod nicht vergessen konnten und nicht mehr in der Stille ihrer Gräber bleiben konnten! (Die Stadt “Jounieh” ist 20 km nördlich von Beirut entfernt) Die Horden, Traumtänzer, Totengräber, Geldfresser, veranstalteten Bankette auf Gräber und tranken unser Blut, als Wein! Aber unser Blut in unsere Adern erstarrte wie Lava für die Aggressoren! Sie waren Gäste in unserem Land und dachten, sie können als Helden gehen! Der Wille des Lebens siegt über den Willen der Totengräber! In welcher Welt kann man Gottes Gerechtigkeit überwinden? Sie fahren Autos und schauen rückwärts, fahren Fahrräder mit einem Rad, ohne Bremse, bremsen mit ihre Füsse auf das Rad, um es zu stoppen. Sie füllen Wasser mit der Siebe!

“Und welchen Ruhm und welche Ursache und welches Schicksal erwarten diese ignoranten Söldner, die uneigennützig kämpfen, um unschuldige Menschen foltern und töten weil sie nicht aus ihrem eigenen Glauben, Sekte und ihrer eigenen Sippe sind. Sie werden zweifellos völlig zugrunde gehen, damit der Staub ihrer Knochen im Wind spurlos verschwindet. Universelle Brüderlichkeit und Mitleid sind für sie nicht einmal Träume”!

“Wenn der Bleistift von einem Esel und die Waffe von einem Verbrecher gehalten wird und der Korrupte in der Verwaltung ist und der Betrüger in den Medien ist, verwandelt sich die Heimat in einen Dschungel, der nicht für Menschen geeignet ist! Nationalhelden in Gräbern. Ehrliche Herren in Gefängnissen, und Verräter in Palästen, und Diebe in den höchsten Positionen”! Manchmal sind die Felsen behutsamer als die Herzen einiger Menschen. Viele streben nach der Macht und wenige für die Heimat. Sie wissen nicht, dass sie in den Ländern aller Religionen leben!

“Der Schuh hat eine Zunge, spricht aber nicht.
Der Tisch hat Beine, geht aber nicht.
Der Stift hat eine Feder, aber er fliegt nicht.
Die Uhr hat spitze Zeiger, aber sie stechen nicht.
Viele haben Verstand, aber sie denken nicht.
Viele geben an, Gläubige zu sein, sind es aber nicht”.

Das Bus Massaker von Beirut 1975:
Auch bekannt als der Vorfall von Ain El Rammaneh und der “Schwarze Sonntag”, sind die Namen einer kurzen Reihe von bewaffneten Zusammenstössen, an denen phalangistische und palästinensische Elemente in den Strassen des Zentrums von Beirut beteiligt waren, die allgemein als der Funke dargestellt werden, die den libanesischen Bürgerkrieg Mitte der 1970er Jahre auslösten.

Der Hintergrund: Am frühen Morgen des 13. April 1975 kam es vor der Kirche “Notre Dame de la Delivrance” im maronitischen Bezirk Ain Al Rammaneh in Ost Beirut zu einem Angriff zwischen einem halben Dutzend bewaffneter Guerillas der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und einem Trupp von uniformierten Milizionären der Kataeb Regulatory Forces (KRF) Miliz der Phalangistenpartei, die den Verkehr vor der neu geweihten Kirche umleiteten, wo eine Familientaufe stattfand.

Gegen 10:30 Uhr, als sich die Gemeinde nach Abschluss der Zeremonie vor der Eingangstür der Kirche versammelt hatte, näherte sich eine Bande nicht identifizierte bewaffneter Männer in zwei Zivilautos – seltsamerweise mit Plakaten und Autoaufklebern der Volksfront für die Befreiung Palästinas, einer PLO Fraktion – und eröffnete plötzlich das Feuer auf die Kirche und anwesende VIPs, wobei vier Menschen getötet wurden.

Unter den Toten, die durch die Schiesserei aus dem Auto verursacht wurden, befanden sich Joseph Abou Assi, ein dienstfreier Phalange Kämpfer und Vater des getauften Kindes, sowie drei Leibwächter: Antoine Husseini, Dib Assaf und Selman Ibrahim, die erschossen wurden, als sie versuchten das Feuer auf die Angreifer zu erwidern. Vom persönlichen Gefolge des maronitischen Politchefs Pierre Gemayel, dem mächtigen Führer der rechtsgerichteten Phalangistenpartei, dem es dennoch gelang, unversehrt davonzukommen. Die Angreifer flohen den Tatort unter Beschuss der überlebenden Leibwächter und Milizsoldaten, die zu diesem Zeitpunkt im Dienst waren.

Busangriff: In der darauf folgenden Aufregung gingen bewaffnete Phalangisten KRF und NLP Tiger Milizionäre auf die Strassen und begannen, Strassensperren in Ain El Remmaneh und anderen von Christen besiedelten östlichen Bezirken der libanesischen Hauptstadt zu errichten, Fahrzeuge anzuhalten und Identitäten zu überprüfen, während in den hauptsächlich muslimischen westlichen Sektoren die palästinensischen Fraktionen dasselbe taten.

Die Phalangisten glaubten, dass die Täter palästinensische Guerrillas waren, die den Angriff als Vergeltung für den früheren Vorfall mit dem Fahrer durchgeführt hatten, und waren empört über die Kühnheit des Attentats auf ihren historischen Führer, und planten eine sofortige Reaktion. Kurz nach Mittag fährt ein PLO Bus mit ahnungslosen Militanten der Palästinensich Arabischen Befreiungsfront und libanesischen Sympathisanten (darunter Frauen und Kinder) von einer politischen Kundgebung in Tel El Zaatar (einem palästinensischen Flüchtlingslager östlich von Beirut) zurück, die von der Volksfront für die Befreiung Palästinas abgehalten wurde, passierte Ain El Remmaneh auf dem Weg zum Flüchtlingslager Sabra in West Beirut. Als der Bus durch die engen Gassen fuhr, geriet er vor derselben Kirche in einen Hinterhalt, der von einer Gruppe von KRF Milizsoldaten der Phalangisten verübt wurde, angeführt von Bashir Gemayel, dem jüngeren Sohn von Pierre Gemayel. Die Phalangisten feuerten sofort auf das Fahrzeug, töteten 28 und verwundeten 19 seiner Passagiere.

Konsequenzen: Das Kirchenmassaker, das dem blutigen Vorfall vorausging, der als “Bus Massaker” bekannt ist, hat langer Hass und Misstrauen unter den Sekten ausgelöst. Es löste im ganzen Land heftige Kämpfe zwichen Milizionären der Kataeb Regulatory Forces und den palästinensischen Fedaiyyin und ihrer linken Verbündeten des Bündnisses der libanesischen Nationalbewegung (LNM), was zu über 300 Toten in nur drei Tagen führte.

Daher blieb die wahre Identität der dahinter stehenden moralischen Autoren und insbesondere die ihrer Fraktion oder Partei bis Ende der 1990er Jahre im Dunkeln. Neue Beweise, die dann ans Licht kamen, scheinen zu bestätigen, dass sie keine palästinensischen Fedaiyyin waren, sondern tatsächlich Mitglieder der Syria Social National Party oder (SSNP), einer rivalisierenden libanesischen multikonfessionellen, pansyrischen rechten Organisation. Die (SSNP) führte die Aktion als Vergeltung für das brutale Vorgehen gegen ihre Militanten nach ihrem gescheiterten Putschversuch um die Jahreswende, 1961/62 durch der vom damaligen Innenminister Pierre Gemayel orchestriert wurde. Was die (SSNP) Bewaffneten betrifft, die an den Schiessereien aus dem Auto im April 1975 beteiligt waren, so wurden sie nie festgenommen und verschwanden offenbar spurlos. Einige unbestätigte Berichte deuten darauf hin, dass sie später im Kampf getötet wurden.

Der Bus wurde später in einem Schrottplatz gefunden und Mitte 2011 im Pinienwald hinter dem libanesischen Nationalmuseum ausgestellt. Der Funke, der 1975 den libanesischen Bürgerkrieg auslöste, war das Bus Massaker, das als “Ain El Rammaneh” Vorfall bekannt ist. Dieser spezielle Bus wurde jedoch später von der “Bonheur du Ciel Association”, die Zentren für Behinderte, Drogenabhängige, Obdachlose und Kinder im Libanon betreibt, in ein Restaurant für die Armen umgewandelt.

body dragged by car
Linke bewaffnete Männer in einem Auto schleifen die Leiche eines rechten Phalangisten, während des Angriffs auf das Holiday Inn in Beirut, im März 1976, während der Kämpfe um die Hotels in Beirut, genannt: “Kampf für die Hotels”.

Geschichte des Holiday Inn: Das Hotel wurde zwischen 1971 und 1974 vom libanesischen Entwickler Abdul Mohsin Kattan erbaut und vom französischen Architekten André Wogenscky in Zusammenarbeit mit dem libanesischen Architekten Maurice Hindié entworfen. Das 26-stöckige Hotel umfasste ein Drehrestaurant in der obersten Etage, einen Nachtclub in der 25. Etage und 400 Gästezimmer. Es war Teil eines gemischt genutzten Komplexes, der als St. Charles City Center bekannt war und ein Kino, Büros, Geschäfte, Restaurants und einen Supermarkt umfasste. Es wurde an der Stelle des Krankenhauses St. Charles Borromeo errichtet, das 1908 vom deutschen Orden Saint Charles Borromäus gegründet worden war, 1963 jedoch nach Baabda östlich von Beirut als ein neues Krankenhaus gebaut wurde. Die Libanesen nannten es das Deutche Krankenhaus. Das Holiday Inn wurde 1974 eröffnet am Höhepunkt des wirtschaftlichen Aufschwungs in Beirut, als die Stadt das glamouröse Touristenzentrum des Nahen Ostens war.

Das Holiday Inn war nur ein Jahr lang normal in Betrieb, bevor 1975 der libanesische Bürgerkrieg ausbrach. Das Hotel war ein Kriegsgebiet, das am 25. Oktober 1975 in einem monatelangen Konflikt namens “Kampf für die Hotels” begann, als über 25.000 Kombattanten für die Kontrolle einer Gruppe hoch aufragender Luxushotels, darunter das Holiday Inn und das angrenzende Phoenicia Intercontinenetal Hotel kämpften, was zu über 1.000 Todesfällen (viele der Verstorbenen wurden vom oberen Teil des Holiday Inn geworfen) und 2.000 Verletzungen führte. Das Hotel wurde von beiden Seiten des Konflikts als stark symbolisches Ziel angesehen, und der Kampf dafür war heftig und endete schliesslich am 21. März 1976.

Nach der Schlacht wurde das zerstörte Hotel von Aasfressern, schlimmer als Heuschrecken und Kannibale es machen können, bis auf das Betonskelett entfernt. Während des Libanonkrieges 1982 wurde es wieder zum Schlachtfeld. Seitdem ist das Hotel eine zerstörte, von Kugeln durchlöcherte Ruine geblieben, die sich über der Stadt erhebt. Das Eigentum an der Struktur ist aufgeteilt. Das libanesische Unternehmen, das die Hälfte davon besitzt, Compagnie Immobiliere Libanaise, will es renovieren und in Eigentumswohnungen umwandeln, während die kuwaitische Gruppe, die die Hälfte davon besitzt, es abreissen und einen neuen Turm auf dem Gelände errichten will. Infolge der Meinungsverschiedenheit bleibt es Jahrzehnte nach dem Krieg und seinem kurzen Betriebsjahr leer und unberührt. Aufgrund seiner strategischen Lage im Stadtzentrum von Beirut wurden das zerstörte Hotel und seine unmittelbaren umliegenden Gebiete zu einer Militärzone unter der Kontrolle der libanesischen Armee erklärt, die derzeit den Zugang für Zivilisten einschränkt.

Möge Allah (Gott) alle Aggressoren bald dahin führen, wo es sehr heiss und tief ist”!  Wieder ist das Land aus dem Staub, aus dem Feuer, aus dem dunklen Rauch, aus den Kanonen und Raketenpulfergerüche, aus der Asche auferstanden und blühte wieder, schöner als das bunte Gefieder des sagenhaften Vogels der Antike, der Phoenix. Und wieder ist Beirut die nahöstliche Drehscheibe für Geschäftsleute, Bankiers, Wechselstuben, Shopping Malls, Playboys, Zuhälter, Gigolos, Nachtklubs und Spione geworden, so wie “Paris”, und “Libanon”, so wie die “Schweiz des Nahen Ostens”, für die Araber geworden wie sie immer war. Beirut, ist eine Stadt die Freiheit und starke Presse geniesst. Beirut ist die Stadt, die sich weigert zu sterben! Sie ist das Tor der Zivilisationen und Religionen! Beirut, die Stadt der Morgendämmerung, ist zurück zur Zivilisation! Beirut ist die Stadt des Lichts und der Wissenschaft und grossen Geschichte mit tiefen Wurzeln. Ursprünglich hiess die Stadt, “Beroth” d.h. Brunnenstadt der kanaanitischen Phönizier. Im ersten Jahrhundert vor Christus wurde Beirut eine römische Stadt und wurde, Berytus Nutrix Legum, (Beirut Oum al Shar’eh auf arabisch) genannt. Auch pflegende Mutter des Gesetzes. “Man kann die Sonne nicht löschen”!! – Beirut, die Stadt mit über zwei Millionen Einwohner strahlt eine ungeheure Lebensbejahung und Energie aus. Ein Land voller Geschichte, ein verlorenes Paradies, voller Naturschönheiten und Naturwunder zur Erforschung und unglaublich, liebevolle und friedliche Menschen!

Viele Jahre sind seit dem Ende des libanesischen Bürgerkrieges vergangen. Wir sind immer noch von den schrecklichen Zerstörungen des Krieges sprachlos, und wir zucken immer noch mit dem Ausmass unseres Leidens zusammen. Wir sollten uns an diese Bilder der Zerstörungen erinnern, weil wir sie geschaffen haben, um aus unserer Vergangenheit zu lernen und uns auf eine bessere Zukunft vorzubereiten. Geister der Vergangenheit widerhallen immer noch in Beiruts fragmentierte Stadtteile!

In ihren gegenwärtigen Inkarnationen sind Sarona und Wilhelma, bewundernde historische, solide Konstruktionen von sauberen Natursteine, renovierte hölzerne Fensterläden und Türen. Häuser mit rote Ziegeldächer, mit einer Wetterfahne darauf wie in der alten Heimat. Die 37 historischen Häuser in Sarona, die vorbildlich restauriert wurden, sind heute von Glas- und Metallwolkenkratzer umgeben. In ihren früheren Zustände waren die Häuser nicht so schön. Und doch in unseren kollektiven Erinnerungen, waren Sarona und Wilhelma, Orte von grossen Emotionen, von Erwartungen, von Trennungen, von Tränen, von Schmerzen, von Träume – wo in beiden “württembergischen Siedlungen” wir glücklich und traurig waren. (Manchmal sind Tränen beruhigend. Warum, warum sollen wir Schmerzen haben). Ja, die fleissigen “schwäbischen Pietisten” schufen Mustersiedlungen in Palästina! Es hat etwas Überraschendes plötzlich im Orient so ganz in deutscher Umgebung sich zu befinden und die Unverfälschtesten “schwäbischen Laute” ans Ohr klingeln zu hören, und echte deutsche Dörfer zu riechen. Der Fremde, der damals in Sarona und Wilhelma in den Strassen wanderte, fühlte sich in zwei wohlhabende württembergische Dörfer versetzt, besonders wenn ihm ein schwäbisches “Grüss Gott” entgegenschallt. Die sieben ausserordentlichen deutschen Siedlungen waren die tüchtige Arbeit der deutschen “Schwaben”, die schönsten städtischen Oasen und Juwelen im Heiligen Land.

Sarona und Wilhelma, ich grüsse euch mit Herz und
Hand, ich grüsse das deutsche schwäbische Volk, das
dort schaffte, zwei beliebte deutsche Heimaten im 
Heiligen Land, Zierden früher germanischer Kraft
und Ingenieurbaukunst. Ich möchte so gerne, ehe ich 
scheide, von Haus zu Haus im goldenen Sonnenschein 
wieder wandern. Eure Erinnerungen bleiben in mir wach!
Eure Häuser, die blicken aus Gärten heraus, ich glaub, in
der Heimat zu sein! Eure Pinien-, Palmen-, Eukalyptus-,
Tannen-, Oliven-, Feigen-, Orangen-, Granatäpfel-, Apri-
kosenbäume, Bananenpflanzungen, Kletterpflanzen, la-
gen entlang den Strassen, gepflanzt von deutsche Hände,
sie schützen vor Stürmen die deutschen Heime und gegen 
den Sonnenbrand. Oft waren wir in Sarona am Fenster zu 
nächtliche Stunden, ganz nahe rauschten die Wellen am
Meeresstrand. Wären wir damals Erwachsene gewesen so
hätten wir gerne gewünscht am Strand zu sein, anstatt In-
ternierte in zwei Lager interniert zu sein, um die Wellen
am Meeresstrand lauter rauschen zu hören und der Wind
keine Wolken vertreiben kann, um mit unseren Freundin
nen heimlich Küsse tauschen zu können, so hätten wir die
Welt, unter dem Sternenzelt vergessen. Oh Heime deut
sches Leben, deutsche Kultur, deutsche Erziehung,
deutsche Identifikation und deutscher Stolz mit der
Heimat, wo auch immer die Schwaben leben. Ich sage
Euch, adieu, adieu, adieu!!

(“Ich liebe es am Meer zu sein, weil das Rauschen der
Wellen wahrer ist als die Schwätzerei der Menschen.

Habe meine Augen und Ohren geschlossen, damit ich
die bösen Menschen nicht mehr sehen und hören kann.
Ich sah in der Stille meinen Trost, weil mein Herz zu
Dir spricht, O Herr”).
(“.احب ان اجلس قرب البحر فصوت امواجه اصدق من احاديث البشر”)
(” .أغمضت عينيّ حتّى لا أستطيع رؤية و سماع الناس الأشرار”)
(“.رأيت في الصمت راحتي لأنّ قلبي يتكلّم اليك يا ربّ”)

Eure Pflanzenpracht gelten noch heute als die schönsten in ganz Israel. Die Friedhöfe der Templer von Haifa, Sarona, Wilhelma und Jerusalem sind zu begeistern, dafür ist es unschwer nachzuvollziehen, denn sowohl die jüdischen als auch die arabischen Friedhöfe sind nackte Steinwüsten. Durch Euren Fleiss und Eure Frömmigkeit habt Ihr dem deutschen Name Ehre gemacht! Die Palästinadeutschen sind unser Salz, unser Zucker, unsere Milch und unser Honig, unser Wasser, das Mehl unseres Brotes und die Blumen unserer Gärten. Eure Kirchen, Eure Gemeindehäuser, Eure Schulen, Eure Krankenhäuser, Eure Wälder, Eure Spielplätze, waren die schönsten und saubersten in Palästina. Ohne die deutschen Templer wäre das Leben in Palästina sehr hässlich und unfruchtbar gewesen. Wer die Geschichte der deutschen Templer in Palästina nicht gelesen hat, sollte sie doch lesen!

Wir zitterten von der Dunkelheit, vom Unbekannten in Wilhelma, zum Bekannten Schicksal, nachdem der zweite Weltkrieg vorbei war. Die Internierung ist zu Ende, hoffentlich, dass nun die Wirklichkeit beginnt. Unsere Mutter sprach ab und zu mit der englischen Lagerkommandantur in Wilhelma, sagte, der Krieg ist ja im Mai 1945 beendet worden, warum darf ich mit meine vier Kinder nicht in die Heimat, nach Beirut zurückgehen, von wo man uns im Mai 1941, von unserer Eigentumswohnung per Gewalt festgenommen hat und man uns in die zwei deutschen Templer Kriegsgefangenecamps, Sarona und Wilhelma, interniert hat. Die Antwort der faulen, launischen, unfreundlichen, bornierte Beamten war: “Wir haben hier mit Eurer Entlassung nichts zu tun, sobald wir von der englischen Mandatsregierung in Jerusalem eine Antwort diesbezüglich erhalten haben, geben wir Ihnen Bescheid”. Wir waren gezwungen weiter zu warten als geschriebene Wörter, bis unsere Namen und unsere Nummern von der Gefangenenliste gelöscht werden, und unsere Akte mit fünf Namen zur Klassifizierung geschickt wird! Oder warten bis die Zeit unsere Namen löscht! Oder wir müssen noch hier als Zuschauer, Zeugen, Hörer, leben, sehen und hören was hier geschieht und wie unser Schicksal sein wird. Man hat uns sitzend und schlaflos auf dem Boden gelassen und vergessen! Wir waren eine verlorene, eine vergessene menschliche Wahrheit, wir lebten in ein fremdes Land, wie Glück im Unglück! – Palästina war für uns ein fremdes Land und wir waren Fremde für das Land. Unsere Familiengeschichte basiert auf Fakten und nicht Fiktion! Unsere Nummern waren laut THE PALESTINE GAZETTE NO. 1627 – SUPPLEMENT NO. 2.  6TH NOVEMBER 1947 – SEITE 32 wie folgt:

865.  Kleinknecht Jamileh
866.  Kleinknecht Anita
867.  Kleinknecht Paul
868.  Kleinknecht Wolfgang
869.  Kleinknecht Hilde

palestine gazette
wilhelma list

In dieser Liste ist auch unsere Tante Klara Kleinknecht gelistet.

Wir zitterten manchmal in Sarona und Wilhelma vom kalten Wetter. Unsere Mutter stärkte uns, deckte uns zu, setzte sich neben uns und sang uns arabische Lieder. Die arabischen Lieder meiner Mutter waren für uns unsere schönsten Schlaflieder! So war unser Leben als wir Kinder waren das von tiefer Elternliebe überstrahlt wurde. Die Eltern weinen um ihre Kinder und die Kinder weinen um ihre Eltern!

Seit dem Beginn meiner Schöpfung habe ich nach ein Zuhause und nach der Liebe einer Frau gesucht, die mich an den Rand des Universums führt und mich hineinführt, und mich als einen Elfenbeinkamm in die Finsternis ihrer Haare führt, um in ihre Gedanken zu leben, damit sie meine Geheimnisse, meine Träume, mein Leben, mein Herz entdecken kann und mich für immer nicht zu vergessen. Wir sind ein glückliches Ehepaar! Unser hochgebilderter einziger Sohn ist unser Stolz, unser Segen, unsere Freude, unser Trost! Beide sind in meinem Herz mit einer weissen Taubenfeder gemeisselt! Wachen sie aus ihren Träumen auf, liegt die Feder neben ihnen. Wenn ich ihre Stimmen höre, vergesse ich alles was ich ihnen sagen wollte!! Eine weisse Stimme mit vier weisse Tauben verlassen endlich die schwarze Kiste mit der Mutter!

In Libanon ist unsere Vegangenheit, unsere Gegenwart, unsere Zukunft:
Ich kann meine Vergangenheit, wie auch die meiner Ahnen nicht vergessen. Alle Erinnerungen und Gefühle an die Zeit unserer Trennung wurden wieder wach. Wir haben immer nach Libanon geschaut, von ganz fern gefühlt und nun sind wir bald so nah, wo wir kleine Kinder waren, um den ersten Herbstanfang 1946, im Land der Vergangenheit wieder zu erleben!! Wir kehren endlich von der erzwungenen Gefangenschaft, zu dir zurück, suchen unsere liebe Eigentumswohnung, wo wir geboren sind; können die Fenster, die Türen, die Wände, den Boden, das Wohnzimmer, das Esszimmer, die zwei grossen Schlafzimmer, die Küche, das Badezimmer, den Garten, die Gartenmauern nicht vergessen, mit zwei Fahnen; die deutsche, schwarz, rot, gelb, und die libanesische, rot, weiss, rot, mit der grünen  Zeder in der Mitte, und singen das Lied der Deutschen, und die libanesische Hymne, Kulluna Lilwattan, und pflanzen nach unsere Ankunft die zwei Fahnen in unserem Garten in Beirut, umgeben mit Blumen, Büsche, Früchtebäume, Gemüsepflanzungen, die wie im Paradies riechen, danken Gott, beten, erhalten seinen Segen und feiern: “Oh, komm, lass uns zum Herrn singen, lass uns dem Felsen unserer Errettung einen freundlichen Klang machen”. (Psalm 95:1) – Auch die folgenden prophetische Worte: “Erhebe Dich, strahle, denn Dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des Herrn erhebt sich über Dich”. (Jesaja 60:1) – Du Land der schönsten und bestens duftenden Blumen, bestens schmeckenden Früchte und Gemüse. In Beirut, in unserem Haus sind wir Gäste beim Gastgeber, in Deutschland sind wir Gastgeber für unsere Gäste und feiern unter dem schönsten Sternenhimmel unsere Rückkehr, mit unsere Freunde, Nachbarn und Verwandte und erzählen ihnen unsere Geschichte, Erlebnisse, Erinnerungen, während unserer Internierung in den zwei deutschen Templer Internierungscamps:  Sarona und Wilhelma.  Unser Garten in Beirut, ist eine Hymne für die Natur, für unsere Verwandte, für unsere Freunde, unsere Gäste, unsere Besucher!! Oh, unser Herr, Deine Blumen, Deine Bäume, Deine Obstbäume, Deine Gemüsepflanzungen, die Du in unsere Arme gepflanzt hast, bereichern die Welt mit ihren Farben und ihre Düfte!!

Und wir schreiben auf die Überreste unsere zerbrochenen Gartenmauern Slogans, die Hoffnung und Enthusiasmus verbreiten. Wir warten nicht auf unser Recht! Es muss eigentlich gleiches Recht für alle gelten! Wir tun, was wir können. Wir pflanzen Hoffnung vor Weizen und begiessen unsere Gartenpflanzen! Wir hatten einen schönen Weidebaum in unserem Garten in Beirut gehabt, der wie Gold glänzt. Auf seine goldenen Blätter hätten wir gerne die Namen unserer deutschen Freunde aus den deutschen Templer Kolonien, Wilhelma und Sarona schreiben können.

germany lebanon flag
German anthem
“Das Lied der Deutschen”, bekannt als die Nationalhymne von Deutschland seit 1922. Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1841. Musik: Joseph Hayden, 1797. Adoptiert: 1922. – (نشيد المحبة و الأحترام)  (Die Nationalhymne der Liebe und des Respekts)
lebanese anthem arabic
Libanesische Nationalhymne. Kulluna Lilwattan, (Wir sind alle für die Nation). Text: Rashid Nakhle. Musik: Wadih Sabra, 1925. Adoptiert: 12. Juli 1927. (Die Nationalhymne der Liebe und des Respekts)  –  (نشيد المحبة و الأحترام)
wilhelma templer journey
Eine endgültige Ansicht von Wilhelma, Palästina, die von einem Bus genommen wurde, als die deutschen Siedler, Palästina, 1948, nach Zypern verlassen mussten. Man sieht noch einen Wachturm und einige Busse im Hintergrund und englische Militärfahrzeuge.
buses palestinian germans
Busse bringen die Palästina Deutschen zum Schiff, das sie nach Zypern brachte. 1948.
Eines der Bilder der Internierungslager in Zypern.
Templers in cyprus1
Templers in cyprus2
Foto von der Templerfamilie Uhlmann unsere Nachbarn in Sarona im selben Haus wo wir wohnten welches man uns von Zypern, 1948 nach Beirut zugeschickt hat.

BEITRÄGE ZUR TEMPLERGESCHICHTE VON DER WARTE DES TEMPELS 12/2005:
Richard Otto Eppinger
Die Zypern-Gruppe. Tagebuch-Notizen vom Ende des Siedlungswerks der Templer in Palästina.

Vorwort von: Klaus Eppinger, Tübingen, Juli 2004.
Wie kam es, dass die Templer nach dem Zweiten Weltkrieg ihre blühenden sieben Kolonien, die sie in Palästina erfolgreich gegründet hatten, 1948 verliessen und überwiegend nach Australien auswanderten? Dies ist eine Frage, die die jüngere Generation nach der langen inzwischen vergangenen Zeit fast nicht mehr beantworten kann.

Der letzte Tempelvorsteher, Nikolai Schmidt, hatte in seinen Aufzeichnungen über “Das Ende der Tempelkolonien in Palästina” eindrucksvoll und bewegt die komplizierte Situation der letzten Jahre des Siedlungswerks niedergeschrieben. Es waren letztlich jüdische Forderungen, die die Ausweisung der Palästinadeutschen aus Palästina bewirkt haben. Langwierige Verhandlunge über einen Verbleib der Templer waren erfolglos geblieben.

Die Ausweisung führte zu einem längeren Zwischenaufenthalt der Templer von fast einem Jahr auf Zypern. Nikolai Schmidt hatte die Führung der Zypern-Gruppe Richard Otto Eppinger übertragen. Diese schwierige Zeit schilderte Richard Eppinger in seinem Bericht “Die Zyperngruppe”, der 1969 in der Templer-Zeitschrift “The Templer Record” veröffentlicht wurde.

Es waren fast 80 Jahre vergangen, seit die erste Templer-Kolonie 1869 in Haifa gegründet worden war. Die Gründungen von Jaffa und Sarona waren kurz danach erfolgt, ebenso wie die der südwestlich der Jerusalemer Altstadt gelegenen wichtigsten Templerlkolonie Rephaim (Sitz der Zentralleitung); später, 1902, war Wilhelma entstanden, eine ausschliesslich landwirtschaftlich ausgerichtete Siedlung, sowie Betlehem/Galiläa und Waldheim.

Die Engländer durchbrachen im Ersten Weltkrieg 1916 den deutsch-türkischen Verteidigungsring nach Norden. Jaffa, Sarona und Wilhelma, schliesslich auch Jerusalem wurden erobert; 1918 kamen 850 Bewohner dieser Südkolonien nach Ägypten in ein Internierungslager in Helouan bei Kairo. Erst zwei Jahre nach Kriegsende gelang den Internierten nach schwierigsten Verhandlungen die Rückkehr in ihre zum Teil erheblich verwüsteten und zerstörten Kolonien. Die Wiederaufbauarbeit der Kolonisten wurde 1925 durch den Treuhänder für beschlagnahmtes feindliches Vermögen, E. Keith Roach, als dem Vertreter der britischen Regierung gewürdigt, indem er von ihnen sagte: “Sie sind ein wertvoller Bestandteil der Bevölkerung Palästina, die als solche geschätzt werden. Sie waren die ersten, die der Landwirtschaft Palästinas neue Bahnen gewiesen haben”.

Doch schon anderthalb Jahrzehnte später, nachdem ihre Betriebe und Unternehmen wieder florierten und ihre Siedlungen den alten Wohlstand zurückerlangten, brach eine noch grössere Katastrophe über die Kolonisten herein, die in den folgenden Jahren schliesslich zum endgültigen Verlust der Kolonien führte. Noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hatten mehr als 200 Wehrpflichtige Palästina verlassen, um ihrer Wehrpflicht in Deutschland nachzukommen. Bereits wenige Tage später, am 3. September 1939, wurden die zurückgebliebenen wehrfähigen Männer bis zum Alter von 50 Jahren, teils auch darüber, ins Internierungslager Akko überführt. Die landwirtschaftlichen Siedlungen Sarona, Wilhelma, Bethlehem/Galiläa und Waldheim wurden durch einen vier Meter hohen Stacheldrahtzaun von der Aussenwelt abgeschlossen zu einem Internierungslager für deutsche Familienangehörige, bewacht von jüdischen Polizisten unter britischer Leitung. Später mussten diese Siedler dann auch noch die Templer aus Jerusalem, Jaffa und Haifa aufnehmen.

Trotz der nun sehr beengten Verhältnisse war dies allemal die bessere Lösung als das zunächst beabsichtigte Vorhaben, die Siedler alle in ein ehemaliges Militärlager südlich von Amman zu stecken. Arabische Arbeiter bestellten nun die Felder der Kolonisten. Unter Polizeiaufsicht konnten die Agrarerzeugnisse täglich mit dem Auto in die grossen Städte Haifa, Jaffa und Jerusalem transportiert werden und dienten so auch der Versorgung der britischen Militärmacht.

Das bisherige gute Verhältnis zwischen Kolonisten und Mandatsverwaltung zahlte sich aus; die Deutschen wurden von den Engländern korrekt, sogar mit einem gewissen Wohlwollen behandelt. Doch überraschenderweise wurden dann Ende 1941 insgesamt 665 Palästinadeutsche, darunter 536 Templer, aus den Kolonien und dem Männerlager Akko auf den Truppentransporter “Queen Elizabeth” gebracht und zusammen mit rund 1000 Kriegsgefangenen und anderen nach Australien in ein Internierungslager Tatura zwangsverschleppt. Auch nach dem Krieg war die Situation in Palästina für die Siedler immer schwieriger geworden. Bereits 1939 war durch die britische Mandatsregierung ein Drittel des deutschen Grundbesitzes beschlagnahmt worden, der restliche Besitz dann im November 1947, ja es erfolgte im November 1946 sogar die offizielle Landausweisung.

Die vielfältigen Versuche, sich zu wehren und doch noch im Land bleiben und Grundstücke verkaufen zu können, sowie Überlegungen zu anderen, neuen Siedlungsgebieten waren plötzlich nicht mehr relevant, als mehrere Morde an Templern verübt wurden. Die Situation war lebensbedrohlich geworden. Ohnehin endete am 15. Mai 1948 das britische Mandat über Palästina, die Schiessereien zwischen Juden, Arabern und Engländern nahmen zu und drohten, sich unkontrolliert auszuweiten.

Am 18. April 1948 kam von der mandatsregierung die Aufforderung, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Die Internierten wurden nach Zypern gebracht. Nach 9 Jahren hinter Stacheldraht waren sie auf einmal frei und ohne Polizeiwachen und konnten sich wie freie Menschen fühlen. Doch die Bevormundung durch die britische Behörden bescherte ihnen noch viel Ärger; eine nervenaufreibende, verantwortungsvolle Aufgabe kam auf die Lagerleitung und auf Richard Eppinger zu.

Der Aufenthalt auf Zypern steht damit geschichtlich für das endgültige Aus des 80 Jahre währenden Siedlungswerks der Templer in Palästina und gleichzeitig für die Weichenstellung zu einem Neubeginn in Australien.

Tübingen, Juli 2004
Klaus Eppinger

Autor:
Richard Otto Eppinger
(geb. 23. September 1902 in Walhalla bei Jaffa,
gest. 8. August 1975 in Brighton bei Melbourne)

Die Zyperngruppe: Am 3. April dieses Jahres (1969) sind es genau 20 Jahre her, seit die letzte Abteilung der Zyperngruppe an Bord des jugoslawischen Passagierschiffs MS “Partizanka” am Spänachmittag im Victoria Dock in Melbourne wohlbehalten eintraf. Man war gespannt auf das, was die Zukunft bringen würde; man war glücklich und dankbar, mit den Seinen und den Mitgliedern der Gesellschaft wieder vereint zu werden, auf festem Boden zu stehen, um neue Heimstätten zu begründen und das Gesellschaftsleben in wahrem Tempelgeist wieder zu erneuern.

Hier soll deshalb an erster Stelle dankbar daran erinnert werden, was unsere bereits ansässigen, aus der australischen Internierung entlassenen Mitglieder und deren Leitung alles für ein herzliches Willkommen und für die Unterbringung der Zyperngruppe in selbstloser Nächstenliebe getan haben, und zwar trotz der damals äusserst begrenzten zu Gebote stehend Mittel, wenn von materiellen Mitteln überhaupt die Rede sein konnte. Wie ein Alpdruck, wie eine Lawine stand die Zukunft vor uns; in tiefem Gottvertrauen bewährte sich der alte Spruch “Wo ein Wille ist, ist auch einWeg” und gar dankbar wird manches Herz der Liebe und Barmherzigkeit Gottes gedacht haben, von der Gellerts Jubelchoral “Wie gross ist des Allmächti’gen Güte” spricht.

Anerkennend möchten wir hier sodann auch die Anstrengungen des Commonwealth Department of Immigration erwähnen mit unserem treubesorgten Mr. H.T. Tempy an der Spitze, dessen Name uns allen bis zu den Kindern hinab bekannt geworden war. In diesem Bericht soll jedoch in erster Linie der grossen Vergagenheit und der Ereignisse vor zwei Jahrzehnten gedacht werden, die mit der Ankunft der Letzten aus der Zyperngruppe am 3. April 1949 ihren Abschluss fanden.

Es waren aufregende Tage, bis die Korvette “Empire Comfort” der Royal Navy wohlbehalten in den frühen Morgenstunden des 22. April 1948 im Hafen von Famagusta anlegte, und die British Army, unterstützt von der Hafenbehörde und Abgeordneten der palästinischen Mandatsbehörden, die Gruppe von 300 Palästinadeutschen mit Lastwagen in das Zeltlager “Golden Sands” in den Sanddünen, etwa 3 Meilen von Famagusta entfernt, überführte und der Fürsorge des Commissioner for Refugees, Sir Godfrey Collins, K.C.I.E., C.S.I., O.B.E., unterstellte.

Wenn wir uns nun anschicken, die Ereignisse bis zu jenem Tag kurz zu schildern, greifen wir zurück auf die schweren Zeiten, in denen unser treubesorgter, hochverehrter Herr Gotthilf Wagner auf einer Geschäftsreise von Wilhelma nach Sarona am 22. März von Mörderhand beim Passieren Tel Avivs im abgestoppten Auto meuchlings erschossen wurde. War man schon vorher wegen der mangelnden Sicherheit im Lande um sein Leben besorgt, so vergrösserte dieser Mord, dem man machtlos und schutzlos gegenüber stand, die Nervosität der an sich schon äusserst gereizten Gemüter; weitere Morde an Camp-Insassen (bis zum Verlassen der Interniertenlager in Palästina betrug die Verlustziffer 2 Prozent) verschärften die Spannung und Aufregung ebenso sehr wie die Schiessereien: es kam z. B. mehrmals vor, dass am hellichten Tag blindlings Schüsse auf die Häuserreihe Wilhelams abgefeuert wurden aus Autos, die auf der nach Kriegsbeginn errichteten Verkehrsstrasse nach Haifa entlang rasten. Diese Strasse führte nach Norden durch deutsches Land dicht an unserer Siedlung vorbei. Einmal wurde dabei einem deutschen jungen Mädchen, das gerade dabei war, das Kind des englischen District Commissioner zu füttern, das sie als Nurse zu betreuen hatte, die Tasse aus der Hand geschossen. Hätte die Pflegerin das Baby noch auf dem Arm gehabt, wäre es getroffen worden. Auf Drängen der Leitung wurde das Baby unter väterlichem Schutz von einer Eskorte abgeholt. Ein anderes Mal kam ein Schuss durch ein Küchenfenster, durchschlug die Tür und hinterliess eine Spur im Nebenzimmer; nur ein paar Sekunden vorher hatte der Hausherr mehrmals das Küchenfenster passiert. Dann verschwand zu jener Zeit eine ältere Wittfrau, die sich Daunenfedern gekauft hatte, in Tel Aviv. Zwei Tage später kam sie ins Lager zurück, erschöpft und wirsch. Empört erzählte sie, sie wäre bei hellem Tag auf der Jaffastrasse, unweit der Metzgerei Messerle, von zwei jugendlichen jüdischen Burschen gepackt und in einen Hausflur gestossen worden, wo man ihr Mund und Augen zugebunden habe. Das war nicht der einzige Fall dieser Art.

Diese Vorkommnisse veranlassten die Lagerleitung, nach Schutzmassnahmen Ausschau zu halten, soweit das Internierten überhaupt möglich war. Im übrigen bemühte sie sich, Panikhandlungen der erregten Gemüter in den drei damals noch bestehenden Lagern, die auf die Leitung hofften und ihr mit und ohne Murren trauten, zu verhindern. Sarona wa ja schon ein Jahr vorher als Lager aufgelöst und die Internierten nach Wilhelma verlegt worden. Es ist dabei zu bedenken, dass diese Lager vornehmlich mit Frauen und Kindern sowie Männern über 60 Jahren besetzt waren, 7 Männer mittleren Alters ausgenommen.

Auf ihre Appelle erhielt die Lagerleitung als erstes eine wohlwollende Bestätigung des Erzbischofs von Canterbury; dann schrieb ihr das I.R.K. (Internationale Rote Kreuz). Eine Antwort von unitarischen Freunde in den USA hat die Leitung nicht erhalten. Der Sekretär der Mandatsregierung for German Affairs erschien persönlich im Auftrag des Hochkommissars zu einer Aussprache unter vier Augen, zu welcher im Gegensatz zu sonstigem Brauch der englische Lagerkommandant zugezogen wurde.

Unterdessen wurde der Geschäftsgang im Lande immer schleppender, die Lage ständig unsicherer und gefährlicher für uns. Terrorakte, Schiessereien und politische Morde ereigneten sich fast täglich. Unsere Lager waren seit etwa Jahresfrist nur noch von etwa je 7-8 arabischen Hilfspolizisten (Kaffirs) bewacht, die mit ein paar primitiven Jagdflinten bewaffnet waren; von Zeit zu Zeit verschwand immer wieder einer samt Flinte.

Und plötzlich kam der grosse Schreck: Bethlehem und Waldheim sind überfallen und von jüdischen bewaffneten Streitkräften besetzt worden – mehr wussten wir nicht. Tags darauf erschien überraschend am 18. April morgens in Wilhelma ein Vertreter des Chief Secretary der Mandatsregierung. In Anwesenheit des Lagerkommandanten wurde das gestrige Gerücht ohne Einzelheiten bestätigt und mitgeteilt, dass auf Grund unseres Appells die R.N. Befehl erhalten habe, alle Insassen des Lagers Wilhelma in Sicherheit zu bringen. Der Bestimmungsort wurde nicht mitgeteilt. Wer mitwolle, müsse binnen 48 Stunden an Bord sein; das Handgepäck müsse auf ein Minimum beschränkt bleiben (Erwachsene bis zu 40, Kinder bis zu 25 kg, wenn ich mich noch recht erinnere); Grossgepäck würde später nachgeschickt. Eine Fristverlängerung komme nicht in Frage, da die R.N. nicht frei sei.

Damit ging das Rennen los. Auf 12 Uhr mittags war eine Besprechung mit dem Generalchef der I.R.O. aus Kairo geplant. Unser Verbindungsmann wartete vergebens auf dem Flugplatz in Lydda; um 1 Uhr kam das Flugzeug ohne den hohen Herrn an. Anschliessend befahl der District Commissioner, sich in Jaffa mit ihm wegen des Grossgepäcks zu besprechen, unser Vertrauensmann musste alle Sicherheitsmassregeln ausser Acht lassen, um zu dieser Besprechung kommen zu können, und die Besprechung selber war auch sehr erregt.

Die vom District Commissioner in Jaffa anberaumte Konferenz betraf insbesondere auch die Einlagerung des Grossgepäcks der in Wilhelma Internierten. Wir wollten es in den Lagerräumen der Levant Bonded Warehouses Ltd., Jaffa Branch, unterbringen, während der eiligst herbeigeholte Direktor dieser Firma Einwände aller Art geltend machte. Schliesslich ordnete der District Commissioner jedoch an, dass der (armenische) Direktor der Firma alle Vorkehrungen für die sachgemässe Einlagerung und Versicherung des übermorgen abzuliefernden Grossgepäcks treffen solle und wies alle Gegenvorstellung zurück.

Es war das einzige Richtige, auf der Einlagerung bei Levant Bonded zu bestehen, denn wir hörten später, dass vor und während der Besetzung Jaffas alle Lagerräume des Zollamts geplündert wurden. Nebenbei sei noch erwähnt, dass der genannte armenische Direktor selber noch in letzter Minute aus Jaffa flüchtete; unser Vertrauensmann hat später von Zypern aus auf Ersuchen der Zentrale der Firma in Tel Aviv die Verbindung dieses Herrn mit der Firma wieder hergestellt.

Unterdessen waren im Wilhelma-Lager überall emsige Hände unermüdlich am Werk des Herrichtens und Verpackens; die Nacht wurde zum Tag, es hämmerte und klopfte, man rannte, hörte Rufe, aufgeregtes Sprechen; selbst Kinder spürten etwas vom Ernst der Stunde und schauten dem Wirrwarr verängstigt zu, soweit sie nicht von ihren Eltern in den Umtrieb mit eingeschaltet wurden. Personen- und andere Listen mussten aufgestellt und geschrieben; viele einzelne Dinge erledigt werden; hastige Verkäufe zu Schleuderpreisen an die wenigen arabischen Kauflustigen wurden getätigt; Kisten mussten gemessen, gezeichnet und nummeriert werden; Lastwagen für den Abtransport des Grossgepäcks wurden bestellt, für die hohe Preise gefordert wurden – das Rennen und Richten nahm kein Ende und die Frist von 48 Stunden reichte nicht aus!

Ein Häuflein von etwa 32 meist alten Personen, einschliesslich 3 Kindern, blieb zurück. Sie halfen rührig und unermüdlich mit, soweit ihre physischen Kräfte es erlaubten, und fanden zwei bis drei Tage später Unterschlupf im Hospiz in Jerusalem, soweit sie nicht zunächst vorübergehend im eigenen Haus wohnen konnten. Sechs unserer jungen Männer unter der Führung von Herrn Gottlob Löbert blieben als freiwillige Kommission zurück, um den unveräusserten Viehbestand (ca. 300 Stück zu verkaufen, und mussten sich zuerst ausschliesslich mit dem Abtransport des zurück gebliebenen Grossgepäcks befassen, konnten aber dank der Hilfe des Distric Commissioners einige Tage später mit dem Flugzeug nach Zypern nachkommen.

Am Morgen des 20. April 1948 erschien eine grosse Kolonne von Motorfahrzeugen auf der langen Strasse Wilhelmas. Es waren 8 Omnibusse, 5 Lastwagen nebst drei schweren Tanks und zwei leichten Panzerwagen der britischen Streitkräfte in Palästina. Sofort war jedermann, ob gross oder klein, auf der Strasse und brachte sein Handgepäck, das aufgeladen und verstaut wurde. Es waren darunter manche recht schwere Kolli. Dann wurde eingestiegen. Ernst und nervös, aber doch ruhig und beherrscht waren die Erwachsenen, und die Eltern zählten ihre Kinder, während die kleinen Kinder sich auf das “Spazierenfahren” freuten, was es in der fast neunjährigen Internierung bisher noch nie gegeben hatte. Dieser dünne Sonnenstrahl beruhigte wohl manches Elternherz.

So verliess der lange und bepackte Convoy (Geleitzug) mit dem grünen “Laubfrosch” (dem Pick-up) der Molkerei Wilhelma) dazwischen in langsamer Fahrt für immer unser schönes geliebtes Wilhelma mit seinen vielen roten Dächern und grünen Eukalyptus-Alleen. Ein kurzes Winken, und wir überliessen unsere lieben Zurückbleibenden ihrem Schicksal.

Beim Abschiednehmen hatte der Tempelvorsteher, Herr Nikolai Schmidt, meine rechte Hand festgehalten, mich zuerst ernst und stumm angesehen und dann gesagt: “Wer weiss, ob wir uns wiedersehen. Als der Tempelvorsteher übertrage ich dir die Führung dieser Gruppe, wie auch derjenigen Personen, die zu euch stossen werden. Ich berufe hiermit Herrn Immanuel Katz aus Betlehem zu eurem Gemeinde-Ältesten. Mit Gottvertrauen werdet ihr eure schweren Pflichten zu tragen wissen. Meine Gedanken begleiten euch allezeit. Bleibt gesund, wohlgemut und grüsst alle”. Wir trennten uns mit feuchten Augen. Es drängt mich, an dieser Stelle meinen tiefempfundenen Dank aussprechen zu dürfen für sein unermüdliches Sorgen und Wirken um und für uns und für das Wohl der Tempelgesellschaft, auch wenn er schon längst seine Augen für immer geschlossen hat. Ehre seinem Andenken!

Unser Weg führte uns über Lydda, Sarafand, Beit Dajan direkt zum Zollamt in Jaffa, wo wir wohlbehalten und ohne Störung eintrafen. Die Einwohner Lyddas hatten unserem Zug stumm nachgesehen. Auf der Reede von Jaffa sahen wir zwei kleinere Schiffe im schönen blauen Meer liegen, nämlich die “Empire Comfort”, die früher illegale jüdische Einwanderer an der Küste Palästinas aufgesammelt und in die zeitweilige Verbannung nach Zypern in ein Lager etwa 2 Meilen nördlich von Famagusta gebracht hatte (sie war mit Gittern aus Drahtgeflecht ausgerüstet, um bei eventueller Meuterei die einzelnen Gruppen von einander zu trennen), und einen Zerstörer der R.N. (Royal Navy), welcher vor der “Empire Comfort” in Richtung Tel Aviv Anker gegangen war. Wir wurden eingebootet, und mittags setzte sich die kleine “Empire Comfort”, von ihrem Beschützer begleitet, bei klarem Sonnenschein und ruhiger See nach Norden in Bewegung.

Am Spätnachmittag desselben Tages blieb die “Comfort” auf hoher See, etwa 2 Kilometer vom Hafen entfernt, liegen, und ihr treuer Begleiter ging in ziemlichem Abstand haifawärts vor Anker. So lag der schöne Karmel mit unserer “bildhübschen Kolonie” vor uns. Al es dunkel wurde, zeigten sich spärliche Lichter, da und dort sah man ein kurzes Aufblitzen und danach hörte man deutlich den Knall, als ob der jüdisch-arabische Krieg schon begonnen hätte.

Am folgenden Tag, den 21. April 1948, legte die “Comfort” im Hafen von Haifa an. Herr C.V. Boutagy aus Haifa kam kurz an Bord, um zu sehen, ob er irgendwie behilflich sein könne. Es freute uns sehr, dass er trotz Gefahr nach uns sah, und wir dankten ihm herzlich für sein freundliches Anerbieten, auch wenn wir davon keinen Gebrauch machten. Es war Anweisung gegeben worden, kein Aufsehen zu erregen, von der Reling wegzubleiben und im übrigen aufzupassen, dass nichts Unerwünschtes an Bord käme. Bald darauf bemerkt, wie ein Lastauto daherkam, eine grössere Kiste an Bord schob und rasch wieder davon fuhr. Es entstand eine grose Aufregung, weil weder der Kapitän noch der von der Palästinaregierung zu unserem Begleiter bestellte ehemalige Lagerkommandant wussten, was es mit dieser Kiste für eine Bewandtnis hatte, doch konnte auch diese Frage schliesslich geklärt werden; es war, gelinde gesagt, keine “contraband” (Schmuggelware), und das trug zur allgemeinen Beruhigung bei.

Gegen Mittag kamen unsere Lieben aus den zwei Nordkolonien Bethlehem und Waldheim ermattet und niedergeschlagen zu uns an Bord. Die Internierten waren vom Militär ins Lager “Sydney Smith Barracks” in der Nähe Akkos verbracht worden, wo alle gesammelt wurden. Die Waldheimer wurden direkt dorthin transportiert, während die Bethlehemer noch mit ihren Pferdewagen in letzter Minute nach Saffurieh bei Nazareth flüchteten. Alle atmeten erleichtert auf, als sie mit ihren Schicksalsgenossen aus Wilhelma zusammentrafen und von diesen an Bord der “Comfort” willkommen geheissen wurden.

Nachmittags gegen 5 Uhr ging die Fahrt nordwärts weiter. Mit dem Verlassen der palästinischen Gewässer entschwand auch der Zerstörer unseren Blicken. Wehmutsvoll sah man den Karmel langsam verschwinden, und schliesslich hörte man nur noch das eintönige Getöse der stampfenden Schiffmaschine.

Morgens früh am 22. April kam Zypern in Sicht und bald erreichten wir den Hafen von Famagusta, angrenzend an die alte byzantinische Hafen-Feste aus der Kreuzfahrerzeit mit soliden hohen und gut erhaltenen Mauern und einem mächtigen Bogeneingang; dahinter ragten alte Kirchen und Kapellen der einstigen Seefestung hervor.

Im Auffanglager “Golden Sands” im reinen Dünensand fanden wir links der Zufahrtsstrasse viele kleine Zelte, eine Art Biwakzelt und einen grossen Haufen frischen Strohs vor. Jedes Zelt hatte 2-4 eiserne Armee-Bettstellen mit je einer leeren Matratzenhülle und Decken. Auf der anderen Seite der asphaltierten Zufahrtsstrasse standen grosse indische Doppelzelte (sogenannte Tepee-Zelte), dort war das Lager der deutschen Kriegsgefangenen, in deren Jacken gelbe Karos eingenäht waren. Das grosse Doppellager war von Orangengärten und ostwärts vom schönen Mittelmeer umgrenzt. Die Anwesenheit deutscher Landsleute munterte die ermüdeten Flüchtlinge auf, die Stimmung besserte sich merklich, man begann die Unruhe und Sorgen der letzten Tage zu vergessen und freute sich, nicht länger den hasserfüllten Blicken und Drohungen im alten Palästina ausgesetzt zu sein. Dennoch sah sich der Geheimdienst Zyperns veranlasst, uns kurze Zeit später zu warnen, darauf zu achten, wer sich dem Lager näherete.

Bald nach Ankunft war Gross und Klein beim Strohhaufen mit Matratzenstopfen beschäftigt, und ein heiterer Ton gewann die Oberhand. Die Müdigkeit war fast vergessen. Ein riesiges Zelt war unser “Speisesaal”, und am ersten Tag verpflegte uns das Militär. Eine grosse, erst kürzlich aus Zementsteinen erbaute Halle war mit Duschnischen versehen, die eine Hälfte für Frauen, die andere für Männer. Es gab zu gewissen Zeiten sogar heisses Wasser, aber wir sahen dennoch ein wirkliches Nomadenleben vor uns und machten uns auch Sorgen, wie es den alten gebrechlichen und kranken Leuten bekommen würde, obgleich die schweren Fälle gleich von Bord der “Comfort” aus mit Army-Red-Cross-Wagen ins Gebirge befördert und liebenswürdig in einem Heim in Cantara untergebracht worden waren. Wir führten nämlich unter anderem auch zwei kranke Frauen auf Tragbahren mit uns.

Am nächsten Tag telegrafierten wir als erstes der Leitung in Australien: “All colonists arrived safely Cyprus”. Der frühere Lagerkommandant Wilhelmas, B/Sgt. Walker, stellte sich zwei Tage darauf als der von der Kommission der palästinischen Mandatsregierung in Nicosia ernannte Liaison Officer (L.O.) vor. Das war uns angenehm, weil wir ihn kannten und seine freundschaftliche Haltung schätzten. Er eröffnete uns, dass wir nur vorübergehend und als Gäste in Zypern seien. Man erwarte von uns, dass wir keine Anstellung suchen und den Inselbewohnern das Brot wegnehmen würden. Der für uns ausgewählte Platz (Golden Sands) sei einer der gesündesten der ganzen Insel. Unsere Gruppe (“German Templers”) unterstehe dem “Commissioner for Jewish Refugees” (Com.) Sir Godfrey. Er sei ausschliesslich zuständig für die Finanzierung unseres Aufenthaltes in Zypern und für den Weitertransport und verfüge im Auftrag der palästinischen Mandatsregierung über Gelder, die aus den Mitteln des Public Custodian of Enemy Property in Palestine zu diesen Zwecken reserviert worden seien und die wir später mit den Eigentümern zu verrechnen hätten. Mit dem Betreten Zyperns seien wir keine Internierten mehr, sondern “freie Zivilisten”, als solche hätten wir kein Anrecht mehr auf freie Verpflegung. Die uns zugeteilten Zelte und Einrichtungen habe die British Army extra zu unserer freien Benützung zur Verfügung gestellt, jedoch blieben wir für sämtliche Verluste, Schäden und alle Spesen verantwortlich. Alle Anträge, Gesuche oder Wünsche seien über den Liaison Officer direkt an Sir Godfrey, den Commissioner, zu richten. Mit den Behörden Zyperns selber hätten wir nichts zu tun oder zu verhandeln.

Autor:
Richard Otto Eppinger

Ehe wir starteten, schaute meine Mutter in Richtung Norden (Libanon) dann in Richtung Süden, (Jerusalem) dann wieder in Richtung Norden und flüsterte eine gewisse Zeit. Ihr Gesicht ist blass geworden. Dann hat sie das Kreuz einige Male geschlagen und bewegte ihre Arme in allen Richtungen als ob sie nach Hilfe suchte. Nach vielen Jahren erinnerte ich mich in Beirut, an diesen traurigen und segenreichen Abschied vor dem Haus in Wilhelma. Ich fragte meine Mutter, ob sie damals gebetet oder gewisse Wünsche hatte. Sie sagte, dass sie gebetet hatte. Ich bat sie mir ihr Gebet von damals mitzuteilen, welches sie wie folgt aussprach:

“GUTER GOTT”:
Ich bitte Dich mir den Reisesegen zu geben:

Du hast die Kinder Israels mit Moses auf trockenem
und sicherem Pfad durch das Meer nach Jordanien
geführt.
– (Neben Frauen und Kindern waren etwa
600.000 Männer zu Fuss unterweges)

Du hast nach der Sintflut die Arche Noah in
Sicherheit auf dem Berg Ararat, mit Noah und
seine Söhne Sam, Ham, und Japhet gestrandet.

Du hast Abraham, Sarah und Hagar auf ihren
Wegen behütet.

Du hast die legendäre Königin von Saba, von Jemen,
mit ihrem Schiff in den historischen Hafen nach
Aqaba, in Sicherheit begleitet, wo ihr Schiff anlegte,
als sie König Salomon, in Jerusalem besuchte.

Durch den Stern hast Du den drei Weisen aus dem
Morgenland den Weg zu Christus in Bethlehem gezeigt.

– Du hast das Kind Jesus, mit seiner Mutter Maria, und
Joseph, Marias Mann, sicher ans Ziel Ägypten geführt.

Geleite auch mich mit meine vier kleine Kinder auf
allen Wegen, um unsere liebe Heimat wieder zu sehen,
und dort wieder leben können.

Lass uns unsere Verwandten, Freunde, Nachbarn, neue
Menschen wahrnehmen und ihnen mit Respekt begegnen.

Stärke unsere Hoffnung und erneuere unsere Liebe.
Schütze uns vor Gefahren und bewahre uns vor Unfällen.
Gewähre uns Momente des Glücks und lass uns reich
beschenkt heimkehren.

Darum bitte ich Dich Jesus Christus, dass mein lieber
Mann, Albert, mit unsere drei Kinder die in Deutschland
sind, bald nach Beirut kommen können, damit unsere
vier Kinder ihren lieben Vater und ihre drei lieben
Geschwister kennenlernen können und wieder zusammen
in Frieden und Glück in Libanon leben können, um in Beirut,
einen neuen Sonnenaufgang und einen neuen Sonnenuntergang
zu erleben, um unsere neue Fundamente auf unsere alten
Fundamente aufzubauen.

Meine Kinder sind der Puls meines Herzens. … Für mein
Leben sind sie der Grund. … Oh, Herr, hilf mir mein Herz
von Zorn und Hass zu befreien, … und lass Gerechtigkeit
eine wirkliche Gerechtigkeit sein, … um mir meine Kinder
zurückzugeben.

Guter Gott, wo ist Nohas weisse Taube? Du bist die Blüte
der Freiheit, lass uns nach Hause fliegen! Vielleicht nachdem

Weltkrieg II beendet ist, dass der Friede nicht nur ein Traum
sein wird, dessen Nächte sehr lang sind.

Wir möchten die Sinfonien des Friedens wieder hören!!
Die Sterne funkeln über Libanons Himmel, wie gebrochenes
Glas.

– Lieber Gott, gib uns den Schlüssel der Freiheit und gib mir
Deine Antworten und den Segen für alle meine Gebete!!

– Unsere Kirchenglocken werden weiterhin läuten und unser
Kreuz wird immer als Leuchtfeuer für die ganze Welt errichtet.
Oh, Herr, rette uns mit Deinem Heiligen Kreuz vor Feinden und
bösen Menschen, beschütze uns mit Deinem Schutz, gib uns
Deinen Frieden, segne unsere Häuser und unsere Familien und
schütze sie vor allem Schaden und jede Gefahr
A m e n!

(E n d e   d e s   G e b e t e s)   

Ist irgendwo im Himmel Gottes unsichtbarer Thron, so ist er hier in Jerusalem, die hochgebaute Stadt, du zweite Burg nach Gottes Burg. Der Oktober Wind – (1946) – der damals in Wilhelma sanft und klar über uns hinstreichte, breitete die Wolken unter dem Thron aus wie einen Teppich. Plötzlich, ist der Wind unter dem Teppich stehengeblieben, sodass keine Wolke andere Wolken unter dem Thron vertreiben kann. Von Jerusalem ist der Welt das Licht aufgegangen, das selige Licht, in dessen Glanz die Menschheit gross und herrlich geworden ist! Eine Stimme vom Himmel, ist in ihrer perfekten Neigung, wie das Klingeln von Gold zu hören! Christus, Du bist das Licht und das Leben der Welt!

“Das Herz ist stark, aber das Eisen schneidet es ab.
Eisen ist stark, aber das Feuer schmilzt es.
Das Feuer ist stark, aber das Wasser löscht es.
Das Wasser ist stark, aber die Sonne verdunstet es.
Die Sonne ist stark, aber von Wolken verdeckt.
Die Wolken sind stark, aber der Wind zerstört sie.
Der Wind ist stark, aber die Berge halten den Sturm.
Berge sind stark, aber die Menschen zerstören sie.
Der Mensch ist stark, aber der Tod besiegt ihn.
Der Tod ist mächtig, aber Christus hat darüber
gesiegt. Nur Christus hat über den Tod gesiegt:
Seine Auferstehung von den Toten”!

Wie vor c. zweitausend Jahre, so soll auch heute von hier der Ruf in alle Welt erschallen, der unser sehnsuchtsvolles Hoffen in sich birgt: Frieden auf Erden!

Die Jahre die wir dort verbracht haben sind nun feste Erinnerungen. Die Menschen die uns weh taten, haben wir ihnen verzeit. Denen wir weh taten, senden wir ihnen unsere Verzeihung. Die uns reichlich beschenkt haben, danken wir ihnen vielmals. Falls wir können, würden wir mit unserer Vergangenheit wieder leben. Unser Fluss kann aber nicht stromaufwärts fliessen und wir können nicht wieder Kinder sein! Unser Fluss hat einen Anfang und ein Ende! Unsere Erlebnisse, unsere Erinnerungen in den zwei deutschen Internierungsareale in Palästina, waren nicht nur schöne und traurige Träume, die in unseren Erinnerungsbildern, in unseren Alben weiter leben. So war unsere Vergangenheit, so ist meine Gegenwart, so ist meine Zukunft, wo Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sich zeitlich treffen! Wer keine Erinnerungen hat, hat keine Vergangenheit, keine Gegenwart und keine Geschichte! Es ist nicht die Zukunft, es ist die Gegenwart, die dich tötet, die wieder kommt, um dich zu nagen. Das Abendland bewältigt sich mit ihre vielzitierten Bürokratien! Aber der Orient schmachtet nach Erlösung aus schweren, tausendjährigen Banden. Wann wird die Erlösung ihm und uns sein? Unschuldige kleine deutsche Kinder werden mit Gewalt aus ihren Wohnungen festgenommen und jahrelang in Kriegsgefangenecamps in Palästina interniert. Sie haben unsere besten Tage aus unserem Leben gestohlen, weil deutsche Kinder gefährlich für die Alliierte Kriegführung waren! Kaiserdeutschland, Hitlerdeutschland, Bundesrepublik Deutschland, haben keine Hilfe für die Familien Kleinknecht in Libanon gewährt. Aber Deutschland zeigt seit einige Jahre ein grosses Herz für Hunderttausende Einwanderer ins Land, erhalten Unterstützung, von denen man weiss, dass sie nicht bleiben dürften, man sie aber auch nicht wieder ausser Landes bringen kann, aber in unserem Fall doch sehr hart und bürokratisch agiert!! Kaiser, Diktatoren, Präsidenten, Generäle, Gouverneure, Beamte, faule und unfreundliche Botschaftangestellte, lesen und hören Sie: Für Sie sind nur prominente Menschen wichtig und respektabel, also werfen Sie ein Licht auf Eure Helden! Die Sonne geht beschämt unter! Die Menschen sind der Anfang und das Ende und nicht Eure Gummigesetze!!

Gläubige waren die Templer und die Palästinadeutschen, alle gut organisiert. Wir sahen nach unserem Abschied von Wilhelma, die Häuser nicht mehr aber wir fühlten sie immer und würden sie gern in ihrem heutigen Zustand wieder sehen. Mein Herz hat Wunden, ich kann die Schwabenhäuser und die Schwaben nicht vergessen. Die Abschiedsgeschenke und die Abschiedswünsche und die Stimmen der Schwaben vor dem Haus der Familie Held in Wilhelma, Palästina, während der damaligen Zeit, sind unvergessliche Erinnerungen, und bald werden wir in Beirut, in unserem Haus, in unserem Garten die erste Freiheitsfeier feiern. Die Auswanderung ins Heilige Land, war für die deutschen Pietistischen Württemberger, die Geschichte einer Täuschung. Als die Templer in Palästina der Nazi Partei beitraten, wechselten die Templer in den 1930er Jahren vom religiösen Messianismus zum politischen Messianismus. Die Templer Sekte im Heiligen Land, ist in der Tat eine Geschichte voller Widersprüche. Damit war der Traum vom Tempelbau im Heiligen Lande ausgeträumt!

Und somit haben wir nach 1.976 Tage als deutsche Kriegsgefangene in den zwei deutschen Templer Internierungslagern in Palästina, unsere Namen die auf Papier geschrieben und auf Eukalyptusbäumestämme in den beiden Lagern, Sarona und Wilhelma, Palästina, gekritzelt sind, verabschiedet. – و هكذا فقد ودّعنا بعد 1.976 يوما كسجناء حرب المان في المعسكرين الاعتقال الهيكليّون الألمان سارونا و فلهلما في فلسطين, أسماؤنا المكتوبة على الورق والمحفورة في جذوع اشجار الكينا في فلسطين

Unsere Erinnerungen seit unsere Kindheit der schönen Vergangenheit bis Mitte Mai 1941 in Libanon, aber die bis Oktober 1946 in Palästinas zwei Höllen der württembergischen Templer Siedlungen, i.e. Internierungscamps, Sarona und Wilhelma, umzingelt mit hohe Stacheldrahtzäune und Wachtürme mit jüdische Turmwächter, die Deutsche hassen, sind noch unsere sichtbare Präsenz und unsere unvergessliche Vergangenheit weil wir echte Deutsche sind und nicht ehemalige Deutsche!

Und der Weg der Hoffnung und der Freiheit hat begonnen. Die Geschichte und die Geographie sind mit uns! Mit einer Zeitreise in einem Kleinlastwagen kehren wir zu denselben Ort zurück, verschwenden keine Wunden mehr, leiten unsere Herzen und vergessen nie, was noch in unsere Herzen sind. Träume der Freiheit können nicht gebrochen und nicht vergessen werden. Oh, das Leben ist ein ruhmreicher Liedzyklus, und Liebe ist eine bestimmte Sache, die niemals schief gehen kann. Die dunkelsten Nächte und langweilige Tage sind vorbei und die Sonne wird wie üblich aufgehen und scheinen und der Mond sendet seinen Lichtschein für die funkelnden Sterne. Niemand kann uns zum Schweigen bringen und für immer einsperren, weil wir frei geschaffen sind: – “لا احد يستطيع اسكاتنا و يسجننا الى الابد و نحن خلقنا أحرارا Die Freiheit ist stärker als das Gummirecht!

Es war Vormittag 14.10.1946 als wir mit dem Pick-up starteten. Ein schwarzer Strom ergoss sich nach Norden, versickerte allmählich in Libanons Sand. Ein dünner Sonnenstrahl beruhigte manches Elternherz. Die deutsche Familie, die in der Dunkelheit in den Strassen der deutschen Templer Kolonien in Palästina ging, sah endlich ein helles Licht. Unsere Füsse haben zwei deutsche Templer Dörfer in Palästina im Oktober 1946 verlassen, aber unsere Herzen und Erinnerungen werden immer dort sein. Hoffentlich werden wir sie mit grosser Leidenschaft wieder sehen können wenn eine friedliche Normalisierung zwischen Libanon und Israel erreicht wird: Nach jedem Elend ist Freude, nach jeder Finsternis Licht und nach jedem Kreuz eine Auferstehung! – بعد كلّ ضيق فرح, و بعد كلّ ظلمة نور, و بعد كلّ صليب قيامة

Meine Mutter mit Hilde sassen neben dem Fahrer, wir drei hinten zwischen unsere persönliche Sachen, ohne Schutz gegen Wind, Sonne, Regen und Sicherheit. Ein Tag vor unserer Fahrt hatte mich eine Biene unter meinem linken Auge gestochen, meine linke Gesichtsseite war geschwollen, konnte mit meinem linken Auge paar Tage nicht mehr sehen. Der Fahrer fuhr in Richtung Mittelmeer. Während der Fahrt bin ich aufgestanden, um das Meer zu sehen, hatte eine grüne Mütze auf meinem Kopf gehabt. Der Gegenwind hat mir die Mütze abgenommen. Wir drei brüllten, damit der Fahrer stoppen möchte aber Mutter und der Fahrer haben unser Geschrei nicht gehört. Dann ging es in nördlicher Richtung entlang der Küste und sahen, wie schön das Mittelmeer und die fruchtbare Ebene Sharon, von Jaffa bis Haifa sind. Als wir in Haifa ankamen, sahen wir viele Schiffe im Hafen. Plötzlich hörten wir einen donnernden Ton, waren sehr erschrocken, da wir nicht wussten was das ist. Unsere Mutter beruhigte uns, sagte das ist die Schiffssirne eines auslaufendes Schiffes.

Aufenthalt in Haifa:

Der Fahrer besorgte uns einen Pick-up, half zusammen mit dem anderem Fahrer unsere Sachen umzuladen. Die Geldgier der armen Kofferträger in Haifa, die unbedingt mithelfen wollten, die schmutzigen Bettler am Hafen sowie die Rückständigkeit der Fellachen, die in Häusern lebten, die aus mit Sand gefüllten Benzinkanistern bestanden – Darstellungen, die den antisemitischen Vorstellungen über das Leben der Juden in Ghettos Osteurpas ähnelten. Der Pick-up wurde vom Zollamt mit einer Plane versiegelt. Der Fahrer sagte, dass er unsere Sachen ins Beiruter Hafenzollamt ausliefern muss und nicht bis unsere Wohnung in Beirut. So sind hier die Zollgesetze. Wir müssen sie dann vom Beiruter Hafenzollamt abholen, vielleicht Zoll und Gebühre bezahlen. Der Fahrer hat abgelehnt uns mit seinem Pick-up mitzunehmen wegen Zollgesetze, die es nicht erlauben Personen mitzunehmen. So hat er unsere Sachen mit seinem Pick-up genommen und wir suchten ein Taxi, um nach Beirut zu fahren.

Per Taxi nach Beirut – 1946:

Mutter fand ein Taxi. Es war ein grosses amerikanisches Auto. Mutter und Hilde sassen vorn und wir drei hinten. Dann ging es in Richtung libanesischer Grenzübergang Ras-el-Nakoura, mit unsere Katze. Unser Taxifahrer fuhr hinter dem Pick-up bis zur libanesischen Grenze. An der libanesischen Grenze gab es Probleme. Der Zolldirektor an der Grenze verlangte die Packliste und die Zollerklärung des Haifaner Zollamtes, um feststellen kann was im Pick-up geladen ist, um die Zollgebühren zu berechnen. Auch verlangte er den Impfausweis unserer Katze die wir nicht hatten, da es im Internierungslager Wilhelma, keinen Tierarzt und auch keinen Arzt für die deutschen Templer gab, und wir nicht wussten, dass die Katze geimpft sein muss. Der autoritäre, engstirniger, bestechlicher Zolldirektor sass in einer kleinen Bude hinter einem mini, wackeligen Holztisch mit viele Löcher von Holzwürme zernagt, sagte einem Beamten, nimm die Katze vom Auto und schmeisse sie ins Tal runter, damit sie verreckt. Da sah unsere Mutter den Bürgermeister der Stadt Damour, Herr Rafari, der Mutter und Vater gut kannte. Er war erstaunt uns an der Grenze in ein Taxi zu sehen, fragte meine Mutter warum er sie und Albert seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Meine Mutter erzählte ihm über unsere Internierung in Palästina. Der Zolldirektor ist ein Freund von mir, sagte er. Er erzählte dem Zolldirektor unsere Internierung in Palästina und durften dann ohne Zollgebühre und mit unsere Katze nach Beirut weiter fahren. Mein Bruder Wolfgang, meine Schwester Hilde weinten Freudentränen, dass unsere Katze noch mit uns im Taxi war. Als wir in Damour, Mutters Geburtsstadt ankamen, sagte sie dem Fahrer er möchte nach der Brücke stoppen wo es paar Geschäfte gibt, damit sie Früchte, Gemüse, Käse und Brot kaufen und unsere leere Wasserflaschen mit kaltes Wasser füllen kann. Wir haben gleich Gurken und Bananen gegessen.

Ras-el-Nakoura Grenze.

Ankunft in Beirut am 14.10.1946:

Endlich waren wir am Nachmittag zu Hause. Meine Mutter klopfte einige Male an die Gartentür. Eine Frau mit weissem Schleier (Drusensekte) öffnete die Tür. Bisher hatten wir keine Frauen mit Schleier gesehen. Sie fragte was wir wollen. Meine Mutter sagte ihr wir sind die Eigentümer dieses Hauses. Wir waren in Palästina interniert! Wir fingen an unsere Sachen die wir in der Taxi hatten zu entladen. Die Frau, Um Ramiz hat mitgeholfen. Als wir im Mai 1941 interniert wurden, gab meine Mutter die Hausschlüssel unserem Nachbar, Abu Mousa Harb, damit er diese ihrem Bruder Tanios geben möchte, um mit seiner Familie in unsere Wohnung zu wohnen. Mutters Bruder ist während unserer Internierung per einem schlimmen Autounfall gestorben. Seine Frau, Schafika, ihre Söhne Emile und William, von unserem Alter hatte kein Einkommen mehr, vermietete ein Zimmer für diese Frau und ihren Sohn, Ramiz Abi Saab, der Student in der Amerikanischen Universität war. Im Esszimmer wohnte ihr Bruder, Herr Asmar mit seiner Freundin. Das Esszimmer wurde mit zwei Schränke in der Mitte wie ein Vorhang geschlossen, damit man das Paar wenn andere Personen in die Küche, Bad, Toilette gingen sie nicht sehen können. Er reparierte Jagdgewehre und Pistolen.

Wir mussten im schönen Libanon bleiben weil niemand uns helfen konnte. Unser Libanon ist ein bunter Vogelschwarm, der am frühen Morgen flattert, um sich den Bauern anzuschliessen, die auf den Feldern arbeiten, um ihr tägliches Brot zu bekommen.

Wir würden auch dann unsere Schritte nicht zu bereuen haben, weil sie in der Richtung auf das, was Gott will, getan sind, und wir werden uns mit der Gewissheit trösten, dass Gott sein Werk im Orient und Okzident durch stärkere Hände als die unsrigen dennoch ausführen wird, und dass alsdann auch das, was wir getan und gelitten haben, wie klein es auch im Verhältnis zu den Geschicken der ganzen Menscheit sein mag, dennoch nicht wirkungslos und nicht verloren sein wird.

Abholen usere Sachen vom Beiruter Hafenzollamt:

Nach paar Tage nach unserer Ankunft ging unsere Mutter zum Hafenzollamt, um unsere Sachen abzuholen. Es war nicht einfach. Man verlangte die Rechnung für unsere Sachen, um Zollgebühre und Verzollungskosten berechnen zu können. Unsere Mutter sagte dem Zolldirektor, dass wir mehr als fünf Jahre in Palästina interniert waren und haben kein Geld. Das sind gebrauchte persönliche Sachen, sind wertlos ich will sie nicht mehr haben. Der sture Zolldirektor änderte nicht seinen Standpunkt. Unsere Mutter ging am nächsten Tag zu Frau Hobeich, die Direktorin des Frauengefängnisses, welches gegenüber unser Haus war und erzählte ihr dieses Problem. Frau Hobeich sprach mit ihrem Bruder, Scheikh Hobeich, der eine hohe Position in einem Ministerium hatte. Er schaltete sich beim Zollamt ein und unsere Mutter konnte am 20.10.1946 unsere Sachen zollfrei bekommen. Eine Mini-Gebühr in Höhe von 96 libanesische Piaster, c. zwei Deutsche Mark, war gemäss beigefügte Zollquittung Nr. 61297 vom 20.10.1946 zu bezahlen. Wie primitiv, stur, faul, korrupt, launisch, unberechenbar und brutal das Beamtentum ist! – Jeder Beamte ist ein mini Nero der nicht sieht die alte Stadt Roma brennt!

Zollquittung
Zollquittung vom Beiruter Hafenzollamt, vom 20.10.1946.

Einige Internierte von Wilhelma kamen zurück nach Libanon, ohne einen einzigen Koffer – und mit vielen Erinnerungen im Reisegepäck. Die späteren, verschiedenen Reisen in den Libanon waren schwierig, voller Angst, Sehnsucht und Trauer. Eine erbärmliche Erinnerung an grossartige Tage, die alle unter der gleichgültigen Sonne so gut wie vergessen sind!

Holzhütte im Garten:

Hinter dem Haus im Garten war eine Holzhütte für Gartengeräte, Werkzeuge, Sachen die nicht mehr benötigt sind. Diese Holzhütte vermietete Frau Schafika an einer syrischen Alawiten Familie für 10 libanesische Pfunde im Monat, c. 20,00 DM. In dieser Holzhütte gab es keine Toilette, keine Kanalisation, keine Wasserleitung. Der Mann hat ein Loch im Garten neben der Hütte gegraben; er, seine Frau und seine Tochter Aziza haben ihre Bedürfnisse wie Katzen über dem Loch gemacht und schütteten dann Sand ins Loch rein, um übelriechenden Geruch zu vermeiden. Geduscht haben sie sich am Eingang der Hütte hinter der Tür. Ein Metallfass gefüllt mit Wasser war hinter der Tür, schöpften Wasser mit einer Kelle vom Fass und schütteten das Wasser auf ihre Körper, haben dann das Wasser mit einem Besen in den Garten geschleudert. Die Tochter Aziza war angeblich verlobt. Vom östlichen Küchenfenster konnte ich einige Male sehen, wie sie auch mit dem angeblichen Bruder ihres Verlobten am Fenster der Hütte leidenschaftlich flirtete, um vielleicht ihren Lohn wie Prostituierte zu bekommen. Die Familie hat paar Monate nach unserer Ankunft die Gartenhütte verlassen und sind nach Tripoli umgezogen.

Unterkunft in unser Haus in Beirut:

Wir fünf mussten vorläufig im Wohnzimmer auf dem kalten Fussboden in unser Haus in Beirut schlafen und die par Lagerdecken die wir mit uns von Wilhelma mitbrachten, waren wie Rossdecken. Aber nachts unter den Lagerdecken haben wir gefroren und geheult. Ein Gefühl der Befreiung in unser Haus hat noch nicht stattgefunden. Da wir noch nicht die Inhaber unserer Eigentumswohnung waren, weil die herrschenden Bewohner unseres Hause uns harsch vorschrieben, was zu machen ist und was und was nicht zu machen ist.

Die Schwägerin Schafika und ihr Bruder wollten das Haus nicht verlassen, weil sie angeblich kein Geld haben eine Wohnung zu mieten. Der Student und seine Mutter haben nach paar Tage das Zimmer verlassen, um uns Platz zu geben. Sie fanden ein Zimmer bei einer Familie c. 500 Meter hinter unserer Wohnung entfernt, ganz in der Nähe wo Wafik Mouslimani, Wolfgangs Klassenkamerad damals wohnte. Unsere Mutter ging zu der zuständigen Polizeiwache, erzählte dem Chef der Polizeiwache unseren Fall. Er schickte einen Polizisten mit Mutter, um Frau Schafika und ihren Bruder zu informieren, dass sie das Haus umgehend verlassen müssen, wenn sie es nicht verlassen wollen, so wird es seitens der Polizei mit Gewalt gemacht. Natürlich erfolgte diese Aktion wie üblich nicht ehe die Polizeibeamten von meiner Mutter einen gewissen Betrag erhalten haben. Drei Nachbarfamilien haben sich freundschaftlich eingeschaltet, teilten Schafika und ihren Bruder mit, dass sie das Haus verlassen müssen weil es nicht euch gehört. Ihr habt ja (5 Personen) 5 Jahre und 5 Monate in diesem Haus gewohnt ohne Miete zu bezahlen. Der Bruder von Schafika drohte einige Male mit seiner Pistole, um meine Mutter zu beängstigen, damit sie nicht weiter verlangt, dass er und seine Freundin, seine Schwester und ihre zwei Söhne das Haus zu verlassen.  (Es gibt hier ein Sprichwort: Die Verwandten sind Skorpione).  (الأقارب عقارب) – Nach einiger Zeit, als sie eine Wohnung in Ost Beirut gefunden haben, um umzuziehen, hat Shafika, ihr Bruder, seine Freundin und ihre Söhne das Haus mit ihren Habseligkeiten verlassen.

Tribalismusbenehmen:
Ehe die Schwägerin das Haus verlassen hatte, ging sie ins Esszimmer, nahm einen Stuhl stieg auf ihn, holte vom Dach eines Schrankes eine kleine, verstaubte Papiertüte zog von ihr ein blutiges Tuch heraus, sagte meiner Mutter das ist das Blut meines Mannes Tanios. Weil wir in diesem Haus gewohnt haben, habe ich meinen lieben Mann verloren und wischte ihr Gesicht mit dem blutigen Tuch und hat es mitgenommen.

Frau Schafika hatte während unserer Internierung in Palästina, alles was wir im Haus hatten das verkaufbar war verkauft, um mit ihre zwei kleine Söhne überleben zu können: Radio, Plattenspieler, Schallplatten, Vaters zwei Jagdgewehre und seine Pistole, die Singer Nähmaschine, Bügeleisen, Bügelbrett, Diesel Heizofen, Wasserpfeifen, Bienenstöcke, Vogelkäfige, Gartengeräte, Werkzeuge, einige Möbel, das Holzgerüst der Weintraubenlaube die mein Vater im Garten vor dem Hauseingang errichtet hatte, um im Sommer Schatten vor dem Hauseingang zu haben und, um Weintrauben ernten zu können.

Identitätszertifikat Regierung Palästina:

Das Dokument von Government of Palestine wurde von der libanesischen Sicherheitsbehörde nicht anerkannt, wie es auf der Rückseite des Dokuments ersichtlich ist, daher hat der Chef der Sureté Générale, Hadji Touma, unseren Aufenthalt in Libanon nicht verlängert.  (ANNULLÉ -> ersichtlich auf der Rückseite). Man verlangte unsere Deutsche Personalausweise, die wir nicht hatten. Wir lebten in Libanon ohne Ausweispapiere bis die Deutsche Botschaft wieder in Beirut eröffnet wurde c. 1951. Unsere ersten deutsche Reisepässe wurden in 1951 von der Deutschen Botschaft in Beirut erstellt. Wir waren wieder erzwungene Gefangene in Libanon von 1946 bis 1951.

Libanesische Sequestrationsverwaltung:

Nach unserer Ankunft in Beirut wurde meiner Mutter seitens der libanesischen Sequestrationsverwaltung informiert, daβ unsere Eigentumswohnung in Beirut beschlagnahmt wurde weil wir Deutsche Staatsbürger, Feinde von Frankreich und Libanon sind. Wir müβen eine gewisse Summe an die Sequestrationsverwaltung bezahlen, damit wir die Beschlagnahmung im Beiruter Grundbuchregister aufheben können. Da wir die verlangte Summe nicht beschaffen konnten, hat es bis 1994 gedauert bis wir die Beschlagnahmung im Beiruter Grundbuchregister aufheben konnten.

Vermietung westliches Zimmer:

Nach einer gewissen Zeit sah meine Mutter, die Mutter des Studenten Ramiz, hinter unserer Wohnung in der Mallastreet, in einem Minimarkt. Sie teilte ihr mit, dass Schafika und ihr Bruder das Zimmer verlassen haben, falls sie will, kann sie mit ihrem Sohn dasselbe Zimmer bei uns wieder bekommen, zum selben Mietsbetrag, 40,00 Libanesische Lire montatlich. Sie hat das Angebot akzeptiert und wohnte mit ihrem Sohn wieder bei uns, weil wir einen Garten haben, das Zimmer grösser ist und unser Haus näher zur Universität ist als das Zimmer wo sie wohnten. Im Sommer wohnten sie in ihrer Eigentumswohnung in den Bergen im Drusendorf, Eitat.

Paul in Eitat with Ramez
Ich Paul, links vor dem Haus von Ramiz, im Dorf Eitat, in der Nähe der Stadt Aley, Libanon, in den Bergen, c. 15 km östlich von Beirut, im Juli 1949, in folkloristische Tracht der Männer der dortigen Gegend, mit ein altes Zündnadeljagdgewehr.

Mutters Antrag an die französiche Botschaft in Libanon – 1947:

Anbei die Antwort der französischen Botschaft in Libanon Nummer 604 vom 22.05.1947 wegen Repatriierung von Albert nach Libanon. Wir erhielten diesbezüglich keine Reaktion von der Botschaft, was zu erwarten war. Unsere Bitte stiess auf taube Ohren und blinde Augen!

Repatriierungsantwort französiche Botschaft Beirut
Repatriierungsantwort französiche Botschaft, Beirut vom 22.05.1947, betreffend mein Vater.

Familienfoto – 1947:

Family pic 3
L –> R: Meine Schwester Anita, mein Bruder Wolfgang, meine Mutter, meine Schwester Hilde, (ich) Paul. Bild in Beirut, 1947. Fotograf: Frédérique  Dakouny.

Vermietung westliches Zimmer für andere Mieter – 1950:

Nach zwei Jahre beendete der Student Ramiz sein Studium. Das Zimmer wurde an einer alten Frau, Anestasia Aratimus, vermietet. Ihr Sohn war ein bekannter Rechtsanwalt. Nach zwei Jahre wurde das Zimmer an einer geschiedenen Frau, Saada Hornes, Palästinenserin, vermietet. Meine Schwester Anita hat ab 1952 im Hôpital St. Charles Borromée, Beirut, beim deutschen Doktor, Herr Greineder, als Röntgenassistentin gearbeitet. Eines Tages erschien der Mann von Frau Saada, wegen Röntgenaufnahme bei Doktor Greineder. Von seinem Familiennamen vermutete meine Schwester, dass dieser Herr der Mann von Frau Saada sein könnte. Sie teilte ihm mit, dass seine Frau bei uns wohnt. Er gab meiner Schwester einen grossen Betrag bar, damit meine Schwester ihn seiner geschiedenen Frau geben möchte. Anita teilte das erst unserer Mutter mit und gab ihr dann den betreffenden Betrag. Überrascht war die arme Frau als sie das Geld bekam. Bisher bekam sie finanzielle Unterstützung von der Orthodoxische Kirche, Beirut.

Elektrischer Strom im Haus – 1948:

Am 23.12.1948 konnten wir einen Antrag bei ÉLECTRICITÉ DE BEYROUTH, beantragen, um Strom zu haben. Nach paar Wochen hatten wir Strom gehabt. Das Abonnement wurde im Namen von Allemani Albert, ausgestellt, d.h. Albert der Deutsche, weil die faulen Büroangestellte wie üblich falsch lesen und schreiben können gemäss beigefügte Quittung, da unser Familienname für die Beamten zu schwer war. Wie primitiv Angestellte und Beamte überall sind!! Es war ein Weihnachtsgeschenk!! Also gingen unsere Petroleumlampen in Beirut aus, und wir haben sie während unseres Lebens in Beirut nicht wieder angezündet gesehen.

Stromabonnement 23.12.1948
Stromabonnement, Beirut, vom 23.12.1948.

Postbeamte sind Diebe:

Ab etwa 1948 konnte unser Vater uns finanziell helfen. Ab und zu schickte er uns DM Banknoten 50,00 bis 100,00 per Luftpost. Wir stellten fest, dass wir einige Briefe nicht erhalten haben. Mutter teilte das dem Postboten Abou Mahmoud mit, warum wir nicht alle Briefe von meinem Mann erhalten haben. Ich habe vier Kinder, benötige jeden Pfennig für die Schule meiner Kinder und, um zu überleben. Weitere Diebstähle gab es nicht mehr. Er hat uns dann im Dorf in den Bergen wo er wohnte zum Essen eingeladen. Meine Schwester Anita schreibt in ihrem Brief vom 11.03.1949 unserem Vater, über das gestohlene Geld und die nicht erhaltenen Postpakete durch den Postboten. Sie hat unserem Vater vorgeschlagen das Geld an die Adresse von Fräulein Augusta Rieg zu schicken, die im Stadtviertel Zeituné wohnte und nicht mehr an unsere Adresse zu schicken, damit das Geld nicht wieder vom Postboten gestohlen wird.

Wehklage: Sagt mir meine liebe Eltern, warum das Leben in der gezwungenen Auswanderung fremd, eine Quälerei, ein Gefängnis, ein Feuer war? Wir lebten im Geburtsland mit Wohlstand und Glückseligkeit. Wer hatte damals, 1929, eine Eigentumswohnung mit grossem Garten in Beirut, wie wir sie gehabt haben? Wer hatte damals in Beirut, 1926, ein Auto gehabt, wie unser Vater es hatte mit Kennzeichen 3293?

Wie schlimm ist es wenn man in einem Land paar Jahre lebt, welches nicht sein Land ist. Man lebt mit Schmerzen und Sehnsucht, die schlimmer, schlimmer werden. Wie schlimm ist es wenn man in seiner Heimat lebt, die Besatzungsmacht sein Haus, sein Land besetzt und sein Haus und sein Land nicht mehr sein Haus und sein Land sind. Mutter, Vater, was sollen wir machen, unser Leben ist noch am Anfang. Wir können das Land nicht verlassen, weil wir keine deutsche Reisepässe haben. Wir sind im eigenen Land noch Gefangene. Falls wir nach unser grosses, deutsches Land reisen können, welches noch in Trümmer ist, werden wir wie unsere drei liebe Geschwister dort nicht zusammenleben können. Wir leben lieber hier in Armut und Elend, essen Brot mit Olivenöl und Salz, Brot mit Olivenöl und Thymian, Brot mit Oliven, beten und träumen im Libanon, bis wir erwachsen sind, Arbeit finden und dann in besseren Umständen hier leben können als zuvor. Unsere Gebete, unsere Träume werden uns dann beneiden! Unsere Herzen haben das Herz eines Kindes sie können nur die Wahrheit sagen! Wer keine Eigentumswohnung hat, hat keine Heimat! Meine Heimat ist immer mein Zufluchtsort!

Es gibt “nichts Richtiges im Falschen”, und wir waren in unserem Leben am falschen Platz angekommen, in dem wir nicht länger bleiben konnten und wollten. Aber, aber gab es überhaupt eine Alternative? (Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. – “Zeilen aus dem Hesse-Gedicht “Stufen in Erinnerung”.

Unser Schicksal ist es, zwischen dem Meer und zwischen dem Feuer und hinter hohe Stacheldrahtzäune in der Hölle Palästinas und Revolutionen und Kriege im Libanon gefangen zu sein. Trotz aller Internierungsbrände und trotz aller schlechten Präzedenzfälle die wir erlebt haben, und trotz der Traurigkeit die Tag und Nacht in uns noch verweilt, und trotz des Windes, und trotz des regnerischen Wetters und kalte und heisse Stürme bleibt unsere Liebe für unsere Heimatländer und für dich mein lieber Sohn, unsere schönsten Erinnerungen und Schicksale.

“Wissen sie, wie verwirrt unsere Gefühle sind, wenn wir weit weg von unserer geliebten Heimat fortziehen müssen und wir dringend jemanden brauchen, der den Frost unserer Entfremdung umarmt? Wir halten zusammen, wenn jemand versucht, uns zu zerstreuen. … Wir halten aus, wenn wir kurz vor dem Zusammenbruch stehen. … Wir schweigen, wenn wir dringend sprechen müssen. … Wir lächeln, wenn wir verzweifelt weinen müssen. … Wir fliehen auf die falschen Pfade, wenn wir von böse Geister bestürmt werden”.

Unten ist der Brief meiner Schwester Anita vom 11.03.1949 adressiert an unseren Vater Albert, bezüglich des Postbeamten:

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Anita
Anitas Brief 11.03.1949
Anitas Brief, Beirut, vom 11.03.1949.

Was geschah mit Sarona nach unserer Abreise – 1948 bis 1999:

In den 1951er Jahren von 1948 bis 1999 wurden einige der ehemaligen Häuser und andere Gebäude entweder abgerissen oder renoviert. Die umliegenden Orangenhaine und Gärten verschwanden und wurden weitergebaut, als Tel Aviv zu einer großen und wichtigen Metropole wurde. Hauptstraßen und Hochhäuser wurden an den ehemaligen Häuser und Gärten Saronas gebaut. Aber noch wichtiger, viele der ehemaligen Häuser blieben, weil sie (noch) von Regierungsbehörden besetzt waren. Sarona wurde quasi zu einer Oase mitten in der Stadtentwicklung.

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Beschädigter Eingang zum ehemaligen Friedhof von Sarona/Jaffa in den frühen 1950er Jahren.
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Entweihte Gräber auf dem ehemaligen Friedhof, Sarona/Jaffa, in den frühen 1950er Jahren.
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Entfernung von sterbliche Überreste von Sarona/Jaffa Friedhof, in den frühen 1950er Jahren.

Nicht nur europäische Bürger haben jüdische Friedhöfe in Europa geschändet, sondern auch Juden haben deutsche Templer Friedhöfe in Palästina entweiht, um mehr Lebensraum zu haben. Der deutsche Friedhof in der deutschen Kolonie Wilhelma wurde in einen öffentlichen Garten umgewandelt. Der Templer Friedhof von Sarona wurde 1952 aufgegeben und seine Gräber nach Jerusalem verlegt. 1970 wurden die Friedhöfe von Wilhelma, Bethlehem und Waldheim aufgelöst und nach Jerusalem oder Haifa verlegt. In ihnen sind etwa 1.300 Tote begraben, deren Gräber weiterhin Kunde von den einstigen Templergemeinden geben.

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Erstes Gemeindezentrum in Sarona, errichtet 1872.
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Text aus der deutschen Zeitung “Deutschland und die Welt”, vom 23.12.2014.

Was hat David Ben Gurion in seinen berüchtigten Zitaten über Palästinenser gesagt:

Erster Premierminister Israels seit Februar 1949. Geboren: 16. Oktober 1886, Plonsk, Polen. Gestorben: 1. Dezember 1973, Ramat Gan, Israel.

“Wir müssen alles tun, um sicherzustellen, dass sie (die Palästinenser) niemals zurückkehren. Die Alten werden sterben und die Jungen werden es vergessen”. – (und vieles mehr):

“Wenn ich ein arabischer Führer wäre, würde ich niemals ein Abkommen mit Israel unterzeichnen. Es ist normal; wir haben ihr Land genommen. Es ist wahr, dass Gott es uns versprochen hat. Aber wie könnte das für sie interessant sein? Unser Gott gehört ihnen nicht. Es gab Antisemitismus, die Nazis, Hitler, Auschwitz, aber war das ihre Schuld? Sie sehen nur eins: Wir sind gekommen und wir haben ihr Land gestohlen. Warum sollten sie akzeptieren”. (Zitiert von Nahum Goldmann in Le Paraddoxe Juif (Das jüdische Paradox), pp121.

“Lasst uns nicht die Wahrheit unter uns ignorieren … politisch sind wir die Aggressoren und sie verteidigen sich. … Das Land gehört ihnen, weil sie es bewohnen, während wir hier hergekommen und uns niederlassen wollen, und in ihrer Sicht wollen wir ihnen ihr Land wegnehmen. … Hinter dem Terrorismus [von den Arabern] ist ein Moment, der, obwohl primitiv, nicht frei von Idealismus und Selbstaufopferung ist”.

“Wir sollten uns darauf vorbereiten, zur Offensive überzugehen. Unser Ziel ist es, Libanon, Jordanien und Syrien zu zerschlagen. Der schwache Punkt ist der Libanon, denn das moslemische Regime ist künstlich und leicht zu unterminieren. Wir werden einen christlichen Staat dort errichten, und dann werden wir die arabische Legion zerschlagen, Trans-Jordanien zerstören; Syrien wird zu uns fallen. Wir bombardieren und ziehen weiter und nehmen Port Said, Alexandria und Sinai”. (David Ben-Gurion Mai 1948, an den Generalstab. Von Ben-Gurion, eine Biographie, von Michael Ben-Zohar, New York 1978) – (und vieles mehr)

“Die gegenwärtge Karte Palästinas wurde vom britischen Mandat gezeichnet. Das israelische Volk hat eine andere Karte, für die unsere Jugend und unsere Erwachsenen kämpfen werden, um sie zu erfüllen vom Nil bis zum Euphrat”.

Wir sind als Europäer hierher gekommen. Obwohl unser Ursprung im Osten liegt und wir in den Osten zurückkehren, bringen wir die europäische Zivilisation mit. – David Ben Gurion

Was hat Golda Meir über die Palästinenser gesagt:

Geboren: Mai 3, 1898, Kiev, Ukraine. Gestorben: Dezember 18, 1978, Jerusalem, Israel.

“Es gibt nicht so etwas wie ein Palästinensisches Volk. … Es ist nicht so, als wären wir gekommen und hätten sie hinausgeworfen und ihr Land genommen. … Sie existieren nicht”..

(Golda Meir)

Mosche Dayans Erklärung über die Palästinenser.

Meine Mutter reist nach Deutschland, im Sommer 1954:

Meine Mutter besuchte meinen Vater mit meine Schwester Hilde im Sommer 1954 in Wannweil. Sie versuchte ihn zu überreden mit ihr und meine Schwester Hilde nach Beirut, zurückzukehren. Er sagte ihr, dass er vielleicht in Beirut keine Arbeit finden kann und lehnte ab. Mein Bruder Rudolf, besuchte meine Mutter nach ihrer Ankunft in Wannweil, um sie  wieder zu sehen. Als er in der Jahnstrasse 2, ankam, wo mein Vater wohnte, sah er unsere Mutter die Strasse vor dem Haus mit dem Besen kehren. Mein Bruder sagte: Mutter, warum kehrst du die Strasse? Als sie ihn sah,  (nach 14 Jahre Trennung)  ist sie auf dem Boden auf ihre Knien gefallen und weinte. Als sie sich erholte, sagte sie ihm, du bist grösser als Paul und Wolfgang, du bist ein schöner, junger Mann geworden, lass mich dich wieder küssen, dich wieder umarmen, dich wieder fühlen, mit dir wieder sprechen, neben dich sitzen, mein lieber Sohn, mein lieber Sohn, mein lieber Sohn!! Der böse Krieg hat uns getrennt, der böse Krieg hat uns getrennt. Der Böse Krieg! Ich konnte dich in Beirut nicht beibehalten, dein Vater war stärker als ich, er hat dich von meiner Seele, von meinem Herz, von meiner Liebe, von meine Träume, von meine Augen, von meine Wurzeln entfernt! Mein Herz konnte deine Stimme nicht mehr hören!! Deine kleine Schwester Hilde ist im Haus lass uns hineingehen, damit du sie sehen kannst. Als mein Bruder seine Schwester Hilde zum ersten Mal sah, sagte er ihr, du bist ein schönes, blondes, deutsches Mädchen und küsste sie viele Male.

Meine Mutter konnte nach unserer Rückkehr von Palästina, 1946, nicht mehr lachen. Sie hat das Lachen vergessen! Ihre Augen tränten immer! Nachdem sie Rudolf, in Wannweil, 1954 wieder gesehen hatte, tränten ihre Augen nicht mehr und sie konnte wieder lachen.

Hochzeit meines ältesten Bruder Rudolf Kleinknecht mit Lore Fischer – 1954:

wedding rudolph
Hochzeitsbild in Sankt Blasien, Schwarzwald, am 30.11.1954.

Rückkehr meiner drei Geschwister nach Beirut – 1953:

Meine Schwester Bertha war die Erste die nach Beirut zurückkam, September 1953. Dann meine Schwester Charlotte, dann mein Bruder Rudolf mit seiner Frau, Lore Fischer, 1954. Sie wollten ihre Mutter nach zirka 14 Jahre Trennung wieder sehen. Charlotte brachte ein kleines Radio mit (Zaubergeige). Wie froh wir waren, dass wir Musik, Lieder und Nachrichten hören konnten. Es war das erste Mal, dass die ganze Familie seit 14 Jahre wieder zusammengeführt wurde, ohne unser Vater Albert. Es gibt einige Gründe warum Albert, all diese Zeit nicht nach Beirut zurückkehrte: Erstens, wegen Unstimmigkeit und Streit mit unserer Mutter, (ihr Herz war gebrochen als Vater die drei älteren Geschwister nach Deutschland schickte). Zweitens, er hatte keine Garantie gehabt Arbeit in Beirut zu finden. Drittens, er gewöhnte sich an das ruhige und friedliche Leben in Deutschland und hatte ausreichende Pensionseinkünfte, da er während der Zwei Weltkriege seinen Militärdienst geleistet hatte, um dort leben zu können. Viertens, vielleicht hatte er ein schlechtes Gewissen gehabt, weil er nach dem Krieg nicht gleich nach Beirut zurückgekehrt ist.

Und somit haben wir unser Buch der Spaltung und Fragmentierung für immer geschlossen, und die zerstörerischen Kriege der Siegermächte sollen im Staub der Vergangenheit unter den dunklen Regenwolken und Nebel für immer begraben werden! 

Die grossen Lügen der Geschichte: “Deutschland ist verantwortlich für den 1. und 2. Weltkrieg”. – Die Wahrheit: “Deutschland wurde von seinen Feinden bewusst in beide Kriege hineingezwungen”.

Hochzeit meiner Schwester Bertha Kleinknecht mit Johann Herrig – 1955:

Familienbild: National Evangelical Church of Beirut, Beirut, 12.03.1955. Links, meine jüngste Schwester Hilde, Tante Linda Kleinknecht, (ich Paul) meine Schwester Bertha, an meiner linken Seite meine Schwester Anita, links von Anita unsere Nachbarin Frau Diamantes, eine Griechin, und gegenüber Anita meine Schwester Charlotte.

Leute von vier Kontinenten, Asien, Australien, Europa, Amerika die unsere Familiengeschichte gelesen haben:

Libanon:
1) Herr Andre Amione schrieb mit seiner Email von November 11, 2015 folgendes:
Dear Sir,
I hope this finds you well! I am not sure to find you here but my story is similar to yours and I loved that you wrote abut it. My great grand mother is Fredericka Braunschweig from Berlin, she came to Beirut with her daughter (my grandma) in 1900 after her husband died. I still have a great grand father and a grand aunt in Berlin, not sure if other relatives.
All the best
Andre

2) Am 28 Juli, 2017 erhielt ich von Herrn Botschafter Martin Huth der von 2015 bis 2018 die Deutsche Botschaft in Beirut leitete folgende Mail:

Lieber Herr Kleinknecht,
nachdem ich im Internet durch Zufall auf Ihre Familiengeschichte gestossen bin, möchte ich Ihnen gerne mitteilen, dass die Darstellung Ihrer Familie durch so viele Höhen und Tiefen mich und meine Frau sehr berührt hat. Vor allem Ihre Mutter tritt als eine grossartige und überaus starke Persönlichkeit hervor, die wir nur bewundern können. Und natürlich habe ich mir auch Ihre Darstellung einiger Begebenheiten im Kontakt der deutschen Botschaft durchaus zu Herzen genommen.

Eine pensionierte ehemalige Mitarbeiterin der Botschaft erzählte mir von einer “Bäckerei Kleinknecht” in der Hamra – ich vermute, dass diese von Ihrer Mutter geführt wurde.

Ich hoffe, dass es Ihnen gut geht. Über ein gelegentliches Treffen bei einer Tasse Kaffee würde ich mich sehr freuen, soweit Ihre Zeit und persönlichen Umständen dies zulassen.

Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Martin Huth
Ambassador
Embassy of the Federal Republic of Germany
Beirut – Lebanon

3) Von Frau Rima Bissar erhielt ich am 10. Dezember, 2017 folgende Email:
Dear Mr. Kleinknecht,
I hope you are doing well and in good health.
What a great family history! I stumbled across your website and was excited to read all about it.

My name is Rima Bissar and I am the granddaughter of Dr. Abdullatif Bissar (1876-1942) and Alma Schneider (1887-1969). My grandparents met and got married in Berlin in 1912, and came back to live in Tripoli (Syria at the time), where my grandfather has his hospital. He was a renown surgeon and politician and was imprisoned 3 times during his lifetime for his anti-mandate activities, the last of which in Mieh Mieh (October 1941 to January (?) 1942).

My grandmother Alma was in contact with the “Evangelische Gemeinde” in Beirut, and visited the church at least once a month when coming to Beirut. She felt lonely in Tripoli as there was no German community there, and always looked forward to her visits in Beirut to re-connect with her German roots through her acquaintances there.

I was wondering if you remember her name being mentioned in your household maybe by your parents? It would be very interesting for me, as I am trying to reconstruct the bits and pieces of my grandparents life. Unfortunatelyt, a lot of photos and memories got destroyed when our family house in Tripoli was hit and rampaged during the civil war in 1975. I am mostly relying on the memories of my mother, also German (Adelheid Schlotter (Heidi) who married my dad Dr. Omar Bissar in 1959. They lived in the family home in Kobbe, Tripoli, up to its destruction during the war.

Would love to hear back from you, and look forward to receiving your reply at the earliest.
Sincerely,
Rima Bissar

4) Am Januar 02, 2018 erhielt ich von Herrn Christian Kirchen (Humanitarian Affairs and Economic Development Embassy of the Federal Republic of Germany) folgende Email:

Sehr geehrter Herr Kleinknecht,

im Zuge meiner Recherchen für das Projekt des Goethe-Instituts “Deutsche Spuren im Libanon” 2015/16 war ich bereits auf Ihre sehr lesenswerte Website gestossen.
Unabhängig davon hatte sich Botschafter Huth im August mit Ihnen getroffen und sehr positiv von diesem Treffen berichtet.
Gerne würde ich mich in den nächsten Tagen auch einmal mit Ihnen auf eine Tasse Kaffee treffen- hätten Sie Zeit?

Mit den besten Wünschen für das neue Jahr
Christian Kirchen

5) Herr Gilbert Zakhia schickte mir die erste Email am 25 November, 2019 mit folgendem text:

Dear Paul,
I was doing a research on Kit Kat Club in Beirut, and encountered your blog. It was so interesting that I read it one shot. What a wonderful and precise work. A piece of history.

I would be interested to send you a picture of old suitcases I bought (plutot des malles) belonging to a German person (may be an ambassador or special emissaire), travelling in the Levant. I don’t know if the name would ring a bell on your side. It would be great to know who was this person. I need time to get a picture for you as they are stored in my house in the country side.

My family had also a story with Germany, my maternal father during WW2 buried in our family cemetery, a German young pilot found dead rejected by the sea in front of a land owned by the family – he later had to face the anger of the British. 2 years ago he was transferred to the German cemetery on Damascus Road/Ras el Nabeh. After WW2 several ceremonies were done in our cemetery in presence of his family.

Hope you publish and write more!

Best regards
Gilbert

Australien:
1) Frau Doris Frank von Melbourne schickte mir eine Email am 01 Dezember, 2016 mit folgendem Text:
Dear Paul,
I belong to the Frank family that was in Palestine. My husband Erich’s grandfather Stephanus owned the Gasthaus Frank in Jaffa, and his brother Andreas owned the Gasthaus Frank in Wilhelma. I was born here in Melbourne in 1952. My mother was from the Templer settlement in Haifa and my father came from Zwickau, Germany. They met and married here in Melbourne after internment in Tatura.

I am currently the leader of the Temple Society Heritage and Culture Focus group. I enjoy very much finding out about the Templer settlements and way of life in Palestine.

Unfortunately I only recognized only Heinz Wied in that photo. I do hope you get an answer from Gerda and her brother Heinz soon.

Cheers,
Doris

2) Am 27. September, 2021 erhalte ich von meinem Klassenkamerad Rolf Beck in Wilhelma, Palästina eine Email mit folgendem Subject: Do you remember –?

Dear Paul Kleinknecht,
I still have good memories of my time in Wilhelma – which included thoughts about you, your sister Anita and other people like Josef Klotz and his sister Isabella.

In a quiet moment I looked up “Paul Kleinknecht, Beirut, Lebanon” and I have started reading your history – even a photo of you, Heinz Wied and Rolf Beck.
What pleasant memories that brought back – remember playing football on the street in Wilhelma? You were always a better footballer than I was!
I would be interested in hearing from you – what you did with your life what profession you had and about your life experiences.
I am retired of course but worked as an analytical chemist in Sydney, New South Wales and have an Australian wife and two children and two grandchildren.
If you are interested please write.
Yours in anticipation
Rolf Beck

3) Am 22 Februar, 2022 erhalte ich von Peter Wied, Sohn von meinem Klassenkamerad Heinz Wied in Wilhelma, Palästina folgende Mail:
Hi Paul,
thanks for your mail.

I visited Dad at the Altersheim on Saturday. He remembers you but when I showed him some school photos he could pick out a number of class mates but unfortunately not you. Do you have a school photo and a recent photo that I can show Dad? Dad believes you had a sister called Ingrid? Is that right?

Unfortunately, Dad suffers from many medical conditions. I have 14 doctors in my phone. He had a stroke 7 years ago which affected his right side. At the moment he is unable to walk and repeats himself.

Yes, Dad and I speak German together. Though occasionally when I don’t know the right word an English word will pop into my sentence.

Kind regards
Peter

Europa:
1) Von meiner Nichte Inga Kleinknecht die in Leonding, Österreich wohnt, habe ich am 24 Februar, 2015 folgende Email erhalten:
Lieber Paul,
dass Du die Familiengeschichte aufschreibst, finde ich hoch interessant. Bin begeistert. Ich habe auch mal angefangen, das was du mir erzählt hast, in eine Datei zu sortieren. Ich habe alles gespeichert. Die Familiengeschichte ist ein sehr wertvolles Zeitdokument, wirft aber auch viele Fragen auf, die die heutige politische Situation betrifft. Man findet kaum etwas über die Auswanderer im Libanon der damaligen Zeit. Es bietet Stoff für viele Romane. Mich wüde auch sehr interessieren, wie es Oma Jamile damals erging. Wie sie es mit all den Kindern alleine gemeistert hat. Du bist als einziger geblieben. Wie war das für Dich usw.
Wirst Du auf deutsch schreiben? Würde mich sehr über weitere Informationen freuen.
Viele Grüsse
Inga

Mit ihrer Mail vom 20. April, 2015 schreibt sie wie folgt:
Lieber Paul,
schade, dass Ihr nicht kommen könnt. Aber ich verstehe natürlich, dass das zu viel Stress wäre. Ob und wann wir Euch mal besuchen kommen, kann ich leider noch nicht sagen.
Aber die Kinder und ich haben uns die von Dir verfasste Familiengeschicht angesehen. Das ist ein einzigartiges Zeitdokument und sehr spannend. Ich finde es wunderbar, dass Du die Fotos und Dokumente in einen Zusammenhang gebracht hast. Ich interessiere mich auch sehr für Geschichte. Die Kinder waren vor allem an den Fotos sehr interessiert.

Bitte grüsse alle von mir
Ganz liebe Grüsse
Deine Inga

2) Meine Nichte Manuela Herrig schickte mir von Remagen ihre Mail vom 25. April, 2015 mit folgendem Text:
Lieber Onkel Paul,
Du hast die Familiengeschichte wunderbar zusammengeschrieben. Du hast wirklich ein Schreibtalent. Es war sehr spannend geschrieben, und ich spürte das Leid und den Schmerz, den die Familie Kleinknecht erlitten hatte. Ihr seid aber alle sehr stark gewesen und konntet alles trotzdem gut bewältigen. Auch die Stelle, in der Du mitteilst, dass Du der Einzige in der Familie bist, der sich sehr um Familienkontakt bemüht, hast Du wunderbar formuliert. Du hast mir da sehr aus dem Herzen gesprochen. Das sehe ich nämlich genauso wie Du. Du bist von allen mein Lieblingsonkel. Du hast immer viel Herz gezeigt und meiner Mutter immer sehr geholfen. Du warst ihr und auch mir gegenüber immer sehr grosszügig. Wir danken Dir da von ganzem Herzen. Als ich in Beirut war, habe ich Eure wunderbare libanesische Gastfreundschaft kennenlernen dürfen. Ihr seid wunderbare Menschen, und ich denke gerne an diesen Urlaub zurück.
Tante Hilde hat mich in Florida auch im Herzen berührt. Ich verstehe mich mit ihr auch sehr gut und bin wie auch mit Dir in gutem E-Mail Kontakt.

Heute Mittag war ich bei meiner Mutter. Sie sagte mir zu Deiner Familiengeschichte folgendes: Euer Grossvater war zweimal verheiratet. Die erste Frau starb. Aus dieser ersten Ehe hatte er einen Sohn, der auch Wilhelm hiess. Dieser Sohn war Buchbindermeister, nicht Euer Grossvater. Meine Mutter hatte ihn kennengelernt, und sie weiss das alles von Tante Gertrud. Euer Grossvater war evangelischer Theologe und ist mit seiner zweiten Frau von der Kirche nach Beirut versetzt worden. Er hatte sich auch berufen gefühlt, dort tätig sein zu wollen. Er hat mit anderen Theologen dort die evangelische Kirche mitgegründet. Die Christen waren damals sehr in der Minderheit. Er war in Beirut an der amerikanischen Universität Dozent für Theologie und hat die Bibel in die arabische Sprache übersetzt. Sein Sohn aus erster Ehe ist irgendwann nach Deutschland zurückgekehrt. Wie gesagt, meine Mutter lernte ihn noch kennen und Tante Gertrud erzählte ihr die ganze Geschichte.

Viele liebe Grüsse
Eure Manuela

3) John Kleinknecht, Sohn meines Neffen Rudolf Kleinknecht der in Mühlheim (Baden) wohnt hat mir mit seiner Mail von August 28, 2015 folgendes geschrieben:

Guten Tag Paul,
Danke uns geht es gut schöne Grüsse von Valentino. Ich habe eine Ausbildung als Koch gemacht. Bin seit knapp 3 Jahren ausgelernt und bin Stellvertretender Küchenchef in einem Catering Unternehmen.
Ich bin durch Zufall auf diese Seite gekommen, wusste die Plz von St. Blasien nicht mehr ich wollte Rudolf eine Postkarte schicken ja so bin ich auf die Seite gekommen und es hat mich sehr gefreut, bin einen ganzen Tag gesessen und habe bis in die Nacht alles gelesen.
Hoffe euch geht es gut?
Viele Grüsse John

4) Frau Jutta Rzadkowski von Bessarabien hat mir mit Ihrer Mail vom 29 Juli, 2017 folgendes geschrieben:
Guten Tag Herr Kleinknecht.
Ich habe Ihre beeindruckende Lebengeschichte im Internet gefunden. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mir erlauben würden, Ihre Geschichte in meiner Seite zu verlinken. Ich habe in meinem Umfeld einige Verbindungen zu den Templern, da die Vorfahren meines Mannes nach Bessarabien gezogen sind. Einige ihrer Nachkommen dann nach Palästina. Auch unter meinen Vorfahren gab es eine starke Verbindung zu den Templern, deren Namen ich auch gelistet fand.

Damit Sie wisen, welche Geschichte ich erzähle, hier ist ein Teil davon: https://deutsche-kolonisten.de/?page_id=1018

Mit freundlichen Grüssen – Jutta Rzadkowski=

5) Herr Stefen Betros aus Hamburg schreibt mit mit seiner Email vom Januar 11, 2018 folgendes:
Sehr geehrter Herr Kleinknecht,
sehr interessiert und mit grosser Überraschung habe ich Ihre Familiengeschicht gelesen. Ich bin Stefan Betros, 33 Jahre alt und ebenfalls sehr interessiert an der Geschichte meiner Familie.

Mein Ur-Grossvater Joseph Betros wurde ca. 1905 in Beirut geboren und ging den umgekehrten Weg wie Ihre Vorfahren. Ihn zog es am Ende des ersten Weltkrieges von Beirut nach Hamburg. Laut unseren Kenntnissen war sein Vater ebenfalls mit der deutschen Armee im 1. Weltkrieg aktiv und ebenfalls beim Schutz der Baghdadbahn beteiligt. Sein Vater (also mein Ur-Ur-Grossvater) wurde von den Allierten getötet und so kam es, dass dessen Freund und General von Estorff meinen Ur-Grossvater Joseph Betros nach Deutschland mitnahm und ihn bei seinen Eltern in Norddeutschland unterbrachte. Leider ist uns nichts über die Eltern meines Ur-Grossvaters bekannt und es existieren keine Dokumente. Es gibt aber das Gerücht, dass Joseph das Kind eines Deutschen (evtl von Estorff) und einer Libanesin war. Da Ihre Familiengeschichte grosse Ähnlichkeit mit der Geschichte meines Urgrossvater hat, wollte ich sie fragen, ob sie mir eventuell ein paar Fragen beantworten können.

Joseph Betros hatte wohl sehr gute Deutschkenntnisse und sprach deutsch wohl akzentfrei, was darauf hindeutet, dass er die Sprache schon als Kind erlernte. Gab es vor 1918 bereits deutsche Schulen und infrastruktur? Wie gross war die deutsche Kolonie in Beirut und Umgebung? Welche Kirche besuchten die Deutschen in Beirut? Ist die deutsche Kolonie heute noch lebendig? Kennen Sie eventuell die deutsche Familie von Estorff oder haben sie eventuell mal etwas von meinem Ur-Grosvater Joseph Betros gehört? Mir wurde mal gesagt, es gibt die Familie von Estorff noch im Libanon, was mich sehr überraschte.

Vielen Dank nochmals für Ihre interessante Familiengeschichte. Ich würde mich sehr über eine Antwort Ihrerseits freuen.

Mit freundlichem Gruss
Stefan Betros aus Hamburg

6) Herr André Poulet der in der Stadt Schiltigheim, in nordost Frankreich wohnt, hat mir seine Mail vom 10. Juli, 2018 mit folgendem Text geschrieben: Retour sur le passé à Reutlingen.

Bonjour,
Je me suis permis de vous joindre hier à la lecture de l’oeuvre biographique de votre famille au Liban.

J’ai connu votre père Albert lorsque j’éatais enfant au foyer de Reutlingen. Il y passait beaucoup de temps, travaillait au cinéma; il restait longtemps dans la salle du restaurant, faisait des mots croisés et surtout s’occupait de ses timbres. J’ai le souvenir d’un grand collectionneur; il achetait les timbres français au bureau postal des armées en grande quantité, par planches entières. Il m’a poussé à démarrer une collection, c’était en 1968. Il évoquait chaque timbre, l’histoire, la géographie…. sie bien que j’ai beaucoup appris à ses côtés, ces dimanches après midi ou je lui tenais compagnie.
Son histoire, il en évoquait parfois certains épisodes: la première guerre mondiales, le désert et sa contribution par sa connaissance du terrain et des langues dans l’Africakorps. Je me souviens de certaines soirées avec mes parents et d’autres collègues, de certaines sorties en Bavière, dans des restaurants. Votre père était souvent avec nous.
Je me souviens qu’à son retour du Liban il avait offert à ma mère des objets de l’artisanat local, une crois en argent avec une pierre semi précieuse.
Je vous écrirai plus longuement et surtout j’essaierais lorsque je me rendrai dans une maison située le nord de la France de regrouper les photos ou figure votre père.
Dans l’attente de vous lire veuillez recevoir mes meilleures saltations.

André Poulet
Schiltigheim

7) Frau Wiltraud Romain wohnhaft in Berlin die mit ihrer Familie vor uns in unser Apartment in Baabda wohnten, hat mit ihrer Mail vom 21 Oktober, 2018 folgendes geschrieben:

Lieber Herr Kleinknecht,

mein Sohn Peter, den Sie so herzlich in Ihrer Wohnung empfangen haben, hat mir Ihre Libanon -chronik zugeschickt. Ich lese sie mit grossem Interesse und finde, dass Sie das libanesische Flair wunderbar geschildert haben. Für mich ist der Libanon ein Teil Heimat, und ich vermisse es sehr. Mich würde interessieren, wie sie nach Baabda kamen? Kommen Sie gelegentlich mal nach Berlin? Dann könnten wir Erinnerungen austauschen.

Viele Grüsse und herzlichen Dank, dass sie uns an Ihrer Familiengeschichte teilnehmen lassen. Grüsen Sie mir Baabda!

Wiltraud Romain

8) Herr Philip Widmann der in Berlin wohnt, hat mir mit seiner Mail vom Januar 24, 2019 folgendes geschrieben:

Lieber Herr Kleinknecht,
herzlichen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung.

Ich würde vorschlagen, dass ich am 10.02. zum Kaffe zu Ihnen nach Baabda komme. Sagen wir 15 Uhr? Wenn Sie mir die Adresse schicken, komme ich gern selbständig aus Furn el Chebbak, wo ich diesmal wohnen werde.

Im Auswärtigen Amt recherchiere ich auch zu Spuren der Gargours in den Akten des Deutschen Konsulats Beirut. Dabei stosse ich unwillkürlich auf sehr viele andere Dokumente und die mit ihnen verbundenen Lebensgeschichten. Ihre Website kennen ich bereits – deswegen dachte ich mir, es könnte Sie interessieren, dass es hier in Berlin einige Unterlagen zu den Kleinknechts gibt.

Herzliche Grüsse,
Philip Widmann

9) Frau Irm Wills die in der Stadt Einbeck, Deutschland wohnt, schreibt mir mit Ihrer Mail vom 06. August 2019 folgendes:

Lieber Herr Kleinknecht,
mit Grauen und Trauer verfolgen wir das furchtbare Unglück in Beirut und hoffen, dass Ihnen und Ihrer Familie nichts passiert ist. Ob Sie uns mal schreiben, wie es Ihnen geht?
Übrigens, mit grossem Interesse lese ich Ihre Geschichte der Familie Kleinknecht im Internet.

Viele Grüsse aus Einbeck
Irm Wills und Frank Oppermann
Einbeck

10) Herr Max Gornig wohnhaft in Düsseldorf schreibt mir mit seiner Mail vom Januar 16, 2021 folgendes:
Subject: Besuch des Friedhofs und Gänsehaut beim Lesen.

Sehr geehrter Herr Kleinknecht,
ich habe Ihre Geschichte zu grossen Teilen gelesen, der Rest folgt noch und bin beeindruckt. Wirklich extrem spannend!
Ich war interessiert welche Deutschen es in ein so facettenreiches Land verschlägt. Ich war vor wenigen Tagen das letzte Mal im Libanon und habe den Christlichen Friedhof besucht und war von den ganzen deutschen Gräbern überrascht.

Im Anhang ein Foto welches ich gemacht habe.

Amerika:
1) Herr Sonny Hensey, Libanese wohnt seit längerer Zeit mit Familie in Princeton NJ, USA hat mir mit seiner Mail von Mai 09, 2018 folgendes geschrieben:
Subject: Amazing web page.

Dear Paul,
I truly thank you for the emotions and memories; I enjoyed your web page. I’am a Lebanese living in the United States. I traveled to the US in 1985 (around the same time you were enjoying travels through Syria) and have since only visited Lebanon about 5 times. My parents are from the Baalbek area, where the dry air and smell of grape leaves and earth cannot be matched anywhere I’ve traveled.
We also lived in Beirut and my parents still live there. I was born in 1965 in Tripoli norther Lebanon.
Again I appreciate your history, the photos and all the information.

Sonny Hensey

2) Herr Robert LeBlond von Ottawa, Canada hat mir mit seiner Mail von August 02, 2018 folgendes geschrieben:
Subject: Your family story, on the web.

Dear Mr. Kleinknecht,
while searching on the web (internet), I found (by haphazard) your writings on the incredible rich story of your family. To me, it reads as a most authentic, truly first-hand statement of culture and survival, with reference to challenging times, and in an unique international context.
I am a senior (77 yrs), Canadian, trained as a geographer; during my working years, I lived in East Africa and South Asia. In many ways, these experiences led to a strong, lasting impact on my appreciation of different cultures and peoples, all over the World.
I just wish here, to check your current whereabouts (as in perhaps, Lebanon?), and if you are still “reachable”. Maybe, one day, if not too late, I could try to meet with you like in a Mediterranean or Central Europe countries where I enjoy travelling, occasionally, from Ottawa, Canada, where I live.
A picture of myself is attached, taken earlier this summer in an important city of Southern Germany, certainly recognizable to you.
I would be glad to hear from your side.
Best wishes in your projects.

Robert LeBlond
Ottawa, ON
Canada

Meine Arbeit in Libanon von 1955 – 1959:

Von 1955 bis 1956 arbeitete ich als Dolmetscher bei der libanesischen Ingenieurfirma THE MIDDLE-EAST ENGINEERING & COMMERCIAL ENTERPRISES in Beirut.

Von Juni 1956 bis Oktober 1959 arbeitete ich als Expedient bei der deutschen Speditionsfirma “INTERCONTINENTALE” in Beirut.

work 1
Empfehlungsschreiben für meine Arbeit bei: THE MIDDLE EAST ENGINEERING & COMMERCIAL ENTERPRISES vom 3 Mai 1956.
work 2
Zeugnis für meine Arbeit bei der deutschen Speditionsfirma INTERCONTINENTALE S.A.L, Beirut, vom 1. November 1959.

Besuch Damaskus 1958:

Als ich Damaskus das erste Mal im Sommer 1958 besuchte, hat mir ein syrischer Kollege, der in der Nähe des wunderschönen, alten Hedjaz-Bahnhofes wohnte, welcher ein Erinnerungsdenkmal aus der Glanzzeit des Osmanischen Reiches, im modernen Zentrum von Damaskus ist, ein Baustil des 1910 eröffneten Bahnhofes, welcher sehr beeindruckend ist, aber der morbide Charme einer vergangenen Eisenbahn-Epoche, empfohlen die folgenden Sehenswürdigkeiten zu besuchen:

Suq Al-Hamidiya:

Ist der bekannteste Basar von Damaskus. Er ist nach dem osmanischen Sultan Abulhamid II benannt. Der Suq liegt inmitten der ca. 2000 m langen Altstadt von Damaskus. Die grösste und längste Markthalle des Basars, wurde über einer alten Römerstrasse errichtet, die einst zum Jupitertempel im Herzen der alten römischen Siedlung führte. Die Gestalt der Markthalle hat sich seit dem 13. Jahrhundert kaum mehr verändert, einzig das Holzdach wurde durch ein Dach aus Wellblech ersetzt, welches Kaiser Wilhelm II nach seinem Damaskus Besuch in 1898, nach Damaskus geschickt hatte. Über die Basarstrasse wölbt sich ein Wellblechdach, tausendfach durchlöchert von den Kugeln vieler Kriege, Revolutionen und Freudenschüsse. Nun dienen diese Löcher dem Zweck, die Sonne nicht vergessen zu lassen, die draussen lauert und ihre heissen Strahlen tausendfach durch sie hindurch zur Erde schiesst: Mittags stehen sie wie senkrechte Laserstrahlen in den braunen Staub, wer sie durchschreitet, der leuchtet auf. An dieser Hauptverkehrsstrasse des Suqs findet man vor allem Läden für orientalische Artikel und Kleidung sowie Cafés, Restaurants und Eisdielen.

Umayyaden Moschee:

Ist eine der ältesten Moscheen der Welt und das bedeutendste Bauwerk von Damaskus, und jetzt viertheiligste Moschee der Welt und ein Vorbild für Moscheen im Baustil einer antiken Basilika. Ursprünglich befand sich ein dem Gott Jupiter geweihter heidnischer Tempel. Der Tempel wurde in eine christliche Kirche umgewandelt, nach dem Ende des 4. Jahrhunderts, als Kaiser Theodosius die heidnischen Kulte verboten hatte. Über dem Südportal ist eine Inschrift, ein Text aus Psalm 145,13: “Dein Reich, oh Christus, ist ein ewiges und Deine Herrschaft wird über alle Generationen dauern”. In der östlichen Innenseite der Moschee, befindet sich noch ein Taufbecken, wo christliche Kinder getauft wurden.

Als die Islamische Expansion Damaskus erreichte, entstand der Bedarf eines grossen Baus, um das gemeinsame Gebet abzuhalten und welcher Ort sollte besser geeignet sein, als jener, der seither als heiliger Ort galt? Im Jahr 705 wurde der Bau fertiggestellt und die christlichen Gemeinden mit einem Immobilienaustausch von sechs Kirchen befriedigt.

Für die Muslimen gelten Abraham, Moses und Jesus als bedeutende Propheten und Mohammad sah sich als deren Nachfolger. Die Moschee steht auch Christen offen. In der Mitte der Moschee ist ein Schrein, der als Reliquie das Haupt Johannes des Täufers birgt. Wie der Kopf nach Damaskus kam ist allerdings unbekannt, da Johannes in Jordanien auf Geheiss des Herodes Antipas, nach dem Schleiertanz der Salome enthauptet war. Die Muslimen nennen Johannes des Täufers, Nabi Jehia, i.e. Prophet Jehia.

Die Moschee misst 157 x 97 Meter, ist 77 Meter hoch und gehört zum Basilikatypus und erinnert stark an eine christliche Kirche. Sie hat vier Tore und drei später errichtete Minaretten in verschiedenen Baustilen. Das Ostminarett trägt den Namen “Jesusminarett”. Viele glauben, an diesem Ort werde am Ende der Welt, Jesus erscheinen, um die Antichristen zu bekämpfen.

Qasr Al-Azem:

Ist der beeindruckendste und bekannteste der historischen Residenzen in Damaskus. Der Palast wurde 1750 als Residenz von Assad Basha Al-Azem erbaut, der von 1743 bis 1757 als osmanischer Gouverneur der Stadt diente. Der Palast, in dem sich heute das Museum der Volkstradionen befindet, ist eines der extravagantesten Beispiele traditioneller häuslicher Architektur in Damaskus.

Die Via Recta:

Ist ein griechisch-römisches Erbe. Fast tausend Jahre lang hielten Griechen, Römer und Byzantiner Damaskus besetzt, bis die Araber die Stadt im 7. Jahrhundert eroberten. Damaskus ist eine der ältesten, ununterbrochen bewohnte Städte der Welt. Als die Ewige Stadt Rom gebaut wurde, war Damaskus schon tausend Jahre alt und die Hauptstadt der Aramäer. Die Aramäer waren Nomaden, die im 13. Jahrhundert vor Christus Staaten in Mesopotamien gründeten und im 12. und 11. Jahrhundert vor Christus nach Nord Syrien übergingen.

Beim Osttor liegt die Ananiasgasse. Sie beherbergt eine unterirdische Kapelle, die an einen der ersten Anhänger Jesu Christi erinnert. Ananias heilte die Augen eines jungen Christenverfolgers namens Saulus, der vor den Toren der Stadt sein Damaskus-Erlebnis hatte. Aus dem Verfolger Saulus wurde der Verfolgte Paulus. Er versteckte sich eine Weile in der  Nähe der Ananiasgasse, und da seine Häscher alle sieben Tore der Stadt bewachen liessen, flüchtete er in der Dunkelheit der Nacht durch die Gasse, in Richtung des Kissan Tores, welches paar hundert Meter von der Ananiasgasse entfernt liegt. Paulus wurde in einem Korb auf der anderen Seite der Stadtmauer hinuntergelassen, und er ging von dannen und missionierte die Welt. Ohne Paulus wäre das Christentum ein orientalisches Märchen geblieben.

Das Judenviertel in Damaskus:

Ich bin damals wegen Neugierde durch die Gassen in das enge, schmutzige, arme Judenviertel in Damaskus gegangen. Es gab noch Trümmer und Elend und mehrere verlassene alte Prachtbauten, gebaut aus weisse Natursteine, hatten keine Fensterläden und keine Glasfensterscheiben mehr, vielleicht hat man sie gestohlen und für andere alte Häuser verwendet. Ich sah Spatzen und Tauben durch die Fenster reinfliegen, vielleicht haben sie ihre Neste in den Innenräume gebaut. Ich sah halbverfallene Geschäfte ohne Rolläden wo vielleicht Ratten und Mäuse Zuflucht nahmen. Auf offene Strassen und Bürgersteige verkaufen Männer, Schafen und Ziegen zum schlachten wie im Altertum. Die Männer gingen in vergammelten, aus den Nähten reissenden Kaftane (langer, vorn offener Überrock in Vorderasien; Tracht der orthodoxen Ostjuden). Ich sah die Frauen, die Männer, in abgerissenen Kleider, und die Kinder in Fetzen und Lumpen; die Frauen aber trugen über ihre verschossenen, elegante Kleidung all ihren echten und unechten Schmuck zur Schau. Ich glaube, so haben die Frauen und Töchter der Juden auch damals getragen haben, als der Prophet Jesaja (3,17-23) ihnen damals verkündete:

Gottes Gericht über die Töchter Zions:

“Der Herr wird den Scheitel der Töchter Zions kahl machen und ihnen ihr Geschmeide wegnehmen. In dieser Zeit wird der Herr den Schmuck an den kostbaren Schuhen fortnehmen, die Heftel und die Spangen, die Ketten und Armbänder, den Flitter, die Hauben, das Gebräme, die Schnuren, Bisamäpfel und Ohrenspangen, die Ringe und Haarbänder, die Feierkleider, die Mäntel, die Schleier, die Beutel, die Spiegel, die Koller, die Borten und Kittel”.  

In Damaskus und arabischen Städten kann man während des islamischen Festivals “Eid” das Schlachten von Schafen erleben. Es wird ein Schock für die westliche Sensibilität sein, weil die Schafe vor ihnen auf den öffentlichen Strassen geschlachtet werden. Der Gestank von Blut, der bei heissem Wetter in offene Abflüsse fliesst, ist überwältigend. Dieses Gemetzel ist ekelerregend und man sollte tief durchatmen und schnell vorbeigehen. Es ist jedoch interessant festzustellen, dass die Leute nur ein Drittel des Fleisches ihrer geschlachteten Schafe für sich behalten, ein Drittel geht an ihre Familie und das verbleibende Drittel an die Armen.

Die Hauptstadt Damaskus:

Sie wurde als “Perle des Ostens” bezeichnet und für ihre Schönheit und Üppigkeit gelobt. Der Reisende und Geograph aus dem 10. Jahrhundert, Al-Maqdisi, lobte die Stadt als eine der vier irdischen Paradiese. Bei einem Besuch der Stadt im Jahr 1867 schrieb der amerikanische Autor Mark Twain:

“Für Damaskus sind Jahre nur Momente, Jahrzehnte sind nur huschende Kleinigkeiten der Zeit. Sie misst die Zeit nicht an Tagen und Monate und Jahren, sondern in Imperien die sie aufsteigen und blühen und zerfallen hat sehen. Sie ist eine Art Unsterblichkeit. Die Altstadt von Damaskus ist die einzig wahre “Ewige Stadt”, einen Titel, den eigentlich Rom beansprucht”.

Al-Sham, der einheimische Name von Syrien, der als “links” oder “Norden” bezeichnet wird, wo die Region relativ zur arabischen Halbinsel liegt.

Damaskus: Duftet nach Jasmine, Rosen, Nelken, Gardenien. Und Damaskus hat weiche Hände, die unsere Wunden heilen. Oh geliebtes Land, ich habe dich verlassen, aber du hast mich nicht verlassen. Die Vormittage der Sehnsüchte und Nostalgie in deine Gärten. Oh Damaskus, deine Morgengrüsse, deine Tage, deine Nächte, sie sind Hoffnungen, Liebe, Sehnsüchte und Respekt. Und in den Nächten von Damaskus … und in den Geheimnisen ihrer rustikalen Gassen versteckt sich Nostalgie.

Mark Twains Reisebericht: “Die Arglosen im Ausland”:

Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain hat in seinem Reisebericht “Die Arglosen im Ausland” aus dem Jahr 1869 wie folgt festgehalten: “Palästina sitzt in Sack und Asche. Über ihm brütet der Bann eines Fluches, der seine Felder hat verdorren lassen und seine Tatkraft gefesselt hat”. Was nur wenige Jahre später durch die europäische Zionisten um Herzl zum manchmal vielleicht zu sehr gelobten Land avancierte, galt Twain als “verlassen und hässlich”. Selbst Jerusalem, die Heilige Stadt, hatte für ihn “all seine Grösse verloren und ist ein Bettlerdorf geworden”. Als etwas treffender in der Prognose erwies sich Twains Kollege Herman Melville. 1856/57 bereiste er Palästina und notierte in seinem Tagebuch über Artas, ein Bauerndorf in der Nähe von Bethlehem: “Eine Art von landwirtschaftlicher Akademie für Juden, um das Heilige Land auf seine Position als Mittelpunkt der Erde am Ende der Tage vorzubereiten”. Die Begründer der Farm in Artas gehörten der protestantischen Sekte der Siebenten-Tags-Adventisten an. Bei dieser originellen Kombination blieb Melville skeptisch: “Zum Ersten ist Judäa mit nur wenigen Ausnahmen eine Wüste. Zum Zweiten hassen die Juden die landwirtschaftliche Arbeit. Alle, die in Palästina die Erde bearbeiten sind Araber. Die Juden trauen sich nicht, ausserhalb ihrer gemauerten Städten und Dörfern zu leben, weil sie eine heimtückische Verfolgung durch die Araber und Türken befürchten. Ausserdem ist die Zahl der Juden in Palästina vergleichsweise klein”. Melville war sich sicher: “Nur durch ein Wunder” könnte das Heilige Land jüdisch besiedelt werden. Die ersten zionistischen Siedler, die sich an dieses Wunder heranwagten, waren meist chassidische Juden (chasidim, hebr., “Fromme”) aus Osteuropa, die vor Pogromen und Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat flohen. Etwa 30.000 Juden machten Alija, wie man auf Hebräisch zur Einwanderung sagt. Hinzu kamen etwa 5.000 jemenitische Juden und je etwa 1.000 Juden aus Usbekistan und dem Irak. Alle Einwanderungsgruppen brachten ihre Arbeit zu kochen und zu essen mit.

Etwa zur gleichen Zeit wie die erste Alija kamen auch deutsche Templer nach Palästina. Und da es den russischen und polnischen Juden meist an landwirtschaftlicher Erfahrung mangelte und sie mangels Arabischkenntnisse kaum mit den im Lande lebenden Arabern kommunizieren konnten, wandten sie sich oft an die überwiegend aus dem ländlichen württembergischen Raum stammenden Templer. Jiddisch und Deutsch waren schliesslich halbwegs kompatibel. “Die jüdischen Siedler lernten von den Templern, was es bedeutete, ein Leben als Bauer zu führen. Und von deutschen Frauen lernten sie Beschäftigungen wie die Aufzucht von Geflügel und von Gemüse in heimischen Gärten”, schreibt der Historiker Naftali Thamann. “Die Templerkolonien waren exemplarische Modelle moderner landwirtschaftlicher Siedlungen in Palästina”.

Bürgerkrieg und Operation Bluebat – 1958:

Im Juli 1958 wurde Libanon von einem kurzen Bürgerkrieg zwischen Christen und Muslimen bedroht, weil Präsident Camille Chamoun, ein Christ, nicht die diplomatischen Beziehungen mit den Westmächten während der Suez Krise unterbrochen hatte, verärgerte den ägyptischen Präsidenten Gamal Abdelnasser. Der Präsident der Vereinigten Staaten, Dwight Eisenhower reagierte am 14.07.1958 durch die Autorisierung der Operation Blue Bat (Blaue Fledermaus) und schickte zirka 14.000 Soldaten nach Libanon. Das Ziel der Operation war die Festigung der pro-westlichen libanesischen Regierung gegen die innere Opposition und Drohung seitens Syrien und Ägypten. Die US zogen ihre Truppen am 25.10.1958 ab.

bluebat
american tanks in beirut
Leute klatschen in Beirut für amerikanische Panzer, 1958.

Wir wohnten damals in West Beirut, überwiegend von Muslime bewohnt. Die Sicherheitslage für uns war schlecht, weil manche Teile von West Beirut exterritorial waren. Es gab Haussuchungen und Belästigungen von Bewaffneten, weil wir Ausländer und Christen sind. Ein Energa Geschoss explodierte über unsere Köpfe. Meine Schwester Berta und ihre zwei Töchter, Manuela und Andrea und ich waren im Garten. Hatten Gott sei Dank keine Verletzungen gehabt. Ein Ast von einem Orangenbaum in unserem Garten wurde durch einen Splitter getroffen und ist im Garten gefallen. Mein Bruder Rudolf mit seiner Frau,  Lore und und sein Sohn, Rudolf Junior und seine Tochter Judith mussten das Haus wo sie wohnten verlassen, weil es dort gefährlich wurde. Die Deutsche Botschaft in Beirut hat sie in die Deutsche Schule übersiedelt, und wohnten dort c. drei Monate in einem Klassenzimmer in der Nähe der Amerikanischen Universität, am Meer wo es sicherer war. Das war eine positive Aktion seitens der Botschaft!

Familienbild – 1959:

Family pic 4
L –> R –>: Meine Schwester Hilde, meine Schwester Berta, mein Bruder Wolfgang mit Manuela, meine Schwester Anita, ich (Paul) im Garten unserer Eigentumswohnung in Beirut, Sommer 1959.

Mein Bruder Wolfgang verlässt Libanon nach Deutschland – 1959:

Nachdem mein Bruder Wolfgang sein Studium in der englischen Oberschule in Beirut absolvierte (English School for Boys), wollte er in Deutschland studieren. Damals arbeitete meine Schwester Anita, als Senior Stewardess bei der libanesischen Luftverkehrslinie MEA Middle East Airlines. Beide sind im selben Flugzeug mit der MEA nach Frankfurt, September 1959 geflogen. Vom Frankfurter Hauptbahnhof, ist Wolfgang mit dem Zug nach Wannweil zu seinem Vater gefahren und hat ihn dort kennengelernt. Er arbeitete eine gewisse Zeit in Reutlingen, dann in Stuttgart. Studierte in Bingen Maschinenbau Ingenieur. Nach Graduierung wohnte er in Kelkheim bei Frankfurt, dann in Quadrat-Ichendorf bei Köln, wo er bis heute wohnt.

Wolfgangs Abschlussfeier 1959
Wolfgangs Abschlussfeier, Beirut, 1959. Wolfgang erste Reihe oben links, 4 Rafick Mansour. Unten links: 4 Wafick Mouslimani, seine Freunde. 6 unser Algebra Lehrer Cesar Haddad.

Arbeit in Doha, Qatar – : 1959/1960:

1959/1960 arbeitete ich ein Jahr im Flughfan Doha in der Luftfrachtabteilung der Firma Darwish Fakhro. Klimatisch konnte ich es dort wegen der Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit nicht aushalten, bin daher nach Beirut zurükgekehrt.

Meine Schwester Bertha verlässt Libanon nach Deutschland – 1960:

Im Sommer 1960 verlässt meine Schwester Bertha, Libanon, mit ihrem deutschen Ehemann und ihre zwei Töchter, nach Kelkheim-Fischbach in der Nähe von Frankfurt, weil er dort für eine neue Arbeit zugewiesen wurde. Sie lebt noch dort bis heute.

Meine erste Reise nach Deutschland – 1960:

Im Beiruter Hafen, Reise nach Deutschland am 02.07.1960
Im Beiruter Hafen: Reise nach Deutschland, am 02.07.1960. L –> R: Hassan Chamaa, Wolfgangs Klassenkamerad, (ich) Paul Kleinknecht, Hussein Akhal, mein Klassenkamerad, sein Bruder Khaled, unser Vetter Emil Mansour.

Am 02.07.1960 reiste ich das erste Mal nach Deutschland, mit Schiff Achilleus nach Venedig, von dort per Zug nach Wannweil. Nach 20 Jahren habe ich meinen Vater in Wannweil bei Reutlingen, in der Jahnstrasse 2, wieder gesehen und kennengelernt. Da ich in Beirut mehr verdienen konnte als in Deutschland, bin ich am 27.09.1960 nach Beirut zurückgekehrt.

Ich bin 1960 in das Land meiner Grosseltern gegangen das mich weder erwartete noch haben will. Was für ein Irrsinn! Ich weiss nicht ob ich meine Frau beneiden soll, sie ist einfach zufrieden, wenn sie da ist, einfach glücklich, wenn sie in ihrer Heimat Libanon ist, umgeben von den Ihren, und Ihre Nachbarn. Wer sind meine …. Wo sind meine? Ich spreche ein Deutsch, das meine Vatersprache ist, und arabisch, meine Muttersprache die ich beide gut beherrsche. Beide Sprachen sind keine Fremdsprachen für mich! Wo ist mein Land? (Cicero sagte: Ubi beni, ibi patria”, i.e.: Wo es mir gut geht, da ist mein Vaterland). Und ich sage: Ich bin zufrieden von dem Land, wo die Sonne und der Mond der Liebe sind”!انا مرتاح من الارض التي يوجد فيها شمس و قمر الحبّ

Als ich am Nachmittag im Wannweiler Bahnhof ankam, c. 400 Meter von meines Vaters Wohnung entfernt ist, sah ich gleich die Jahnstrasse, wo er wohnte. Ich trug meinen Koffer und ging in Richtung seiner Wohnung. Ich erstarrte gleich vor Schreck und bin stehengeblieben. Ich sah hier die Strassen und die württembergischen Häuser wieder, die fast genauso aussahen wie die schwäbischen Häuser in Wilhelma und Sarona. Ich hatte leider keine Kamera gehabt, um sie zu fotografieren. Diese Strasse hatte keine Bürgersteige, genauso wie die Strassen in Wilhelma und Sarona, und war kaum asphaltiert. Die deutschen Steinhäuser in Wilhelma und Sarona, waren doch schöner als die Häuser in Wannweil.

Ich hörte eine Frauenstimme die sagte: Sie Ausländer, warum sind Sie stehengeblieben. Ich schaute rechts und links, sah an der linken Seite der Strasse eine blonde Frau am Fenster des Wohnzimmers, die mich fragte, Sie suchen wen? Ich sagte ihr, Albert Kleinknecht ist mein Vater. Sie sagte er ist im Moment nicht Zuhause, er teilte mir vor paar Tagen mit, dass Sie ihn in Kürze besuchen werden. Ich ging weiter, klopfte an die Haustür einige Male, um festzustellen ob er vielleicht doch Zuhause ist. Die Tür wurde nicht geöffnet. Ich stellte den Koffer vor der Haustür, setzte mich auf den Koffer und bin nach dieser langen Reise eingeschlafen. Nach einer gewissen Zeit hörte ich das Klingeln einer Fahrrad Klingel. Eine blonde Frau auf dem Fahrrad sitzend, sagte, mein Name ist Maria, Ihr Vater hat mir den Schlüssel der Haustür gegeben, damit ich ihn Ihnen geben kann falls er nicht Zuhause ist. Der Schlüssel war mit einem Faden am Fahrradgelenk gebunden, der hin und her pendelte. Ich bedankte mich, öffnete die Tür, bin reingegangen und wartete bis mein Bruder Wolfgang und mein Vater gekommen sind. Das erste was mein Vater sagte, Du bist grösser als Wolfgang, fragte weiter, ob ich ihm Baklawa, Halawa, zwei libanesische Arak Flaschen, das Brettspiel, mitgebracht habe die ich ihm gleich überreichte.

Ich wohnte damals im Sommer 1960 zirka drei Wochen bei meinem Vater in Wannweil, wie ein Fremder, fühlte als würde ich ihn täglich am Bahnhof verabschieden. Ich glaube, mein Vater wusste nicht mehr was der Unterschied zwischen paar Tage und paar Jahre ist! Albert äusserte sich seit 1941 nicht mehr zu Fragen seines Aufenthalts in Deutschland. Körperlich war er in Deutschland, aber sein Herz, seine Seele, seine Erinnerungen waren in der Heimat Libanon, und trotz dieser Tatsachen kam er erst 1973 nur einmal mit mir per Auto auf dem Landweg nach Beirut zurück. Wenn man die Vergangenheit nicht kennt, kann man die Zukunft nicht gestalten! Mein Vater hat das Mutter- und Vaterland seiner libanesischen Frau und sein Geburtsland verlassen, um wahrscheinlich Vergessenheit in Deutschland zu suchen!

Wer aus seiner gewohnten Bahn geworfen wird, meint oftmals, dass alles verloren ist. Doch in Wirklichkeit, fängt etwas Neues an. Wegen Weltkrieg I, wurde mein Vater und seine Brüder, Theodor und Adolf, von ihr gewohntes Leben in Libanon nach Syrien geschickt, um dort im Asien Korps mit türkische Truppen gegen englische Truppen zu kämpfen. Anfang 1941, mit dem zweiten Konvoi, den die deutsche Botschaft in Beirut, für alle deutsche, österreichische und ungarische Staatsbürger organisiert hatte die in Libanon, Syrien und Zypern lebten und Libanon verlassen wollten, per Zug nach Deutschland transportiert. Mein Vater glaubte oftmals, dass er alles verloren hat. Doch in Wirklichkeit hat etwas Neues für ihn in Deutschland angefangen, da er bisher Deutschland nicht besucht hatte, trotzdem hat er seine Vergangenheit, sein Leben in Libanon nicht vergessen. Als mein Vater noch in Deutschland war, habe ich festgestellt, dass es weite räumliche und grosse verantwortliche Entfernungen zwischen ihm und seiner Familie existieren. Vielleicht simulierte er nur weil er in Gewissenskonflikt geraten ist. Er fuhr mit den Zügen der Zeit, und die Vergesslichtkeit ergriff ihn.

Als mein Vater nach 33 Jahren mit mir nach Beirut per Auto zurückkehrte, habe ich festgestellt, dass seine Gedanken und Erinnerungen und Erlebnisse seit seiner Jugend mit seine Eltern und seiner Familie bis 1941 in Beirut, zurücktransportiert wurden. Unser Lächeln und unsere Erinnerungen, unsere Träume und Erlebnisse blieben in den Bäumestämme und ihre Wurzeln und in den Gartenmauern und Wände unserer Eigentumswohnung in Beirut beherbergt, aber von ihm vergessen. Für uns sind die Zugehörigkeit, die Familie, die sozialen Anbindungen am wichtigsten. Mir gefällt es da zu sein, wo ich nicht fremd bin. Es gibt nichts Spezielles. Ich möchte kein Ausländer sein, an einem Ort, der nicht mein Zuhause ist. Es ist eine Erfahrung von Entfremdung und Einsamkeit und Langeweile. Ich sterbe vor Langeweile! Für unsere Identität und Zugehörigkeit ist es wichtig, da zu leben, wo wir geboren und aufgewachsen sind, und gelernt haben, wo Zuhause und auf den Strassen nicht die gleiche Sprache gesprochen wird, sondern mehrsprachig gesprochen wird, da wir mehrsprachig aufgewachsen sind, wo unsere Eltern und Grosseltern ihre Wurzeln haben.

In Europa sitzt man mehrere Monate in ein, oder zwei kleine Zimmerwohnungen wie in ein Gefängnis, hier in ab 300 Quadratmeter grosse, gemütliche Eigentumswohnungen. Hier ist man ständig draussen, am Pool, am Strand, in den Bergen in Sommerhäuser, mit 280 Tage Sonnenschein im Jahr, in Restaurants mit besser schmeckendes Essen, freundliche Kellnerinnen, Kellner, Leute und bessere Bedienung. Die Europäer leben lieber allein in der Dunkelheit der Nacht unter sich mit Kerzenlicht.

Mein Onkel Adolf – 1960:

Als ich Onkel Adolf, 1960 mit meinem Bruder Wolfgang in Reutlingen besuchte, bat er mich wenn ich wieder in Beirut bin, ihm Schallplatten zu schicken mit arabische Lieder von die damals berühmten Stars; die syrische Sängerin Asmahan Al-Atrash, Tochter eines syrischen Drusenprinzen, ihr Bruder der Musiker Farid Al-Atrash, Sänger, Schauspieler, Komponist und vom ägyptischen Musiker Mohammad Abdelwahab, berühmter Sänger, Schauspieler und Komponist.

Während unseres Besuches fragte mich die blinde Frau meines Onkels, ob ich für sie einige arabische Lieder singen kann. Ich sagte ihr, ich kann teilweise das Lied “Ja Mustapha”, des ägyptischen Sängers von libanesischer Abstammung, Bob Azzam, singen. Sie bat mich zu singen, was ich kann. Ich fing an das Lied auf arabisch zu singen. Nach einige Sekunden begann sie vor Freude zu weinen. Unten einige Texte dieses Liedes in arabisch und die Übersetzung in deutscher Sprache:

يا مصطفى يا مصطفى انا بحبّك يا مصطفى سبع سنين بالعطّارين بين الحبايب و اللايمين تعالى يا مصطفى نرجّع اللي كان و نرجع امانينا محبة و حنان  

“Ja Mustapha, ja Mustapha, ich liebe Dich ja Mustapha.
Sieben Jahre in Attareen   (ein Vorort von Alexandrien)
mit den lieben Freunden und den Tadlern. Komm Mustapha
lass uns alles wieder bekommen wie es war auch unsere
Wünsche mit Liebe und Zärtlichkeit wieder bekommen …… “.

Sie stand von ihrem Stuhl auf kam zu mir, küsste mich einige Male und sagte, singe es wieder, bitte singe das Lied nochmal! Es war das erste Mal seit ihrer Abreise von Beirut nach Deutschland, im Jahr 1941, nach 20 Jahren, sie von einer Person in ihrer Gegenwart ein arabisches Lied hörte. Sie sagte, das ist das schönste Lied welches mein Herz seit längerer Zeit gehört hat.

Bob Azzam, erreichte mit diesem Lied grossen Erfolg in der arabischen Welt und Europa in den 1960er Jahren.

Geboren: 24.10.1925, Alexandria, Ägypten
Gestorben: 24.07.2004, Monaco

Asmahan
Asmahan, syrische Drusenprinzessin.

Obwohl Asmahan von einem streng, konservativen, wohlhabenden drusischen Herrschergeschlecht aus Syrien stammte; sie trank, gab viel Geld aus, amüsierte sich gerne auf Partys, liebte den Luxus. Die Bildschöne Frau, mit ihre schönen, grünen Augen, hatte eine phänomenale Stimme, mit welcher sie, und mit ihrer glamourösen und geheimnisvollen Erscheinung das Publikum in ihren Bann zog. Ihr berühmtes Walzerlied, welches ihr Bruder Farid Alatrash, für seine legendäre Schwester componierte lautet wie folgt:

FROHE NÄCHTE IN WIEN:

Frohe Nächte in Wien, ihre Brise ist von den Lüften des 
Paradieses, eine Melodie so schön in der Luft schallend,
als die Vögel sie hörten, weinten und sangen sie mit. Und
inmitten das Klirren der Gläser und dem Klang der Melodie
schwingst Du wie die Zweige während der Brise. Erlange
Glück für Deine Seele, lass Dein Herz sich erfreuen, Deine
Lieben sind überall um Dich herum. Das Paradies ist nicht 
fern. Wenn Du es haben kannst, vergisst Du das ganze
Universum darin. Was bleibt von dieser Glückseligkeit
übrig als sein Schatten? Ein Gespenst das mit Deine
Illusionen wandert, ein Geist der Deine Träume begleitet.
Warum verbringst Du die Tage ohne ein Wort zu sagen?
Erfreue Dich, singe, sende Dein Herz schwimmen in die
Luft, aufsteigen um eine Gefährtin in dieser Welt zu 
finden. Vergnüge Dich mit ihr, um glücklich mit ihrer
Liebe zu sein, geniesse Deine Jugend solange Dein Herz 
mit ihr ist. Das ist Wien, ein paradiesischer Garten. Oh,
Wien, Deine Nächte sind fröhlich eine Melodie so schön
in der Luft schallend, als die Vögel sie hörten, weinten
und sangen sie mit.

Sängerin: Asmahan Al-Atrash, Syrerin
Komponist: Farid Alatrash, Syrer
Dichter: Ahmad Rami, Ägypter

Wien, Österreich, Kaiserreich, Dynastie, die kaiserlichen Habsburger. Geschichte: Fischer von Erlach begann 1695 bis 1750 mit dem Bau des Barockchlosses Schönbrunn in Wien als Konkurrenz zum Schloss Versailles. Salzburg: Mozart; der bedeutendste Komponist der klass. Periode; erregte bereits im Alter von 6 Jahren als Klavierviertuose gemeinsam mit seiner Schwester “Nanerl” (Maria Anna M.) grösstes Aufsehen und Bewunderung, mit 13 Jahren Konzertmeister des Erzbischofs von Salzburg. Der Wiener Klassiker Hayden; seine Lieder: (Österr. Kaiserhymne, Deutschlandlied). Schubert. Johann Strauss; Walzer (“An der schönen blauen Donau”, “Wiener Blut”). Schönberg, Mahler, Karajan. Österreich: Musik, Traum, Schönheit, Bewunderung, Besinnung. Die Donau ist Österreichs Wasserstrasse, mit 2.850 km der zweitlängste europäischer Fluss.

ليالي الأنس في فيينّا نسيمها من هوا الجنّة نغم في الجوّ  له رنّة سمع لها الطير  بكى و  غنّى. ما بين رنين الكاس و رنّة الألحان قد الأوان ميّال تعاطف الأغصان تم النعيم للروح و  العين.  ماتخلّي قلبك يتهنّى ادي الحبايب عالجنبيتن ايه اللي فاضل على الجنة

متع شبابك في فيينا دي فيينا روضة من الجنّة نغم في الجو له رنّة سمع لها الطير بكى و غنّى ساعة هنا لو تفضالك تنسى معاها الكون كلّه ايه اللي رايح يبقالك من النعيم ده غير ظلّه خيال ساري مع الأوهام و طيف جاري مع الأحلام و ليه تصبر على الأيام تفوت من غير ما تتكلّم دي.  ليالي الأنس  في فيينا نسيمها من هوا الجنّة نغم في الجوّ له رنّة سمع لها الطير بكى و غنّى

افرح  و اطرب ابعت قلبك يسبح و يطير في الدنيا دي يلقله سمير تهنا بقربه و تسعد بهواه و اتهنّى شبابك و القلب معاه دي فيينا روضة من الجنة يسعد لياليكي يا فيينا نغم في الجوّ له رنّة سمع لها الطير بكى و غنّى

Das Lied welches ihr Bruder komponierte, ist ein arabisches Loblied für die Jugend und Schönheit der Stadt Wien, obwohl sie diese ferne Stadt nie besucht hatte. Wenn sie sprach, waren ihre Worte Lieder, wenn sie sang, waren ihre Lieder Worte. Ihre Stimme war bunt. Asmahan, die bekannte Drusenprinzessin, Sängerin, Schauspielerin, früher Superstar Ägyptens geworden, 1912 geboren, mit nur einem Lied, bevor sie am 14. Juli, 1944, bei einem mysteriösem Autounfall mit 31 Jahren ums Leben kam. Ihr Auto kam von der Strasse ab und stürzte im Damietta Fluss. Asmahan war Filmdiva, Musikikone und Femme fatale der arabischen Welt der 1940er Jahre. Als sie dieses Lob- und Liebeslied für die ferne, fremde, paradiesische Stadt Wien, 1944 gesungen hatte, dasselbe Jahr als die Allierten, Wien erreichten, und Wien Ende des zweiten Weltkrieges bombardiert wurde. Bis heute wirkt dieses Lied in arabischen Ländern, wo es noch täglich in Cafés, Restaurants, Radio, Fernsehen gespielt wird. Es weckt noch immer Sehnsüchte und Hoffnungen nach einer fernen, wunderschönen und fremden Stadt. Noch immer träumen Reisende und Touristen aus dem Mittleren Osten und Nord Afrika vom schönen Wien.

Ihr Leben war kurz wie eine Kerze, um Menschen mit ihre faszinierenden, sentimentalen Lieder zu illuminieren, zu erfreuen, zu verzaubern, bis die Kerze durch ihre eigene Flamme verbrannt wurde. Asmahan ist für das Malen eines herrlichen Bildes von Wien verantwortlich, die Stadt der “Musik und Liebe”, wie sie es in einem ihrer besten Lieder beschrieb.

Asmahan Al-Atrash wurde am 25. November 1912 auf einem Schiff geboren, das die Familie nach einem Streit zwischen ihrem Vater und den türkischen Behörden aus der Türkei brachte. Asmahan starb in der Blüte ihrer Jugend am 14. Juli, 1944 mit 31 Jahren. Die Engelsstimme verblasste, während sie auf dem Höhepunkt ihrer Herrlichkeit war, und die majestätische Schönheit verschwand, während sie in der Blüte ihrer Pracht war. (Sie wurde im Wasser geboren und starb im Wasser)

Ihr Bruder Farid Al Atrash, auch sehr berühmt mit seine Filme und seine viele komponierten Lieder. Das Tango Lied  Ya Zahratan Fi Khayali  –  يا زهرة في خيالي رعيتها في فؤادي …….  (Oh, Blume meiner Fantasie habe sie in mein Herz gepflegt)  hat sehr grossen Erfolg gehabt und hören die Araber vom atlantischen Ozean bis zum Golf noch heute sehr gern.

Ya Zahratan Fi Khayali:  –  Oh, Blume meiner Fantasie:

Oh, Blume meiner Fantasie habe sie in mein Herz gepflegt.
Die Nächte haben sie beschädigt und ihre Hände liessen sie
verwelken. Und ihre Augen störten sie und so starb die
Magie ihrer Augenlider. Oh, meine Liebe ich habe alles
verloren, habe die Liebe aus meinem Herz und meiner
Seele entfernt und habe meine Akkorde und meine
Melodien der Ewigkeit gemidmet. Ich sang und habe
meine Wunden geheilt. Ich bin ein Vogel in den Bergen
der Kunst, der für die Vögel, für die Blumen von den
Zweigen singt.

Sänger: Farid Al-Atrash, Syrer, komponierte dieses Lied in 1947. Seine Spitznamen: “König der Laute” (Oud), “der traurige Sänger”. Man titulierte ihn: König, Gigant und Sensation der Laute.
Dichter: Ma’moun El Shennawy, Ägypter.

فريد الأطرش
انار الدنيا بالفنّ والاءبداع وامتع الآذان بجميل اللحن
و الصوت و الاءيقاع وفجأة انطفأ النور و بكت الأعين
و قالت وداعا وداع و لكن اسطوريته باقية لن تشترى
.و لن تباع باقية, باقية ملؤ الذاكرة و الاسماع

Übersetzung: 
Er illuminierte die Welt mit seiner Kunst und
Kreativität und genoss die Ohren mit seine
schönen Melodien und Stimme und Rhytmus
und plötzlich ging das Licht aus und die Augen
weinten und sagten Lebewohl, Lebewohl, aber
sein Mythos blieb, kann nicht gekauft und nicht
verkauft werden, um voll mit Erinnerungen und
des Zuhörens zu bleiben.

(Farid Al-Atrash faszinierte die Ohren und eroberte die Herzen). .(فريد الأطرش يفتن الأسماع و يغزو القلوب)

Auch Lieder der legendären ägyptischen Sängerin Umm Kulthum, die man Planet des Ostens titulierte (كوكب الشرق) und Königin der Musik, und die Stimme der Ewigkeit. Ihr Ruhm in der arabischen Welt ist mit dem von Maria Callas, Edith Piaf und den Beatles in der westlichen Welt vergleichbar.  

Umm Kultum ist in 1904 geboren und in 1975 gestorben. Sie war unbezweifelbar die meist begabte Sängerin und Musikerin des 20sten Jahrhunderts in der arabischen Welt. Sie war ununterbrochen über mehr als 50 Jahre populär und ihre viele Lieder werden nächtlich von mehreren arabischen Radio- und Fernsehsender gesendet. Umm Kulhtum ist eine von fünf Sänger welche legendären Rang in ägyptischer Musik erzielte. Die anderen vier sind: Mohammad Abdel Wahab, Farid al-Atrash, Baligh Hamdi, Abdel Halim Hafez und die Sängerin, Leila Mrad.

Ihre zwei populäre, ewige, beliebte Lieder für die arabische Welt sind:

ALF LEYLA WA LEYLA  (1001 Nacht)  und  INTA OMRY  (Du bist mein Leben):

ALF LEYLA WA LEYLA  –  TAUSENDUNDEINE NACHT:
Mein Liebling, mein Liebling, mein Liebling. Die Nacht
und ihr Himmel, ihre Sterne, ihr Mond, Mond, sie bleiben
wach die ganze Nacht. Du und ich mein Liebling, mein
Leben. Mein Liebling, mein Liebling, mein Liebling. Wir
beide zusammen sind in der Liebe gleich. Und Liebe, oh,
von der Liebe, oh, von Liebe, oh, von Liebe. Die Liebe ist
die ganze Nacht wach, schenkt uns ein Getränk für Glücklichkeit
und wünscht uns viel Zufriedenheit. Mein Liebling. Lass uns
leben in die Augen der Nacht, lass uns leben in die Augen
der Nacht. Und der Sonne sagen, komm, komm zurück nach
ein Jahr. Nicht vor ein Jahr kommen, komm, komm, komm,
nach ein Jahr. Nicht vor ein Jahr. In einer Liebesnacht so lieb
wie tausend und eine Nacht, tausend und eine Nacht, tausend
und eine Nacht. Sie sagen Leben, was ist innerhalb des Lebens,
wie eine Nacht wie heute, wie heute Abend, heute Abend,
heute Abend. Wie, wie, wie kann ich Dir mein Liebling

beschreiben, wie bevor ich Dich liebte Du warst. Ich kann
mich an gestern nicht erinnern und habe kein morgen, um
zu warten und niemand ist mit mir heute, oh, mein Liebling.
Habe Dich in einem Augenblick geliebt und Du hast mir
gezeigt wo die schönsten Tage sind, wo die schönsten Tage,
wo die schönsten Tage. Nach der Einsamkeit der Nacht, hast

Du sie mit Sicherheit ersetzt. Und, und das Leben welches
eine Einöde war, Einöde, wurde ein Garten. In einer
Liebesnacht, in eintausend und einer Nacht, eintausend und 
eine Nacht. Sie sagen so ist das Leben. Was ist Leben, eine
Nacht wie heute Abend, wie heute Abend, heute Abend, wie
heute Abend.

Sängerin: Umm Kulthum, Ägypterin
Komponist: Baligh Hamdi, Ägypter
Dichter: Morsi Gamil Aziz, Ägypter

INTA OMRY   –   DU BIST MEIN LEBEN:
Deine Augen führten mich zurück zu meine vergangenen
Tage. Sie lehrten mich die Vergangenheit und ihre Wunden
zu bedauern. Alles was ich sah, bevor meine Augen Dich
sahen, war ein wertloses Leben. Wie konnten sie diesen
Teil meines Lebens berücksichtigen. Mit Deinem Licht hat
die Morgenfrühe meines Lebens angefangen. Wieviel von
meinem Leben bevor Dich war verloren? Es ist eine wertlose
Vergangenheit, mein Liebling. Mein Herz kannte nie Glück
bevor Dich. Mein Herz wusste nie etwas vom Leben, anders
als den Geschmack der Schmerzen und die Schmerzen. Ich
habe erst jetzt angefangen mein Leben zu lieben und fing an
mir Sorgen zu machen, dass mein Leben enden wird. Das
Glück welches ich mir wünschte bevor Dich, meine Träume
fanden es im Lichte Deiner Augen. Oh, mein Liebling, Du
bist wertvoller als mein Leben, warum habe ich Deine Liebe
nicht früher gefunden. Du bist mein Leben welches mit der
Morgenfrühe mit Deinem Licht anfängt. Die schönen Nächte
und die Sehnsucht und die grosse Liebe. Seit einer längeren
Zeit hat mein Herz Verlangen für Dich. Geniesse die Liebe
mit mir bisschen, bisschen von der Freundlichkeit meines
Herzens, welches Sehnsucht für die Freundlichkeit Deines
Herzens hat. Führe Deine Augen nahe, sodass meine Augen
sich im Leben Deiner Augen verlaufen können. Reiche mir
Deine Hände, sodass meine Hände in Verbindung Deiner

Hände bleiben. Meine Liebe, komm das genügt. Was wir
vermissten ist nicht wenig, oh, Liebe meiner Seele. Du bist
wertvoller als meine Tage, Du bist schöner als meine Träume. 
Führe mich zu Deiner Sehnsucht, führe mich fern vom
Universum, in die Ferne, in die Ferne, ich und Du, in die

Ferne, in die Ferne, alleine. Mit Liebe erwachen unsere Tage
auf. Wir verbringen die Nächte mit Sehnsucht zusammen.
Ich habe mich mit die Tage wegen Dich versöhnt. Ich habe
die Zeit wegen Dich verzeit. Mit Dir habe ich meine
Schmerzen und habe mit Dir mein Elend vergessen.

Sängerin: Umm Kulthum, Ägypterin
Komponist: Mohammad Abdel Wahab, Ägypter
Dichter: Ahmad Shafik Kamel, Ägypter

(E n d e)                    

Und selbstverständlich Superstar und hochbegabtester Musiker, Sänger, Schauspieler, Komponist seiner Zeit und des 20sten Jahrhunderts, den Ägypter Mohammad Abdel Wahab, attraktiv mit seiner Grösse und beliebt mit seiner baritone Gesangstimme und sein Tarbusch und seiner Laute (Oud). Mit seine schätzungsweise 1000 komponierten Lieder, hebt sich dieser Musiker, König der ägyptischen Musik und Genie der arabischen Musik, aus der Reihe der arabischen Musiker deutlich heraus. Man vergleichte ihn als Mozart, Haydn und Beethoven des Orients.

Als ich am 12.09.1960 in Beirut per Schiff angekommen bin, schickte ich nach paar Tage das Päckchen mit den Schallplatten an Wolfgangs Adresse in Wannweil, damit er es Onkel Adolf geben kann, da ich seine Adresse nicht hatte. Als mein Vater das Päckchen auf dem Tisch des Wohnzimmers sah, für sein Bruder Adolf bestimmt ist, hat er es vom Wohnzimmerfenster in den Garten rausgeschmissen, vielleicht wegen Eifersucht. 

Arabische Musik und Lieder waren für mein Vater und mein Onkel Adolf eine nostalgische, sehnsüchtige Heimreise mit Flügeln zurück in die Heimat.

Adolf
Onkel Adolf in der traditionellen Beduinenbekleidung, die er während seines Dienstes in Libyen, während Weltkrieg II, bei der deutschen Armee, gekauft hatte.
Entnazifizierung der Spruchkammer Reutlingen für politische Säuberung betreffend meines Onkel Adolf Kleinknecht.
Reutlingen
Spaziergang in der Hauptstraße, die Kaiserstraße der Stadt Reutlingen, 1960. Von links nach rechts: Mein Bruder Wolfgang, (ich) Paul, Jacques Talon, Wolfgangs  französischer Freund.
Bild in der Stadt Reutlingen Mitte der 60er Jahre im Casino “Pour Les Soldats Français” (“Für die französischen Soldaten”). Mein Vater Albert ist im Hintergrund zu sehen.

Mein Bruder Rudolf verlässt Libanon nach Deutschland – 1961:

Im Sommer 1961 verlässt Rudolf, Libanon, mit seiner Familie nach Sankt Blasien, Deutschland, weil er keine Zukunft für sich und seine Familie in Libanon feststellte. Er arbeitete dort als Küchenchef in Sankt Blasiens Sanatorium. Er wohnt dort bis heute.

Rudolf mit seiner Frau Lore, sein Sohn, seine Tochter, Onkel Theodor, Mutter Jamileh, sein Bruder Paul (Ich), seine Schwester Hilde, unser Freund Ghassan Chamaa, seine Schwester Anita
Von L –> R –>: Erste Reihe: Onkel Theodor, unsere Mutter, Frau Azzi von Mutters Verwandtschaft, Rudolfs Sohn, Samir Sleit, Rudolfs Freund, Rudolfs Tochter Judith. Zweite Reihe oben: Paul (ich), mein Bruder Rudolf, meine Schwester Hilde, unser Freund Hassan Chamaa, meine Schwester Anita, Rudolfs Frau, Lore, Tochter von Frau Azzi. Bild im Beiruter Hafen 1961.

Beiruts Goldenes Zeitalter in Beschreibungen während der 1960er Jahre. Ich wünschte, die Zeit wäre in den 1960er Jahren in Libanon stehen geblieben!

Während der 1960er Jahre war Beirut ein pulsierendes Touristenziel, oder wie unsere Eltern sagten, die Welt war viel besser! Beirut hatte eine lebendige und intellektuelle Szene, die ihr den legendären Status als Glanz einbrachte: “Das Paris des Nahen Ostens”. Libanon, ein Kalifornien am östlichen Mittelmeer. Es war die Ära, die das Jetset der Welt in dieses Land im Nahen Osten zog. Lassen Sie uns in die Vergangenheit reisen und das libanesische “Goldene Zeitalter” besuchen, wie unten beschrieben. Beirut, die Stadt der Tausendundeine Nacht !

Vor dem Bürgerkrieg war die Innenstadt von Beirut eine Stadt des Kontrasts. Man konnte den Sauberen und den Unsauberen, den Hässlichen und den Schönen, den Stinkenden und den Parfümierten, den Reichen und den Armen sehen. Die Reichen trugen seidene Hemden, die Armen trugen gebrauchte Kleidung, auf arabisch; balat, (بالات). Es war die Heimat einer Vielzahl von Aktivitäten; von offiziellen staatlichen und kommunalen Bürokratien, Reiseendstationen, Hotels, Einzelhandelsgeschäfte, Strassencafés, beliebte Souks bis hin zu weniger seriösen Veranstaltungen wie Bordellen, Bars, Glücksspielhäusern sowie dem Schmuckmarkt. Büros für Vertreter, um die Produkte der ausländischen Firmen im lokalen libanesischen Markt und für Interessenten im arabischen Hinterland zu vertreiben. Es gab auch Kinos in Beiruts Stadtzentrum, die berühmten: Roxy, Dounia, Empire, Rivoli, Capitole, Opera, Crystal, Odeon, Gaumont Palace, Rio, Royal, Majestic, Pigalle, Al Zahra, Hollywood, Shehrazade, City Palace Cinema mit ihrer eiförmigen Kuppel, die ihr einen futuristischen Blick verlieh. Das Kino verführte die Kinobesucher in dem Moment, in dem sie das Äussere erblickten. Es gab auch zwei gute Hotels; Capitole in der Nähe vom Gemeinderat, Regent Hotel. Astre d’Orient, Savoy auf dem Märtyrerplatz von Beirut, in der Nähe vom alten Rathaus. Seit 1975 gibt es keine Kinos mehr in Beiruts Stadtzentrum und auch nicht in der Hamra Street.

Die Souks waren traditionelle Märkte im arabischen Stil: Souk al-Tawilé und Souk al-Jamil waren Einkaufsziele für alle Libanesen des Landes. Sie wurden auch von Europäern für modische Boutiquen und Haute Couture Häuser besucht. Auf der anderen Seite fungierte Souk al-Franj (Markt der Franken) als Libanons grösster Obst-, Gemüse- und Blumenmarkt.

Der Flughafen von Beirut erschien in verschiedenen europäischen Spionagefilmen wie: Secret Agent Fireball, 24 Hours To Kill und La Grande Sauterelle. Berühmte Schauspielerinnen und Schauspieler, Sängerinnen, Sänger, besuchten Beirut, wie: Brigitte Bardot mit ihrem deutschen Multimilliardär, Günther Sachs, der nie gearbeitet hatte, Dalida, Mireille Mathieu, Edith Piaf, Gilbert Bécaud, Charles Aznavour, (aus armenischer Herkunft), Julio Iglacias, Enrico Macias, Bob Azzam, Paul Anka, (beide aus libanesischem Ursprung), Roger Moore, Sean Connery, (in mehreren Filmen als James Bond). Agent 505: Todesfalle in Beirut – Von Beirut mit Liebe ist ein 1966 im Libanon gedrehter deutsch/französisch/italienischer Koproduktionsfilm von Eurospy. Er wurde produziert und inszeniert von Manfred R. Köhler. David Niven, Johnny Hallyday, Frank Sinatra. Auch berühmte Herzchirurgen, wie: Christiaan Barnard, Michael Dabaghi, (aus libanesischem Ursprung). Die Wirtschaft des Landes expandierte und die Flugreisen in die Hauptstadt waren wichtig. Zu diesem Zeitpunkt wurde Middle East Airlines (MEA) und das Wartungszentrum von ausländischen Fluggesellschaften genutzt.

Nicht zuletzt war Beiruts Strassenbahn eine der Notwendigkeiten der Hauptstadt. Da wir jetzt jeden Tag stundenlang im Verkehr bleiben, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, wie sehr die Strassenbahn des Libanon die Wahrnehmung der Zeit beeinflusst hat: Pünktlichkeit, Organisation und Ordnung.

Vor dem Bürgerkrieg war die berühmte “Hamra Street” einst als Champs Elysées der Stadt Beirut bekannt. Sie war bekannt als das dynamischste Viertel des Nahen Ostens mit Modegeschäften, Theatern und paar gute Hotels. Sie war die meistbesuchte Strasse der besten Intellektuellen der Region: Künstler, Dichter, Schriftsteller, Schauspielerinnen, Schauspieler, Fernsehreporter, Sänger, Sängerinnen. Beirut war die Kinohauptstadt der arabischen Welt. Libanesische Kinos waren berühmt für ihre vielfältige Auswahl an Filmen aus Ägypten, Hollywood und Europa und die hohe Qualität ihrer Filmvorführungen. Allein in der Hamra Street gab es etwa ein Dutzend Kinos: Das berühmte Al Hamra, Saroulla, Etoile, Le Colisée, Le Concorde, Picadelli, Versailles, Eldorado, Strand, Le Pavillon. Paar hundert Meter westlich von der “Hamra Street”, ist die AUB American University of Beirut, und IC International College, entlang der Bliss Street wo es zwei Kinos gab, Orly und Edison und einige berühmte Restaurants: Uncle Sam, Sokrate, Marrouche Chicken, Jarjoura, Sleit, Bikhazi, Faysal, Al-Baron. Einige Herrenfriseure für AUB Studenten und Bewohnern von Ras Beirut. Auch viele möblierte Apartments und paar Gasthäuser für Studenten und Touristen. Am Ende der Bliss Street, war die Deutsche Schule und das Goethe Institut. Die Deutsche Evangelische Kirche in Mansour Jurdak Street Ras Beirut. Seit 1975 gibt es in der Hamra Street und in der Innenstadt von Beirut kein einziges Kino mehr.

In der Hamra Street stritten und planten Intellektuelle der nahe gelegenen amerikanischen Universität von Beirut sowie linke Politiker und Aktivisten in den vielen Cafés, die in den 1950er Jahren eingerichtet wurden, über diverse Themen. Die beliebtesten Cafés und Restaurants waren: Etoile, Horse Shoe, Café de Paris, Wimpy, Modca, Negresco, Golden Chicken, Eldorado, wurden inzwischen zu multinationalen Ketten, aber was immer noch eine der Durchgangsstrassen Beiruts ist, bleibt von a fresco i.e. im Freien mit Wandmalerei, Zigarettenraucher und Espressotrinker gesäumt. Die Hamra Street war eine Dekoration für Beirut in den 1950er und 1960er Jahren. Mehr als Dutzend Kinos und Theater. Die Cafes brachten Intellektuelle und Künstler mit vielen Politikern zusammen. Die Hamra war grösser als eine Strasse, sie hatte die Grösse einer Stadt. Die Hamra Street in Beirut ist seit dem Bürgerkrieg 1975 im Libanon nicht mehr dieselbe. Es werden Anstrengungen unternommen, um die einst berühmte, liberale Atmosphäre der Region wieder zu beleben.

Wir haben dich müde gemacht, Beirut: Wenn ich in der Hamra Street gehe, blicken meine Augen immer nach oben, denn unten gibt es keine Hamra Street mehr … es gibt nichts mehr was Hamra ähnelt ausser den Namen der Strasse. Aber die Gebäude, die Fenster, die Setzlinge und die Architektur der Gebäude aus den sechziger und siebziger Jahren sind die gleichen geblieben … und der Himmel der ist noch derselbe Himmel. Armes Beirut, wie viel Unglück ist über dich gekommen und alles von unseren Händen. … Wir haben dich belästigt, oh Beirut! Die Hauptstrasse Hamra ist Zeuge der Ausbreitung von Hunderten von Bettlern, die der Stadt zur Last geworden sind, da sie sich in ganz Hamra ausbreiten, Libanesen belästigen und arabische Touristen verfolgen und wie üblich eine völlige Abwesenheit vom Staat und Beiruts Rathaus, die die Staatskasse Milliarden gekostet haben. Wo ist der Staat? Wo ist das Rathaus und die innere Sicherheit?

Es ist immer noch möglich, einige der Hotspots der 1960er Jahre in Beirut für ein Sonnenbad zu besuchen und sich vorzustellen, dass wirklich Brigitte Bardot, Günther Sachs, Dalida, Mireille Mathieu, Omar Sharif, David Niven, Gilbert Becaud, Julio Iglesias, Enrico Macias, die man am Ecktisch sehen kann.

Guten Morgen, guten Tag, guten Abend an alle Einwohner in Beiruts schönen Stadtvierteln:
Ras Beirut, Corniche, Bliss Street, Manara, Kraytem, Hamra, Rauwsheh, Ramlet Al Beidah, Sanayeh, Spears Street, Ashrafiéh, Saifi, Märtyrer Platz, Jemmeisé, Mar Mikhael, Quarantina, Rmeil, Zeitunéh, Dekwane, Zalka, Jdeideh, Mkalles, Mansourieh, Baabda, Yarzéh, Hazmiéh, Basta, Ras El Nabaa, Bachoura, Tallet Al Khayyat, Al Zarif, Mazra’ah, Verdun, Forn Al Chebbak, Ain Al Remmanéh, Chiyah, Bir Hassan, Ghobeiry, Haret Hreik, Bourj Brajnéh, Tayyouneh, Qasqas, Laylaki, Horsh Beirut, Sodeco.

Wir, die Beirutis in “Ras Beirut”, feiern gemeinsam, freuen uns gemeinsam, weinen gemeinsam und wir sind gemeinsam hungrig und gemeinsam satt. Wenn wir so sind, kehrt der Libnon wie ein Phönix zurück.

.نحن البيارتي في رأس بيروت نعيّد معا و نفرح معا و نبكي معا, كما أنّنا نجوع معا و نشبع معا لمّا منكون هيك بيرجع لبنان مثل طير الفنيق

Ein Rückblick auf die nostalgische Vergangenheit während des goldenen Zeitalters des Libanon, während der 1950er und 1960er Jahren war die alte malerische Aussicht dort viel schöner und besser als die Aussicht heute. Wer von den schönen Erinnerungen aus der Vergangenheit zurückkehrt, wird entdecken, dass wir durch Erinnerungen für immer verbunden und von ihnen überwältigt sind und niemals vergessen.

Beirut, das warme Bett meiner Kindheit und meiner Jugend, mein Wiegenlied von der Wiege bis zu meinem Grab. (Beirut in der arabischen Sprache ist ein weiblicher Name). Es gibt nirgendwo einen Ort wie du. Keine Schönheit wie deine auf der ganzen Welt. Ich vermisse die alte Stadt, die du einst warst, und den kleinen Jungen, den ich damals war, als ich dich beschämt vom Garten unser altes, libanesisches Steinhaus vom Hügel “Tallet El Khayyat”, mit grosser Freude und Stolz sah und glücklich war die berühmte Hamra Street zu sehen die von der Zentralbank anfängt und endet in westlicher Richtung in der Nähe vom Meer. Du tanzt immer in meiner Brust mit deinen lieben Familien wunderschön gekleidet, wo dich niemand als ich gesehen hat. Ich denke und träume immer von deiner grossen, schönen Vergangenheit, denn deine Erinnerung bereitet mir Freude, Glück und Befriedigung.

Die Geschichte von Beiruts 8 historischen Toren:
Bab Kharija, Bab Edriss, Bab Al Dirka, Bab Al Santiya, Bab Al Dabbagha, Bab Al Serail, Bab Yaacoub, Bab Abu Nasr.

Die 8 Tore wurden zu einem erstaunlichen traditionellen Teil von Beirut, der bis heute bekannt ist, aber alle wurden vollständig entfernt, was uns nur mit ihren Geschichten seit 200 Jahren erinnert. Es gab Familien, die diese Tore genau im Auge behielten und die Aufgabe hatten, die Schlüssel hatten, die Tore morgens zu öffnen und nachts zu schliessen. Die Mauern wurden aufgegeben und die Stadt für alle geöffnet, wurde zu einer touristischen Attraktion, die alle kennen und lieben.

Die Hamra Street, einst das Zentrum des Glamours und Entertainments im Libanon verdunkelt sich:
Ich habe den Aufstieg und Untergang des Libanon miterlebt, als wir von 1929 bis 1985 in Beirut wohnten c. zwei Kilometer östlich der Hamra Street in unserer Eigentumswohnung in der “Rue Monsigneur Lavigerie, Quartier Arts et Métiers”, c. 40 Meter nördlich des Drusen Friedhofs (genannt auch Drusen Hügel) und c. 400 Meter von dem Ort in West Beirut entfernt, wo der gewählte Präsident René Mouawad am 22. November durch eine 250 kg Autobombe ermordet wurde. Der Name der Strasse wurde Mitte der 1960er Jahre geändert und hiess dann, “Rue Omayad, Secteur Sanayeh”. (Arabisch: شارع بني اميّه, منتقة الصنائع)

Von unserem Haus von dem Hügel habe habe ich c. 40 Jahre lang den Aufstieg und Verfall des Libanon durch die wechselnden Schicksale dieses berühmten Boulevards Hamra miterlebt. Hamra war von Mitte der 1950er bis Mitte der 1970er Jahre das Zentrum von Beiruts Glamour, Heimat von Libanons besten Musikhäusern, Theatern, 12 Kinos, Kafés, Restaurants die von Intellektuellen und Künstlern frequentiert wurden, und Geschäften, die internationale und florierende Top-Marken verkauften. Hamra erlebte vor einem Jahrzehnt eine Wiederbelebung und gedieh mit internationalen Handelsketten und lebhaften Bars, Diskos und Restaurants.

Heute sind viele ihrer Geschäfte geschlossen. Auf ihre Bürgersteige betteln verarmte libanesische und syrische Flüchtlinge. An ihre Ecken stapelt sich Müll. Wie im Rest des Libanon fegte die Wirtschaftskrise wie ein zerstörerischer Sturm durch die Strassen.

Ich bin heute (2022) 87 Jahre alt. Ich erinnere mich an die schlimmen Zeiten während des Bürgerkriegs im Libanon von 1975 bis 1990, als Hamra 1982 Milizkämpfe, Attentate, Entführungen in der Nähe von Cafés, Restaurants und Hotels und einmarschierende israelische Truppen durch die Strasse sah. Eine Gruppe israelischer Soldaten mit ihren Militärfahrzeugen blieb eine Nacht auf dem Bürgersteig als Unterschlupf hinter unsere Beton Gartenmauer. Ich sprach höflich englisch mit dem jungen israelischen Chef, stellte mich vor, um bitte unser Haus zu verlassen, weil Eure Anwesenheit eine Gefahr für uns ist. Er antwortete in deutscher Sprache, dass er in Frankfurt Maschinenbauingenieur studiert hat. Von der Gartentürklingel hat er unseren Familiennamen gelesen, dass wir Deutsche sind, daher ungefährlich für ihn und seine Soldaten. Nach einer gewissen Zeit brachen sie in Richtung Osten auf. Nichts war so schlimm wie damals und wie heute im Libanon.

Alles, was ich möchte, ist zu erforschen was in mir ist, damit ich es erkennen kann, und auf die Stimme meiner Seele lauschen und verstehen kann. Ich möchte die Geschichte der Dinge schreiben die niemand sonst jemals für mich schreiben wird. Ich möchte das geringste meiner Gefühle mit einem Meissel in einen Felsen neben meinem Haus in Erinnerung an dich eingravieren! Beirut, eine Liebesgeschichte, die ewig ist!

Ich erinnere mich oft an das staubige, verfallene, alte Steinhaus im alten Beirut, das einst uns gehörte. Und ich weiss, dass ein grosser Teil von mir für immer dort bleiben wird. Diese wahren Blickschätze des alten Beirut auf unseren Fensterbänken auslegen, sie bewundern und davon träumen und mit unserer Katze in ihrer Katzenwiege spielen und gemeinsam mit unseren lieben libanesischen Freunden und Nachbarn die Symphonien unserer Singvögel geniessen.

B e i r u t: Es gibt Städte, die einen beim ersten Anblick komplett verzaubern. Ich kann zum Beispiel die Momente des Sonnenuntergangs am Strand von “Ramlet Al Baida”, (weisser Sand) in Süd Beirut kaum vergessen; oder von Beiruts 5 Hügel; “Ras Beirut”, “Ashrafiéh”, “Rauwshe Felsen”, “Tallet Al Druse”, “Tallet Al Khayyat”, die ersten Momente, in denen der Himmel mit Lichtern explodiert und Flugzeuge über die westlichen Beiruts Strände und Gebäude, um im Flughafen zu landen. Auch Anfang Frühling die Millionen schöne Zugvögel kommend aus dem afrikanischen Kontinent, fliegen über die Stadt Beirut in Richtung Norden nach Europa zu ihre Sommerorte, und im Herbst sie dieselbe Route von Europa zurück nach Süden nach Afrika über Beirut fliegen, um den warmen Winter dort zu verbringen. Wir gehen gerne hier, wir kommen gerne wieder, weil es immer gut und schön ist. Alt Beirut, ein Fenster mit Blick auf die nostalgische Vergangenheit!

Jedes Gebäude im alten Beirut ist ein Meisterwerk der Kunst, und ihre Faszination wird durch ihre Strassen gesteigert, die die Stadt durchziehen und wie die Zöpfe einer sehr bezaubernden, schöne Frau durchdringen. Wenn man Beirut zum ersten Mal sieht, wird man staunen und fühlen, dass man sich in der Atmosphäre einer wahren, seltenen Liebesgeschichte befindet. Beirut ist eine der romantischsten Städte der Welt. Beirut liegt westlich einer bezaubernden Reihe hoher Berge, die sich von Nord Syrien und von Nord Libanon und Palästina erstrecken. Beirut ist eine der schönsten Städte der Welt, wo die unerwartet schönen Aussichten an jeder Seite ihrer farbenfrohen und malerischen Strassen liegen und die Besucher von alle ihre grossen Balkonen überall in verschiedenen Formen faszinierend sind.

B e i r u t: Oh Rose und Meerjungfrau, oh Insel der Träume, oh mein schönes Leben, geschrieben auf dem weissen Sand des Mittelmeeres, auf den Muscheln und den weissen Wolken, und oh meine Liebesbriefe, getragen auf den Flügeln der Tauben und Love Birds. B e i r u t: Du bist für mich wie ein Stern am Himmel, der mehr strahlt als alle andere Sterne. Verwende dein Lächeln, um die Welt zu ändern und lass nicht die Welt dein Lächeln ändern! Oh Beirut, ich will bei dir sein: Nicht für eine Weile, nicht für einen Tag, nicht für eine Nacht, ich will an deinen guten Tagen und auch an deinen schlimmsten Tagen bei dir sein!

بيروت: يا ورد و عروس البحر, يا جزيرة الأحلام, يا عمري الجميل مكتوبا على الرمل الأبيض للبحر المتوسط و الغمام الأبيض و يا مكاتيب الهوى ينقلها الحمام و عصافير الحبّ على اجنحتها. بيروت: بالنسبة لي أنت نجمة في السماء تتألّق أكثر من سائر النجوم. استخدم ابتسامتك لتغيرالعالم و لا تدع العالم يغيّر ابتسامتك. يا بيروت, أريد أن أكون معك: ليس لفترة, و لا ليوم واحد, أريد أن أكون معك في أيامك الجيّد ة و أن أكون معك في أسوأ أيامك

Ein Fenster in die Vergangenheit: Unsere Familiengeschichte ist ein Fenster und ein Buch in die prekäre Realität, die nicht in historischen Quellen erscheint, die von uns geschrieben wurde, deshalb sind wir keine Familie, die zu den prominenten menschlichen Eliten gehört, (wie eine faule, ungebildete, Schlafmütze Botschaftangestellte sagte, dass unser Name ihr nichts sagt) die infolgedessen Gefahr läuft, in den grossen historischen Berichten unsichtbar bleibt.

Unser Leben im Libanon und in Palästina, dargestellt in unserer Familiengeschichte, war Qual, Unterdrückung, nicht zu rechtfertigen, weil wir kleine, unschuldige, deutsche Kinder sind. Unsere Geschichte ist das Buch, das eine tiefe Liebesgeschichte für unsere Familien und unsere beide Heimatländer bestätigt, obwohl beide Länder mit ihren viel komplizierten, viel zitierten, sehr langwierigen, primitiven, ohne irgendwelche positive bürokratische Initiative, uns nichts gewährt haben.

Die anderen Besatzungbürokratien, Türkei, das deutsche Hohenzollern Kaiserreich, Nazireich, Frankreich, England, USA, Libanon, Syrien, Israel, lokale Milizen (Libanesen, Syrer, Palästinenser, die (MNF) Multinational Forces in Lebanon, wurden im August 1982 nach einem 1981 von den USA vermittelten Waffenstillstand zwischen der (PLO) Palestine Liberation Organization und Israel, ihre Beteiligung am Konflikt zwischen Libanons pro-Regierung und den pro-Syrischen Faktionen zu beenden), seit unsere deutsche Grosseltern aus Baden-Württemberg, Deutschland, 1891 nach Libanon ausgewandert sind, um im Libanon zu siedeln, waren schlimmer als erwartet. Heute, im Jahr 2022, leben wir seit 131 Jahren vier (4) Generationen im Libanon.

“Unser Buch ist wie eine junge Frau die sich in einem Buchladen in einem Liebhaber verliebt, unser mehrere Jahre versiegeltes Buch entdeckt. Als sie anfing unser Buch zu lesen, las sie es in einem Schlag und verliebte sich in unser Buch und vergass ihren Geliebten”.

Amerikanische Botschaft in Beirut entlang der westlichen Meeresküste, in der Nähe der berühmten amerikanischen Universität und dem Ort, an dem Premierminister Rafic Hariri am 14. Februar 2005 ermordet wurde: Am 18. April 1983 hörten meine Mutter, meine Schwester Anita und ich beim Mittagessen in unserem Garten eine sehr laute Explosion. Als wir unseren Fernseher und unser Radio einschalteten, hörten wir das Selbstmordattentat auf die US-Botschaft in Beirut, bei dem mehr als 120 unschuldige Menschen verletzt und 32 Libanesen, 17 Amerikaner und 24 Besucher und Passanten getötet wurden. Die Autobombe wurde von einem terroristischen Selbstmordattentäter detoniert, der gegen 13:00 Uhr PM einen Lieferwagen mit etwa 910 kg Sprengstoff fuhr.

Im Oktober 1983 bombardierten Selbstmordattentäter gleichzeitig, die französische und die US-Marine Kasernen in Beirut und töteten 241 U.S. Marines und 58 französische Soldaten.

Im Februar 1983 bombardierte das US amerikanische Schlachtschiff New Jersey drusische und syrische Geschützbatterien im Libanon mehr als neun Stunden am schwersten und nachhaltigsten anhaltende amerikanische Militäraktion seit der Ankunft der Marineinfanterie in Beirut. Der Zerstörer Caron schloss sich den Bombardierungen an und feuerte mehr als 300 Fünf-Zoll Granaten ab. Die New Jerseh feuerte mehr als 250 16-Zoll Granaten ab.

Nach Angaben des libanesischen Radiosenders der christlichen Phalange Partei, schlug das amerikanische Bombardement Artillerie- und Raketenbatterien von der Stadt Shuweifat südlich von Beirut bis in die Umgebung der Stadt Shtoura, 22 Meilen östlich der Hauptstadt. Der Radiosender sagte, 30 drusische und syrische Geschützbatterien seien zusammen mit einem drusischen Militärkommandoposten ausgeschaltet worden.

Das berühmte Casino du Liban – in jeder Hinsicht den Folies Bergeres in Paris nachempfunden und in dieser frühen Zeit einer der Höhepunkte praktisch jeder Tour durch das Land. Es befindet sich in Maameltein im Libanon, etwa 20 km nördlich von Beirut. Perfekt auf den Hügeln von Maameltein mit Blick auf das Mittelmeer gelegen. Das Casino du Liban bietet eine atemberaubende Aussicht und eine fantastische Architektur. Zu den Künstlern im Nachtclub des Casinos gehörten: Duke Ellington, Danny Thomas, (aus libanesischer Herkunft), Jacques Brel und Julio Iglesias. Zu den Besuchern des Casinos gehörten auch: König Hussein von Jordanien, Albert II, Prinz von Monaco, Aristoteles Onassis, Omar Sharif, (Michel Chalhoub) aus libanesischer Herkunft und Osama bin Laden.

Peter J. Venison schrieb in seinen Erinnerungen an das internationale Hotelgeschäft, Schatten der Sonne, Reisen und Abenteuer in den Welthotels, dass das Casino du Liban, “elegant war, das Kabarett jedoch spektakulär war und mit allem konkurrierte, was Las Vegas bieten konnte”. Er beschrieb es auch als Hintergrund eines James Bond Romans, in dem sich Kunden aus der reichsten Elite der europäischen und arabischen Gesellschaften in formeller Abendkleidung ins Casino sich erlaubten. Während der damaligen Zeit waren die Damen dezent und schick angezogen: Kein Botox, kein Silikon, keine Hautstraffung, keine zerrissene, enge Hosen, keine Miniröcke, keine Büstiers, keine Bikinis, keine Tätowierung, keine knallbunte Schuhen, nur braun, schwarz und weiss. Die Männer ohne lange Haare und ohne lange Bärte und keine Tätowierungen. Also, nur Eleganz! Solche Kleider erinnern mich an die Fotos von meiner Mutter, ihre Schwester, Vaters Schwester und meine Grossmütter.

Saint George Hotel – war damals das älteste und berühmteste Reiseziel, das kosmopolitische Zentrum der Stadt und das Privileg berühmter internationaler und lokaler Persönlichkeiten: Filmstars, Geschäftsleute, Journalisten, Diplomaten, Könige, Minister, Politiker, Führer, Piloten, Besatzungsmitglieder, Sportler und andere Persönlichkeiten waren Gäste des Hotels und trafen sich regelmässig in seiner berühmten Bar und in seinem runden Restaurant im Freien, mit herrlichem Meerblick und den nahe gelegenen Bergen. 1973 wurde es vom Fortune Magazine als eines der schönsten Hotels beschrieben. Bis jetzt ist es “on hold” und jeder, der die Geschichte dieses Hotels kennt, wartet auf seine Wiedereröffnung nach seiner schweren Zerstörung während des Bürgerkriegs von 1975 und nach der Ermordung des Ex-Premierministers Rafik el Hariri und seine Gefährten am 14. Februar 2005, direkt gegenüber dem Hotel.

Das Saint George Hotel war der erste Strandclub, der in den 1930er Jahren an der Küste von Beirut eröffnet wurde. In seinem angeschlossenen Hotel war Gastgeber für Beiruts bekannteste Touristen, darunter Brigitte Bardot, Peter O’Toole (in den Drehpausen) “Lawrence of Arabia” in Jordanien, Ägyptens König Farouk und viele mehr. Es ist immer noch möglich, einige der Hotspots von Beirut aus den 1960er Jahren zu besuchen, um sich zu sonnen und ein Cocktail zu geniessen. Stellen Sie sich vor, das sind wirklich Brigitte Bardot, Dalida, Julio Iglacias und Omar Sharif, die Sie am Ecktisch sehen. Das Restaurant und die Bar des Saint George Hotels mit seiner halbkreisförmigen Terrase mit Blick auf den Schwimmbecken und den Strand unten waren Ground Zero (Nullgrund) für die ausländischen Korrespondenten der Stadt, die entweder ansässig oder auf der Durchreise waren und nach Aufsehen oder einer Pause vom asketischen Lebensstil anderswo im Nahen Osten im noch im Entwicklungsstadium suchten. Später kultivierte die Bar den Ruf eines Spionagenestes.

Eingebettet in Luxushotels und möblierte Apartments, die ehemaligen französische und amerikanische Botschaften und unzähligen Nachtclubs und Pubs in der nahe gelegenen Phoenicia Street, würden die Tische der klassischen italienischen Restaurants Nacht für Nacht mit Mannequins, Politikern, Journalisten, Geschäftsleute und Touristen gefüllt sein.

Seit mehreren Jahren zaubert der Name “Beirut” Bilder von Verwüstung und Gefahr. Zuvor hatte es jedoch den Ruf eines Spielplatzes für die wohlhabendsten Touristen der Welt. In den 1950er Jahren führte ein plötzlicher Zustrom von Geld aus dem Ausland zur Schaffung im Nahen Osten im Mittelmeer ein besonderes Reiseziel: “La Dolce Vita”. An der Küste von Ain el Mreisse entstanden neue Vier-Sterne-Hotels. Nachtclubs in der Phoenicia Strasse sind eingezogen. (Les Caves du Roy) galt als eine besonders berüchtigte Höhle der Ungeheuerlichkeit, und Restaurants dienten den Prominenten und Königen, die ankamen.

Das Phoenicia International Hotel – war neben dem Excelsior Hotel, (mit seinem wunderbaren Nachtclub Les Caves du Roy), Palm Beach Hotel, Le Vendome Hotel, Martinez Hotel, Riviera Hotel, Lords Hotel, Bristol Hotel, Carlton Hotel, Hotel Continental, Commodore Hotel, auch eines der Luxushotels in Beirut. Das 1961 gegründete Phoenicia Hotel wurde zum Treffpunkt der Elite von Beirut und zu einem Ziel für Prominente. Was macht es aus, wenn der Bürgerkrieg es auf ein Ruinenfeld reduziert hat? Wie ein aus seiner Asche wiedergeborener Phönix, flog es zu einem neuen Abenteur, dem des dritten Jahrtausends. Es hat eine grossartige Arbeit verdient, die wirklich sehr gut gemacht wurde. Nicht zu vergessen das Alcazar Hotel gegenüber dem Phoenicia Hotel und das schöne Normandy Hotel an der französischen Avenue in Zeitouneh Bay, Beirut, wo der berüchtigte Verräter Kim Philby, KGB-Agent und Spion, das Hotel Normandy in den 1960er Jahren zu seinem Hauptquartier gemacht hatte, arbeitete für beide M16 und als Korrespondent für den Observer und The Economist, wusste er, dass es Zeit war zu verschwinden und reiste 1963 an Bord eines russischen Frachtschiffs, das im Hafen von Beirut anlegte, ins Exil nach Russland.

Auch das berühmte Lucullus Restaurant neben Normandy Hotel, servierte beste französische Küche war zu dieser Zeit für alle reichen Leute von Beirut, deren Preise himmelhoch waren. Nach ungefähr zehn Jahren inspirierte dieser Vorfall die Filmemacher, einen Spionagefilm daraus zu machen. Die Spione waren David Niven, Mickey Rooney und Chuck Connors, die im Alcazar Hotel (heute Hauptsitz der Bank HSBC) wohnten, der mit Szenen im Alcazar Hotel, orientalische Nachtclubs in Beirut, das Hauptpostamt in der Banken Strasse im Beiruter Stadtzentrum, die antike Stadt Byblos, die Ruinen der römischen Tempeln von Baalbek, der alte Beiruter Flughafen, sowie die Städte Deir el Qamar und Beiteddine in den Chouf Bergen, ca. 30 km südlich von Beirut, gedreht wurde. Deir el Qamar war Libanons Hauptstadt im 16. Jahrhundert vor Beirut.

In der Rue de Phénicie befand sich bis Ende der 1970er Jahre gegenüber die Nachtclubs, Epi Club, Crazy Horse, das Deutsche Restaurant RHENANIA (Gemütliche Atmosphäre): Doris Irani, Deutsche, ihr libanesischer Ehemann Theo Irani, feierten mit deutsche und libanesische Gäste und Freunde Fasching im Restaurant. Sie servierten ausgezeichnetes französisches und deutsches Essen. Doris erzählte ihre Gäste, dass sie während des Krieges mit Walter von Braun als Sekretärin gearbeitet hatte. Sie war mit von Braun in Algerien interniert worden, wo sie ihren Ehemann kennengelernt hatte. Theo Irani, war in der französischen Fremdenlegion tätig.

Clara beim Fasching in Beirut 1920 die letzte stehend auf der rechten Seite.

Ikonen des Stils und der Eleganz in allem, was sie taten: Diskussionen, Verhaltensweisen, dezente, lange Kleider, normale dunkle Hüte, keine enge Hosen, einfaches, normales Make-up und normaler Haarschnitt und normale Haarfarbe, keine übertriebenen Schuhe mit hohen Absätzen. Kein Botox, keine Nasenoperationen. Was für ein Unterschied zwischen Fasching in Beirut in 1920 und 1960.

Nach dem Krieg gingen sie zusammen nach Beirut und öffneten ein deutsches Restaurant, Rhenania, in der Rue de Phénicie. Theo wurde während des Bürgerkriegs von bewaffneten Männern in der Nähe des Restaurants von Heckenschütze erschossen, verlor ein Bein und starb im Krankenhaus. Doris schloss das Restaurant und kehrte wegen des Krieges in Libanon zurück nach Deutschland, das sie seit Ende Weltkrieg II. nicht mehr gesehen hatte, auch wegen Krieg.

Im Rhenania Restaurant, feierten residierende deutsche Familien in Libanon den “Rosenmontag”, i.e. Fasching, gehörend der deutschen Dame Doris und ihr libanesischer Ehemann Theo Irani. Doris Irani sitzend auf dem Tisch. Bildaufnahme 1960. Doris und Theos Gäste und Freunde nannten sie, das ungleiche Paar.

The Crazy Horse Nightclub, in der Rue de Phénicie, war in den 1960er und 1970er Jahren ein berüchtigter Nachtclub, als er eine Bar und Bordell war, und galt als das empörendste Nachtleben in Beirut. Der Veranstaltungsort, der auch für seine Revuen bekannt war, war sehr gross und bot Platz für Dutzende Tische. Die Decke war mit Kristallleuchten geschmückt. Mitglieder der libanesischen und europäischen “high society”, die Reichen und Glitzernden, Politiker, Spione, Playboys, arabische Scheichs und Touristen mischten sich unter die Hostessen, Tänzerinnen und Prostituierte, machten The Crazy Horse 1974 zum Höhepunkt der Clubszene in Beirut.

Als in den 1960er Jahren die Sicherheit, das Recht und die Ordnung sowie die Sauberkeit und Ordentlichkeit und Wohlstand im Land wiederhergestellt wurden, sagte der damalige Premierminister, Saeb Salam, während seiner Amtszeit: Schlafen Sie in Ihren Häusern mit offenen Türen und Fenstern!

Während der 1950er und 1960er Jahre florierten die Handelsgeschäfte mit Europa und USA sehr erfolgreich. Die libanesiche Währung war eine starke und begehrte Währung für Millionen Libanesen die im Ausland lebten. Es gab damals keine Armut im Libanon. Libanesen konnten in Syrien, Irak, Golfländer, Jordanien, Ägypten und Saudi Arabien, mit libanesischer Währung (die Lira) ihre Einkäufe bezahlen. Die libanesische Währung war damals stärker als alle europäische Währungen, ausser die englische Währung (Pound Sterling). Die libanesische Lira hatte damals folgende Werte gehabt: Eine libanesische Lira = DM 2,00. Ein US Dollar = libanesische Lire 2,25. Durch den Bürgerkrieg von 1975 wurde die libanesische Währung, langsam, langsam entwertet und Libanon ist ein armes Land wegen politische Uneinigkeiten mit libanesische politische Parteien und politische Strömungen im Inland und arabische und westliche Bürokratien geworden. Der Libanon, hat 18 unterschiedliche, teils verfeindete Religionsgemeinschaften, leben in einem de facto handlungsunfähigen Staat. Heute, 2020, ist der Wechselkurs des US $, nach der Revolution vom 17 Oktober 2019 seitens Geldwechsler ca. 8.000 Lire geworden. 8.000 Lire hatten während der 1950er bis Anfang der 1970er Jahre einen Wert von DM 16.000 gehabt. Die libanesische Währung ist inzwischen 80% entwertet worden und wird nur in Libanon als Zahlungsmittel akzeptiert. Nach neuesten Statistiken sind rund 60% der libanesischen Bevölkerung, nach der Oktober Revolution von 2019 und wegen Korruption der politischen Eliten und der Hafenkatastrophe am 4. August 2020 und Corona-Epidemie und “Kapitalkontrolle” seitens der Banken in Libanon mit ca. drei Millionen US $ blockierte Bankkonten zu arme Menschen geworden. – Der Korruptionsmarathon erreichte im Libanon seine letzten Metern. – المارتون الفساد يبلغ في لبنان أمتاره الأخيرة –

Am Ende der Herrschaft von Präsident Camille Chamoun im Jahr 1958 schrieb die ausländische Presse über den Rang des Libanon bezüglich der globalen Entwicklung und Modernisierung.

* Er ist der vierte nach der Schweiz, Deutschland und Amerika.
* Beiruts Flughafen war der sechste der Welt.
* Die libanesischen Banken waren die ersten in Asien, und der Libanon vergab Kredite an Länder wie Indien und in libanesischer Währung.
* USA Präsident John F. Kennedy betrachtete den Libanon als das schönste Modell für einen idealen Staat.
* Zusammenfassend gesagt: Lernt weiter, Sie Herrscher des Libanon, von Präsident Camille Chamoun, bevor Sie etwas sagen.
* Präsident Camille Chamoun war der beste libanesische Präsident. Im Amt vom 23 September 1952 bis 22 September 1958.

Das alte Beirut hatte seinen Charme! Es war umweltfreundlicher, sauberer und hatte einen zuverlässigen öffentlichen Verkehr. Die alten Bilder versetzen Sie in die Vergangenheit! Es ist bekannt, dass der Libanon in den 50er und 60er Jahren seinen Höhepunkt erreicht hat. Er war auf dem richtigen Weg und übertraf in vielerlei Hinsicht sogar andere regionale Länder. In diesen reichen und schönen Zeiten war der Libanon eines der Top Reiseziele für Touristen, während einige Nachbarländer den Libanon als Inspiration für ihre eigenen Ziele verwendeten. Natürlich führte der Bürgerkrieg im Libanon, gefolgt von jahrzehntelanger Fehlsteuerung seiner inneren Angelegenheiten, zu einer erheblichen Verschlechterung des Landes. Jeder Aspekt des Libanon verschlechterte sich und die Dinge waren nie wieder die gleichen. Gerade jetzt, ausgestattet mit allem, was wir an zeitgenössischem Wissen und Können gewonnen haben, und inspiriert vom alten Libanon, den die Libanesen einst hatten, wollen die Libanesen die Krone des Nahen Ostens zurückgewinnen, nicht für den Titel, sondern für alles, was es Mittel ist für ein gutes Leben für die Bürger.

Architektonisches Erbe des Libanon: Das alte Beirut stirbt langsam. Überreste des architektonischen Erbes der libanesischen Hauptstadt haben 2 Weltkriege, einige Erdbeben, einige Invasionen der israelischen Armee, 15 Jahre Bürgerkrieg, den Sommerkrieg 2006 zwischen Iarael und der schiitischen “Partei Gottes”, sowie Hunderte von Autobombenanschlägen, Selbstmordanschlägen und Attentaten überlebt. Doch jetzt gibt es eine neue, unaufhaltsame Bedrohung: Die Immobilienentwicklung. Die Architektur des Libanon verkörpert die historischen, kulturellen und religiösen Einflüsse, die die gebaute Umwelt des Libanon geprägt hat.

Es wurde von den Phöniziern, Griechen, Römern, Byzantinern, Omaijaden, Kreuzfahrern, Ma’meluken, Osmanen und Franzosen beeinflusst. Darüber hinaus beherbergt der Libanon beeindruckende Beispiele moderner und zeitgenössischer Architektur. Und schliesslich, eines Tages, wurde die vergangene Zeit zur verbleibenden Zeit. Ich war jung, jetzt bin ich alt wie das alte Beirut. Wenn Sie sich auf das konzentrieren, was vergangen ist, werden Sie nicht sehen, was als nächstes kommt. Verschwenden Sie keine Zeit, um das Ende zu ändern. Ändern Sie den Anfang. Die Zukunft beginnt jetzt.

Vertreterarbeit in Beirut – 1962:

Als ich von Deutschland zurückkehrte arbeitete ich eine gewisse Zeit in Beirut in der Transitabteilung der libanesischen Speditionsfirma Near East Transport Co.

1962 fing meine Tätigkeit in Libanon, als Vertreter Deutscher Firmen im Bereich, Vertrieb von neuen Autoersatzteilen an für deutsche Pkw und Lkw. Mitte der 1970er Jahre dehnte ich meine Tätigkeit nach Syrien, Jordanien und Saudi Arabien aus. Ich arbeite bis heute in diesem Bereich, obwohl ich heute meine Arbeit nur im libanesischem Markt beschränkt habe.

HOTEL BARON, Aleppo:
Ab Mitte der 1970er Jahre wohnte ich im historischem Hotel Baron, Aleppo, Gastgeber in der Vergangenheit für sehr viele berühmte Leute wie: Agatha Christie, ihr Ehemann der Archäologe, Sir Max Mallowan, T.E. Lawrence (of Arabia), Kamal Ataturk,  (Vater der Türken, Gründer der mordernen Türkei),  König Faisal I von Irak und Syrien, Marschall Colmar von der Golz, Generalleutnant Liman von Sanders, David Rockfeller, Charles Degaulle, Pilotin Amy Johnson, Flieger Charles Lindbergh, Gertrude Bell, Baldur von Schirach, Dr. Hjalmar Schacht, Anwar Sadat, Präsident Hafez al-Assad und viele andere berühmte Persönlichkeiten. Als ich die Familie Mazloumian, Inhaber des Hotels, speziell den Sohn Armen, sehr gebildet, freundlich, grosszügig und hilfsbereit, seine Hobbies sind wie meine Hobbies, kennengelernt habe, sind wir gute Freunde geworden. Armen und ich verbrachten zusammen viele Nächte während meiner Aufenthälte bis spät nach Mitternacht im Balkon, hörten Nachrichten von BBC über die kriegerischen Ereignisse in Libanon und anderen Teilen der Welt. Wir machten zusammen Ausflüge zu den archäologischen Toten Städte westlich von Aleppo und die östlichen Städte Ar-Raqqah, Tell Abiad, Al-Rasafeh, Dayr az-Zor, die Ja’abar Burg, Tabqa Damm und besuchten die Reste des Sommerschlosses des Abbassiden Kalifen, Harun El Rashid, in Ar-Raqqa. In der Stadt Dayr az-Zor suchten wir ein Restaurant, um etwas essen zu können. Leute in der Strasse teilten uns mit, dass die Restaurants entlag des Flusses Euphrat, Schardach heissen. Wir hatten dann schmackhaftes gegrilltes Hammelfleisch, Hommos und Salat gegessen und sind gegen Mitternacht in Aleppo angekommen.

Wir haben öfters gegen Mitternacht zwei besondere Sandwiche, sehr lecker, einzigartig für Aleppo, Toschka und Maria, von ein kleines Restaurant in der Nähe des Hotel Baron bestellt. Armen erzählte mir, dass diese Sandwiche nach zwei jungen, schönen Frauen, die von der ungarischen Revolution im Jahre 1956 geflohen sind, genannt wurden, fanden Zuflucht als Tänzerinnen in einem Nachtclub in Aleppo. Während eines Abends fragte der Besitzer der Imbissstube die beiden jungen ungarischen Frauen, die in seinem Restaurant Stammgäste waren, um ihm Lieblingsspeisen zu beschreiben, die sie aus ihrer Heimat vermissten, damit er sie für sie kochen kann. Im Sommer sassen wir im Balkon entlang der Hauptverkehrsstrasse haben diese Sandwiche mit heissen, manchmal mit kalten Tee getrunken. Im Winter genossen wir diese Sandwiche innen im grossen Restaurant oder in der schönen Bar, oder in der Halle gegenüber der schönen Bar und tranken Tee. Armen sagte mir öfters, Paul, Du bist mehr Engländer als Deutscher, Deutsche sind Biertrinker!

Das historische Hotel Baron, das schon von Agatha Christie und Lawrence of Arabia beschrieben und besucht wurde, ist ein prächtiger dreistöckiger kolonialer Bau aus beigem Naturfeldstein, gebaut. Auch zahlreiche gekrönte Häupter waren dort zu Gast. Innen herrscht eine eigene nostalgische Atmosphäre: Seine Bar gilt als die schönste in ganz Syrien, dabei sind die Barhöcker längst wackelig geworden und das Leder auf den Sesseln verschlissen. Fast scheint es, als hätte man hier seit der Zeit von Agatha Christie und Lawrence of Arabia nichts mehr verändert. Der Glanz des Baron war schon damals ein wenig verblasst, aber immer noch hatte es einen gewissen kolonialen Charme. In den Ledersesseln versinken und über die gute alte Zeit nachdenken. – Es gab schlechtere Plätze für ein Bier oder einen Arak in der Stadt. – Hier hat Lawrence von Arabien sich den Staub der Wüste mit Gin aus der Kehle gespült! Im Gästezimmer gegenüber der Bar erinnert in einer Wandnische eine alte Hotelrechnung an Lawrence von Arabien.

the baron hotel aleppo syria
Hotel Baron in Aleppo, Syrien, heute.


Paul and Armen
Stehend: Armen (links), (ich) Paul (rechts). Sitzend Armens Frau Rubina mit weisser Mütze, ihre Schwester, mit Freunden in der Nähe der toten Städte, westlich von Aleppo, April 1986. Mein Auto Mercedes, welches ich in Deutschland 1980 gekauft hatte. Das Wort Baron ist das höfliche armenische Äquivalent für: “Herrn”.

Roman road syria
Römerstrasse 40 Km westlich von Aleppo. Gebaut während der Höhe des römischen Strassenbaus in 2AD. Haltbarer als Stahl und Beton.

Jedes Mal, wenn ich Aleppo besuchte, bummelte ich gern durch die engen Gassen der Märkte; Tilal, Al-Jdeideh und Farhat Platz, paar hundert Meter nördlich vom Hotel Baron entfernt, mit ihren glänzenden, frisch gewaschenen Kopfsteinpflastersteinen. Al-Jdeideh ist ein historisches überwiegend christliches Viertel von Aleppo. Es ist bekannt für seine verwinkelten engen Gassen, reich verzierten Häuser und Kirchen. Es war ein Gebiet von bedeutendem kulturellem und historischem Interesse. Sie wurden wahrscheinlich während des Osmanischen Reiches oder des Französischen Mandats erbaut und die Häuser hatten noch schöne, überdachte Balkone aus verziertem Holz und dekorative Fensterläden (kishk auf arabisch), damit die Männer, die auf die Strasse gingen, die Frauen die auf den Balkonen sitzen und plaudern, ohne Kopfbedeckung sehen können. Wie ich den Anblick dieser Strassen vermisse! Jetzt erinnere ich mich an das Leben der Menschen, die hinter den Holzbalkonen lebten.

Schöne überdachte Balkone aus verziertem Holz und dekorative Fensterläden (Kishk auf Arabisch).

Tilal war eine geschäftige Gegend mit Geschäften und Strassenhändlern aller Art, die alle lautstark für ihre Waren werben. Mehrmals habe ich dort eingekauft und mit den Verkäufern verhandelt! Das war Teil des Spasses und Teil der orientalischen Kultur. Ich ging gern durch die schmalen Strassen, bis man den Farhat Platz, den Schmuckmarkt, mit seiner imposanten Statue von Bischof Germanos Farhat erreicht hat. Dies ist das alte christliche Viertel der Stadt, in dem man Kirchen verschiedener Konfessionen und altmodische Häuser mit Innenhöfen voller Jasminblüten, Rosenstöcke, Zitrusbäume und den traditionellen Brunnen in der Mitte der Höfe. Das tropfende Wasser in den Brunnen war die Musik der Gäste und Teil des Dekors. Viele Häuser wurden später in Restaurants oder Boutiquen umgewandelt.

Ich habe dort in den Restaurants den bessten kabab mit Kirchen (kabab bi karaz) gegesen, für den Aleppo berühmt ist. Ich kann immer noch alles geniessen, was ich mit Armen, mit Freunden und Kunden in einigen Restaurants der Stadt gegessen habe: Kebab, kibbe, hummus, tabboulé, Hähnchen-Taratar, gegrilltes Hammelfleisch mit Zwiebel, Tauben gefüllt mit Reis, Pistazien, Mandeln, Pinienfrüchte, Kastanien, Walnüsse, serviert in einer Schüsssel mit Olivenöl, Zitronensaft, gehackte Zwiebel und Tomaten, und am Ende definitiv die verschiedenen Arten baklawa zum Nachtisch und die jahreszeitliche Früchte, Pfefferminztee und arabischer Kaffee mit Kardamom. Man kann einen Tag in Aleppo nicht beenden, ohne diese exquisiten Gerichte zu probieren. Auf meinem Weg zurück zum Hotel erklangen die Glocken der Türme der Kirchen, der Muezzin einer nahe gelegenen Moschee skandierte in der Ruhe eines Sonntagnachmittags, und diese Gebetsrufe gehörten zu meinem täglichen Leben, als ich in Aleppo war. Die Stimme des Priestergesangs war sehr lebhaft. Er betete auf Aramäisch, der alten Sprache, die von Jesus Christus gesprochen wurde. Es war ein vertrauter Klang für mich, als ich mit meiner Mutter in Beirut in die maronitische Kirche ging, als ich elf Jahre alt war. Ich wünsche, ich könnte diese schönen Tage noch einmal besuchen und die aramäische Sprache lernen. Zu beachten: Aleppo ist die einzige Stadt in Syrien, wo der Sonntag seit langem der wöchentliche Feiertag für alle Einwohner ist! Wie tolerant das syrische Regierungssystem ist! – (Ich vermisse dich Aleppo!)

Aleppos goldene Pistazien: Sind die besten Pistazien der Welt. Sie sehen aus wie die lächelnden Lippen und die rötliche Zunge von Königin Zenobia von Palmyra. Der Kuss auf die Lippen und Mund ist der “Wahlort” und ein Indiz für Liebe und Leidenschaft und vollen Kontakt. Die Seele trifft die Seele auf die Lippen der Geliebten!

Ich bekam immer eines der besten Zimmer im Hotel Baron, Nummer 205, mit Balkon an der östlichen Seite und spezielle Aufmerksamkeit. Die Familie hatte ihren Esstisch im nördlichen Teil des grossen Restaurants. Zum Mittag- und Abendessen hatte die Familie immer frischen Zitronensaft in einem Glaskrug auf dem Tisch gehabt und man hat mir öfters ein Glas Zitronensaft auf meinen Tisch zugestellt wenn ich im Hotel Restaurant gegessen habe. Bei Ankunft im Hotel haben die Kellner, Zimmermädchen und Leute die im Hotel arbeiten in arabischer Sprache gesagt,  (ischa al Almani)  d.h. der Deutsche ist gekommen, weil mein Familienname schwer für sie auszusprechen ist. Hotel Baron war immer die Wahl für Staatsgäste höherer Ränge, sowie für prominente arabische und internationale Personen von der politischen, sozialen und künstlerischen Welt. Während meiner vielen Aufenthalte in diesem Hotel, ca. 15 Jahre habe ich folgende bekannte Gäste gesehen:

Nadia Gamal: Geb. Maria Kardialis in Alexandrien, Ägypten 1937-1990 von einem griechischen Vater und einer italienischen Mutter. Gestorben in Beirut, Libanon im Alter von 53 Jahren. Ägyptische Tänzerin und Schauspielerin, die zu einer populären Tänzerin für raqs sharki und baladi wurde d.h. orientalischen Folkloretanz wurde.
Demis Roussos: Griechischer Sänger. (1946-2015)
Tony Hanna: Libanesischer Sänger.
Sammy Clark: Libanesischer Sänger.
Toros Siranossian: Armenier, Inhaber des Nachtclubs EPI CLUB in der Phoenicia Strasse in Beirut.
Charles Glass: Amerikanischer-britischer Author, Journalist und Mann vom Rundfunk spezialisiert im Mittleren Osten. Er wurde in Beiruts südlichen Vorort, Ouzai, im Juni 1987 entführt. Nach 62 Tage von Terror als Geisel in Beirut, war es ihm um Haaresbreite möglich zu entfliehen.
Rifaat al-Assad: Bruder des syrischen Präsidenten Hafez Al-Assad.

Während ich diese Geschichte schreibe tobt ein schrecklicher Krieg in Aleppo. Bei dieser Gelegenheit sende ich meinem Freund Armen und seiner Mutter meine besten Grüsse und viel Geduld zu haben und nicht die Hoffnung aufzugeben. Es gibt viele Menschen auf diesem Globus, die diese Fundgrube lieben und wenn dieser schmutzige Krieg zu Ende ist, ich froh bin ihn und das HOTEL BARON wieder zu sehen, wo ich längere Zeit während des libanesischen Bürgerkrieges wohnte.

Ost Aleppo, oder das, was davon übrig ist: Die Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe: Ein staubiges Stadtviertel zerschossener Häuser, das bis zur berühmten Zitadelle reicht. Von dort blickt Staatschef Bashar Al Assad von einem riesigen Poster auf die Trümmer der Stadt. Früher wimmelte es im Souk wie in einem Ameisenhaufen. Das Hotel Baron ist ein morsches Schiff geworden, angespült aus einer vergangenen Zeit, gestrandet im Zentrum Aleppos. Das Hotel wurde während des Bürgerkrieges nicht direkt getroffen worden aber die Erschütterungen und Druckwellen der Granaten und Raketen haben einige Schäden angerichtet. So erzählt die derzeitige Witwenkapitänin, Rubina Tashjian, Ehefrau des verstorbenen Hotelbesitzers, Armen Mazloumian, ihre Gäste. Es tut weh, jetzt an das Baron Hotel zu denken und zu wissen, dass seine Zimmer und die Seelen, die sie bewohnten, nur noch auf Fotografien und in den Erinnerungen von Menschen wie ich existieren. Wird das Baron Hotel zu seinem Glanz und seiner Pracht und seinen schönen Tagen zurückkehren? Oder ist das etwas aus Phantasie, Vergangenheit und Wahnsinn der Nostalgie geworden? Und in den Erinnerungen lebt aber alles weiter! – فهل سيعود فندق البارون لأمجاده و عزّه و تلك الأيام التاريخيّة الجميلة؟ أم أنّ ذلك بات شيئا” من الخيال و الماضي و جنون الحنين؟ و كلّ شيء يعيش في الذكريات

Baron Hotel, Aleppo, wo Gastfreundschaft auf Spiritualität trifft.

In Damaskus wohnte ich am Anfang im OMAYAD HOTEL, gebaut in 1952. Da es bei diesem Hotel keine Parkplätze für Autos gab, bin ich in das neue SHERATON HOTEL umgezogen, wo es ausreichende Parkplätze gab.

In Jordanien wohnte ich im alten PHILADELPHIA HOTEL, im Stadtzentrum, gegenüber das alte historische römische Amphitheater, geschnitten in die Seite des Hügels, wo kulturelle Veranstaltungen und Sommerfestspiele veranstaltet wurden. Dieses alte Hotel hatte ein Schwimmbad und ein Theater gehabt, sah aus wie eine alte Burg, das von der jordanischen Regierung, von der Familie Nazzal in den 1980ger Jahren abgekauft und abgerissen wurde, um einen grösseren Stadtplatz gegenüber das antike römische Philadelphia Amphitheater, für touristische Zwecke zu haben. Auch in diesem Hotel sagten die Kellner und Leute die in diesem Hotel arbeiteten,  ischa al Almani, mustaschrek fi qota al siyarat,  d.h. der Deutsche Orientalist für Autoersatzteile ist gekommen, weil mein Familienname für sie schwer auszusprechen ist. Auch nannte man mich, der  Nachtfaher  ist gekommen, weil ich generell gegen acht Uhr morgens angekommen bin.

Philadelphia hotel
Philadelphia Hotel in Amman, Jordanien.

Hochzeit meiner Schwester Hilde Kleinknecht mit Alain Khoury in Beit Mery, Libanon – 1964:

Bild im Bristol Hotel Beirut 10.10.1964
Bild im Bristol Hotel Beirut 10.10.1964.

Meine Schwester Hilde verlässt Libanon nach Ghana – 1964:

Nach ihrer Hochzeit, verlässt Hilde Libanon mit ihrem Mann nach Ghana, weil seine Arbeit dort war und später nach USA in Nebraska und schließlich nach Florida, Fort Lauderdale, USA, wo sie bis heute noch wohnt.

Meine Schwester Charlotte verlässt Libanon nach Schweiz – 1965:

Kurz nach Hilde, reiste meine Schwester Charlotte mit ihrem deutschen Verlobten nach Genf, Schweiz, um dort zu arbeiten. Später sind sie nach Zürich umgezogen, wo meine Schwester bis heute wohnt.

Hochzeit meiner Schwester Charlotte Kleinknecht mit Jan Schnittker in Besigheim, Deutschland – 1965:

Bild in Besigheim am 30.04.1965
Bild in Besigheim am 30.04.1965. Sie wollte dort getraut werden, weil sie während des Krieges als Pflegetochter bei der Familie Kälble wohnte.

Meine Schwester Anita verlässt Libanon nach Deutschland – 1965:

Anita verlässt Libanon nach München, Deutschland, weil ihr Verlobter (der heute ihr Mann ist) dort einen Arbeitsplatz bei der Firma Siemens bekommen hat. Sie lebt bis heute in Germering in der Nähe von München mit ihrem Ehemann.

Hochzeit meiner Schwester Anita Kleinknecht mit Joachim Stütz in Deutschland – 1965:

Bild in Deutschland am 02.07.1965
Bild in Deutschland, am 02.07.1965.

Hochzeit meines Bruders Wolfgang mit Margrit Kiske in Deutschland – 1966:

Bild in Deutschland am 30.12.1966 
Bild in Deutschland, am 30.12.1966.

Leben mit meiner Mutter – 1965 – 1985:

Während dieser Zeit war ich der einzige der in Libanon lebte und es blieb so, da keiner von meinen Geschwistern nach Libanon zurückkam, es sei denn für einige kurze Besuche. Ich war auch der einzige, der noch nicht verheiratet war. Ich lebte mit meiner Mutter bis zu ihrem Tode im Jahre 1985, obwohl ich viel wegen meiner Arbeit reiste.

Sabah
Meine Schwester Anita (rechts), ihr Mann Joachim Stütz (links), mit der berühmten libanesischen Sängerin und Schauspielerin Sabah (Mitte), in einem Gartenrestaurant in Zahle, Libanon, 1970.

Sabah war eine berühmte libanesische Sängerin und Schauspielerin. Spitzname Schahruret El Wadi, شحرورة الوادي (bedeutet die Lerche des Tales), basierend auf ihre Herkunftsregion Wadi Shahrur. Sie gilt als eine von drei libanesischen Ikonen, zusammen mit Feiruz und Wadih El Safi, die in der arabischen Welt den Spitznamen “Die Kaiserin des libanesischen Liedes” erhielt. Sie veröffentlichte über 50 Alben und spielte in 98 Filmen sowie in über 20 libanesischen Bühnenstücken mit. Sie hatte ein gemeldetes Repertoire von über 3.500 Liedern. In der arabischen Welt war sie als “Diva der Musik” bekannt. Ausserdem “The Legend”, “Die Sonne aller Sonnen und “Sabbouha”, eine Verkleinerungsform von “Sabah”.

Sabah hat 9 Mal geheiratet. Nach ihrer Scheidung von ihrem letzten Ehemann, dem Künstler Fadi Kuntar, Fadi Lebanon, mit dem sie 17 Jahre zusammen verbrachte, verbreitete sich das Gerücht, sie wolle den Herrn Lebanon “Omar Mehiou” heiraten, als er 25 Jahr alt war. Später enthüllte sie, dass sie die Geschichte von Liebe und Ehe erfunden hat, um ihm zu helfen, bekannt zu werden. Sie glaubt, dass die Mehrheit ihrer Ehemänner ihren Ruhm und Reichtum für ihre Interessen nutzten. Sie sagt, dass sie “Madame Bank” genannt wird, weil sie Geld ausgibt, ohne an die Menschen zu denken, die sie liebt. Sie ist bekannt für ihre Liebe zu Schönheit und Mode und sagt, ich hoffe, dass ich meine Schönheit und Eleganz nicht verliere, wenn ich mein Vermögen verliere.

Sabahs vollständiger Name: Jeanette Georges Feghali
Geboren: 10. November 1927, Bdadoun, Libanon
Gestorben: 26. November 2014 im Alter von 86 Jahren, Brazilia Suites Hotel, Baabda

Reise mit meinem Vater Albert Kleinknecht nach Beirut per Auto – 1973:

Am 18. September 1973, bin ich nach Deutschland gereist, kaufte einen gebrauchten Opel Commodore Pkw, Baujahr 1969 vom Kollegen meines Bruders Wolfgang, Peter Born. Ich besuchte meinen Vater in Wannweil, sagte ihm, da du Angst hast mit Flugzeug zu fliegen, so kannst du mit mir jetzt per Auto nach Beirut fahren. Er hat meinen Vorschlag akzeptiert und wir starteten am 18.10.1973 sind nach Beirut gefahren am 22.10.1973 gut angekommen. Habe seinen Koffer getragen, ihn im Kofferraum gestellt. Als er neben mir im Auto sass, hatte er ein kleines Radio mitgebracht. Ich fragte ihn warum er sein Radio mitnehmen will. Er sagte, dass er wissen will, bis welcher Entfernung er deutsche Sender hören kann. Ich sagte ihm, im Auto gibt es ein Radio wir können vom Pkw Radio feststellen, bis wo wir deutsche Radiosender hören können. Er blieb stur wie ein Kind! Eine Panne hatten wir an der bulgarischen Grenze gehabt. Ich sah, dass die Motortemperatur zu hoch gestiegen ist, stellte fest, dass der Keilriemen gebrochen ist. Ein bulgarischer Lkw Fahrer hat mir geholfen. Er fand in seinem Werkzeugkasten einen gleichen Keilriemen, paar Millimeter länger und montierte ihn. Ich gab ihm DM 20,00 aber er hat sie nicht genommen. Ich fragte ihn, falls er mehr haben will, so möchte er mir den Betrag nennen. Er hat abgelehnt, sagte, wir sind Autokameraden und will kein Geld von Kameraden haben. Als wir weitergefahren sind, wenn ich stark Gas gab, rutschte der Keilriemen und pfeifte, weil der Keilriemen nicht das exakte Mass hatte und daher die Keilriemenscheiben nicht richtig greifen konnten. Ich bin dann gemässigt gefahren und sind gut in Beirut angekommen. An der syrischen Grenze, und dann libanesischen Grenze, gab es wie üblich Probleme und Verzögerungen. Die Zollbeamten wollen Bakschisch haben.

opel invoice
Rechnung Opel Commodore Pkw, Baujahr 1969, welches ich 1973 in Deutschland gekauft habe.

Bei jeder Übernachtung in Hotels, prüfte Albert erst die Bettdecken, Matratzen, Kopfkissen, Toiletten, ob diese sauber sind. Zu Tisch in Restaurants und Hotels säuberte er die Messer, Gabeln, Löffel, Tassen und Teller mit Tempotaschentücher, roch sie alle, ob sie übelriechende Gerüche haben. Er konnte kein Brot essen, wenn er sah, dass die Kellner das Brot ohne Handschuhe anfassten. Er wollte nur Schwarzbrot essen. Er ging in Beirut selbst zur Bäckerei, um sein Schwarzbrot zu kaufen. Ich sagte ihm einige Male, die Personen die in der Bäckerei das Brot backen, backen es ohne Handschuhe und ist möglich bei der Hitze in Beirut, dass Schweiss von den Bäckern auf den Teig landen kann. Das hörte er nicht gern. Wir durften in Beirut sein Schwarzbrot nicht anfassen. Er rauchte täglich c. 60 Zigaretten.

Als wir am 22.10.1973 abends in Beirut angekommen sind, das Auto vor dem Haus parkte, sagte ich ihm, wir sind angekommen. Er stieg aus, hat das Haus kaum erkannt vielleicht weil es dunkel war. Wir sind in den Garten eingetreten, dann ins Haus. Er hat meine Mutter kalt begrüsst.  (Vielleicht weil er die älteren drei Geschwister als sie noch sehr jung waren in November 1940 nach Deutschland schickte und weil er während 33 Jahre nicht nach Beirut zurückkehrte, und weil er vielleicht ein schlechtes Gewissen hatte).  Er  ging in das erste Schlafzimmer rein, dann ins zweite Schlafzimmer, dann das Esszimmer, dann die Küche, sagte: Gott sei Dank, habe ich mein Haus nach 33 Jahren wieder gesehen. Meine Mutter antwortete: “Nein, das Haus gehört unseren Kindern”!

Albert hat Heimweh nach früheren Erinnerungen vom Libanon:

Am nächsten Tag, nach dem Frühstück fragte er mich, welche Schuhgrösse ich habe. Er trug in Deutschland immer Stiefel an. Ich sagte ihm 44. Er sagte, dass er leichte Schuhe anziehen möchte, da er bis die Strassenbahngleise zu Fuss gehen möchte. Ich sagte ihm, ich fahre dich bis die Strassenbahngleise. Er sagte, ich will lieber zu Fuss gehen, so kann ich besser als per Auto sehen. Er verliess das Haus in Richtung Strassenbahngleise. Anfang der berühmten Hamra Street, ist das derzeitige Büro der Mobil Oil Company. An der Rezeption stellte er sich vor, nannte Namen von damaligen Kollegen. Die Dame an der Rezeption sagte ihm: Der jetzige Direktor is Herr Ahdab. Oh, er ist mein Freund, möchte ihn gern sehen, falls er hier ist! Die Dame ging ins Büro des Direktors, sagte ihm, ein Deutscher, Albert Kleinknecht, ist hier möchte Sie sehen. Herr Ahdab hat ihn empfangen und beide küssten sich, wie es hier bis heute üblich ist. Albert sagte ihm, dass er keine Entschädigung während seiner c, 19 Jahre Tätigkeit von der Firma bekommen hat. Herr Ahdab sagte, Du hast damals gekündigt, Du bekommst keine gesetzliche Entschädigung und diese Sache ist verjährt. Ich bin seit Jahren Eigentümer dieser Firma.

Sein Marsch ging weiter in Richtung Strassenbahngleise. Dort angekommen, neben der Strassenbahnhaltestelle war sein Frisiersalon, wo seitlich von diesem Salon ein grosses, altes libanesisches Haus noch stand, wo er unsere Mutter in 1925, das erste Mal am Balkon sah. Sein Friseur, Herr Rizkallah, arbeitete nicht mehr als Friseur. Er fragte den aktuellen Friseur wo er Herrn Rizkallah sehen kann. Der Friseur sagte ihm, er arbeitet bei der Firma Najjar, in der Nähe vom Parlament. Wir besuchten ihn nach paar Tage. Sein weiterer Marsch war Märtyrerplatz. Er wartete an der Strassenbahnhaltestelle. Es kam keine Strassenbahn. Er fragte einen Passanten warum keine Strassenbahnen fahren. Der Passant teilte Albert mit, dass die Strassenbahnen seit einige Jahre eingestellt wurden. Albert stieg in ein Taxi ein, ist an derselben Stelle ausgestiegen, Märtyrerplatz, wo er nach der Flucht vom Beiruter Hafen während der Fahrt in die Strassenbahn eingestiegen ist. Nach dem Attentat des ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik El Hariri am 14.02.2005, nannte man diesen Platz, Platz der Freiheit, weil die syrischen Besatzungstruppen Libanon verlassen mussten.

Märtyrerplatz vor dem Bürgerkrieg 1975
(1 von 2: 1975): Beiruter Märtyrerplatz vor dem Bürgerkrieg 1975. Sehr malerisch!.
Märtyrersplatz nach dem Bürgerkrieg 1990
(2 of 2: 1990): Beiruter Märtyrerplatz nach dem Bürgerkrieg 1990, wie Berlin nach dem Krieg!

Albert bummelte dort ca. drei Stunden. Die Sehnsucht war für folgende Sehenswürdigkeiten:

  • Café De La Poste, (Kaffeestube) wo er mit Bekannte Trick-Track (Brettspiel) spielte, die nicht mehr existierte. 
  • Sein Fotograf von damals, Frédéric Dakouny, der schon gestorben ist.
  • Den arabischen Nachtklub, Parisiana, auf dem Dach eines Gebäude, wo im Sommer berühmte arabische Sängerinnen, Sänger und Tänzerinnen abends ihre schöne Künste vorführten.
  • Die Apotheke Gemayel, die noch existierte, wo er damals Medikamente kaufte. 
  • Die Polizeiwache und die vielen Freudenhäuser hinter der Polizeistation.
  • Das Haus mit Garten wo er sich nach der Flucht vom Beiruter Hafen versteckte, welches nicht mehr existierte.
  • Opera und Grand Théatre, wo berühmte Künstler ihre schönen Künste vorführten.
  • Place d’Etoile wo das Parlament und der Uhrenturm sich befinden. 
  • Das Gebäude mit dem Löwe mit Flügel auf dem Dach, wo die Firma Socony Vacuum, ihre Büros damals hatte.
  • Die Tankstelle wo er damals Lehrlinge ausbildete. Keiner konnte sich dort an ihn erinnern. 
  • Gegenüber der Tankstelle war damals das grösste und schönste Kaufhaus in Libanon, Orosdi Back, welcher Bau am ersten September 1900 komplettiert und für das Publikum eröffnet wurde. Dort erkannte ihn ein alter Herr an der Kasse, er stand auf, küsste Albert und sagte ihm auf deutsch wo warst Du diese lange Zeit und hat ihm das Deutschlandlied gesungen und Heil Hitler gesagt. Dort kaufte meine Schwester Berta, damals den Kinderwagen für ihre zwei Töchter.
  • Das alte Glashauskaffee (قهوة الزجاج) wo er mit Freunde und Bekannte Trick-Track spielte und Kaffee und Tee tranken, und Süssigkeiten von der berühmten Konditorei Samadi bestellte.
martyrs square 1898
Das Kaffeehaus, wo mein Vater mit seine Freunde zusammen war, um Kaffee und Tee zu trinken und Backgammon zu spielen. Man bestellte arabische Süssigkeiten (Baklawa) von der berühmten Konditorei Samadi. Bild 1898.
Nejmeh Platz 1925
(1 von 2): Nejmeh Platz 1925 (Place de l’Étoile) mit Socony Vacuum Gebäude und Uhrenturm.
Nejmeh Platz 2014
(2 von 2): Nejmeh Platz (Place de l’Étoile) 2014 mit Socony Vacuum Gebäude und Uhrenturm.
Hier war eine große Tankstelle der Firma Socony Vacuum, wo mein Vater nach Weltkrieg I, in Beiruts Stadtzentrum als technischer Ausbilder Lehrlinge ausbildete. Man kann in diesem Bild den berühmten Uhrenturm sehen.
Orosdi Back Kaufhaus 1900
Orosdi-Back Kaufhaus, Beirut, Libanon, 1900.

OROSDI-BACK: Ein verlorenes Kaufhaus in Beirut aus einer eleganten Zeit. Es befand sich in der “Banks Street” in der Innenstadt von Beirut, die Strasse, die zum Riad el Solh Square führt. Das Kaufhaus befand sich gegenüber der Bank Intra. Das Kaufhaus war ein Indikativ hochwertige Waren, die im Innern verkauft wurden. Das Orosdi-Back war ein Kaufhaus aus einer anderen Zeit, einem Zeitalter der Eleganz im Gegensatz zu den vulgären modernen Produkten der Neureiche, was Beiruts Down Town heutzutage gleichbedeutend ist. Orosdi-Back wurde zwischen Adolf Orosdi, einem ungarischen Armeeoffizier, und seinen Söhnen und der Familie Back, sowohl österreichisch-ungarische Juden sowie auch Orosdi waren, gegründet.

Albert kaufte im Stadtzentrum frische Datteln, Rosinen, Weintrauben und weisse Feigen, seine Lieblingsfrüchte, kaufte Baklawa von der berühmten Konditorei Samadi, stieg in ein Taxi ein und kehrte erschöpft nach Hause zurück. Solange er in Beirut war hat er seine Stiefel nicht angezogen.

Am nächsten Tag wollte er das Haus mit Garten sehen wo er mit seinen Eltern vor der Heirat wohnte und Nachbarn besuchen, im Stadtviertel Zeitune, am Meer, welches damals ein klein Sankt Pauli war, diesmal mit mein Auto. Das alte Mietshaus existierte noch. Er klopte an das eiserne Gartentor. Ein Herr öffnete die Haustür. Albert hat ihn gleich erkannt. (Alberts Eltern mieteten dieses Haus vom Besitzer von 1891 bis 1941). Er ist der Sohn des Besitzers. Er fragte ihn, ob er ihn erkannt hat. Der Mann nickte mit dem Kopf. Albert teilte ihm mit, dass er gern das Haus von innen wieder sehen möchte, wo ich mit meine Eltern wohnte. Der Mann sagte auf arabisch ahlan wa sahlan, das bedeutet herzlich willkommen! Wo sind Deine zwei Brüder und Deine Schwester”, fragte der Herr? Vater besichtigte das Wohnzimmer und wollte raus. Der Sohn sagte, “Du kannst auch das Zimmer sehen wo Du geschlafen hast”. Vater ging rein. Die Eltern des Sohnes sind vor paar Jahre verstorben. Als wir uns verabschiedeten, sagte der Sohn bleibt hier ich bestelle gleich Essen. Als wir auf der Strasse waren, sagte Albert: “Im Haus sind noch die alten Möbel meiner Eltern und auch der Diesel Heizofen. Nichts hat sich im Haus geändert, als wäre die Zeit hier stehengeblieben”!

Der nächste Besuch war für die Nachbarfamilie gegenüber dem alten Haus, wo Alberts Eltern wohnten. Albert klopfte an die Haustür. Wer ist da, sagte eine Frau. Albert sagte, sobald Du die Tür öffnest wirst Du sehen wer ich bin. Die Haustür wurde geöffnet. Frau Abla Abou Schahla hat ihn sofort erkannt und gleich erschien ihr Ehemann und küssten sich wie es hier üblich ist. “Lebst Du noch Albert? Wo warst Du diese ganze Zeit? Wie geht es Deiner Frau, Deine Kinder, Deine Brüder, Deiner Schwester etc.”.

Tänzerin im Kit Kat Klub Beirut 1960
Tänzerin im Kit-Kat Nachtklub, Beirut, 1960.

Der dritte Besuch dort war für das Minigeschäft wo Alberts Eltern damals Lebensmittel gekauft haben. Der Inhaber erkannte Albert sofort, sagte:  “Albert, jetzt glaube ich an Auferstehung”!! Er hat uns sofort Bananen, Äpfel, Weintrauben, Honig- und Wassermelonen, Kaffee und Tee auf einem kleinen Tisch serviert, typisch die libanesische Gastfreundschaft.

Gegenüber dem Minigeschäft waren damals die drei berühmten Kabaretts, Eve, Kit-Kat, Lidoähnlich wie Lido und Moulin Rouge in Paris. Albert sagte: “Hier habe ich damals die schönsten Shows und die schönsten blonde und schwarze Frauen gesehen”! 

Gegenüber das Minigeschäft war das schöne alte New Royal Hotel. Albert ging rein, um zu sehen, ob er die Inhaber oder Kellner von vor Weltkrieg II, die er kannte noch im Hotel sind. Niemand konnte sich an ihn erinnern.

Neben dieses Geschäft war das Hotel Métropole am Meer bei der Bucht, Zeitune. Christine Blaich war zusammen mit ihrem Neffe, Jakob Unger (*1878, verstorben 1937) Inhabern des Hotels, Deutscher Hof (später: Hotel Métropole). Auch genannt Deutsches Hotel. Die ehemaligen Besitzer ruhen im evangelischen Friedhof in Beirut. Albert kannte beide Besitzer und wollte das alte Hotel wieder sehen. Das Hotel war verschwunden, abgetragen, ein Opfer der neuen Zeit. Am 8. Juli 1899 quartierte sich der Schriftsteller, Karl May, (*1842, 1912) der auf seiner Orientreise unterwegs war, im Beiruter Hotel Deutscher Hof, ein. Abgesehen von einem Ausflug nach Broummana, bleibt Karl May bis zum 17. Juli 1899 im Hotel, wo er am Tag vor seiner Reise das Gedicht:

Du herrlich Land wie es kein zweites gibt, du Land
des Heils, du der Erlösung Land. Es hat dich meine
Seele schon geliebt, eh’ noch mein Aug dich, Kanaan,
gekannt. Du schöne Stadt, du Braut des Libanon, wie
bist du mir so lieb, so lieb geworden. Ich scheide zwar,
ich muss so bald davon. Doch denk ich dein gewiss an
allen Orten. Du liebes Haus, ich war dein treuer Gast.
Und werde es, so oft ich komme, bleiben. Wie du mich
freundlich aufgenommen hast, das werd ich mir tief
in das Herz schreiben. Du kennst nicht Selbstsucht,
kennst nicht Eigennutz, so lieb wie hier, ist selten mir

geschehen, Gott segne dich! Er sei dein Schirm und
Schutz. Leb wohl, leb wohl, vielleicht auf Wiedersehen! 

ins Gästebuch schreibt.

Offiziere der französischen Besatzungsarmee zählten zu den Gästen des Hotels, schätzten die deutsche Gastlichkeit und die gute Küche. Unter ihnen war auch General De Gaulle, damals Verwaltungsoffizier im Hauptquartier.

hotel deutscher hof
Bild vom Hotel Métropole, vor dem ersten Weltkrieg.

Alberts nächster Besuch war für das schöne, alte Hotel Kassouf, welches in der Nähe des Hotel Deutscher Hof war, im Zeitune Stadtviertel, welches damals 1973 auch nicht mehr existierte.

hotel kassouf
Meine Tante Klara (ganz rechts) mit Freunde vor dem berühmten Hotel Kassouf in Beiruts Stadtviertel Zeitounéh c. 1920. Die zwei Damen und der Herr links sind mir unbekannt. Meine Tante war 21 Jahre alt.
Mitten im französischen Restaurant A La Rotonde, im Stadtteil Zeitune, sitzt links meine Tante Klara Kleinknecht, an der Wand gelehnt mein Onkel Adolf Kleinknecht. Das Paar sind ihre Nachbarn. Die drei stehenden Männer sind Kellner. Datum: 1920
Das Bild wurde nach der Heirat in einem Club im Stadtteil Zeitouneh aufgenommen. Meine Tante Klara steht neben dem Pfarrer. Alle andere Personen sind mir nicht bekannt. 1922.
Tante Klara. 20 Jahre alt.

Damaskus. Reise-Erinnerung von Karl May:

Damaskus script 1
Damaskus script 2
Text des deutschen Dichters Karl May über Damaskus nach seinem Besuch

Der deutsche Verleger “Moritz Busch” besuchte Mitte des 19. Jahrhunderts, um das Jahr 1849, Beirut im Rahmen einer Reise durch Syrien, den Libanon, Palästina und Ägypten. Auf der Grundlage dieser Reise entstand 1864 das Buch “Bilder aus dem Osten”, in dem “Busch” die erklärenden Texte schrieb und “August Löffler” die Bilder und die Szenen malte, also eine freundliche Handlung und originell mit dem Inhalt war Themen und Gemälde meist abgebildete Landschaften und antike historische Denkmäler.

Busch schrieb über Beirut und sagte: Beirut ist eine der grössten Städte der Levante und gilt gleichzeitig als eine der schönsten Regionen des gesamten Mittelmeerraums. Aber wenn man seine ganze Schönheit sehen will, muss man es aus der Ferne vom Meer aus betrachten, mit seinen gelben Häusern, weissen Minaretten, Burg und Hausbalkonen, wo Palmen und alle Gartenarten auftauchen, und die alten Hafentürmen, der dunkle Kiefernwald dahinter. Es ist eine aussergewöhnlich wunderbare Szene.

Vorne liegt das blaue Meer mit mehreren Schiffen aus allen Ländern, und in der Ferne eskaliert die Stadt allmählich, dahinter am Vorgebirge des Libanon. Terrassen in Dörfern bepflanzt und mit verschiedenen Pflanzenarten bedeckt. Wirklich, es ist ein unvergessliches Bild, das morgens oder abends mit seinen leuchtenden Farben noch schöner wird. Über dem grünen Land, Palmen und Zypressen, die süsse Düfte ausströmen, eine Stadt mit Gebäuden, Minaretten und Kuppeln, und daneben gelbe Sanddünen, sieht es aus, als hätte der Nil sie an diese Küsten gebracht, eine Erinnerung aus der Wüste, quer durch “Dunkles Meer wie Wein”, wie Homer sagte.

Hier Auszug aus einem Brief von Ernest Renan an Berthelot, frz. Chemiker (*1827, 1907) der Libanon 1860 besuchte und wie beschrieben hatte.

Beirut, 9. November 1860.

Mein lieber Freund,

“Wenn Sie eine Natur sehen wollen, von der nichts dem Charme entsprechen kann, ein bewundernswertes Meer, ein unvergleichlicher Himmel, die schönsten Berge der Welt, eine abscheuliche Rasse, in deren Mitte reizende Typen auftauchen, eine Gesellschaft die den tiefsten Stand des Chaos erreicht hat wo man unterkommen kann bevor man den wilden Zustand erreicht, komm hierher…”

Joseph Ernest Renan: (*28. Februar 1892), war ein französischer Experte für semitische Sprachen und Zivilisationen, Philologe, Philosoph, Bibelwissenschaftler, Kritiker und Religionshistoriker.

Mein Vater besuchte auch das alte Restaurant am Meer: Hajj Daoud Café, gegenüber das Haus wo seine Eltern wohnten. Man nannte dieses Restaurant: Das alte, bekannte Wahrzeichen Beiruts, in dem ein Teil der Stadtgeschichte eingraviert ist. Als Braut oder als Meerjungfrau pflanzte es seine überwältigende Schönheit, seinen kreativen Charme und seine attraktive Schlichtheit an der Zeitunéh Bucht. Nach 33 Jahre Abwesenheit, niemand in diesem Restaurant konnte sich an meinem Vater erinnern!

مقهى الحاج داود: معلم بيروتي عريق و عتيق نقش فيه جزىء من تاريخ المدينة. كعروس، او كحوريّة بحر، كان يتمدّد بجماله الباهر و سحره الخلاّق و بساطه الجذّابة

Der letzte Besuch im Zeitune Stadtviertel war für das alte St. George Hotel (1932) – gehörend der Familie Khoury, welches damals das drittbeste Hotel nach den zwei deutschen Hotels, DEUTSCHER HOF und HOTEL GASSMANN, in Beirut war. Niemand dort konnte sich an Albert erinnern. Er sagte mir, dass er von gegenüber dem Hotel, von der Strasse, mit seiner Bambusangelrute Fische fischte und dann mit Kopfsprung ins Wasser gesprungen ist.

An einem anderen Tag besuchten wir sein Kollege George Nahhal. Er lebte noch, hat Albert nicht erkannt. Wahrscheinlich hatte er Alzheimer gehabt. In derselben Strasse wohnte sein Freund Camil Tabet, mit dem er damals Trick-Track spielte. Er lebte auch nicht mehr.

Der nächste Besuch war für seinen ehemaligen Kollege, Elias Haddad. Er lebte auch nicht mehr. Seine Frau und ihre zwei Töchter hat er gesehen.

Auch besuchte er die Familie Shbaro, wo er bei dieser Familie nach der Heirat ein Apartment mietete, gegenüber dem Sanayah-Stadtgarten und gegenüber der Deutschen Schule. Einige Personen von dieser Familie lebten noch.

Mar Mikhael Stadtviertel: Seine erste Arbeit nach dem ersten Weltkrieg war paar hundert Meter östlich vom Beiruter Hafen, in dem Stadtviertel Mar Mikhael, wo bis 1968 noch die alten Strassenbahnen in der Hauptstrasse operierten, wo er eine Auto Reparaturwerkstatt hatte. Das Gebäude existierte noch. Dort ist noch das alte Bahnhofgebäude, Mar Mikhael Bahnhof, von wo Kaiser Wilhelm II in 1898 mit dem Zug nach Damaskus gefahren ist.  Hier ist die Tanzfläche für die Schickeria, hier sind die Tänze für die Zukunft, für die reichen Leute.  Seit paar Jahre befinden sich entlang der Hauptstrasse mehrere Pubs, teuren Restaurants, Bars, Discos, trendige Nachtklubs, Tanzlokale. In der super Skybar im Gelände des Bahnhofes, werden unter freiem Sternenhimmel diverse alkoholische Kreationen ausgeschenkt. Hier gilt: Je exklusiver, desto besser. Hier verbringt heute die Jugend ihre rauschende Nächte und es wird bis in die frühen Morgenstunden gegessen, getrunken, Wasserpfeifen geraucht, getanzt und ausgelassen gefeiert, als gälte es jede Minute auszukosten. Hier wird gefeiert, als gäbe es kein morgen, zu Wasser, zu Land, in der Luft vor allem, als habe es nie ein gestern gegeben. Diese Lokale im Vergnügungsviertel, Mar Mikhael, sind generell voll. “Beirut ist die Stadt, die nie schläft”, sagen junge Libanesinnen augenzwinkernd. Spass sei das oberste Gebot. Man spricht nicht eine gemeinsame Sprache sondern drei; wechselt von der Amtssprache Arabisch ins Englische, ins Französische und zurück, oder alles wild durcheinander:  “Ahlan, bonjour mon ami, hi guys, kifak habibi, honey, ça va? Health bien, bye-bye, sleep well, see you demain, do not drink much, drive slowly home”?  Frag mich nicht was morgen (demain) geschehen wird, ich fürchte wir werden diesen bezaubernden Abend (cette soirée) vergessen, den wir zusammen verbracht haben!!  Damen die die deutsche Sprache ein bisschen beherrschen, sagen: Ich liebe Dich Habibi (Freund, Liebling)! Generell beherrschen die Libanesen ausländische Sprachen besser als ihre eigene arabische Sprache.

Alkohol und Ekstase sind hier keine Tabus. Die jungen Hedonisten scheren sich hier nicht um Moral, Sitten und Religion der Mütter und Väter, sondern an höchste Lust. Hier ist die alte Sin City der Vorkriegszeit wiedererstanden, sogar noch sündiger. Heute ist die Beiruter Jemmeise Street, die bedeutendste Partymeile Beiruts. Für den Bedarfsfall ist die Sünde in erreichbarer Nähe in Jemmeise und Mar Mikhael und die Küstenstädte Kaslik und Jouniéh, mit ihren schrill angemalten Nachtbars und verschwiegenen Stundenhotels und möblierte Apartments. Da bieten russische, rumänische, polnische, ukrainische und von anderen Ländern, Prostituierte einen gewissen Service.

Wer die zwei Supernachtklubs, Skybar und Music Hall, in Beirut, nicht gesehen hat, so hat er nichts von Beirut gesehen! Beirut ist die Partyhauptstadt der Welt und vibriert wie vor Euphorie.

Geburtstage, Premier Communions, Konfirmationen, Verlobungen, Hochzeiten, werden in grosse Restaurants, grosse Hotels, grosse Gartenrestaurants gefeiert. Verschiedene Torten und arabische Süssigkeiten für alle Anlässe sind auf die Tische.  Eine Welt aus Zuckerguss und Marzipan!  Die bunten Torten sehen aus wie Kunstwerke – mit Marzipanherzchen – und Duschkabinen aus Zuckerguss, darin grinsende, bärtige Frauenhelden und lächelnde Mädchen, nackt: Die einzige Ausnahme wegen der hiesige herrschende Moral: Es gibt keine Geschlechtsteile!  (Der Konditor hatte wahrscheinlich keine Feigenblätter gehabt, um die Geschlechtsteile zu verbergen).  Und dann klingt das bekannte Lied Paul Ankas, aus libanesischer Abstammung:

Congratulations and celebrations
When I tell everybody that you are
In love with me. Congratulations
And jubilation, I want the world
To know I’m happy as can be”.

Auch Paul Ankas berühmtes Lied:
“OH DIANA”.

I’m so young and you’re so old this,
My darling, I’ve been told, I don’t
Care just what they say because
Forever I will pray, you and I will
Be a
s free as the birds up in the
Trees. Oh, please stay by me, Diana
Oh, please, Diana
Oh, Please, Diana.

Die Hauptstadt des Zedernlands
: Beirut, hat sich in letzter Zeit zu einem Touristenmagnet entwickelt. Wo einst Bürgerkriege tobten, spazieren heute fröhliche Menschen aller Altersgruppen, über die Corniche, die idyllische Uferpromenade der libanesischen Hauptstadt in West Beirut, zirka 5 km lang, mit Palmen umsäumt. Es ist auch ein grosser Angelplatz. Alte und junge Fischer sieht man oft entlang das Metallgelände, oder unten auf die Felsen, ihre Angelruten in einer Hand, ihre Körbe an ihrer Seite. Der Wind umschmeichelt die Palmen an der Corniche. Dort sieht man knutschende Pärchen, Hotels, Restaurants, zwanzig bis dreissigstöckige hohe Luxus Apartmenthäuser mit modernstem Komfort schiessen in den Himmel, mit Blick aufs Meer. Zusätzlich kann man Familien, Paare und Gruppen von Jugendlichen, die in ihre schönsten Kleidung gekleidet sind, entlang der Corniche bummeln, häufig stoppend, um Kaffee, Tee, Eiscreme, Wasser in kleine Plastikflaschen, Erfrischungsgetränke, Coca-Cola, Pepsi-Cola, Seven-up und Wasserpfeife in einem der vielen Cafés zu geniessen, sehen. Man sieht auch auf die Bürgersteige Tricktrack Spieler. (Backgammon Spieler).

Die Corniche: Ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, Jogger, Radler. Push Cart Verkäufer, bieten eine Reihe von lokalen Snacks und Getränke. Tagsüber trifft sich halb Beirut auf der Corniche. Echte Scheichs mit ihren tief verschleierten Frauen und Töchter sind auf der kilometerlangen Uferpromenade ebenso unterwegs, auch Gruppen junger Mädchen mit Bauchfreien T-Shirts. Kaffeeverkäufer klopfen ihre Kaffeetassen wie Kastagnetten. Verkäufer per Fahrräder verkaufen die berühmte libanesische “Kaake (Brezel) mit Thymian und Käse. Viele Stämme der Palmenbäume entlang der Corniche sind mit Kugeln, Splitter, aus dem libanesischen Bürgerkrieg übersät.

HAMRA ein Spazziergang des Ruhmes: Ist ein beliebter Ort zum Bummeln, Essen, Trinken, Einkaufen, Treffpunkt und Freunde dort zu grüssen. Im pulsierenden Stadtteil Hamra,  (bedeutet rote Strasse)  auch in West Beirut, ist ein Hotel-Shopping-Restaurantviertel. Alles ist vorhanden. Auf der Hauptstrasse Hamra findet man viele moderne Geschäfte, mit eher westlichem Flair. Man sieht Kirchen, mehrere Restaurants, Bars, Pubs, Nachtklubs, Strassencafés, die generell fast voll belegt sind. Auch Hotels, möblierte Apartments, Banken, Wechselstuben, Luxusapartments, Boutiquen, Bibliotheken. Auch einige Geschäfte mit handgefertigten Produkten und schöne Juwelier- und Teppichgeschäfte und Schuhputzer.

Man sieht in der Hamra Street gemischte Bevölkerungsgruppen, viele Ausländer. Ketten, wie Aldo, Armani, Hugo Boss, Benetton, Christian Dior, Massimo Dutti, Dolce & Gabbana, Gucci, H&M, Hilfiger, Ralph Lauren, Mac Donald, Burger King, Starbucks haben ihr Domizil in Libanon. Preise: Preiswert bis unverschämt sehr teuer. Luxus neben Armut in der Hamra Street, mit extrem viele Autos und Leute, vor allem in der Nacht: Besatzungen von Jagals  (reiche junge Männer)  die BMW, Mercedes, Porsche, Ferrari, Lamborgini, Mazerati, Jaguar, Range Rover, Hummer fahren, ziemlich laut und abgasverseucht, aber das ist Hamra. Es wird viel gehupt und wenig auf Verkehrsregeln geachtet. Wer den Mut hat, kann sich ein Auto mieten. Der Fahrstiel der Libanesen ist recht aggressiv und Unfälle entsprechend häufig. Auf Beiruts Strassen und durch den Libanon fahren jede Menge deutsche Fabrikate, mehr und grössere MERCEDES, BMW, AUDI, OPEL, VW, MAYBACH und PORSCHE, als durch einer Grossstadt in Deutschland. Die Hamra Street ist sehr schön gepflastert, anders als die anderen Strassen in der Nähe.

Downtown Beirut: Ist eine Art Disnyeland für Touristen aus den Golfstaaten. Diese sind vom künstlerischen Flair der Altstadt so angetan, dass sie in den Sommermonaten Abend für Abend zu Tausenden die Tische füllen. Je exklusiver, desto beliebter, lautet das Erfolgsrezept.

Place de l’Étoile (Sternplatz): Mit seinem alten Uhrenturm befindet sich das Parlament, mitten im historischem Stadtzentrum. Michel Abed, Libanese, dessen Familie nach Brasilien emigrierte und dort zu einem Vermögen gekommen war, beauftragte den armenischen Architekten Mardiros Altounian, den Uhrenturm in 1934 gegenüber das Parlamentsgebäude zu errichten, eines der bekanntesten Wahrzeichen und Motive Beiruts. Soldaten wachen über das Regierungsviertel, sie schauen in jede Tasche rein. Bars, Restaurants, Strassencafés, Luxusgeschäfte, Hotels, alte Kirchen neben alte Moscheen säumen die Strassenzüge.

Wie Christen und Muslime in Libanon friedlich zusammenleben können ist eine Realität:
Das Läuten der Kirchenglocken mit den Rufen Muezzins aus den nahe gelegenen Moscheen, rufen gleichzeitig zum Gebet. Kirchen neben Moscheen, ihre Türme umarmen die Minaretten. Einige hundert Meter westlich von diesem historischem Stadtzentrum sieht man noch im Judenviertel, Wadi Abou Jamil, eine alte Synagoge (Maghen Abraham Synagoge, erbaut 1925). Über dem Fenster verzieren ein Marmor David Stern und eine Marmortablette mit den Zehn Geboten die Fassade, ein ungewohnter Anblick an diesem Ort. Was hier noch fehlt, ist der Weckruf des jüdischen “Schofars”, der in Synagogen auf Rosh Hashana geblasen wird, dem Fest, das das jüdische Neujahr feiert, das am ersten und zweiten Tag von Tishri im Herbst stattfindet. Es ist der Beginn der Tage der Ehrfurcht, eine Zeit, in der Sünde und Erlösung begangen werden. An diesem Stadtbild haftet etwas kulissenhaft, fast so, als befände man sich in einer Filmszene.

Die Geräusche der Altstadt Beirut wehen über Beiruts Skyline. Auch auf den Friedhöfe sind das Läuten der Kirchenglocken und die Rufen der Muezzins hörbar.

Uhrenturm: Mitten auf dem Platz steht der alte Uhrenturm. Kinder fahren mit Plastikautos über das Pflaster und toben. Mütter und Väter haben sich gemütlich in den Strassencafés nieder gelassen. Paar Kinder pusten Seifenblasen durch die Luft. Man sieht ab und zu Familien vom Golf und Saudi-Arabien. Ihre Kinder spielen mit ihre Smartphone, die Väter tragen lange Bärte. Einige Frauen heben ihre schwarze Schleier vor ihrem Mund mit der linken Hand bei jedem Bissen hoch, damit sie etwas essen und trinken können, weil ihre Männer es nicht haben wollen, dass andere Männer die Gesichter ihrer Frauen sehen können. Was für eine Plage für die Frauen! Man sieht mehr hungrige Tauben herumfliegen als Gäste und Touristen.

veiled women eating

Der neue Souk: Vor dem Bürgerkrieg 1975/1990, nannte man ihn der lange Souk, der während des Bürgerkrieges völlig geplündert und zerstört wurde, befindet sich dieser Souk paar hundert Meter westlich vom Place de l’Etoile mit seinem markanten Uhrenturm, der wieder eröffnet wurde. Aber anders als in Damaskus oder Aleppo oder Istanbul. Dieser Basar präsentiert sich als eine ultramoderne Shopping Welt mit eleganten, interessanten Modegeschäften. Kaum eine der internationalen High-End-Marken ist hier nicht mit einem schicken Shop vertreten.

Und Gott sagte: “Lass es schöne Menschen geben”! Also schuf er libanesische Frauen.

Starke deutsche, starke libanesische Frauen sind nicht einfach geboren. Sie sind von den Stürmen erzeugt, gehen durch sie und schwimmen durch die hohen Meereswellen.

Libanesische Frauen: Die leichte Meeresbrise weht durch die langen Haare der flanierenden Brünetten, Blondinen, sehr attraktiv, sehr modisch und freizügigst bekleideten Libanesinnen, viele tragen mörderische Schuhe bis 20 Zentimeter hohe Absätze, um grösser zu erscheinen, die so aussehen, als seien sie einem top Modemagazin entsprungen. Die libanesischen Frauen legen sehr viel Wert auf ihr Äusseres. Sie sind aber auch von Natur sehr schön. Die meisten gehen nicht ungeschminkt auf die Strasse. Es ist mehr Sein und Schein, Schönheitswahn im Libanon und Schönheitsoperationen an Nasen, Lippen, Zähne, Brüste, Bäuche, Sommersprossen zu entfernen und Haarimplantationen für Männer mit Glatze. Nach aussen hin muss alles perfekt sein, auch wenn man sich dadurch verschuldet. Die Libanesen ähneln Europäer, ähneln weisse Amerikaner, Kanadier, Australier, sind hochgebildet, viele Männer sind ausgezeichnete Facharbeiter.

Das Nachtleben: In Beirut floriert schon lange wieder das Nachtleben. Die jungen Libanesinnen sind top geschminkt, mit enger Kleidung und tiefen Ausschnitten bekleidet. Die Männer bezahlen die teuren Drinks für die Frauen, das ist alte Tradition, aber auch Angeberei der jungen Männer. Draussen auf den Parkplätzen oder auf den Strassen sind die tollsten Luxusautos zu bewundern, die hier in Deutschland, die Damen ihres Gleichen suchen.

Männer die auf Brautschau sind: Meiner Ansicht nach, gibt es wohl keine Stadt auf diesem Planeten mit attraktiveren Frauen als in Beirut. Sie haben blaue, grüne, braune, schwarze, träumerische Augen, rosa, weisse, dunkle, Hautfarben. Die Mischung aus Orient und Okzident ist einmalig. Was an der Sprache ihrer Augen wunderbar ist, ist, dass es nie irgendwelche grammatische Fehler gibt. Ihre Blicke sind aus perfekte Sätze. Die Stadt ist jung und schön, gebaut auf zwei leuchtenden Hügeln, fröhlich und lebendig. Sie ähnelt Paris, Französische Riviera, Rom, Athen, Barcelona, London, Las Vegas. Beirut ist einfach sehr sexy, eine sehr lebendige Stadt, in der man nie einen Moment Langeweile haben kann.

Die libanesischen Frauen:
Sie haben Birnen- und Granatäpfel förmige Körper. Sie sind

schöner als deine Tage, schöner als deine Nächte, schöner als
365 Kerzen. Du findest sie wo sie sind mit deine Augen. Dein
Herz ist ein Paradies für diese Damen. Ihre blauen Augen haben
die Farben des blauen Himmels, vom Wasser des Mittelmeeres.
Ihre grünen Augen haben die Farben der grünen Zedernbäume.

Ihre honigfarbigen Augen haben sie vom libanesischen Honig
bekommen. Ihre helle Hautfarben haben sie von dem Dünensand
der libanesischen Küste bekommen. Deine Augen sind ein
Versprechen für diese schönen Frauen. Lass deine Liebe in
ihren Fantasien leben. Sie trieben dich mit ihrem Atem wie
Rosen- und Jasmine- Blütenblätter hoch in die Luft. Ihre
Träume waren duftende Rosen für dich. Ihr Parfüm ist
Weihrauch für dich. Du bist das Licht und Feuer für diese
Schönheiten! Dein Herz wird ein Paradies für sie sein. Ihre
Schönheiten sind Schönheiten, die nicht normal sind, ihre
Wörter sind Wörter, die nicht normal sind. Lass dich auf
ihre Stimmen des Verwöhnens einschlafen. Ihre Botoxlippen
haben den Geschmack von Milch, Honig, Marzipan und Zucker.
Die Tage, die Wochen, die Monate sind vergangen, die Träume
mehrten sich, die Sehnsucht hat keine Geduld mehr. 

Für die Adams in Libanon gibt es viele schöne Evas in Libanon.

Mein Liebling: Lass deine untrennbaren Lieblingsvögel, Love
Birds, die dir am Liebsten sind uns zusammenführen, um mit
ihnen mit unsere zwei Herzen die ewige Liebesgeschichte, Love

Story zu erleben. Meine Augen singen dir meine Lieblings-
und deine Lieblingslieder. Ich kann dich von meinem Leben
und von meinen Erinnerungen nicht entfernen. Du lebst ewig
in meiner Seele. Ich kann nur bei dir sein. Ich kann nur mit
dir und dein Leben, leben. Ich gab dir mein Versprechen,
meine Freundlichkeit und meine Liebe. Du bist mein Spiegel.
Wenn ich den dunklen Vorhang vor deinem Bild entferne,
sehe ich dich im Wasserspiegel noch schöner. Viele Bewerber
klopften an deine Tür aber du öffnest sie nicht. Sag mir warum?
Suchst du deinen Spiegel, um zu sehen wie du noch aussiehst?
Du bist die schönste im Land. Mein Herz entführte mich zu dich.
Als meine Augen sich öffneten, sah ich dich ehe das Licht dich
sah. Du bist die Liebe meiner Träume und meiner Tränen. Ich
kann deine Augen nicht vergessen, weil sie mein Licht und
mein Weg sind. Du bist in meinem Herz und in meine Träume
gepflanzt. Mein Herz ist ein kleines Kind, es will alles über dich
wissen. Verlange meine Augen, damit ich sie dir geben kann.
Meine Augen und mein Herz sind für dich sobald deine Augen
mir das Zeichen geben. Deine Schönheit öffnete meine Augen
und meine Seele. Deine Bienen haben dich im schönsten
Blumengarten, auf den Blüten der Mandelbäume im Monat
April, im Land der Zedern gefunden. Lass mich in deinem
Herz tanzen wie die Mandelblühten während der ersten
Frühlingstage. Du bist die schönste Blume. Glücklich wird
derjenige sein, der neben dir sitzen, mit dir tanzen und
dich lieben kann. Deine Bienen führten dich zurück zu
deinem Thron, zurück zu deine Love Birds, mit der
Bienenkönigin, begleitet mit alle ihre Schutzengel. Meine

liebe Königin, ich und deine Vögel sind Eigentum deiner
Hände. Ich werde dir die Lieblingslieder deiner Vögel
übersetzen, damit du noch glücklicher bist. Meine
Liebste,
dein Thron ist in der Nähe der Sonne, in der
Nähe der Sterne, in der Nähe des Mondes. Mein kleines
Schiff kann nicht durch Deine Grenzen segeln, schicke mir
dein Raumschiff, um dich paar Momente zu sehen. Wenn
wir verstummen, werden meine Augen und Deine Augen
sich in der tiefsten Liebessprache unterhalten. Wir werden
ohne Schmerzen, ohne Sorgen, ohne Medikamente, ohne
Krankheiten, ohne Zank, ohne Dunkelheit, mit Respekt und
gleicher Liebe leben, uns über unsere Liebesgeschichte
unterhalten, gesund und glücklich sein, und über unsere
schönen Liebesromane träumen. Wir enden dann als ein
Körper mit zwei Köpfe, mit vier Augen, mit zwei Nasen,
mit vier Ohren, mit vier Lippen, mit zwei Herzen, mit vier
Arme, mit vier Beine, damit wir uns nicht mehr trennen
können! Und endlich hat meine Reise zu dir angefangen!
Meine Liebe, deine Liebe gab mir ein Getränk auf dem
Trümmerhaufen. Deine Tränen haben dein Gesicht
befeuchtet und strömten zwischen deine zwei kleine,
schöne, warme Hügel. Gib mir die Freiheit, um meine

Arme ringsum dich ausbreiten kann, um meine Sehnsucht,
meinen Durst, mein Hunger, mein Schmerz, mein Verlangen
stillen kann. Du bist eine Zauberin, verzaubere mich, um
deine warmen Hände fühlen kann, raus aus der Dunkelheit

zu gehen und dich zum silbernen Mondschein, zu deinem
Garten führen und deine Tränen und dein Gesicht mit
deinem Schleier trocknen kann. Der  Mond macht über
dich den Rundblick, giesst silbernes Licht über dich. Deine
Love Birds lächeln im Traum, von der lieben Nährenden
Mutter bewacht. Wer hier seine Tage verbringen kann dem
lacht das Herz in der Brust. 

Meine Liebe, ich segle mit mein Schiff ins Nil Delta, in
Kleopatras Reich, fange für dich Tausende Nachtigallen,
damit sie zusammen mit deine Love Birds, während
deine einsamen Nächte, deine Lieblingslieder singen
und dich unter deinem herrlichen Himmel zu entzücken.
Die Nachtigallen werden für dich die ganze Nacht singen,
so dass von ihren süssen Schälle, in Hall und Widerhall,
die Rosen und Nelken schneller aufspringen können.
Meine Gedichte für dich sind wie Düfte ohne Brisen.

Jedes Mal, wenn dein Weinglas sang, tranken deine
Vögel den Honig deiner Bienen. Unsere Nächte sind
von Weinbergen umgeben, ich und deine Vögel singen
Wünsche und wünschen eine Segelfahrt mit dein Love
Boat im Mondlicht. Deine Love Birds wurden in der
Nacht betrunken und sie waren vor uns wach. Wussten
eigentlich deine Vögel wie Liebe und Glück sind wie
wir sie kennen?

Meine liebe Prinzessin! Deine Vögel sangen dir ihre
schönsten Lieder von den Bäumezweige. Als die Zweige
ihre Lieder hörten, schwankten sie vom Vergnügen ihrer
Lieder. Die plötzliche, sanfte Brise begleitete ihre schönen
Melodien zu dir und zu deine schönen Blumen und
schickten ihren Duft zu dir wie runde Ringe auf Deine
rötlichen Haare und dein schönes Gesicht. Dein
Wasserbrunnen sang mit ihnen zusammen ihre
Lieder. Deine Liebe zu mir veränderte mein Leben
vom Elend zum grossen Glück, von Blindheit zum
Tageslicht, um deine zauberhafte Person wieder zu
sehen. Wenn deine grünen Augen paar Sekunden zu
mir blicken, befriedigst du meinen durst, meinen
Hunger, meine Sehnsucht, mein Verlangen, meine
Sorgen, meinen Kummer. Bei deinem Brunnen mit
sein kaltes Wasser kühlen wir in der Dunkelheit
unsere Weingläser, damit sie lauter klirren wie
Violinentöne, um mit deine Vögel bis zur Morgenröte
zusammen singen und die Zeit vergessen können. Ich
habe alle Frauen die ich vor und nach Dir kannte
vergessen. Je älter du wirst, siehst du doch schöner aus.

Man hat mir das Paradies geschenkt. Ich bevorzugte
deine träumerische Augen, deine sanften Blicke, dein
Versprechen. Ich sah in deine Augen den Frühling mit
seine beginnenden, aufspringenden Blühten, den
Sommer mit seine sanften, warmen Brisen, dein
liebliches Lächeln, dein Segen und deine erste
Einladung in deinem Garten umgeben uns mit
deine Rosen, Jasmine, Gladiolen, Nelken, Gardenien,
Mimosen, Lavendel, Sonnenblumen. Alle deine
Blumen trinken Wasser von deine Tränen, von
deinem Schweiss und blühen und duften noch
schöner als Regenwasser. Ich werde alle
verfügbaren rote Rosen in den Gärten und
Blumenläden in deiner Umgebung pflücken,
ein Luftballon kaufen, ihn mit Millionen rote
Blütenblätter füllen und sie auf deinen Thron
fallenlassen, damit du und deine Freunde und
deine Nachbarn ihren angenehmen Duft einatmen
und empfangen können, dein JA hören und dein
verheissungsvolles Lächeln sehe. Die Farben
deiner Tränen haben die gleiche Farben wie
meine Tränen. Deine Seele lebt in meiner Seele.
Deine Wunden und deine Schmerzen werden
heilen und vergessen sobald wir zusammen
auf deinem Thron vereint sind und dort ein
Glas Wein zusammen aus deine warmen Hände
trinken. Deine Augen werden mehr Wein giessen.
Du bist die Duft der Nacht. Du bist wie das erste
Erscheinen des Mondes und wie die erste Brise
während des Monats Oktober. Du bist das Leben,
du bist das Glück, du bist die Zukunft! Deine langen
Haare sehen aus wie Wasserfälle, beherbergen viele
Geschichten und Geheimnisse! Du bist mein Leben
und meine Erinnerungen!

Der Silbermond am Himmel mit seinem Silberglanz
schickt uns tausend tanzende Wolken durch die Nacht,
tausend goldene Sterne erstrahlen in der Nacht. Seit
der Mond die Nächte illuminierte hat er nie, nie, nie
gelächelt. Die Sterne kratzten sein Gesicht, damit er
lächeln möchte, um dem Liebespaar seinen Segen zu
geben. Unsere Love Birds, unsere Bienen, verfolgten
uns während unserer Liebesparade wegen Neid und
Neugier und wegen unsere romantische Märchengeschichte!
Nach unser letztes Gebet und nach dem letzten Glockenklang
war niemand mehr da!

(Ramiro  und  Lola)

Oh, meine liebe Frau, oh, meine liebe Frau! Ich habe
mein Leben bis jetzt nicht genossen. Mein Leben war
Unterdrückung, Qual, hoffnungslos, traurig, dem Glück
beraubt. Nach dir, oh, für wen, oh, für wen, die roten
und gelben Rosen sich öffnen und zusammen mit ihren
Blüten beugen. Nach dir, nach dir, für wen, für wen, die
Zedern- und Pinienzweige mit ihre Zapfen geschmückt,
sich beugen und ihre angenehme, natürliche Düfte senden?
Dein Duft weckt immer Erinnerungen an Libanon!

Meine liebe Frau, meine liebe Frau, nach dir, oh, Universum,
für wen deine Sonne des Ostens (Shams Al-Mashareq) شمس
المشارق wird aufgehen und scheinen? Nach dir, für wen, oh,
Universum, wird dein westlicher Sonnenuntergang sein?
(Shams Al-Maghareb). شمس المغارب Nach dem Sonnenuntergang,
für wen, für wen, die Symphonien des Meeres klingen? Für wen
wird der Klang der Musik sein? Nach dir, für wen, wird der 
silberne Mond lächeln? Für wen, weht die westliche Brise? Für
wen, werden die Tages- und Nächtlichen Ozean Chorgesänge
sein? Befreie dich von Langeweile, verabschiede dich von
Einsamkeit, verabschiede dich vom Horizont. Geniesse die
Gegenwart, geniesse die Zukunftstage in deiner Heimat die
du sehr liebst. Iris ist zurück, Iris blüht wieder, Iris ist grösser
und näher am Sonnenuntergang! Iris ist zurück, ist zurück! Iris
die geflügelte Botin der Götter und Göttin des Regenbogens ist
wieder da mit dem Regenbogen unter blutrotem Himmel!

Oh, meine tiefe Liebe die jetzt in mir lebt, in mir lebt. Die
vergangenen, dunklen, einsamen Nächte sind verschwunden,
die vergangenen, dunklen, einsamen Nächte sind vergessen. 
Mein neues Leben mit dir, mein wiedergeborenes Leben mit
dir, ich habe mein Leben zurückbekommen. Nachdem die
dunklen, einsamen Tage, lange Nächte, Jahre, vergangen sind, 
erschien die Morgendämmerung mit ihre rosigen Farben. Das
Licht des Morgens weckte unser Glück auf, wir standen auf 
und freuten uns über unser Glück. Wir sind nicht mehr verloren, 
wir leben jetzt in einem neuen Frühling, in einem neuen Frühling,
in einer unendlichen, treuen Liebe, in einer unendlichen Liebe 
für immer.

Wir werden unsere Tage, unsere Nächte, mit Liebe und
Träume, mit Hoffnung, mit Mut und Lieder, mit Tanz und
Zärtlichkeit, mit schlaflose Nächte verbringen. Gott segne
diejenigen, die in ihrem Leben immer glücklich sind. Ich
werde meine Seele zu einer schützenden Hülle für deine
Seele machen, Mein Herz zu einer Residenz für deine
Schönheit und meine Brust zu einem Grab für deine Sorgen
und Erinnerungen machen. Aber ich wagte nicht in Trunkenheit
oder Fieber zu träumen, dass dieses Glück zu mir kommen
könnte, dass mein Mund deine Lippen berührte. Dass deine
zarten Hände in meine Händen fielen wie zwei geschnittene
Blumen und, dass unsere unsere Schritte auf ihren Wegen
dicht beieinander ihre Spuren hinterliessen.

Meine liebe Frau, meine liebe Frau: Deine Stimme, dein
Gesicht, dein Duft, deine Haare, die Berührung deiner
Hände haben Sehnsucht nach mir. Ich sehe in dir, die
Mutter meiner Kinder. Ich rieche den Duft meines Landes
und meiner Familie wo die trockene Luft und der Geruch
der grünen Weintraubenblätter, der grünen Mandeln, der
grünen Feigen, der goldenen Äpfel, der goldenen Aprikosen,
der goldenen Orangen, der kleinen Gurken, der Rosen, der
Jasmine, der Gladiolen und der Erde, nirgends vergleichbar
sind wohin ich gereist bin.

Ich weiss, dass hinter dem blauen Meer, wenn die Sonne stirbt,
du geboren wirst. Ich weiss, dass du mein kommendes Leben
sein wirst, wenn die Vergangenheit in deinem Meer ertrinkt.
Ich sage dir, ich liebe dich und mein Herz wird grösser. Das
Universum erweitert sich und wird wieder kleiner. Mein Leben
ist über dem schmelzenden Sand, ein Palast der Sehnsucht
welcher nicht geboren wurde. Ich träume von dir und hoffe,
dass dieser Traum wahr wird. Ich wünsche ich könnte mein
Haus auf deine warmen Hände bauen, ein kleines Haus das
immer schöner wird. Wie sehr ich mich nach ein kleines Haus
sehne.

Und, dass du mich liebst, nichts mehr. Und, dass die Fenster
der Freude erleuchten und, dass die Türen der Verwirrung
sich schliessen, dass dein Herzschlag mein Herz zeichnet.
Dass dein Leben mein Leben und dein Weg mein Weg werden.
Ich sehne mich danach, dass dein Gesicht mich beschützt und,
dass es mich vor den Gesichtern der Lüge bewacht. Ich sage
dir, ich liebe dich und mein Herz wird grösser. Das Universum
erweitert sich und wird wieder kleiner. Mein Leben ist über
dem schmelzenden Sand, ein Palast der Sehnsucht, welcher
nicht gebaut wurde. Ich träume von dir und hoffe, dass dieser
Traum wahr wird. Ich wünsche ich könnte mein Haus auf deine
warmen Hände bauen, ein kleines Haus, das immer schöner
wird, immer schöner, schöner für dich wird. Dein Körper ist
eine Leinwand für Maler. Durch deinen Körper fühle ich mich
zu dir hingezogen. Alles hat ein Ende ausser die Liebe zu deiner
Stimme.Wenn du im Herzen Frieden hast, wird dir die kleinste
Hütte zum Palast.

Lass mich dich mehr lieben, mein Liebling. Lass mich meinen
Namen und alle Worte meiner Liebe auf deine Wangen malen.
Du bist die Frau meines Herzens und all meiner Träume. Lass
mich deine schöne, goldene Haare stylen. Ich atme und lebe von
deinem Parfüm und vom Geschmack und Gefühle deiner warmen
Lippen. Ich fühle mein Glück von deinem Lächeln. Lass dein Herz
Grüsse von meinem Herz bekommen, mein Liebling. Ich sehe dich
die Sonne meiner Existenz und meines Lebens. Meine Augen und
meine Briefe lieben dich. Und mein Herz liebt dich, die Liebe
wächst und wächst und macht uns beide blind. Lass mich meine
Liebe, meine Leidenschaft, mein Leben für dich ewig eingsperrt
sein.

Ich werde dich in der Tiefe meines Herzens zu einem Paradies machen,
das mit Blütenblättern von Rosen und Lilien übersät ist, ich werde dir
die schönsten Melodien meiner Seele und ihre bezaubernden Symphonien
hören lassen, ich werde dir Regenperlen aus Ländern anbieten, wo es
nicht regnet. Ich werde Engelsflügel erfinden, um dich mit Zärtlichkeit
und Sanftheit zu bedecken, damit du glücklich, gelassen und zufrieden
bist.

Ich erinnere mich noch, als du zu mir darüber gesprochen hast, dass
das Dopingmittel meinen ganzen Körper durchtränkt, um mein Herz
mit Leidenschaft zu füllen, und meine Seele durch den Weltraum
wandern wird, um zwischen deinen Sternen zu schlafen, um zu hören,
wie die Herzschläge die Verse der Sehnsucht rezitieren wie das
Vogelgezwitscher in der klaren Morgendämmerung. Ich flüstere dir
zu wie Tautropfen, sie beleben die Toten im Herzen und lindern die
Traurigkeit.

Das Glück lächelt uns jeden Morgen an, das Glück begrüsst und
segnet uns jeden Abend, und wir merken es mit Vergnügung. Wir
gewöhnen uns daran und glauben, dass es jeden Tag so ist. Wir
achten darauf, was wir nun haben. Mit einem Fingerschippen
erkennen wir, dass wir alles bekommen haben. Wir glaubten auf
dem Mond gelandet zu sein, wollten auch die Sonne erklettern,
aber dort würden unsere Flügel verbrannt, ohne Rückkehr ins
irdische Paradies.

“Oh, unser Herr, Du bist das Licht der Liebe, des Lebens, der Wahrheit 
und Symbol der Einheit und Vergebung”.

(يا ربّنا أنت نور المحبّة و الحياة و الحقيقة و رمز الوحدة و المغفرة)

(Amen)  –  (آمين)


Libanon: Ist vor allem eine Destination für arabische Gäste. Seine touristischen Trümpfe heissen: Ein mildes Klima, Berge, Schnee und Meer, eine gute Küche, ein ausschweifendes Nachtleben.

Die Taubengrotten: Der letzte Besuch in Beirut war für die schändlichen Taubengrotten in West Beirut, auch genannt Rausheh oder Selbstmordfelsen, wo junge, unglückliche, hoffnungslose Leute, hauptsächlich junge Mädchen Selbstmord begehen indem sie von der Klippe von einer Höhe von c. 45 Metern, ins türkisblaue Wasser stürzen. Der Taubenfelsen ist das Wahrzeichen von Beirut. Man nennt ihn auch Felsen der Verliebten in Beirut. In der Vergangenheit nannte man ihn der Felsen der Liebe starrt auf die Beiruter Sonne und auf die turbulente Erinnerung an das Leben.

.الروشة قديما”: صخرة الحب ترمق شمس بيروت و ذاكرة الحياة الصاخبة”

rawsheh
Rausheh Selbstmordfelsen, Beirut, Libanon. Im Hintergrund der schneebedeckte Berg Sannin. Das Wort Rausheh entstand vom französichem Wort, “rocher”, das heisst Felsen.

Hierzu erhielt ich am 16.12.2016 die u.e. Mail meiner Nichte, Manuela Herrig:

From: Manuela Herrig [mailto:rosajamile@gmx.de]
Sent: Friday, December 16, 2016 10:34 AM
To: Paul Kleinknecht <pklein2@idm.net.lb>
Subject: DIE ZWEI TAUBENFELSEN VON BEIRUT

Lieber Onkel Paul,

soeben haben wir Deine E-Mail mit Anhang gelesen. DIE ZWEI TAUBENFELSEN VON BEIRUT sind wirklich ein magnetischer Aussichtsort. Mutti hatte dazu gleich eine interessante Geschichte über Euren Vater zu erzählen, der an diesen Felsen mal einen Selbstmörder aus dem Meer gefischt hatte. Dieser Selbstmörder wollte später Tante Clara heiraten. Sie lehnte ab, weil sie ihre Mutter nicht alleine lassen wollte.

Viele liebe Grüsse und vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen zu diesen Taubengrotten. Ich habe etwas dazu gelernt.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag.
Eure Manuela und Eure Bertha

Weiter ging es in Richtung nordöstlich von Beirut in die Berge, um die zwei schönen Sommerkurorte mit ihren alten libanesischen Steinhäusern zu sehen, Beit Mery und Broummana. Wir besuchten die Familie Abboud Blanco in Beit Mery. Die Töchter und Söhne fragten ihn, warum er nicht gleich nach dem Krieg nach Beirut zurückgekehrt ist. Sein Freund und Trauzeuge, César Abboud, Vater der zehn Geschwister lebte nicht mehr. Von den zehn Geschwistern leben heute 2015 nur noch zwei Töchter und der jüngste Sohn.

Dann besuchten wir die Schweizerfamilie Russli in Broummana, die dort ein altes Hotel haben. Sein Freund Herr Russli lebte nicht mehr, seine zwei Töchter hat er gesehen. Auch sie fragten ihn, warum er nicht gleich nach dem Krieg nach Beirut zurückgekehrt ist. 

In Broummana zeigte er mir das alte Steinhaus, wo er einige Sommer mit Familie während der 1920er und 1930er Jahre verbracht hatte. Dieses alte Steinhaus existiert noch.

Albert wollte ganz Libanon wieder sehen. Ich zeigte ihm die Städte entlang der libanesischen Küte: Tripoli, Batroun, Byblos, Jouniéh, Beirut, Damour, Jiéh, Sidon, Tyr. Er hat mir öfters gesagt, ich lese seine Wünsche von seine Augen!

Er wollte auch Bekannte in Damour und Jiéh sehen. Wir sind zum Bürgermeister Rafari gegangen. Er lebte nicht mehr. Wir sprachen mit seine Söhne. Die Personen die Albert nannte sind bereits verstorben. Er fragte nach unser Dienstmädchen von damals Mhabbe, (die von Damour stammt).Sie lebt noch, sagten die Söhne, aber ihr Mann lebt nicht mehr. Wir besuchten sie. Sie hat Albert gleich erkannt, fing an zu weinen, tanzte, trillerte, küsste seine Hand, ging schnell in ihre Bude rein, holte Reis und streute ihn auf unsere Köpfe. Sie sagte mir, “dass sie mich und meine Schwester Anita viel getragen hatte als wir Babies waren. Hätte ich eine Pistole, so hätte ich Freudenschüsse in die Luft geschossen”. Sie lebte sehr ärmlich, weil sie kaum Einkommen hatte. Albert bekam Mitleid und sagte ihr, was kann ich dir schenken. Ich schenkte ihr einen gewissen Geldbetrag und sie küsste wieder unsere Hände. Sie hat uns zum Essen eingeladen. Ich sagte ihr, wir laden dich in ein Restaurant ein entlang des Flusses Damour. Albert gefiel dieser Vorschlag. Er isst gern das bekannte libanesische Essen Mesa, trinkt gern Arak, den berühmten libanesischen Schnaps. Das was wir nicht mehr essen konnten, hat die arme Frau mitgenommen. Ich schenkte ihr einen weiteren Geldbetrag und wieder küsste sie unsere Hände, und sie bedankte sich so überreichlich, dass wir gedemütigt wurden. Ihre Hände flogen hin und her und appellierte Gott wegen unsere Grosszügigkeit und schaute in den Himmel, um sich an unsere Freundlichkeit zu erinnern.

Mhabbe wohnte in einer Hütte zirka 4×4 Quadratmeter. In einer Ecke war ein Vorhang aus einer alten Wolldecke befestigt mit zwei verrosteten Nägel an beide Wände. Ein zirka 15 Zentimeter rundes Loch war die Toilette hinter dem Vorhang. Nach dem Bedürfnis wird das Loch mit einer Steinfliese zugedeckt wegen schlechte Gerüche. Hier duscht sie sich sitzend auf einem kleinen Holzhocker und spült hier ihr Geschirr nach dem Essen. Einen Wasserschlauch hatte sie für diese ZweckeIhre Hütte erinnerte mich an die Zeit, zirka zweieinhalb Jahre die wir während unserer Internierung in Wilhelma, Palästina, verbracht hatten. Das Haus in Wilhelma, wo wir damals wohnten, war nicht viel besser als ihre Hütte!

Die Stadt Zahlé:
Mein Vater wollte auch die Stadt Zahlé wieder sehen. Er hat dort Erinnerungen, weil er dort vor dem zweiten Weltkrieg paar Wochen arbeitete, als die Strasse nach Baalbek aspahltiert wurde und dort wohnte. Gezielt wollte er die alten Hotels, Hotel Kadri, aus massive Natursteine gebaut und Hotel Orabi und die romantischen Terrassenrestaurants entlang das Tal der Weintraubenlauben sehen. Seine Erinnerungen von der damaligen Zeit kehrten zurück. Im Hotel Orabi hatte er vor dem Krieg den berühmten ägyptischen Sänger, Mohammad Abdel Wahab, als Gast und im Gartenrestaurant in diesem Hotel im Sommer singen gesehen, der fast jeden Sommer, Libanon besuchte und Gast in diesem Hotal war und immer das beste Zimmer bekam. Abdel Wahab lebte noch, war aber in Ägypten. Hier wurde das sehr berühmte und beliebte Lied in der arabischen Welt von ihm 1928 komponiert und gesungen und mit nur ein Musikinstrument gespielt, seine Laute (Uud), und von dem berühmten ägyptischen Dichter, Ahmad Schauqi, gedichtet der als Prinz der Dichter bekannt ist und viele andere berühmte arabische Lieder gedichtet und komponiert wurden.

“Ya Garat al Wadi”  –  (“Oh, Nachbarin des Tales”):

Oh, Nachbarin des Tales, bin irre froh, sodass
wie in meine Träumen meine Erinnerungen an
dich dargestellt wurden. Und mit diesen
Erinnerungen bekunde ich dir meine Liebe und
im Schlummer. Und die Erinnerungen sind wie
das Echo der Jahre mit Melodien. Ich bin in den
Garten gegangen, den grünen Hügel gestiegen
wo ich dich wie üblich singend sah. Gesichte
und Augen lächelten mir zu, und sah von ihre

Atemzüge dein Lächeln. Ich wusste nicht wie
herrlich die Umarmung im Freien ist, bis meine
Arme sich zärtlich bewegten und dich umarmten.
Formen deines Körpers wogen sich im Schutze
meiner Hände und deine Wangen entflammten.
Ich bin in zwei Nächte eingetreten; in deine
langen Haare und in die Dunkelheit der Nacht
und küsste deinen Mund wie die Strahlen
während der Morgenfrühe. Das Sprechvermögen
versagte, sodass meine Augen mit deine Augen
sich in der Liebessprache unterhielten. Gestern
und morgen sind nicht mehr ein Teil der Zeit,
welche vielmehr ganz der Augenblick deiner
Zufriedenheit ist.

 Arabic translation:
*****************
يا جارة الوادي طربت و عادني ما يشبه الأحلام من ذكراك
مثّلت في الذكرى هواك و في الكرى و الذكريات صدى
السنين الحان و لقد مررت على الرياض بربوة غنّاء كنت
حيالها ألقاك ضحكت اليّ وجوهها و عيونها و وجدت في
أنفاسها رياك لم ادري ما طيب العناق على الهوى حتّى
ترفق ساعدي فطواك و تأودت اعطاف بانك في يدي و
احمرّ من خفريهما خدّاك و دخلت في ليلين فرعك و
الدجى و لثمت كالصبح المنوّر فاك و تعطلت لغة الكلام
و خاطبت عينيّ في لغة الهوى عيناك لا امس من عمر
.الزمان و لا غد جمع الزمان فكان يوم رضاك

Die Stadt Zahlé, zirka 50 Km in den Bergen östlich von Beirut entfernt, zirka 900 Meter über dem Meeresspiegel, nennt man Braut der Bekaa Ebene, Stadt der Künstler, Stadt des Friedens, Stadt der Gastfreundschaft. Für die Griechen und Römer war die Bekaa Ebene die Kornkammer des Nahen Ostens. Für die Araber vom atlantischen Ozean bis zum Golf, ist die Stadt Zahlé, mit ihren romantischen Terrassenrestaurants, mit ihren Weintraubenlauben entlang des Bardauwniflusses, im Sommer Pilgerorte geworden. Sie wollen das alte Hotel Orabi und die Terrassenrestaurants sehen und das sentimentale Lied:  Oh, Nachbarin des Tales, bin irre froh, so dass wie in meinen Träumen meine Erinnerungen an Dich dargestellt wurden …….., mit seiner baritone Gesangstimme hören.

Garten Restaurants entlang des Flusses Berdawni
Gartenrestaurants entlang des Berdauwniflusses. Zahle, Libanon.

Von Zahlé stammen folgende libanesische Berühmtheiten:

* Said Akl:
Geboren 04.07.1912, Zahlé. Gestorben 28.11.2014 Beirut. Schriftsteller, Bühneschriftsteller, Fremdensprachler, Dichter, Philosph, Dramatiker und Ideologe. Er entwickelte ein auf den lateinischen Buchstaben basierendes libanesisches Alphabet, bestehend aus 36 Buchstaben.
* Youssef Gabriel Chahine: Geboren 25.01.1926 Alexandrien, Ägypten. Gestorben 27.07.2008 Alexandrien. Schauspieler, Filmdirektor, Schriftsteller, Produzent.
* Ralph Nader: Geboren Winsted, Connecticut, U.S.A., 27.02.1934. Berühmter libanesischer Rechtsanwalt in USA. Die Geissel der Unternehmenssterblichkeit. Zu seinen Errungenschaften gehört die Erzwingung einer Weltrevolution, bei den Sicherheitsstandards, für Autos durch sein Buch: Unsafe at any Speed. (Unsicher bei jeder Geschwindigkeit), gemäss Hutchinson 20th Century Encyclopedia, Ausgabe 1982.
Elias Hrawi: Geboren 04.09.1926 Zahlé, Libanon. Gestorben 07.07.2006 Beirut. Präsident der libanesischen Republik von 24.11.1989 bis 24.11.1998.
* Michel Chalhoub: Geboren 10.04.1932 Alexandrien, Ägypten. Gestorben 10.09.2015 Alexandrien. Berühmter Schauspieler mit Bühnennamen Omar Sharif.
* Shoukrieh Moubarak: Sängerin, Tänzerin, Musikerin, Songschreiberin mit Bühnennamen Shakira. Ihr Name Shakira kommt aus dem Arabischen und bedeutet: “Die Dankbare”.

Alberts Rückreise nach München – 1974:

Mein Vater wollte Ostern in Deutschland feiern. Dieses Mal ist er mit Lufthansa nach München mit seine Stiefel geflogen und hatte keine Angst gehabt zu fliegen und hat sein kleines Radio mitgenommen, dieses Mal in seinem Reisekoffer gepackt. Meine Schwester Anita hat ihn vom Flughafen abgeholt und ist mit Zug nach Wannweil gefahren. Ich glaube, mein Vater wusste nicht mehr was der Unterschied zwischen paar Tage und paar Jahre ist und was Familienleben ist.

Ein bisschen Heimatserinnerungen in seinem Reisekoffer:

Als ich 1960 meinen Vater in Wannweil bei Reutlingen, Deutschland, zum ersten Mal besucht hatte, sagte er mir einige Male: “Mit dem Verstand bin ich hier in Deutschland, aber mit dem Herzen bin ich dort in Libanon”! Von Deutschen in Wannweil, Tübingen und Reutlingen, die er kannte, fühlte er sich immer nicht akzeptiert. Er sagte mir: “Ich lebe in Deutschland mit zwei verschiedene Kulturen und nehme mir aus beiden das Beste! Ich denke oft an die alte Heimat wo ich geboren, gelernt und aufgewachsen bin (Libanon), aber irgendwie stehe ich mit einem Bein hier in Deutschland, mit einem in Libanon. Aber ich bin Deutscher, habe deutsche Erziehung! “Bin Schwabe, spreche meine heimatliche Sprache – das “Schwäbisch” und “Arabisch”, libanesischer Dialekt”! Mein Vater hatte wahrscheinlich keine Ahnung gehabt, dass die deutsche, die französische, die englische und libanesische Kulturen sehr verschieden sind. In Deutschland war er zum ersten Mal mit seinem Deutschsein konfrontiert worden. Er musste in Deutschland ab Anfang der 1941 Jahre ein ganz anderes Leben auszuprobieren. Er hat von libanesischen Denken und Lebensstil genug aufgesogen. In Deutschland hat er viel Neues, Anderes, Freiheit gesehen und kennengelernt. Und doch ist es ihm erst hier in Deutschland, im bisher fremden Lande bewusst geworden, was es ihm bedeutete “Deutsch” zu sein. Nach monatelangem Aufenthalt in Beirut, sagte er mir öfters: Hier in Libanon ist meine Seele. … Hier ist die Geschichte meiner Kindheit und meiner Wiege. … Hier habe ich gelernt und bin aufgewachsen, hier ist meine Heimat. … Hier ist mein Herz. … Hier ist mein Geist, mein Weg und meine Liebe. … Hier ist das Ende meiner Geschichte. … Libanon ist Leben, Nachbarschaftlichkeit, Grosszügigkeit, friedliebend, das Land des Wissens und des Lichts. Libanon ist ein Stück vom Himmel, ein Paradies, Versöhnung. Ich höre auf mein Herz was es mir sagt. Meine Tränen sah man nie, weil sie nach innen fliessen! Ich bin Beiruter! Integration ist Unsinn, man kann sicht nicht ändern. 33 Jahre lebte ich in Deutschland, und immer sehe ich: Beirut ist Beirut! Davon kommt man nicht los! Die Seele ist zu Hause in Beirut und der Körper ist im Exil.

Als mein Vater nach seinem ersten und einzigen Beirut Besuch 1973, mit mir mit meinem Auto nach nach c. 5 Monate Aufenthalt in Beirut, und nach 33 Jahre ununterbrochenem Aufenthalt in Deutschland, ausser c. zwei Jahre in Libyen mit Afrika Korps, als Dolmetscher tätig war nach Deutschland zurückreiste, glaube ich, dass er doch bleibende Erinnerungen und Heimweh von seiner Geburtsheimat, Libanon, in seinem Reisekoffer Platz hatte. Mein Vater lebte von Anfang 1941 bis Oktober 1973 in Deutschland, fern von der Heimat Libanon, und litt wahrscheinlich sehr unter der Tyrannei der Entfernung, der man in Deutschland gezwungernermassen ausgesetzt ist. Er hatte den Teil seiner Familie die in Beirut und Palästina war nicht vergessen.

Beerdigt wollte er in Deutschland in St. Blasien sein, nicht neben das Grab seiner Mutter in Reutlingen, sondern neben das Grab seines zweitältesten Sohn Rudolf, in St. Blasien, Schwarzwald, und nicht in Beirut im evangelischen Friedhof, neben die Gräber seines Vater Wilhelm, seines ältesten Sohn Roland und sein Bruder Theodor.

Bürgerkrieg – 1975:

Mitte 1975 hat der schlimme Bürgerkrieg in Libanon (zwischen Christen und Muslime) angefangen, dessen Auswirkungen bis heute aktuell sind. Hatte öfters Sicherheitsprobleme gehabt weil ich Christ bin – und Ausländer – wohnte in West Beirut, überwiegend von Muslime bewohnt. Ich war daher für längere Zeiten mehr in Syrien, Jordanien und Saudi Arabien als in Libanon, wegen dieser Probleme und wegen meiner Arbeit. Der Kanonendonner zwischen West und Ost Beirut war jahrelang fürchterlich. Kanonendonner hatten wir ja seit unserer Kindheit in Libanon gehört. Mein Büro war Zuhause. Ich tippte meine Briefe mit meiner Schreibmaschine im Büro. Das Tippen konnte man von der Strasse hören falls die Fenster nicht geschlossen sind. Die Milizionäre glaubten, ich habe eine Sendestation, würde Informationen an die christlichen Milizen in Ost Beirut senden. Sie kletterten über die Gartenmauer und verlangten das Haus zu untersuchen. Sie sagten wir hörten Sendetöne. Ein bärtiger Kerl mit Pistole und Maschinengewehr sah meine Schreibmaschine auf meinem Schreibtisch fing an zu Tippen. Sie fingen an zu lachen, entschuldigten sich und verschwanden.  Wie dumm und autoritär solches Gesindel ist! Diese alte Schreibmaschine habe ich noch (Siehe Foto). Sie wurde nicht gestohlen, weil ich sie während meiner Geschäftsreisen nach Syrien, Jordanien mitgenommen habe, um gutlesende Korrespondenz an die deutschen Firmen die ich vertrete, schicken kann. Mit dieser Schreibmaschine habe ich meinen Wohlstand erreicht. Als die Computers erschienen und ich ab 1996 mit Computer arbeitete anstatt Schreibmaschine, um meine Korrespondenz zu schreiben, hat meine Arbeit nachgelassen.

Meine alte Schreibmaschine der 1970er Jahre.

Mitte 1977 explodierte paar Meter vor dem Gartentor eine Rakete. Mutter war damals in der Küche und war daher durch drei Wände geschützt und wurde nicht verletzt. Das Gartentor ist total zerstört worden und Fensterglasscheiben und Fensterläden entlang der Hausfassade sind auch zerstört worden. Ich war damals in Syrien auf Geschäftsreise.

Habe einige verbale Warnungen während des Bürgerkrieges ab Mitte 1975 von der deutschen Botschaft Beirut erhalten, Libanon zu verlassen, in ein Land zu wohnen wo es sicherer ist, oder nach Ost Beirut umzuziehen wo die Sicherheitslage besser ist als in West Beirut. Habe auch eine schriftliche Warnung diesbezüglich von der Botschaft vom 20.02.1992 gemäss Anlage erhalten.

Brief Deutsche Botschaft Beirut 20.02.1992
Warnbrief Deutsche Botschaft Beirut vom 20.02.1992

Alberts Reise nach Ghana – 1979:

Meine Schwester Hilde mit Alans Hund
Meine Schwester Hilde mit Alains Hund in Ghana, 1979.

Meine Schwester Hilde und unser Schwager Alain Khoury, haben 1978 Albert nach Ghana eingeladen, wo sie damals wohnten. Er hatte keine Angst gehabt wieder zu fliegen. Unser Schwager hatte einen bissigen Hund gehabt. Nach paar Tage, nach dem Essen, wollte Albert den Hund streicheln. Der Hund hat Albert angegriffen, biss ihn am Gesicht, riss ihm die Hälfte seines linkes Ohres ab. Sie haben ihn gleich ins Krankenhaus mit das halbe Stück Ohr gefahren, um zu versuchen das halbe Stück Ohr anzunähen. Die Operation hat nicht gelungen. Als sie wieder zu Hause waren, hat Alain den Hund mit seiner Flinte tot erschossen. Als Albert wieder in Deutschland war, hat er ein künstliches Ohr machen lassen und hat seine weisse Haare länger wachsen lassen, damit man sein halbes künstliches Ohr nicht sehen kann.

Reise von Deutschland nach Libanon mit meinem Bruder Rudolf und meine andere Reisen:

Im September 1979, während einer Geschäftsreise in Deutschland, kaufte ich einen Mercedes Pkw von einem Kollegen meines Bruders Rudolf, in St. Blasien, den ich dort bis Juni 1980 gelassen habe. Dann bin ich mit diesem Auto nach Libanon gefahren. Rudolf, seine Frau Lore und seine Tochter Judith gefielen diese Idee und entschieden sich mich mit dieser Reise zu begleiten. Dies ist die gleiche Reise von Deutschland nach Beirut, die ich mit meinem Vater im Jahre 1973 gemacht habe. Dies war das vierte Mal, dass ich diese gleiche Reise in meinem Leben mit dem Auto gemacht habe. Die erste Reise war ich allein mit einem Mercedes Pkw, welchen ich in Deutschland gekauft habe. Die zweite Reise war mit einem Freund von mir auch in einem Mercedes Wagen, den ich in Deutschland gekauft hatte. Die dritte Reise war mit meinem Vater im Jahre 1973 mit einem Opel Pkw, welchen ich in Deutschland gekauft hatte. Ich habe später diese Reise zweimal gemacht, einmal in 1990 und einmal in 1992 mit meiner Frau und Sohn. Details unserer Reise im Jahre 1990  (das war eine Jordanien – Deutschland – Libanon – Autofahrt). – Sie erscheint später in der Geschichte.

Mercedes invoice
Rechnung meines Mercedes Auto, welches ich in Deutschland 1980 gekauft habe.

Rudolf und seine Familie blieben bei uns in unser Haus in West Beirut für zirka 2 Wochen und reisten zurück nach Deutschland per Flugzeug.

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L. –> R.: mein Bruder Rudolf, seine Tochter Judith, seine Frau Lore, (ich) Paul. Ein Wasserrad von der Stadt Hama, Syrien, sieht man hinter uns, 1980.
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Klares Bild von Paul (ich) mit den Wasserrädern (Norias) während einer anderen Reise mit meiner Frau nach Hama, Syrien, 1986.

Mutter und Vater:

Unser Vater ist am 11.02.1981 in Tübingen verstorben und wurde in Sankt Blasien, Schwarzwald, beigesetzt.

Nach einem langen Kampf vom 24.12.1984 bis 29.04.1985 ist unsere Mutter im Amerikanischem Krankenhaus zu Beirut verstorben. Ihr Wille war neben Ihrem Ehemann in Sankt Blasien, Schwarzwald, begraben zu sein und haben ihr diesen Willen erfüllt.

Der Frauenname JAMILEH bedeutet Schönheit:

Albert, ich erinnere mich noch, als Du mich das erste Mal auf dem Balkon des Hauses meines Onkels gesehen hast, wo er wohnte, hast Du gesagt hast, dass Deine Augen mit einem Blick mich geliebt haben. Du hast gesagt, dass meine dunklen Haare, besser riechen als Weihrauch und Zedernholz. Du hast gesagt, falls Du lange weinen könntest, würdest Du Deine warmen Tränen, aus Deine blauen Augen, auf einen roten Teppich giessen, damit wir gemeinsam mit Deinem Schlitten fahren können.

Nach der Heirat habe ich Dir meine Vergangenheit erzählt und Dir alles gegeben: Mein Herz, meine treue Liebe, meine Seele, mein Blut, mein Geld, mein Körper, mein Vetrauen, meine Gedanken. Sehr früh hat mein Herz Dir mein Versprechen gegeben, ich war nur 17 Jahre alt. Meinen schwarzen Schleier habe ich Dir geschenkt, damit Du ihn riechen, Dein Gesicht und Deine Augen mit ihm trocknen kannst. Ich konnte mit Dir mit geschlossenen Augen schön feiern und war froh und glücklich. Du bist ein Denkmal für meine Augen!!

Du hast gesagt, meine Stirn sieht aus wie ein kleiner Teppich aus Seide. Meine Augenbrauen und Wimpern sind wie ein Regen- und Sonnenschirm, die mein Gesicht und meine empfindliche Haut schützen. Meine Augen sehen aus wie Rosé Weintrauben, aus der fruchtbaren Bekaa Ebene in Libanon. Meine rötlichen Lippen sehen aus wie reife Pistazien aus Aleppo. Mein Mund schmeckt Dir besser als lieblischer Wein. Meinen langen Hals hast Du mir mit der schönsten Perlenkette dekoriert.Meine liebe, liebe Frau. Küss mich täglich mein lieber Mann, und gehe weiter mein Liebling (Habibi). Komm mein Liebling (Habibi) täglich zu mir, küss mich und sag Aufwiedersehen!

Unsere schönsten Jahre waren bis vor Beginn des zweiten Weltkrieges. Es gab nie Zank, nie Misverständnisse, nie Beleidigungen. Ich bin wie zwei rote Rosen an Deine Wangen gepflanzt, mein lieber Mann, (Habibi) damit Du mich immer riechen kannst. Ich kann niemand hassen. Alle die uns tadelten, stellte ich nachträglich fest, dass sie uns doch lieben. Der böse Krieg hat uns getrennt. Ich konnte meinen lieben Sohn Rudolf, nur 9 Jahre pflegen, sehen, riechen, fühlen, tragen, seine Stimme hören, seine Wäsche waschen. Ich will neben Dir, in Deiner ursprünglichen Heimat, im Friedhof in St. Blasien, ruhen, um in der Nähe von Rudolf zu sein, den ich nur 15 Jahre gesehen habe.

Als wir heirateten, war ich sehr jung, lieber Mann! Ich wusste nicht was Liebe ist, erst als Deine Arme mich umarmten. Ich fühlte Dich, meine Wangen wurden heiss, mein Herz pulsierte das Maximum. Was Du mir gesagt, geschenkt und erfüllt hast, waren wirkliche Träume, viel Glück, ewige, unvergessliche Liebe und Erinnerungen! Gott hat uns 8 Kinder geschenkt, die besten Geschenke!!

Du und Deine Brüder, Theodor und Adolf, haben während des ersten Weltkrieges fünf Jahre für das Kaiserreich, in Syrien und Irak, gekämpft. Du warst nur 18 Jahre alt. Du und Dein Bruder Adolf, haben während des zweiten Weltkrieges für Deutschland in Tunesien und Lybien, Hilfe für das Afrikakorps geleistet. Du bist dort krank geworden. Dein Bruder Theodor, hat seine zwei Söhne, Manfred und Helmut, im Alter von 8 und 10 Jahren durch Allierte Bombardierungen in Stuttgart verloren. Ihr Schicksal war der Opferaltar in Stuttgart, für das Vaterland. Dein Bruder Theodor und seine Frau Linda, konnten die Gräber ihrer Söhne wegen Schmerz und Trauer nicht mehr sehen und verkraften, sind daher Ende 1948 nach Libanon zurückgekehrt.

Leb wohl mein lieber Mann, leb wohl. Wir sind bald zusammen. Die Liebe hat zwei Flügel. Der südliche Wind treibt einen Flügel zu Dir nach St. Blasien, ein Flügel landet auf das Grab unseres Sohnes Roland, der nur paar Monate lebte und auf das Grab deines Vaters, Wilhelm, im Friedhof, in Beirut. Ich glaube an Auferstehung, an Auferstehung, sehen uns wieder in Deutschland und Libanon, in Deutschland und Libanon. Beide Länder sind unsere Liebe, unser Leben, unsere Identität, unsere Sehnsucht, unsere schönen Erinnerungen! Ade mein lieber Mann! Ade mein lieber Mann! Habibi! Habibi! Habibi!!Unsere Tränen fliessen aus unseren Augen wie wohlwollender Regen und wir werden in stiller Ehrerbietung um die Gräber unserer Eltern in unsere beide Heimatländer bleiben!

So waren ihre letzten Worte im Sterbebett und ist eingeschlafen!! Sie kämpfte weiter für die Familie, das letzte Mal, das letzte Mal, gegen den Tod, gegen den Tod. Der Tod war stärker!! War stärker, war stärker, war stärker!! Dies waren ihre letzten Worte und ihr letzter Kampf für die Familie im Sterbebett und ist eingeschlafen. Der Himmel mit seine Sterne, mit seinem Mond, mit seiner Sonne, mit seine Wolken, riefen sie dazu auf, in ihrer letzten Ruhestätte zu ruhen. Das Kreuz bleibt kein Kruzifix bis zum Ende. Es verwandelt sich in eine Auferstehung! Der Himmel empfängt kein Geld! – Wir sind eine Familie die sich nicht verneigt, sondern mit solider Entschlossenheit weitermacht. Wir sind hier und werden immer hier sein. Unser Traum ist noch nicht beendet und unsere Geschichte und unser Leben bleiben langfristig und tief im Libanon und in Deutschland verwurzelt.

FALLS ROSEN IM HIMMEL WACHSEN:
*****************************
*Falls Rosen im Himmel wachsen, Herr, bitte pflücke

einen Strauss für mich. Platziere die Rosen in die Arme
meiner Mutter und sag ihr, dass sie von mir sind. Sag
ihr ich liebe sie und vermisse sie sehr, und wenn sie
dankbar lächelt, platziere einen Kuss auf ihre Wange
und halte sie für eine Weile. Weil es einfach ist, sich an
sie zu erinnern, was ich jeden Tag mache. Aber es gibt
ein Schmerz in meinem Herz, der niemals, niemals
verschwinden wird. Liebe Mutter, liebe Mutter, ich
wünsche Dir, dass Dein Leben im Himmel so schön
wie eine Rose und so glänzend wie ein Stern ist.

Ein Wort, das ich nie vergessen kann. Mama! Auch
Dein Schleier, den Du mir an meinem Geburtstag
nach meiner Geburt geschenkt hast, mit dem Du
Deine Augen, Deine Tränen, Deine Hände des Glücks
und der Freude getrocknet hast. Mama, Deine
Anwesenheit mit uns war ein Geschenk des Himmels.
Sie gab uns grosses Glück. Dieses Glück war flüchtig.
Deine Abwesenheit hat uns grosse Schmerzen verursacht
und diese Schmerzen werden niemals verschwinden. Du
bleibst bei uns, wir gewinnen Kraft und Lebenslust von
Deine Erinnerungen in uns, die unser Leben für immer
erleuchten wird. Oh Gott, mache das Grab meiner
Mutter zu einer Wiese aus dem Garten des Paradieses,
und möge sie im höchsten Paradies Deines Heiligen
Himmels leben. Auf Wiedersehen Mama, der Himmel
freut sich über Dich”!.وداعا امّي, السماء فرحانة بك

“Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon”. (Psalm 92:13)

Mutter’s Witwenrente – 1981:

Nachdem unser Vater gestorben ist, schickte mir mein Bruder Rudolf ein Dokument vom Rentenamt wegen ihrer Rente, welches meine Mutter unterschreiben soll und von der Deutschen Botschaft in Beirut zu beglaubigen ist. Meine Mutter war seit Monate krank und ihre Gesundheit hat sich nicht verbessert. Sie konnte kaum noch zu Fuss im Haus gehen und da damals Bürgerkriegszustand in Beirut herrschte war es meiner Mutter nicht möglich, die Deutsche Botschaft in West Beirut aufzusuchen. Ich meldete mich bei der Deutschen Botschaft wegen dieser Angelegenheit, welche damals noch in West Beirut, in der Nähe der Deutschen Evangelischen Kirche war. Eine deutsche Dame kam ins Wartezimmer, trug weisse Strümpfe an bis zu den Knien hochgekrempelt, sagte laut und grob, dass meine Mutter selbst in die Botschaft kommen muss, in ihrer Anwesenheit den Rentenantrag unterschreiben muss. Ich erklärte ihr wegen meiner Mutters schlechte Gesundheit, dass sie nicht mit mir kommen kann, weil sie kaum zu Fuss gehen kann. Die Frau sagte in einem unfreundlichen Ton, so soll sie mit Rote Kreuz Krankenwagen kommen. Ich sagte ihr, dass die Rote Kreuz Krankenwagen, kranke Leute nur in das nächste Krankenhaus fahren dürfen. Ich fragte sie, ob sie mit mir zu uns kommen kann, um meine Mutter zu sehen, damit sie das Dokument in ihrer Anwesenheit unterzeichnen kann. Hier explodierte sie, lehnte total ab und verschwand vom Wartezimmer.

Ich kenne einen libanesischen Herrn der in der Botschaft, in der Visa Abteilung seit mehrere Jahre tätig ist, Herr Youssef Abou Chaar. Ich sprach mit ihm per Sprechanlage, erklärte ihm Mutter’s Angelegenheit. Er sagte mir, dass diese Person eine seltsame Person ist. Wir Libanesen in der Botschaft nennen sie die Frau mit den weissen langen Strümpfe. Ich werde mit einem jungen, verantwortlichen deutschen Herrn wegen dieser Sache sprechen, der sehr freundlich und gesellig ist. Er kam nach paar Minuten, fragte mich, ob ich ein Auto habe. Wir sind mit meinem Auto zu uns gefahren und meine Mutter unterschrieb in seiner Anwesenheit, mit zitternden Händen dieses Dokument, für einen lächerlichen, kleinen monatlichen Betrag in Höhe von c. DM 100. – Ich bedankte mich und habe ihn zur Botschaft zurückgefahren.

vollmacht
Vollmacht wegen Mutters Witwenrente.

“Diese seltsame Frau bestreitet die faire Behandlung durch andere Personen und wirft Steine in die Brunnen aus denen sie seit lange getrunken hat. Die Zunge hat keine Knochen aber sie ist stark genug, um ein Herz zu brechen. Sei also vorsichtig mit deine Wörter”! Sie wird traurig, wenn ihre Augenwimpern auf den Boden fallen, hat aber kein Mitleid wenn ihre Mutter und ihr Vater in ihrer Gegenwart in ihre Sterbebette am Sterben liegen. Dann zieht sie ihre Stiefel aus, damit sie schneller zu ihre Wolfschanze gehen kann. Sie erkennt nicht den Unterschied zwischen weisse und schwarze Fäden! Wie der Lack der angeblichen westlichen Zivilisation schnell abblättert, wie die Sicherheits- und Infrastruktur binnen paar Minuten kollaborieren und wie die vermeintlich sichere Hilfe der Behörden von heute auf morgen an einem seidenen Faden hängt!! Das Geschichtsgericht wird über solche korrupte Beamte urteilen und sie daran erinnern und sie zur Mülldeponie schicken!! Jedenfalls gibt es nichts besseres über diese seltsame Frau und ihre “Perlen im Kot” zu sagen! Diese faule Botschaftangestellte, mit ihre schwarzen, langen Augenwimpern lebt glücklich mit ihrer Halsglasperlenkette ihres Glaubens! Sie ist eine so mehrfache Giftschlange mit mehreren Gesichtern und Charakteren! Was für Kartonrepubliken, die die Menschenrechtskommission abschaffen und ihre eigene Leute bekämpfen, foltern und unterdrücken, wo auch immer sie sind. Dieses Verhalten erinnert mich an das behinderte Kind das aus der Brust seiner Mutter gestillt wird, und wenn es satt ist, beisst die Brust die sie gefüttert hat!! Menschen die weh tun, vergessen schnell aber Menschen die Narben haben, vergessen nie!! Dann bekommt diese komische Angestellte neue Gesichtsfalten. Macht nichts, hat ja offensichtlich einen guten Schönheitschirurgen, der wird sie schon wieder richten! Diese böse Botschaftangestellte fragt ihren Spiegel: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land, und bekommt zur Antwort: Frau kleine Angestellte, Sie sind schön, aber Schneewittchen hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen ist tausendmal schöner als Sie! – “Unsere Vergangenheit liegt noch vor uns! Wir haben von der Zukunft geträumt, wir träumen jetzt von der Vergangenheit die besser war! Lassen Sie jeden Hahn auf seinen Müllhaufen stehen und krähen: Ich bin hier!! Die Unterhaltung mit dieser Frau war wie Fahrradfahren mit angezogener Handbremse! “Ein Gruss an eine untergehende Hochkultur und Zivilisation”!

Eine grosse deutsche Botschaftangestellte in der deutschen Botschaft Beirut, deren Name ich nicht vergessen habe, als sie in 2012 meinen deutschen Reisepass in der Botschaft gesehen hatte, der am 3. Mail 1956 gemäss Anlage in Beirut ausgestellt wurde, sagte spöttisch, lachend: “Was für ein Fetzen Papier; pfui, ekelhaft, zum Kotzen. Dasselbe sagte sie über unser Certificate Of Identity Nr. 12865, ausgestellt von Government Of Palestine, Jerusalem, 1. Oktober, 1946, gültig für 12 Monate, gültig um Palästina für die Länder Syrien und Libanon zu verlassen in drei Sprachen: Englisch, arabisch, hebräisch. Zwei libanesische Botschaftangestellte dachten, dass ich nicht arabisch verstehe, unterhielten sich lustig über diese grosse Frau, c. 1,80 m, sagten: “اجت الطويله و الهبيله” – d.h.: “Die grosse und Dumme ist gekommen”. So lautet die arabische Spottredensart über grosse Leute! Sie spottet über deutsche und englische öffentliche Dienststellen, Körperschaften und Anstalten mit büromässige Organisationen, von welche sie ja eine Person von dieser vielzitierte, langwierige, deutsche Bürokratie ist. Es ist empfehlenswert, dass solche Angestellte Kofferpacken üben sollen! Wie hässlich sie aussah als sie weggegangen ist! Was nützt der Körper, wenn sich im Kopf nichts ändert? Sie ist viel gekünstelt und nicht authentisch!! Aufgrund ihrer Körpergrösse könnte sie als Dattelpalmenpflückerin und nicht als Botschaftangestellte erfolgreich sein und hin und her als Trittbrettfahrerin mitfahren. Tut diese Frau endlich weg! Die ist ja noch schlimmer als Zahnschmerzen! Falls man kein Stift sein kann, der liebe Worte schreibt … sei ein Radiergummi der schlechte Wörter ausradiert! – Wenn ich könnte, ich würde beiden Frauen Bambusstämme zur Verfügung stellen, dann können sie schön die Glocken klingen lassen. – Schickt diese zwei Frauen in die Wüste. Unterhaltungswert einer Schlaftablette!

يا لهم من جمهوريات كرتون الزين يريدون الغاء هيئة حقوق الانسان و تحارب و تعذّب و تقهر شعبها أينما كان. هذا التصرّف يذكّرنا بالولد العاق الذي يرضع من صدر والدته و عندما ينتهي, بعضّ الصدر الذي غزّاه. الاشخاص الذين يؤذون, ينسون بسرعة لكن الاشخاص الذين يعانون من الندب لا ينسون

Während meiner Besuchen bei Kunden, Freunde in einige arabische Länder, sah ich aus ihre Gesichtszüge ein freundliches, einladendes Lächeln und hörte das respektvolle und bewundernde Sprichwort für das deutsche Volk: Die Deutschen sind der Gipfel der Zivilisation und des Wissens. – الالمان قمّة الحضارة و المعرفة –

Beamte: “Man fragt sich jedoch, wie ein Mensch so dogmatisch und blind sein kann, dass er den Wald vor lauter Bäume nicht sieht, oder nicht sehen will. Ihre kleine Köpfe passen nur in die Hohlräume ihrer Hüte, da sie nicht mehr denken und kalkulieren können als die Kapazität ihrer Hüte. Männer und Frauen des herrschenden Regimes, benötigen mehr Ärzte für Nasen, Ohren, Augen und Kehlen, mehr als die Politiker sie benötigen. Wie haben mehrere Staatsbeamte, ihren Geruchs-, Hör- und Sehsinn verloren”?? Der Mensch hat fünf grundlegende Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen. Aber für Beamte sind: Schmecken, Sehen, Fühlen, Frauenvergewaltigungen und Bestechungsgelder die Hauptsinne. Die armen Beamten: Es stellt sich mir die Frage, woher sie das Geld haben, um in so grossem Stil zu leben. Sie konnten nicht einmal die Hundehütte bei uns mieten. Wer nichts als Schwärze sieht … lass ihn es allein sehen! Sie haben ihre Ehre getötet … um die Schande zu überleben! Die Beamten wussten nicht, wie man reibungslos von “Schwarz und Weiss” in die Welt der Farben übergeht, und ihre Professionalität und Moral und Selbstentwicklung zum Ausdruck und Wohle ihrer Bürger bringen sollten!

Die giftigsten Beamten der diversen Bürokratien des Jahrhunderts sind: Lügner . Anstifter . Egoistisch . Feiglinge . Korrupt . Verbrecher . Kollusiv . Schwindler . Usurpator . Ignoranten . Betrüger . Unaufrichtig . Schändlich . Rachsüchtig . Untreu . Unethisch . Nicht qualifiziert . Habgierig . Nicht vertrauenswürdig . Grausam . Rassist . Spaltend . Abwegig . Trügerisch . Habsüchtig . Intrigant . Rücksichtslos . Fahrlässig . Inkompetent . Unterwürfig . Verräterisch . Gefrässig . Erpresserisch . Tyrannisch . Narzisst . Schlechte Verlierer . Bürokratisch . Engstirnig . Lebensfremd . Stur . Schmuggler . Diebe . Fälscher . Verräterisch . Unbesonnen . Brutal . Bosheit . Dickköpfig . Geldwäsche . Frauenhelden . Vergewaltigungen . Dumm . Faul . Verletzte Staatsangehörige ohne Entschädigung . Autoritär . Borniert . Schlampig . Primitiv . Eingebildet . Grausame Geheimdienste . Polizeigewalt . Anbeter von Gold und Geld . Korrupte Polizisten terrorisieren Bürger und Unternehmen . Finstere Regierungschefe . Rechtsbeugung: Ehrliche Menschen müssen sich verstecken. Klugscheisser, das ist aber für sie noch gelinde ausgedrückt! Dieses ganze, faule, primitive, unerzogene, habsüchtige, neidische, unfreundliche, hasserfüllte, respektlose usw. Heer von Beamtentum muss mit Krücken in ihre Hauskeller humpelnd verschwinden und durch neue, junge, aktive, guterzogene, gut ausgebildete Beamte ersetzt werden. Ungehorsam gegenüber ihren Eltern . Nicht Liebhaber des Guten . Undankbar . Unheilig . Ohne Selbstbeherrschgung . Eher Vergnügungslieber als Gottesliebende . Die dein Leben zerstören und dich in die Hölle treiben, sind diejenigen die deine Träume töten. Das sind doch alles nur dumme Jungens und Weicheier, schickt doch diese Trittbrettfahrer in die Wüste. Was auf Falschheit aufgebaut ist, ist falsch!

Beamte sind nicht nur autoritär, faul, launisch, ungebildet, bestechlich, sondern törichte Amokläufer, wenn man sie zum Meer mitnimmt, kommen sie durstig zurück. Auf diese abgewrackten Superstars kann jede Behörde verzichten. Solche Beamte können nach Hause auf Trittbretter fahren und sich dort verstecken. Wen interessieren denn noch diese vollgefressenen Geldanbeter? Beamte, Politiker, Zollbeamte, allerlei Botschaftangestellte, Ministerialbeamte, Richter, Notare, Minister, Abgeordnete, Rechtsanwälte, Sachverständige, Polizisten, Offiziere, Gendarmen, Generäle, Soldaten, Detektive, Postbeamte, Leibwächter sind wie Affen: Falls sie sich streiten, ruinieren sie die Ernte, und wenn sie sich versöhnen, essen sie die Ernte. “Ich glaube was ich gelesen habe”! Was sind das für arme, geistlose Menschen! Mein Glaube an die Menscheit ist für immer zerstört. Solche Typen sind unterste Schublade! Diese Leute haben viele Kinder daher wollen sie jeden Schrott annehmen. Die sind nur Intelligenzbestien, die tiefer nicht mehr fallen können. Mit Freude, Nostalgie, Chaos, Macht, Lust, Gier nach Geld, Geschenke zu bekommen und mit Tränen wollen sie gern zurückkehren. Die wissen doch gar nicht, wie 100 Millionen geschrieben wird. “Auf Wiedersehen meine Heimat”! Euer Verfallsdatum ist vorbei. Ihr habt Euren Stellenwert verloren und es geht mit Euch weiter auf Talfahrt ohne Bremsen! Sie kommen nirgendwo unter. Wer will denn schon solche Fliegenfänger? Wieder schön die Taschen füllen und die Leute im Regen stehen lassen!

Wie krank müssen Menschen sein, bis Beamte oder die sich dazu zählen, endlich ihren Hintern bewegen? Wochenlange Hinhaltetaktik bei dem Bearbeitungsstand von einem Antrag!! Ich wünsche denen, dass sie niemals selbst in die Situation kommen, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Die sollten sich in Grund und Boden schämen! Vielleicht können die Beamten helfen, indem sie in der Dunkelheit des Landes eine Kerze anzünden. Aber diejenigen die versucht haben denen ist Verstand Wandalismus. Die Geschichte beginnt nicht mit euch und endet nicht mich euch! “Für den Schrott gibt es keine Stimme. Sie haben ihren Verstand schon längst versoffen und jetzt fangen sie an zu heulen. Ja, die haben denn nur Stroh im Hirn. Die sind ja alle schön bescheuert”!

Deutschland nimmt seit paar Jahre so viele Flüchtlinge auf und sein grosses Herz für sie beweist, aber weil mehrere deutsche residierende Staatsbürger in Libanon die libanesische Nationalität bekommen haben, konfisziert die deutsche Botschaft ihre deutsche Reisepässe und im Fall der deutschen Familien doch sehr hart und bürokratisch agiert und zerstört somit ihre Existenz im Libanon. Gesetzte sind nicht gemacht worden, um fleissige deutsche Familien im Ausland so zu behandeln!! Gesetze sind wie Gummifäden und keine ewige, heilige Gesetze!! Ein Schengen Visum zu bekommen, ist eine langwierige Angelegenheit wegen der vielzitierten europäischen Bürokratien. Bei solch ein scheussliches Management, sollen die verhassten, dummen Gesetzgeber, Beamte, Politiker mit ihre Gummigesetze endlich verabschiedet werden und die sogenannten, ignoranten Superstars, die den Karren vor das Pferd stellen und das Pferd von seinem Schwanz zähmen von der Bildfläche verschwinden. Der ganze Rest der Jury sind doch nur Fallobst! Diese Kasperletheater Beamte haben es nicht verdient aufzusteigen. Ihre desolate Leistungen sind nicht Erstklassler! Warum haben solche korrupte, faule, erziehungslose, bestechliche Beamte keinen ordentlichen Beruf erlernt, so hätte sich heute niemand sich über sie zu beschweren. Wir können ganz gut auf solche Seiltänzer verzichten! Sie wollen nur feiern. Feiert also! Ist Eure freie Entscheidung! Mit frommen Sprüchen sind viele Tausende unterwegs und wissen immer alles besser. Die Regierungen Europas tragen für Abermillionen europäische Menschen Verantwortung. Die vielen Flüchtlinge, Einsiedler, Emigranten gehören zu einer Generation, die Europa gerade jetzt nicht braucht. Feiert also mit ihnen und habt Spass! Von Millionen fleissige, europäische Steuerzahler erhalten Sie nicht ihren Segen!! Zu viel Kredit ist verspielt, zu wackelig stehen die Säulen, die das wohl grösste Gesellschaftexperiment in der Geschichte Europas tragen sollen.

Ärgern Sie sich nicht, nehmen Sie ein gemeinsames Flugzeug und fliegen Sie ganz weit weg, natürlich mit einem Oneway Ticket. Sie haben auf ganzer Linie versagt. Diese Leute haben wohl immer noch nicht gemerkt, dass sie keine Akzeptanz mehr haben. Europa braucht Menschen, die einem Land vorstehen können und keine Schwätzer, die nur auf ihre eigenen Vorteile bedacht sind.

Niemand weiss, wer sich in Deutschland und Europa aufhält, denn Hunderttausende Migranten kamen, ohne Dokumente vorzulegen! Durch den Fahrlässigen Umgang von Politikern auf Landes und Bundesebene konnte sich die Flüchtlingskrise auch zu einer Krise der inneren Sicherheit entwickeln. Die politische Maxime lautete viel zu lange: Es gibt keine Sicherheitsprobleme. Dass das nicht zutraf, war jedoch allen Polizei- und Geheimdiensten, also auch der Politik, bekannt und wurde in geheimen Verschlusssachen diskutiert. Gäste bringen Gastgeber um, (so wie es im Libanon geschah) weil die Politik die eigene Bevölkerung nicht mehr schützen vermag. Seit die Politik Europas Grenzen öffnete, sind die Fälle von sexuellem Missbrauch, Vergewaltigungen, Gruppenvergewaltigungen usw. drastisch gestiegen. Wer etwas anderes behauptet, der sagt nicht die Wahrheit. Das Ausmass der Katastrophe ist gewaltig. Erschütternd sind die Falldarstellungen, und immer wieder die Ignoranz der “Zivilgesellschaft” und der “Politik” die jeden Fall zum Einzelfall erklärt. So wird aus schreiendem Unrecht eine stille Tragödie! Eine Gewaltwelle gegen alles Einheimische!

Europas Umvolkung: Der Riss, der quer durch die europäischen Völker geht, weil die Gesetze, wegen Mitleid mit Flüchtlinge, Emigranten, Vertriebene, Terroristen, Gangster, Gummigesetzte geworden sind. Europäer werden zur Minderheit in ihre eigenen Länder oder nicht? Wollen Europäer ihre Lebens- und Rechtsordnung behalten, oder wollen sie, sie aufgeben? Bleiben die komplizierten, vielzitierten europäischen Bürokratien vernünftig, oder drehen sie bald durch?

Wie die Beamten aufgestellt sind: Nicht hören, nichts sehen, nichts machen, nichts sagen, nichts bearbeiten, über nichts interessieren und nichts in der Birne! Appetit für essen, saufen, toben, feiern. Alle Amtskollegen blasen ins gleiche Horn. Wer sind diese Leute, woher kommen sie, welche Ausbildung haben sie, welche Lebensschule haben sie durchlaufen? Ich achte sie als Menschen aber nicht als Ehrenmänner, aber was hat ein solcher Trümmerhaufen noch zu tun? Nichts!! Nichts!! Diese Beamten wissen nicht, wohin sie gehen, so schaut doch von wo sie gekommen sind. Ihr kommt auch nie dahin wo ihr hin wollt!! Solche Beamte sind nicht mehr tragbar. Geht doch endlich weg. Hängt eure Schuhe an die Nägel so könnt ihr schneller gehen! Als Trittbrettfahrer würden Sie zu Hause sein ehe die Blätter von den Bäumen fallen. Der Zug ist schon abgefahren. Wer sein ganzes Leben lang verrückt war, braucht auch im Alter nicht normal zu werden! Was seid ihr für arme Typen. Ohne Trinkgelder wärt ihr doch längst nicht das, was ihr meint zu sein. Ein Käfig voller Narren! Das zeigt was die angeblichehen Beamten in der Birne haben. Wo ist die Regierung?? Wenn man das Wort “Regierung” und ihre Gummigesetze durchsiebt und die Buchstaben neu ordnet, erhält man genug Irre Regierungsbeamte. Damit ist alles gesagt!

Preussen: Bis 1945 bestehendes grösstes dt. Land, umfasste (1939) 294.160 qkm mit rd. 41,8 Mill. Ew.:
Als Preussen zu ein mächtiges und grösstes dt. Land wurde, über ein starkes Heer, wohlgeordnete Finanzen und eine beste Beamtenschaft verfügte, deren oberste Grundsätze Pflichttreue und Sparsamkeit waren. Nachdem unter Bismarck die 355 deutschen Kleinstaaten (Territorien) zum Deutschen Reich vereinigt waren, konnten die Deutschen ihre Fähigkeiten voll entfalten, und zwar aus eigener Kraft. Auf allen Gebieten überflügelten die deutschen Erfolge die der meisten anderen, besonders die wirtschaftlichen. Das führte – statt zu edlem Wettbewerb – zu Ängsten, Neid und Missgunst.

Besetzung unserer Eigentumswohnung in West Beirut – 1985:

Am 29.04.1985 verstarb meine liebe Mutter im Krankenhaus. Ende 1985 wurde unsere die in West Beirut liegende Eigentumswohnun von einer Schiiten Familie, Mitglied der AMAL Militz des schiitischen Führers Nabih Berri (bis heute mehrmals Parlamentspräsident) besetzt. Die deutsche Botschaft, die selbst ihren Sitz aus dem islamischen Sektor in West Beirut aus Sicherheitsgründen verliess, teilte mir mit, sie könne mir in dieser Angelegenheit nicht helfen. Ich wohnte damals im Hotel Comfort im östlichen christlichen Teil Beiruts und nach der Eheschliessung im März 1986 im Elternhaus meiner Ehefrau auch im christlichen Teil östlich von Beirut. Da unsere Eigentumswohnung im islamischen Sektor lag, hatte ich als Deutscher und Christ nach der Besetzung die berechtigte Sorge entführt oder ermordet zu werden, wenn ich versuchen würde, unsere Wohnung aufzusuchen. Habe später erfahren, da unsere Wohnung von einem Milizsoldaten bewohnt war, der von Beruf Metzger war und den zur Wohnung gehörende Garten in eine Art Schlachthof mit Ziegen- und Schafhaltung verwandelte. Am 22. November 1989 wurde der gewählte Präsident des Libanon, maronitischer Christ, René Moawad, auf der Strasse vor unser Haus durch eine neben seinem gepanzerten Wagen explodierende 250-kg-Strengfalle ermordet. Die Detonation riss Moawads Wagen in 2 Teile und tötete ihn und noch 23 weitere Menschen. Die Fassade unseres Hauses wurde erheblich zerstört.

Im Sommer 1986, meine Frau und ich meldeten uns bei der deutschen Botschaft in Rabieh, Nord Libanon, an. Eine Angestellte führte uns ins Büro von Herrn Harmel. Wir teilten ihm mit, dass unsere Eigentumswohnung noch besetzt ist, baten ihn uns zu helfen unsere Eigentumswohnung die noch besetzt ist zu befreien. Herr Harmel, nervös, unfreundlich, stur, sprach wie ein kleiner, verrückter Diktator, sagte: Die Botschaft ist keine Polizeidienststelle, beauftragt Euren Rechtsanwalt und verschwand von seinem Büro. – Den Ärzten ist es gelungen, alles ausser das Gewissen in den menschlichen Kopf zu implantieren! Wäre er “Rentner” gewesen, hätte er wegen seiner geistigen Schwachsinnigkeit und Faulheit das Wort “Rentner” notfalls auch rückwärts lesen können! Peinlichkeit hat einen Namen! Schön, dass man sich mit Geld keine Intelligenz kaufen kann.

Deutschland hat in den letzten Jahren ein grosses Herz bewiesen und unbürokratisch viele Flüchtlinge aufgenommen. Es ist daher nicht nachvollziehbar, warum es sich im Einzelfall wie mein Fall hart und bürokratisch zeigt. Meine Frau kümmerte sich um den Rückerhalt der Wohnung, was ihr nach 7 Jahren 1993 unter Aufwendung guter Beziehungen und grössere Geldzahlungen gelang. Aus der Wohnung wurden Besitztümer u.a. auch Unterlagen und korrespondenz, sämtlich entwendet.

Da die Sicherheitslage in West Beirut für Europäer und Christen schlecht war und weil unsere Eigentumswohnung total geplündert wurde, ich geschäftlich in Syrien und Jordanien mehr zu tun hatte als in Libanon, konnte ich in unserer Wohnung in West Beirut nicht mehr wohnen. Wenn ich nach Beirut mit meinem Pkw zurückkehrte, bin ich von Syrien kommend via Libanons nördlichen Grenzübergang zurückgekehrt und wohnte im Hotel Ahiram, in Byblos, Nord Libanon, c. 40 km nördlich von Beirut.

(Anbei folgende 12 verfügbaren Hotelrechnungen

Heirat – 1986:

Am 29.03.1986 heiratete ich in Beirut: Claudia Elias Karam, Libanesin. Am 14.05.1987 ist unser Sohn: Paul Kleinknecht, in Beirut geboren.

Hochzeit 29.03.1986
Hochzeit 29.03.1986, Beirut, Libanon.
Mit meiner Frau und Sohn Paul Jr. in 1987
Mit meiner Frau und Sohn Paul Jr. 1987, Beirut, Libanon.
Unser Sohn Paul in 2014.

Man kann an Deutschland verzweifeln und an den Leuten in Nachbarländer auch. Aber bevor sich dunkle Wolken über alles legt, packen die westlichen Bürokratien ihre Klamotten und beginnen mit der Selbstrettung, der Rettung der Ausländer, schaffen also in ihre Länder und um sich herum Ordnung – und dann weiter und weiter! Aber kümmern sich nicht um ihre vielen Millionen Angehörigen im Ausland.

Napoleon über die Deutschen: (Per Internet fand ich folgende Zeilen was Napoleon über Deutsche sagte)

“Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit grösserer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde”.

(Hinter Napoleon kann man das Brandenburger Tor in Berlin sehen).

(Napoleon)

napoleon about the germans

Napoleon I. sagte in seinem Exil: Alexander der Grosse von Mazedonien, Julius Cäsar und ich haben die grössten Reiche mit den grössten Armeen aufgebaut die verschwunden sind. Was Jesus Christus betrifft, Er gründete das grösste Reich in 5 Kontinente, ohne einen einzigen Soldaten, das noch existiert.

Attentat René Mouawad – 1989:

Am 22.11.1989 geschah das Attentat mit Autobombe gegen den gewählten libanesischen Staatspräsidenten René Moawad, in West Beirut, etwa 200 Meter von unserer Eigentumswohnung entfernt. Es gab Wandschäden in der Wohnung; fast alle Fensterscheiben, Fensterläden und Haustüren sind durch die gewaltige Explosion und die starke Druckwelle total zerstört und in die Luft geschleudert worden. Damals wohnte ich mit meiner Frau und meinen Sohn in unser Apartment in Hadath, Ost Beirut, Libanon.

Golfkrieg – 1990:

Als der Golfkrieg 1990 anfing, waren ich und meine Frau und mein Sohn in Jordanien. Die Sicherheitslage für Ausländer wurde in Jordanien gefährlich. Die Lage in Libanon war auch sehr schlimm. Daher sind wir drei mit unserem Auto (dasselbe Mercedes Auto mit welches ich von Deutschland nach Libanon mit meinem Bruder Rudolf und seine Familie in 1979 gefahren sind) nach Deutschland gefahren und wohnten bei meiner Schwester Anita Stütz in Germering. An der österreichischen Grenze gab es mit dem Zoll auch Probleme und Verzögerung. Die Zollbeamten sahen unser Auto mit libanesisches Kennzeichen. So fingen sie an jeden Zentimeter von innen und aussen das Auto zu untersuchen. Sie brachten zwei Schäferhunde, um unser Auto zu schnuppern. Mein Sohn bekam sehr Angst von diese zwei Tiere. Nach einer Weile verlangte man unsere Personalausweise. Als die Beamten meinen deutschen Reisepass sahen waren sie schockiert, dass sie diese strenge Kontrolle für deutsche Staatsbürger gemacht haben. Sie entschuldigten sich und wir sind dann weitergefahren.

Präsidentenpalast Baabda und Ende des Bürgerkrieges:

Am 14.10.1990 wurde der libanesische Präsidentenpalast in Baabda, paar Kilometer östlich von Beirut, von der syrischen Armee und ihre libanesische allierte Milizen erstürmt und besetzt worden. Der libanesische General Michel Aoun, der dort ausharrte, sich als legaler Representant der libanesischen Regierung betrachtete, flüchtete in die Französische Botschaft. Der Libanesische Bürgerkrieg der am 13. April 1975 angefangen hatte war somit am 14.10.1990 beendet! Wir waren damals in Germering bei meiner Schwester Anita Stüz. Wir hörten die Nachrichten was in Beirut geschehen ist. Mit Schwierigkeit konnten wir die Eltern meiner Frau telefonisch erreichen. Ihr Bruder teilte ihr mit, daβ unser Apartment in Hadath, Ost Beirut, von einem syrischen General und seine Soldaten besetzt wurde und wir sollen umgehend nach Beirut zurückkehren, um unser Apartment zu reklamieren. Wir wohnten damals in dem Vorort von Beirut, Hadath, paar Kilometer östlich von Beirut enfernt, entlang der Demarkationslinie zwischen West und Ost Beirut.

Rückreise nach Beirut:

Wir sind am 15.10.1990 mit unserem Auto gestartet und nach paar Tage in Beirut angekommen. Nach langen Verhandlungen mit den Syrern; mit Unterstützung eines guten syrischen Freund, der gute Kontakte mit dem syrischen Geheimdienst hatte, wurde unser Apartment freigegeben. Auch hier wurde unser Apartment total geplündert und durch Bombardierungen und Schiessereien beschädigt, weil unser Apartment sich entlang der gefährlichen Beiruter Demarkationslinie befand.

Antrag für Freigabe unsere Eigentumswohnung in West Beirut – 1992:

1991/1992 als es wieder eine Regierung in Libanon gab und der Regierungsapparat teilweise funktionierte, konnten wir einen Antrag beim libanesischem Innenministerium wegen Freigabe unserer besetzten Eigentumswohnung in West Beirut beantragen. Nach wochenlangen Untersuchungen des libanesischen Innenministeriums mit der zuständigen Polizeiwache des Beiruter Stadtviertels Mouseitbe, wo unsere Eigentumswohnung ist, und Warnungen der Polizeistation an die Familie die unser Haus besetzte es zu verlassen, diese sich weigerte das Haus zu verlassen, weil sie angeblich keine Wohnung hat, um umzuziehen, wurde seitens des Innenministeriums befohlen, dass die Familie unsere Eigentumswohnung per Gewalt verlassen muss. So geschah es und endlich wurde unsere Eigentumswohnung in West Beirut nach zirka 7 Jahre wieder frei nachdem es erst besetzt wurde, aber nicht ohne grosse Bakhschich Beträge für einige Beamte.

Heute – 2015:
Meine sechs Geschwister und ich leben alle noch. Aufgeführt vom Ältesten bis zum Jüngsten:

  • Bertha Herrig – Kelkheim/Fischbach,Taunus, Deutschland (hat zwei Töchter, Manuela und Andrea)
  • Charlotte Schnittker – Uitikon-Waldegg, Schweiz (hat eine Tochter und einen Sohn, Ulrike und Markus)
  • Rudolf Walter Kleinknecht – St. Blasien/Schwarzwald, Deutschland (hat einen Sohn und eine Tochter, Rudolf Jr. und Judith)
  • Anita Stütz – Germering, Deutschland (hat eine Tochter und einen Sohn, Isis und Thomas)
  • Paul Heinz Kleinknecht (ich) – Baabda, Libanon (habe einen Sohn, Paul Jr.)
  • Wolfgang Siegfried Kleinknecht – Quadrath-Ichendorf, Deutschland (hat zwei Töchter, Ina und Inga)
  • Hilde Khoury – Fort Lauderdale, Florida, USA (hat einen Sohn und eine Tochter, Albert und Adelita)

Zu bedauern ist, dass von der dritten Generation meine Neffen Rudolf Kleinknecht Jr. 1995 und Albert Khoury 2014 gestorben sind.

ABSCHLUSS:
(ARABIA FELIX):  (“Das Glückliche oder Blühende Arabien”). Ex oriente lux (lat.), “aus dem Osten kommt das Licht”.


“I R A K”:

Ein geheimnisvolles Morgenland – Paradiesgärten – Ein Weltwunder in Babylon – Weihrauchstrassen – Düfte und Zauber des Orients – Felsenstädte.
* Irak: Geschichte der Zivilisationen. – العراق: تاريخ الحضارات
* Der fruchtbare Halbmond: Wurde die “Wiege der Zivilisation” genannt. Die Flüsse Tigris – Euphrat bilden ein bedeutendes Flusssystem in Westasien. Sie stammen aus Quellen der Osttürkei, die durch Syrien und durch den Irak fliessen, einigen sich oberhalb Basra als Schatt el-Arab, münden in den arabischen Golf. Die Region zwischen den Flüssen Tigris und Euphrat, historisch als Mesopotamien (Zwischenstromland auch Zweistromland) bekannt, wird oft als Wiege der Zivilisation bezeichnet. Hier begann die Menscheit zu lesen, zu schreiben, Gesetze zu erlassen und lebte in Städten unter einer organisierten Regierung, insbesondere der sumerischen Stadt Uruk; von der “Irak” abgeleitet wird. Die arabische Volksetymologie für den Namen lautet: tief verwurzelt, gut bewässert, fruchtbar.

* Die Hängenden Gärten von Babylon: Ist eins von neun Weltwunder.
* Babylon: “Portal der Götter”. (بابل بوّابة الآلهة) Biblisch Babel. Stadt am Euphrat, um 2000 vor Christus Hauptstadt und Kulturmittelpunkt von Baylonien. 689 und 648 von den Assyrern zerstört, prächtiger wiedererbaut.
* Babylonien: Das fruchtbare Tiefland zwischen unterem Euphrat und Tigris, ist eines der ältesten Kulturgebiete der Weltgeschichte.

* Als Alexander der Grosse von Mazedonien (*356, 323 v. Chr.) die Stadt Babylon betrat, sagte er ihnen, dass er als Befreier und nicht als Besatzer gekommen sei. “Die Menschen in Babylon begrüssten ihn herzlich, und als er eintrat, war er fasziniert von der Schönheit ihrer Paläste, Gärten, Strassen, geschmückte Mauern, Verteidigungsanlagen, Türmen und sagte: Wer Babylon nicht gesehen hat, der hat noch nichts in seinem Leben gesehen”.

Babylonischer Turm: Der erste Wolkenkratzer der Geschichte. Seine Höhe betrug 91,5 Meter. Alexander der Mazedonier versuchte ihn wieder aufzubauen. Er ist einer der interessantesten Wahrzeichen der Stadt Babylon. Die deutsche archäologische Mission fand seine Überreste nicht, weil er zerstört und seine Überreste an unbekannte Orte transportiert wurden bevor Alexander der Mazedonier in Mesopotanien ankam. Der Rest seiner Rohstoffe, insbesondere Ziegel, wurde in benachbarter Gegend, um Gebäude zu errichten.

عندما دخل الاسكندر المقدوني الكبير مدينة بابل, اخبرهم انّه أتى محرّرا و ليس محتلاّ” فاستقبله اهل بابل بحفاوة. و اثناء دخوله, انبهر بجمال قصورها, و حدائقها, و شوارعها, و جدرانها المزيّنة, و تحصيناتها الدفاعيّة و أسوارها و أبراجها و قال: من لم يرى بابل لم يرى شيئا في حياته

برج بابل: اول ناطحة سحاب في التاريخ. ارتفاعه كان 91,5 مترا. حاول الاسكندر المقدوني اعادة بنائه. من المعالم المثيرة في مدينة بابل. لم تجد البعثة الاثاريّة الالمانيّة بقاياه لانّه كان قد تخرّب و نقلت بقاياه الى اماكن مجهولة قبل وصول الاسكندر المقدوني الى بلاد الرافدين الباقي من مواده الاوليّة و خاصة الطابوق تمّ نقله لتشيد مباني مجاورة

* Zitadelle von Erbil: Ist eine Zitadelle – befestigte Hügelstadt, die 25 – 32 Meter über der umgebenden Stadt ragt. Eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Städte der Welt, seit mehr als 6000 Jahre vor Christus bewohnt. Die Städte Byblos, Tyros, Antiochia, Damaskus und Aleppo, entstanden einige tausend Jahre vor unserer Zeit. Ein Schritt in diese Menschheitsgeschichte erinnert wieder daran, wie spät Berlin auf der Landkarte erschien. In Berlin klang die Eiszeit aus, als in Erbil schon Parties gefeiert wurden. Laut UNESCO ist die Zitadelle einer der ältesten durchgängig bewohnten Orte der Welt. Sie gewann zur Zeit des neuassyrischen Reiches an Bedeutung. Unter den Sassaniden und Abbasiden war Erbil ein wichtiges Zentrum der Christenheit. Die UNESCO erhob die Zitadelle im Juni 2014 in den Status eines Weltkulturerbes.
* Ziggurat von Ur: Eine der ältesten Gebäude der Erde. Es ist die Heimat des biblischen Abraham. Sumerischer Schrein wurde (2100 v. Chr.) gebaut. Diese Stufenpyramide war mehr als 30 Meter hoch. 
* Wadi Al-Salam, Najaf:
Grösster Friedhof der Welt mit mehr als 900 ha und etwa 5 Millionen Bestattungen. Der Friedhof wird seit etwa 1.400 Jahren genutzt und hier sind mehrere prominente Menschen begraben. Das Gebiet ist dicht mit Grabstätten bedeckt.
* Mar Mattai Kloster, Ninive: Eines der ältesten existierenden Klöster, gegründet im Jahr 363 n. Chr. von Eremit Mattai, der der römischen Verfolgung entkam. Das Kloster hat eine Bibliothek mit einzigartigen Werten.

Iraks berühmte Palmen und Datteln mit mehr als 450 verfügbaren Sorten aus dem Irak, der als das Land der 30 Millionen Palmen bekannt war:

Der Irak ist berühmt für die Qualität seiner Datteln. Palmen findet man in allen irakischen Städten; auf den Strassen, in privaten Gärten, auf Feldern und Ackerland. Vor seinem Krieg mit dem Iran in den 1980er Jahren gab es im Irak mehr als 30 Millionen Dattelpalmen, die jährlich 1 Million Tonnen Datteln produzierten. Jedoch verwüsteten katastrophale Militärkampagnen und jahrzehntelange Vernachlässigung die Bäume und beschädigten die Dattelindustrie, die bei den nationalen Exporteinnahmen nach Öl an zweiter Stelle stand. Die Iraker sind stolz auf das “Erbe der Dattelpalme” und ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Mit der Palme wird nichts vergeudet: Datteln geben den Menschen Zucker und Früchte und Energie; die Palmen, die Schatten versorgen, einmal gewebt, machen Besen, aus dem Holz werden Möbel hergestellt. Die Fächerpalmen, deren Wedel, Holz, und Saft erzeugen, werden für verschiedene Zwecke geerntet.

“JORDANIEN”:
* Willkommen in Jordanien, das Land des Friedens und der Liebe.
* Petra:
Die Hauptstadt der Nabatäer, geschnitzt aus den rosaroten Felsen.
* Petra, Jordanien: Ein Weltwunder. :البتراء, الأردن احدى عجائب الدنيا
* Heisse Quellen von Ma’in:
264 Meter unter dem Meeresspiegel, 109 heisse und kalte Quellen, das Wasser wird auf 63 Grad Celsius erhitzt, eine der atemberaubendsten Wüstenoasen der Welt.
* Philadelphia Theater in Amman: Römisches Theater in Amman, es ist ein 6.000 Sitz Theater des 2. Jahrhunderts. Ein berühmtes Wahrzeichen in der jordanischen Hauptstadt Amman. Es stammt aus der Römerzeit, als die Stadt als Philadelphia bekannt war.

* Gerasa oder Jerash (arabisch (جرش): Diese Römerstadt in Jordanien, liegt 40 Km nördlich von Amman. Diese antike Stadt war Teil der sogenannten Dekapolis (10 Städte). Man nennt Jerash, die “Stadt der 1000 Säulen”, auch “Pompeji des Nahen Ostens”. Es ist eines der am besten erhaltenen Zeugnisse römischer Baukunst.
* Totes Meer: Grosser, abflussloser Salzsee zwischen Israel, dem Westjordanland und Jordanien, 600 km2, rund 300 m tief, Seespiegel etwa 417 m u. M.; aufgrund ständig sinkenden Wasserspiegels, auch durch Wasserentnahme aus dem Jordan, in 2 Seen geteilt (der südl. See ist fast ausgetrocknet); tiefste Einsenkung des Jordangrabens. Wegen des hohen Salzgehalts von etwa 25%, gibt es kein Leben für Lebewesen, nur von Bakterien besiedelt; Salzgewinnung; Kurzentrum für Behandlung von Schuppenflechte. Das Tote Meer ist der tiefste See der Erde. Die Salzkruste sieht aus, als gäbe es dort Schnee auf der Wasserfläche.
* Madaba: Die “Stadt der Mosaike” in Jordanien, mit ihrer Mosaikkarte Jerusalems aus dem 6. Jahrhundert in der Madaba Mappe.
* Der Fluss Jordan: 
Jesus wurde durch Johannes dem Täufer in Bethanien (al-Maghtas d.h. auf arabisch Badewanne) am Jordan Fluss getauft. Der Taufort Jesu auf Seite jordanischer Seite wurde zum Weltkulturerbe erklärt.

Tel Al-Hammam: Die Explosion eines Weltraumfelsens vor 3.600 Jahren zerstörte den Ort Tel Al-Hammam. Sind das Sodom und Gomorrha? Im A. T. 2 Städte am Toten Meer, südöstlich Jordanien. Forscher haben herausgefunden, dass die 2 antike Städte in südöstlich Jordanien, in der Nähe vom Toten Meer, vor etwa 3.600 Jahren durch die Explosion eines grossen Felsens aus dem Weltraum zerstört wurden, was eine riesige Explosion verursachte und die Städte vollständig zerstört wurden. Eine in den “Scientific Reports” veröffentliche Studie zeigte, dass dieses Gestein mit einer Geschwindikeit von 68.000 km/h in die Erdatmospäre eindrang und in Form eines riesigen Feuerballs in einer Höhe von 4 km über der Erdoberfläche explodierte. Diese Explosion ist etwa 1.000 mal stärker als die Atombombe von Hiroshima.

Die Explosion blendete alle, die sie ansahen, denn die Lufttemperatur stieg auf über 2.000 Grad Celsius, und in der ganzen Stadt brannten Feuer. Ein paar Sekunden später traf ein massives Nachbeben mit 1.200 km/h, stärker als der schlimmste Hurrikam aller Zeiten, die Stadt zerstörte. Von den 8.000 Einwohnernr des Tel Al-Hammam überlebte keine einzige Person, ihre Körper wurden zerrissen und ihre Knochen zersprangen in kleine Splitter.

* Wadi Rum: (Arabisch وادي رم) – Das Tal der Römer in Süd Jordanien. Die Felszeichnungen und Tempeln sind seisprähhistorischen Zeiten. Bekannt wurde Wadi Rum durch den Titel für sein Buch und die Felsenformationen,“Die Sieben Säulen der Weisheit”, des englischen Offiziers, Thomas Edward Lawrence, und später durch den Film: “Lawrence von Arabien”. Das karge Terrain des Nahen Ostens lockte Lawrence von Arabien: “Die Abstraktion der Wüstenlandschaft” die er in seinem Buch “Die Sieben Säulen der Weisheit” schrieb, reinigte mich. Seine waghalsigen Überraschungsangriffen im Ersten Weltkrieg machten ihn zur Legende. Aber im Nahen Osten ist das Vermächtnis des Wüstenkriegers heute im Sand geschrieben.

“L I B A N O N”:
Für diejenigen die es nicht wissen, sollten sie wissen: Hinter den Christen im Libanon herrschen 2000 Jahre Glauben, Kampf, Gefahr und Widerstand. Wie die Vorfahren die Berge der Ungerechtigkeit mit der Nadel der Wahrheit gruben, die Hirten werden es tun! Wir werden es aushalten und wir haben eine tiefe Geschichte und wir sind keine Gruppe, die aus beweglichem Sand stammt, und der Libanon ist auf Felsen und Heilige gebaut. Der Libanon ist weder ein historischer Fehler noch ein geografischer Überschuss. Wir sind Feuer und wir verbrennen mit Gerechtigkeit und mit Wahrheit diejenigen, die sich mit uns anlegen. Gott hat uns nicht geschaffen, um uns zu vergessen. Glaube an Gott, das Unmögliche wird möglich. Vergessen Sie nicht, dass wir in unserer ganzen Geschichte Verfolgung und Tod ertragen haben und, dass uns die Pforten der Hölle nicht überwältigt haben, sondern unsere Standhaftigkeit in unser Land, in den tiefsten Tälern und auf den höchsten Gipfeln triumphiert hat. Und wie es im Leben ist, ist auch unsere Situation im Libanon, der unweigerlich über seine Schmerzen triumphieren wird, egal wie lang der Weg zum Kalvarienberg ist. Eine neue Morgendämmerung wird kommen und der Albtraum wird aus den Brüsten der Libanesen verschwinden, den sie ertragen haben und immer noch tragen, das kein anderes Volk auf der Welt ertragen hat. Es ist eine Zeit der Hoffnung … der Libanon wird den Tod besiegen und siegreich sein.

Der Libanon: Ist das Tor zur Welt und der Eingang zum Geist des Menschen.
Archäologische Schätze und Entdeckungen. Heilige, Kirchen, Moscheen und Künstler in luftigen Höhen. Kunst zu jeder Jahreszeit in Libanon zu entdecken. Erlebe die Schönheit!
* Libanon: Archälogische Reichtümer, Schätze und Elend in Libanons Dörfer und Städte.

* Baalbek: Ein Planet, der das Bekaa-Tal erleuchtet. .بعلبك: كوكب يضيء سهل البقاع
* Die Baalbek Tempel: Eine beeindruckende Zeitreise in die Antike – gigantische Ausmasse in Breite und Höhe der ausgegrabenen Architektur. Archäologische Forscher argumentieren, dass Baalbek von den Phöniziern konstruktiert worden sein könnte, die in der Bibel als Kanaaniter, das Volk von Kanaan, bekannt waren. Auch in der Bibel erscheint Baalbek unter dem Namen Baalath, eine Stadt, die von Israels König Salomon wieder befestigt wurde, c. (*974 – 937) was sowohl seine Heiligkeit für Baal zu diesem frühen Zeitpunkt als auch seine offensichtliche strategische Bedeutung auf dem Weg nach Damaskus bestätigt.
Baalbek: Schönheit und Geschichte an einem Ort. Ton- und Lichtschau.
Baalbek: Die schöne Vergangenheit und die vielversprechende Gegenwart.
* Grotte Jeita: Ist eine gewaltige Tropfsteinhöhle, eine bizare Wunderwelt aus Stalaktiten und Stalagmiten. Das Naturwunder aus Felsen, die Perle der Natur.
* Beirut: Eine seltsame Frau, deren Lippen weicher sind als Honig … ihr Mund weicher als Wolle … ihre Augen tränen, sie lachen bis man weint … aber ihr Schicksal ist so bitter wie die Klinge eines Schwertes.
* Beirut: Ist das Wasser und die Luft für uns und der ewige Zauber. Die Liebhaberin der Augen und Herzen.
* Beirut: Eine kosmopolitische Stadt mit vielen Gesichtern.
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Beirut: Hat schönes Wetter, gute Schulen, gute Krankenhäuser, leckeres Essen, eine mehrsprachige Umgebung, ist eine lebhafte, unendlich interessante Stadt voller unternehmerischer Energie.
* Beirut: Die Stadt der lebendigen Erinnerungen und mit französischen und englischen Akzenten.
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Beirut: War in den 60er bis Anfang der 70er Jahren das Mekka der Touristen aus aller Welt.
* Beirut: Die Hauptstadt der Schönheitschirurgie.
* Beirut: Traum der Araber vom atlantischen Ozean bis zum arabischen Golf.
* Libanon: Ein Paradies für Historiker und Archäologen.
* Der Libanon ist ein Modell der Schweiz im Nahen Osten.
* Die Stadt Tripoli: Ist Libanons zweitgrösste Stadt und Hauptstadt von Nord Libanon. Ein Symbol der Geschichte, des Zusammenlebens und der Zivilisation und Braut der Revolution vom 17. Oktober 2019.
* Die Stadt Byblos: Ist eine alte Hafenstadt der Phoenizier, deren Geschichte bis ins 7. Jahrtausend vor Christus zurückreicht. Sie gehört zu den ältesten permanent besiedelten Orten der Erde. Ist UNESCO Weltkulturerbe.
* Douma: Ein Dorf in Nordlibanon, 80 km von Beirut entfernt in einem von Bergen umgebenen Tal. Seit 6.000 Jahren bewohnt, dessen Herrlichkeit den Himmel berührt!

* Unsere Liebe Frau von Mantara: Ist ein Marienwallfahrtsort mit einem Gnadenbild Unserer Lieben Frau. Die Wallfahrtsstätte liegt in der Stadt Maghdoushe in Süd-Libanon, paar km östlich von der Stadt Sidon. Der Ursprung der Verehrung des Gnadenbildes von Mantara wird auf eine Höhle zurückgeführt, in der sich Maria aufgehalten haben soll, als ihr Sohn Jesus Christus in Tyros und Sidon predigte und dort ein Mädchen heilte. (Matth. 15,21-28). Mantara stammt vom arabischen Wort matara ab, das “warten” bedeutet.

Das Dorf Kawkaba im Südlibanon: Der Name Kawkaba ist semitischen Ursprungs und erinnert an die Pflanzen, insbesondere an Venus, den Morgenstern.

Kawkabe liegt in der Region Rashaya, etwas mehr als 65 Meilen von Beirut entfernt und 4000 Fuss über dem Meeresspiegel. Man kann die Stadt erreichen, indem man durch Sarafand und Nabatiyeh, durch Jezzine und Mashgara oder durch Shtoura und Kab Elias geht.

Kawkaba ist in vierlerlei Hinsicht ein einzigartiges Dorf, das sich von anderen unterscheidet, ganz abgesehen von seinem malerischen Aspekt und dem umliegenden Panorama. Es ist ein wunderbarer Ort mit tausendjährigen Olivenbäumen, Obstbäumen und Weinreben. Es gibt Überreste von vor zwölftausend Jahren und von den Phöniziern und Kanaanitern später. Es gibt sprudelnde Quellen und Bäche, die die Ernte von Gemüse und Obst sichern, und historische Reichtümer, die zu denen der Landwirtschaft hinzugefügt werden. Aber Kawkaba im Libanon sollte nicht mit dem anderen Kawkaba, einem Dorf in Süd Palästina, verwechselt werden.

Ja, Kawkaba hat eine grossartige Geschichte, die in mythologischen Zeiten mit den Göttern des Olymps und dem ersten Aufgang des Morgensterns. Die legenden der Griechen mit Chronos, dem Gott der Zeit und dem mächtigen Zeus, Hermes, seinem Boten, und auf der anderen Seite Adam und Eva, Kain und Abel und Noah von der Arche.

Kawkaba empfängt die ersten Sonnenstrahlen, die über dem Berg Hermon aufgehen, bevor sie das ganze Land in ihrem Glanz überfluten. Aber all das ist von untergeordneter Bedeutung. Wichtig ist, dass Kawkaba das Land Christi und seiner Apostel und der Propheten wie Hesekiel war. Unser Herr ging mehrmals dorthin, um die Verwandten seiner Mutter, der Jungfrau Maria, zu besuchen, denn es lag in der Nähe von Caesarea Philippi in Galiläa. Kawkaba ist ein Dorf, das den Geruch der Heiligkeit atmet, denn es liegt gegenüber dem Berg Hermon, wo die Verklärung stattfand, und seine Olivenhaine haben sowohl Jesus als auch Johannes den Täufer empfangen. Aber wenn man sich nach der fernen Vergangenheit sehnt, findet man sich im Neolithikum, der Steinzeit, vor einhundertzwanzig Jahrhunderten wieder.

Kawkaba ist sicherlich eine sehr privilegierte Stadt, eine der ältesten Städte der Region Hermon. Im Osten liegt der Fluss Hasbani, ein Nebenfluss des Jordans, und hier liegt Kawkaba der Region Arcoub gegenüber, benannt nach Argheopa, der Mutter von Cadmos, dem berühmten phönizischen Seefahrer der das Alphabet nach Europa trug, wo es der ganzen Menschenheit zugute kam.

Nicht weit von Kawkaba liegt das Dorf Marjaoun, Marje Eon, die Ebene von Eon, deren Geschichte und Namen weit in die Vergagenheit und in die Reiche der Mythologie führen. Kawkaba ist stolz darauf, Christus bei mehreren Gelegenheiten selbst empfangen zu haben. Der Legende nach ruhte er sich im Schatten bei einem grossen Felsen aus; da er sehr durstig war, schlug er mit seinem Stock auf den Boden, und Wasser sprang in grosser Fülle und auf wundersame Weise auf. Gläubige ohne Zahl kommen zu Besuch, legen Gelübde ab und beten an dieser immer grosszügigen Quelle und nennen sie Ain al-Messih, die Quelle Christi.

Es gibt hier viele Residenzen, die im Sommer von den Einwohnern von Kawkaba bewohnt werden. Die Dorfkirche ist dem Propheten Sankt Elias geweiht, aber es gibt auch andere Kirchen. Die Menschen sind gut versorgt, denn Kawkaba bietet alle Dienstleistungen eines modernen Dorfes und ist einen Besuch wert.

* Tyrus: War eine reiche und mächtige Hafenstadt von Phönizien am Mittelmeer: Sur heute. Belagert von Alexander dem Grossen 333-332 v. Chr. und erobert und zerstört. Sie erholte sich nie von der Zerstörung, die es erlitten hatte, als die Araber sie wiedererlangten. Wurde 1984 als Weltkulturerbe erklärt. Tyros ist eine antike phönizische Stadt und der Geburtsort der legendären Prinzessin Elissa und Gründerin von Carthago.
* Lila Farbstoff: Wurde tatsächlich in der phönizischen Stadt Tyrus im Südlibanon eingeführt. Die Farbe Lila stammt aus den Schalen einer Meeresschnecke und stammt nicht nur aus unseren Lieblingsfilem, sondern stammt aus dem Nahen Osten.
* Die Phönizier brachten der Welt das Alphabet bei.
* Die Phönizier haben auch den Weg gefunden, das Meer mit Hilfe der Astronomie zu navigieren.

* Libanon: Ist die Heimat der heiligen Zedern und die Heimat des ersten Wunders Jesu in Qanah Al-Jalil. Die Zedern des Herrn (Arz El Rab) sind Gottes Zedern. Das Land der Zedern und des Weihrauchs. Der Libanon, das Land der Zedern und die Zedern sterben nicht. – (لبنان بلد الأرز و الأرز لا يموت)
* Libanons Pinienbäume sind Libanons natürliche Lunge. – اشجار صنوبر لبنان, رئة لبنان الطبيعية –
* Libanon: Ist ein Schmelztiegel von Orient und Okzident. Fünf Orte in Libanon sind als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet.
* Libanon: Wiege des Erbes.
Das archäeologische und historische Erbe in Libanon, ist Libanons Öl. Libanons Olivenbäume schenken uns das grüne Gold, das wir in der Küche so gerne verwenden.

* Libanon: Ein einzigartiges Skiziel in der arabischen Welt. Die 6 Skigebiete des Landes sind gut ausgestattet und in Fahrentfernung von den wichtigsten Knotenpunkte an der Küste. Sie haben insgesamt 49 Skilifte mit Pisten von insgesamt 30 km Länge. Mit Schnee, der von Dezember bis April zum Skifahren möglich ist, kann man am Morgen Skifahren und am Nachmittag ins Mittelmeer eintauchen. Das älteste und höchste Skigebiet liegt im Norden, in der Nähe der Zedern Gottes, in einer Höhe von 1.850-3.087 Metern. Es ist 120 Km von Beirut entfernt. Faraya-Mzaar, 57 Km nordöstlich von Beirut, ist der grösste und beliebteste Skiort im Libanon. Es verfügt über 20 Lifte und 80 Km Pisten mit Schwierigkeitsgraden von leicht bis fortgeschritten. Die Saison beginnt Anfang Dezember und endet im Allgemeinen Ende März oder Anfang April.
Der Libanon: Gilt als das einzige Land im Nahen Osten, der vier Jahreszeiten erlebt.
* Beirut: Von Milch und Honig zu Asche am 4. August, 2020. Der Beiruter Hafen ist ein Hafen der Traurigkeiten und halb Beirut wurde zerstört. Der Phönix stirbt nicht. Von seiner Asche ist ein verjüngter und noch schöner Phönix auferstanden.
* Beirut: Als Ganzes, ihre Denkmäler verschwinden allmählich, allmählich. Die Wellen der Zeit sind mit der Poesie der Stadt Beirut zum Scheitern verurteilt worden. Und sie verwandelt sich von einer natürlichen Frau, in eine teure, künstliche Frau, weit entfernt von ihrer Zivilisation.

Libanons “Lamartine Tal”, eine Quelle poetischer Inspiration: Es inspirierte den berühmten französischen Dichter und Politiker Alphonse de Lamartine (1790-1869), der vor zwei Jahrhunderten während seiner Reise in den Nahen Osten im Libanon lebte und diese Gegend sehr liebte und immer noch eine der am besten erhaltenen und panoramischsten Gegenden von Libanons Bergen ist. Das Hammana Dorf und sein mit Obstgärten, rotgekachelten Steinhäusern, einem alten Souk und historische Palästen. Es hat sich der umfassenden Urbanisierung widersetzt, die einen Grossteil der libanesischen Landschaft unkenntlich gemacht hat. “Es ist fast das einzige Dorf in der Gegend, das sein architektonisches Gütesiegel und Erbe bewahrt hat. Es gibt sehr strenge Zonierungsregeln und eine Reihe von Baukriterien, für die es keine Kompromisse gibt, dass keine hohe Gebäude erlaubt sind und Natursteine und rote Fliesen obligatorisch sind”.

Eingebettet im Herzen des “Lamartine Tal” auf 1.200 Metern über dem Meeresspiegel, etwa 26 km östlich von Beirut. “Hammana” war historisch das wirtschaftliche Zentrum des oberen Metn Bezirks des Libanon. Es ist eines der beliebtesten Berggebiete des Landes, nur eine 30-minutige Fahrt von Beirut entfernt. Es ist seit Jahrhunderten bewohnt, weil es sehr reich an Wasser ist. Zu einer bestimmten Zeit hatte es etwa 70 Wasserquellen. Die Leute siedelten sich in der Nähe von Wasserquellen an, um ihr Land zu kultivieren und zu bewässern. Ein Spaziergang durch den Souk von Hammana, wo sich niedliche Geschäfte bei einer gut erhaltenen traditionellen Fontäne befinden, ist wie eine Reise in die Vergangenheit zurück in die alten Tage des Libanon. An der Spitze des alten Souks befindet sich der 700 Jahre alte Mezher Palast, einst die Residenz der drusischen Gouverneure des Bezirks. Der Palast steht majestätisch auf einem hohen Felsen mit Blick auf das Tal und beherbergte einst Lamartine, seine Frau und seine Tochter Julia während ihrer Reise im Orient im Jahr 1832. In dem Raum in dem der Dichter schlief, befindet sich eine Gedenktafel.

Von der Magie des Ortes fasziniert, schrieb Lamartine: “Ein der schönsten Ansichten, die Menschen je gesehen haben, eine Gelegenheit, die Schöpfung Gottes zu malen, ist das Tal von Hammana. Gemälde oder Worte können nur ein Detail des märchenartigen Schatz, mit dem der Schöpfer den Libanon ausgestattet hat. Das Grün, die Bäume, die Obstgärten und der Wald sind bekannt, gehen nacheinander hinunter und füllen das Tal mit ihren Reichtümern”. Lamartine wohnte dort mit seiner Frau und seine Tochter Julia. 1933 besuchte eine französische Mission Hammana und platzierte eine Gedenktafel im Palast in dem Raum, in dem der grosse Dichter geschlafen hatte.

Das Wort “Hammana” könnte vom Namen des phönizischen Sonnengottes “Hammon” oder “Hamman” stammen. Diese beide Namen leiten sich vom Wort “Hama” ab, was “Hitze der Sonnen” bedeutet.

Hammana war zuerst voll von muslimischen drusischen Familien, aber ab dem 16. und 17. Jahrhundert strömten Christen auf Einladung drusischer Führer als Landwirte, Techniker, Arbeiter und Handwerker nach Hammana. Die Mezher Spender empfingen sie mit offenen Armen. Sie gaben ihnen gratis Landstücke, während Abu Hussein Mezher ihnen erlaubte Kirchen zu bauen, um zu beten und Religion zu praktizieren. Wie Tolerant die Leute damals waren!

BEIRUTER HAFEN: Die Katastrophe am 4. August 2020 und der gewaltige Knall, riesige, rötliche Rauchwolke, Asche und Schutt, Blut, Tote, zerfetzte Körper und brennende Autos, zertrümmerte Gebäude und viel Glasscherben in den Strassen:

Beirut ist der Wald des Purpurs. Beirut lässt sich nicht mit
Würde beleidigen. Welche Würde? Sie ist die Dame der
Zeit. Egal wie ungerecht die Ungerechtigkeit der Zeit ist.
Sie lacht über den Rauch. Beirut hat den Arabismus verloren,
und sie weigert sich, beleidigt zu werden. Der Phönix Vogel
der sich selbst verbrannte und aus seiner Asche verjüngt
aufersteht, wird mit seine Flügel Beiruts Schutt und Asche
aufladen. Der Zorn der Flüsse des tapferen libanesischen
Volkes, wird definitiv die Beamten, die Rechtsbeugungen
ausüben, in die tiefste Tiefe der Meere vertreiben. Der
Libanon ist eine angesehene Ikone in der arabischen Welt,
der bald seine Pracht und Brillanz wieder erlangen wird.
Das ist kein Traum dessen Nächte lang sind!
لبنان ايقونة متميّزة في العالم العربي يستعيد رونقه و تألّقه

Für Beirut, die Frau, für Beirut, die Dame der Welt, für Beirut,
die Mutter der Gesetze, du bist unser Schoss und Liebhaberin
und ein Zelt für uns, um uns zu schützen und uns Schatten zu
geben.

Der Teufel lächelte, als Beirut sich hinkniete und beging Selbstmord, als er merkte, dass sie nur gekniet hatte, um zu beten. Der Teufel hat keine Angst davor, dass Menschen in die Kirche gehen, er hat Angst von Menschen, die die Kirche sind.

Nach Beiruts Hafen Urknall am 4. August 2020, die paar ersten Wörter die ich damals per Telefon am häufigsten hörte und per Emails und WhatsApp am häufigsten gelesen habe, lauten: Sind Sie okay? Lebst Du noch? Was machst Du gerade? Bist Du verwirrt, wehrlos, hilflos? Fix und fertig? Flieh doch, soweit Du kannst!! – Wie zerstörerisch diese Korruption ist, die tief im libanesischen politischen System verwurzelt ist. Die Revolution vom 17. Oktober, 2019, hat mit par Wörter angefangen und das Strassenfeuer hat den Schnee der Regierung noch nicht geschmolzen! Krebs kann man nicht mit Aspirin behandeln. Das Gericht des Gewissens, der Gerechtigkeit und der Geschichte wird als die Stimme des Gewissens für diejenigen sein, die kein Gewissen mehr in ihrem Wörterbuch haben.

Beiruts Mega-Explosion im Hafen am 4. August 2020, die grosse Explosion, die Explosion des Gewissens, um ein Volk zu töten und die Vertreibung der Libanesen:

Am 4. August 2020 um 18:07 Uhr PM explodierte eine grosse Menge Ammoniumnitrat, die im Hafen der Stadt Beirut gelagert wurde, verursachte mindestens 218 Tote, 7.500 Verletzte und einen Sachschaden in Höhe von 15 Milliarden US $ und 300.000 Menschen obdachlos. Eine Ladung von 2.750 Tonnen des Stoffes (entspricht etwa 1,1 Kilotonnen TNT) war seit 2013 ohne angemessene Sicherheitsmassnahme im Lager Nr. 12 gelagert worden, nachdem sie von den libanesischen Behörden auf dem verlassenen Schiff “Rhosus” beschlagnahmt worden war. Die Explosion war auch in der Türkei, in Syrien, Israel, Palästina und in Teilen Europas zu spüren und wurde in Zypern, mehr als 240 km entfernt, gehört. Es wurde vom United States Geological Survey als seismisches Ereignis der Stärke 3,3 entdeckt und gilt als eine der stärksten künstlichen nichtnuklearen Explosionen in der Geschichte. Das seismologische Observatorium in Jordanien berichtete, dass es einem Erdbeben der lokalen Stärke 4,5 entsprach.

Wer inmitten der Szene der Massenvernichtung des Hafens von Beirut und der Stadt Beirut überrascht war, dass die Statue der Auswanderer unversehrt standhaft mit Stolz stehend blieb, verstand, dass der Vorfall kein Zufall war, sondern eine “Mitteilung” deren Bedeutung nur die Gläubigen an ihren Herrn und in “Libanons Mission” verstanden. Und was immer passiert, die Wahrheit wird ans Licht kommen, und jeder, der an diesem beschriebenen Verbrechen beteiligt war, wird vor Gericht gestellt, egal ob er ein Planer, ein Vollstrecker, ein Gutachter oder ein Fahrlässiger war, er wird auf Erden und im Himmel bestraft und die Statue der Auswanderer wird eine Zeugin des libanesischen Kampfes sein, weil die Libanesen ihre Heimat in ihre Herzen und Gedanken tragen, wohin sie auch gehen, ihre Augen sind immer auf Beirut gerichtet, die wieder auferstehen wird und mit Beirut wird Libanon mit Gottes Willen auferstehen. ان شاء الله

Altes Beirut: Sie haben etwas so schönes in einen Friedhof der Träume und Traurigkeit verwandelt!

Diese Explosion ist die drittstärkste in der Geschichte nach den zwei Atombomben auf die japanischen Städte Hiroschima am 6. August 1945 und Nagasaki am 9. August 1945. Die Zahl der Opfer in Hiroshima betrug 136.989 bei einer Bevölkerung von 343.000: 78.150 wurden tot aufgefunden, andere starben später. Die Opfer in Nagasaki waren 73.884 Tote und 76.796 verletzt. Die zweitstärkste Explosion ereignete sich am 21. September 1921 um 7:32 AM, als im Werk der BASF Badische Anilin- & Sodafabrik A.G. in Oppau, heute Teil von Ludwigshafen, Deutschland, 500-600 Menschen getötet und etwa 2.000 weitere verletzt. Die beiden Explosionen waren als zwei laute Explosionen im Nordosten Frankreichs und in München, mehr als 300 km entfernt zu hören und enthielten schätzungsweise eine Energie von 1 bis 2 Kilotonnen TNT Äquivalenten. Etwa 80 Prozent aller Gebäude in Oppau wurden zerstört, 6500 wurden obdachlos. Die Druckwelle verursachte in Mannheim auf der anderen Rheinseite grosse Schäden, riss bis zu 25 km entfernt Dächer ab und zerstörte weiter entfernt Fernster, darunter alle mittelalterlichen Glasfenster des 15 km nördlich gelegenen Wormser Doms. In Heidelberg, 30 km von Oppau entfernt, wurde der Verkehr durch die Glasscherben auf den Strassen gestoppt, eine Strassenbahn entgleist und einige Dächer zerstört.

P A L Ä S T I N A”: (Dieses Land das den Himmel widerspiegelt).
Das Land des Herrn: Das Heilige Land, das Land der Bibel, das Land der Patriarchen und Propheten, die Heimat Jesu, Mariens und der Apostel, Ursprungsort der Kirche, bis heute die Heimat kleiner, aber sehr lebendiger christlicher Gemeinden.
* Eine Reise nach Palästina und Israel: Ein Land, zwei Völker, zwei Hauptstädte, drei Religionen, drei Sprachen, drei Meere, ein See, mit viele Probleme im ehemaligem Palästina: Zunahme des religiösen Fanatismus, Kämpfe um Raum, Macht, Identität. Viele Gegner, zu wenig Vertrauen in den Staat. Araber und Juden in Palästina und Israel, Feinde und Nachbarn.

* Der Jordan – Der Fluss, wo Jesus getauft wurde. Er mündet im Toten Meer und stellt heute auch die politische Grenzlinie zwischen Syrien, Jordanien einerseits und Israel, dem Westjordanland andererseits dar. Zahlreiche Pilgerinnen und und Pilger zieht der Fluss an; dieser allerdings gleicht an manchen Stellen einem Trüben Bach. 380 km; fliesst vom Hermon durch den See Genezareth (von hier aus Wasserleitung Israels zum Negev) bildet einen tiefen Graben (bis 390 m. u. M.), fliesst ins Tote Meer.

* Jerusalem: Königreich des Himmels! Die hochgebaute Stadt mit ihre alten Kirchen, Moscheen und Synagogen.
* Jerusalem: Die Stadt, die Gott gewählt hat. Es gibt viele Religionen auf der Welt, aber nur ein leeres Grab.
* Jerusalem: Ist eine Stadt in den judäischen Bergen zwischen dem Mittelmeer und dem Toten Meer und hat c. 800.000 Einwohner. Sie gilt als Hauptstadt Israels und Palästinas; die internationale Staatengemeinschaft folgt diesen Vorstellungen nicht einheitlich. Seit dem Sechstagekrieg 1967 steht das gesamte Stadtgebiet Jerusalems unter israelischer Kontrolle. Ein Blick auf die Geschichte der Stadt zeigt, dass Jerusalem am Schnittpunkt vieler Kulturen und unterschiedliche politische und militärische Interessen seit mindestens drei Jahrtausenden. Vor dreitausend Jahren war Jerusalem ein kanaanäischer Stadtstaat und galt als uneinnehmbar, doch König David eroberte es. Im Laufe der Geschichte entwickelte sich in Jerusalem die Wiege der heutigen grossen monotheistischen Weltreligionen. Mehr als drei Milliarden Menschen weltweit gehören diesen grossen monotheistischen Religionen an.

Weit war der Himmel über Palästina: Seit Jahrtausenden siedeln Menschen an der südöstlichen Küste des Mittelmeers: Pharaonen, Kanaaniter, Phönizier, Hettiter, Philister, Israeliten, Assyrer, Babylonier, Perser, Ptolemäer, Griechen, Römer, Seleukiden, Byzantiner, muslimische Araber, Kreuzritter und Osmanen. Die Folge der Völker und Reiche ist unüberschaubar. Heute erheben sowohl die Israelis als auch die Palästinenser Anspruch auf das Gebiet, berufen sich jeweils auf ihre Abstammung und Geschichte und stehen sich mit ihren Interessen schier unvereinbar gegenüber.
* Das Christentum verbindet mit Jerusalem zum einen heilsgeschichtliche Erinnerung und zum anderen eschatologische Hoffnung. Es ist der Ort des Leidens, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu und der Ort der Wiederkunft Christi auf dem Ölberg.
* Christus: Du bist das Licht und das Leben der Welt.
*
Kirche des Heiligen Grabes: Christliche Kapelle aus dem 4. Jahrhundert.
* Klagemauer:
Alte Stätte für jüdische Beter. An der Westmauer des ehemaligen Tempels kann man das Vor-Shabbat-Wirrwarr an der Klagemauer beobachten. Sie ist ein Ort des Gebets und stellt für viele Juden aus aller Welt ein Symbol des ewigen Bundes mit Gottes Volk dar. Tradtionell werden hier viele Zettel mit Gebeten oder Wünschen in die Ritzen der Mauer gesteckt.
* Die Klagemauer: Ist das schlagende Herz des jüdischen Volkes. – .حائط المبكى: القلب النابض للشعب اليهودي
*
Al Aqsa Moschee:
 Islamische Moschee mit goldener Kuppel.
* Felsendom: Ist die älteste islamische Struktur. Islamischer Schrein, der den Grundfelsen unterbringt.
* Berg Zion: David, Kirche, Grab, Tempel und Abtei.
* Davids Turm: Alte Zitadelle und Stadtgeschichtsmuseum.
* Kalvarienberg: Kirche, Kapelle, Chistentum, Basilika und Grab.
*
Yad Vashem: Holocaust-Gedenkstätte und Bildungszentrum.
* Grab der Jungfrau Maria:
Verehrtes Grab der Jungfrau Maria.

* Der Tempelberg als Heiligtum dreier Religionen: Der Tempelberg in Jerusalem gilt Juden, Christen und Muslimen als heiliger Ort. Gerade darum löst er in der politisch und religiös aufgeheizten Stadt immer wieder scharfe, teils gewalttätige Auseinandersetzungen aus. Weithin sichtbar auf einem Hügel in der Altstadt von Jerusalem gelegen, beherbergt der Tempelberg heute muslimische ebenso wie jüdische Kultstätten. Die markantesten sind die beiden muslimischen: Der Felsendom und die Al Aksa Moschee. Beide Bauten wurden Ende des siebten Jahrhunderts unter der Herrschaft des Kalifengeschlechts der Omaijaden errichtet. Es ist insbesondere der Felsendom mit seiner goldenen Kuppel, der dem Berg seinen charakteristischen Anblick verleiht. Seinen Namen bezieht er von dem Felsen im Inneren des Baus. Von diesem Felsen aus soll der islamische Religionsstifter Mohammed 700 nach Christus seine Himmelfahrt angetreten haben. Darum gilt der Tempelberg nach Mekka und Medina als drittheiligste Stätte des Islams.

Auch das Judentum prägt den Anblick des Areals. Denn an einer der Seiten des Hügels befindet sich die weltbekannte Klagemauer, an der Juden ihr Gebet verrichten. Der – historisch widerlegten – Legende nach war die Klagemauer einst eine der Grundmauern des zerstörten Herodianischern Tempels. Der Tempel wurde im Jahr 70 nach Christus von den Römern zerstört. Sein Vorgänger, der Salomonische Tempel, wurde ebenfalls zerstört, und zwar im Jahr 586 von den Truppen des babylonischen Eroberers Nebukadnezar II. Die Zerstörungen der beiden Tempel spielen in der jüdischen Überlieferung eine zentrale Rolle. Der Wiederaufbau an gleicher Stelle ist eng verknüpft mit der erwarteten Rückkehr des Messias.

Der Tempelberg gilt auch als der Ort, an dem Gott Erde in die Hand genommen habe, um aus ihr Adam, den nach biblischer Überlieferung ersten Menschen, zu formen. Auch andere biblische Figuren – etwa Kain, Abel und Noah – werden mit dem Ort in Verbindung gebracht. Ebenso wollte Abraham dort auf Geheiss Gottes seinen Sohn Isaak opfern. Durch den Bezug zum Alten Testament hat der Tempelberg auch für das Christentum eine grosse Bedeutung.

Gezielte Provokationen: Bis zum Sechs-Tage-Krieg 1967 stand der Tempelberg unter jordanischer Verwaltung. Seither wird er von der sogenannten “Jerusalemer islamischen Waqf-Stiftung” verwaltet. Der Stiftung gehört auch der Grossmufti von Jerusalem an. Radikale Juden machen sich heute dafür stark, auf dem Tempelberg einen neuen, den dritten jüdischen Tempel zu errichten. Das würde aber voraussetzen, den Felsendom und die Al Aqsa Moschee abzureissen. Entsprechend provokant wirkt der Vorschlag auf die Muslime. Unter den israelischen Juden ist das Vorhaben umstritten. Eine Umfrage der israelischen Zeitung Haaretz zufolge unterstützen 30 Prozent der befragten das Ansinnen. 45 Prozent sind dagegen, der Rest ist unentschlossen. Dass es tatsächlich zu einem Bau kommt, gilt allerdings als ausgeschlossen.

* Bethlehem: Geburtskirche – Stall oder Höhle? – Historie:
Die Kirche wurde im Jahr 333 an der Stelle errichtet, wo Jesus Christus nach Ansicht der damaligen Erbauer geboren sein soll. Dieser Ort sei bereits im 2. Jahrhundert als Geburtsstätte verehrt und stellt heute für religiöse Christen einen wichtigen Wallfahrtsort dar. Es ist kein archäologischer Nachweis erbracht, dass es sich wirklich um die Stelle oder den Ort handelt, an der Jesus geboren ist. Von daher ist es zwar ein Ort für religiöse Christen, gläubige Christen getrost auf einen Besuch dieser Stätte zu verzichten.

Geburtskirche – Geburtsgrotte: Der 14-zackige Stern in der Grotte der Geburtskirche.
Im Untergeschoss der Geburtskirche befindet sich die Geburtsgrotte. Diese wurde durch einen 14-zackigen Stern, der genau auf der Mittelachse der Kirche liegt, im Jahr 1717 durch die katholische Kirche geschmückt. Er trägt die Inschrift: “Hic de virgine Maria Jesus Christus natus est”. Übers.: Hier wurde Jesus Christus von der Jungfrau Maria geboren. Dadurch kam es zwischen den Konfessionen zu Auseinandersetzungen über die Verwendung des Gebäudes. Die Beteiligten einigten sich, dass der Hauptaltar und die rechten Seitenaltäre den Griechen gehören, zwei Seitenaltäre auf der linken Seite den Armeniern und den Katholiken der Dreikönigsaltar, der Stern unter dem Geburtsaltar, die Hieronymusgrotten sowie der Platz neben der Kirche. Dort errichteten sie an der Stelle einer früheren Kirche im Jahr 1881 die römisch-katholische Katharinenkirche. 1847 wurde der Stern entfernt, jedoch von Sultan Abd ul Hamid II (1876-1909) im Jahr 1852 neu gestiftet. Diese Handlung war einer der Gründe für den Ausbruch des Krimkrieges.

Bethlehem: Kleine Stadt im alten Palästina 10 Km südlich von Jerusalem, nach der Überlieferung Heimat Davids und Geburtsort Jesu. Die griechisch-orthodoxe Geburtskirche wurde 325 erbaut (wohl der älteste erhaltene christliche Kirchenbau). Es enthält die Geburtskirche aus dem 3. Jahrhundert. Unter dem Chor befindet sich die Geburtsgrotte, die als Wallfahrtsort viel besucht wird. “Und du, Bethlehem Ephrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her” (Micha 5).

* Jerusalem: Ist Gott am nächsten gelegene Ort auf Erden. Oh, Gott, wir kommen zu Dir.
* Jerusalems Olivenbäume umarmen Libanons Zedern.
* Jerusalem: Die Stadt der Propheten: Abraham, Moses, Jesus, David, Mohammed.
Jerusalem: Die Stadt auf einem Hügel verbindet die Welt miteinander.
* Jerusalem: Die Stadt der Träume, die Stadt der Sorgen. In dieser alten, heiligen Stadt, unterhält man sich nur über Wahrheiten.
* Jerusalem: Welts goldene Stadt. Du Blume der Städte. Oh Stadt voller Propheten – Land des Friedens.
* Jerusalem: Geburtsstadt des Glaubens. Der ursprüngliche Name der Stadt Jerusalem war Uru-Salem, i.e.: Stadt des Friedens.
* Jerusalem: Die hochgebaute Stadt, ist für jeden Schwaben – auch wenn er den “Glauben” längst verloren hat, eine heilige Stätte und eine Brücke zur Ewigkeit.
* Jerusalem: Auf nach Jerusalem, dem Himmel so nah. Tor zum Heiligen Land, zur Wiege des Christentums und Treppe zum Himmel.
* Emmaus: Biblischer Ort nordw. von Jerusalem, wo der auferstandene Christus sich am Osterabend zwei Jüngern gezeigt haben soll. (Luk. 24, 13). Emmaus (heute arabisch: Amwas اموز) gilt der Bibel zufolge als der Ort, in dem Jesus zum erstem Mal Menschen nach seiner Auferstehung erschien. Zwei Männer erkannten Jesus erst, als er bei ihnen als Gast das Brot segnet. 130 n. Chr. wurde die Stadt durch ein Erdbeben zerstört, danach erst im dritten Jahrhundert unter dem Namen Nikopolis als byzantinische Stadt wieder aufgebaut; sie entwickelte sich in der Folgezeit zu einem bedeutenden Pilgerzentrum.
* Jerusalem: Der Ort, den Gott gewählt hat. Durch die Wunden Jesu sind wir geheilt.
* .القدس: المكان اللذي اختاره الله. بجرو ح يسوع نحن شفينا
* Jericho: Gegründet 9.000 vor Christus. Sie ist die “älteste Stadt der Welt”. Man nennt sie die antike Oasenstadt, auch Palmenstadt. Jericho bedeutet in der semitischen Sprache Mondgott Jarich. Sie ist eine Stadt in den Palästinensischen Automomiegebiete am Westufer des Jordanflusses. Sie ist die tiefstgelegene Stadt der Welt; die Stadtmitte liegt rund 250 Meter unter dem Meeresspiegel. Der Berg der Versuchung in der Nähe von Jericho ist der Schauplatz vieler Erzählungen aus der Bibel.
* Genezareth (See von Tiberias): Im A.T. See von Kinnereth im Heiligen Land, vom Jordan Fluss durchflossen , 200 qkm, 209 m unter dem Meeresspiegel der tiefstgelegene Süsswassersee der Erde. Im N.T. Zentrum des öffentlichen Wirkens Jesu.

* Jericho: Die Geschichte dieser Stadt geht auf eine Besiedlung durch Nomaden bereits ab dem achten Jahrtausend v. Chr. zurück. Die sesshaft gewordenen Menschen bildeten hier bald eine sich um ein Heiligtum gruppierende Gemeinschaft, die sich durch eine starke Befestigungsmauer zu schützen versuchten. Im 6. Jahrtausend v. Chr. zerstörte ein Erdbeben oder eine kriegerische Auseinandersetzung den Ort, bis dann im 18. Jh. v. Chr. eine neue Befestigung errichtet werden konnte. Im Zentrum dieses allmählich urbanen Charakter annehmenden, bis zu 3.000 Einwohner zählenden, vier Hektar grosen Ortes stand ein acht Meter hoher Turm, der als Wachtum militärischen, vielleicht auch astronomischen Zwecken diente. Unter den Bewohnern war damals das Töpfergewerbe bekannt, das u.a. Tonkrüge mit einer Darstellung menschlicher Gesichter hervorbrachte. Um 1.400 v. Chr. wurde die Stadt erneut zerstört. Im 13. Jh. v. Chr. nahmen die israelischen Heere unter Joshua die Stadt ein, und auf diese Zeit dürften auch die legendären, im Alten Testament genannten “Posaunen von Jericho” zurückgehen, mit deren Hilfe die Festungsmauern bezwungen wurden. Der israelisch König Ahab baute die Stadt wieder. Doch schon im 5. Jh. wurde sie von ihren Bewohnern wieder verlassen. Etwa weiter südlich entstand ein Jahrhundert später eine hellenistische Nachfolgesiedlung, die 161 v. Chr. von den Makkabäern erobert wurde. 30 v. Chr. baute Herodes der Grosse diesen Bereich zu einer Art Winterresidenz aus, bis dann 70 n. Chr. die Römer auch diese jüdische Siedlung eroberten. Die ersten Ausgrabungen der alten Stadt Jericho nahm der aus dem sog. Warren-Schacht bekannte Charles Warren vor.

* Jaffa: Guten Morgen aus der wundershönen Perle des Ostens, Jaffa. .يافا: .صباح الخير من لؤلؤة الشرق الأوسط, يافا الجميلة

* Jaffa: Laut Mythologie wurde Jaffa nach Jafet benannt, einem Sohn von Noah, der die Stadt nach der Flut erbaut hatte. Eine der ältesten Städte am Mittelmeer. Jaffa war der wichtigste Seehafen und Handelsplatz Palästinas. Dies ist der Hafen, in den die Zedern des Libanon verschifft wurden, bevor sie für den Bau des Tempels nach Jerusalem transportiert wurden. Während seiner grossen Reise in den Orient 1889/1890, besuchte Karl May, der berühmte deutsche Schriftsteller, aus Sarona kommend am 26. und 27. Juli 1889, die deutsche Auswanderer Templer Kolonie Jaffa mit seiner Frau. Jaffa ist die Hauptstadt der palästinensischen Kultur.
* Jaffa Orangen: Erbschaft, Vergangenheit, Zukunft und Zivilisation. – برتقال يافا: ارث و ماضي و مستقبل و حضارة
* Jaffa: Tor zum Heiligen Land. – .يافا: بوّابة الى الأرض المقدّ سة
* Jaffa: Die Braut der Meere und die Braut der Schönheit. – يافا: عروس البحار و عروس الجمال
* Jaffa: Möge Gott Eure Herzen mit dem besten Segen aus den Gassen der Altstadt von Jaffa segnen. Der Ort, den die Grosseltern gebaut haben, wohin die Enkelkinder zurückkehren werden. يافا: بارك الله قلوبكم بأطيب النعم من داخل أزقّة بلدة يافا القديمة. يافا: المكان الذي بناه الاجداد سوف يرجع اليه الأحفاد

ZERSTÖRUNG DER HEILIGEN GRABESKIRCHE:

Die Zerstörung der Heiligen Grabeskirche bezieht sich auf die Zerstörung der Grabeskirche, Kirchen, Synagogen, Thora, Schriftrollen und andere religiöser Artefakte und Gebäude in und um Jerusalem, die am 28. September 1009 vom Fatimiden-Kalifen Al-Hakim bi-Amr Allah, von seinen Kritikern als “verrückter Kalif” oder “Nero des Islam” angeordnet wurde bekannt. Sein Sohn, der Fatimidenkalif Ali az-Zahir, erlaubte 1027-28 den Wideraufbau der Grabeskirche. Die Kirche wurde 1048 vollständig wieder aufgebaut.

Vorspiel zur Entweihung:
Zu Ostern im Jahr 1008 begann Al-Hakim, die Kontrolle der Religionsfreiheit in Jerusalem zu verschärfen, und verbot den Christen, ihre jährliche Prozession am Palmsonntag in Bethanien abzuhalten.

Zerstörung des Heiligen Grabes:
Am 29. September 1009 beauftragt Al-Hakim ein Gouverneur von Ramla Yaroukh den Bereich um Constantins ursprüngliche Kirche des Heiligen Grabes abzureissen. Yarukh, zusammen mit seinem Sohn Yusuf, Al-Husayn ibn Zahir al-Wazzan und Abu’l-Farawis Al-Dayf waren zu denjenigen, die damit begannen, verschiedene Gebäude zu zerstören. Christen glauben, dass die Kirche des Heiligen Grabes an der Stelle des Kalvarienberges oder Golgatha errichtet wurde, wo die Christen glaubten, dass Jesus gekreuzigt wurde, über einem in den Felsen gehauenen Raum, den Helena und Macarius als Ort der Auferstehung identifizierten. Die Zerstörung wurde von Yahya ibn Sa’id aus Antiochia aufgezeichnet, der feststellte, dass sie “bis zu den Fundamenten niedergeschlagen” wurde, und das Felsengrab wurde abgerissen, um “alle Spuren daon verschwinden zu lassen”. Alle heiligen Überreste und heiligen Relikte wurden “vollständig vernichtet”. Eisenhämmer waren ineffektiv gegen die Fundamente des Grabes, so dass sie es mit Feuer verbrannten.

Breitere Entweihung:
Die Entweihung wurde nicht nur an christlichen Orten in und um Jerusalem durchgeführt. In Kampagnen von 1011 und 1013-14 setzte Al-Hakim seine Zerstörungskampagne gegen jüdische Synagogen und Thora Schriftrollen zusammen mit Kirchen in ganz Syrien fort. Im Gegensatz zu anderen Fatimiden startete Al-Hakim Verfolgungen gegen Dhimmis, die während seiner Regierungszeit andauerten. Christen mussten Kreuze tragen und Juden mussten Holzklötze um den Hals tragen. Er hielt nur aus Angst vor Vergeltungsmassnahmen gegen Moscheen in christlichen Ländern an.

Europäische Reaktion:
Als die Nachricht Europa erreichte, waren die Christen entsetzt. Papst Sergius IV sandte allen Kirchen einen Rundbrief, in dem er einen heiligen Kampf im Nahen Osten und die Vertreibung von Muslimen aus dem Heiligen Land forderte. Die Ereignisse wurden später von Papst Urban II, in seiner Predigt für den Kreuzzug in Clermont in Erinnerung gerufen. Obwohl die Kreuzzüge fast ein Jahrhundert nach der Entweihung stattfanden (und durch verschiedene andere komplexe politische Intrigen verursacht wurden), war sie als Ursache immer noch in der Öffentlichkeit weit verbreitet. Dies wurde von Wilhelm von Tyrus in Betracht gezogen.

Adémar de Chabannes schrieb über die Ereignisse und stellte Assoziationen zwischen Al-Hakim (der den drusischen Glauben begründete und sich selbst zum Mahdi erklärte) und dem Antichristen und beschuldigte die Juden, seine Entweihung des Heiligen Grabes angeregt zu haben. Rodulfus Glaber schrieb auch um 1040 eine Geschichte der Ereignisse, in denen französische Juden aus Orléans beschuldigt wurden, sie hätten über einen als Juden getarnten Pilger eine Nachricht an den Kalifen geschickt. Die Nachricht soll in einem hohlen Stab versteckt gewesen sein und forderte den Kalifen auf, das Grab zu zerstören, damit Christen sein Reich nicht anderweitig übernehmen. Rodulfus stellte Al-Hakim als leichtgläubig dar und gab den Juden die Schuld. Dies führte zu Ausbrüchen von Antisemitismus und Gewalt gegen Juden in ganz Europa. König Robert II von Frankreicht befahl Zwangskonvertierungen, und Heinrich II der Heilige römische Kaiser, vertrieb Juden aus Mainz und verurteilte das Judentum als Häresie.

Arabische Chronisten:
Al-Qalanisi und Al-Djawizi schlugen vor, dass Al-Hakim über das angebliche Wunder des Heiligen Feuers verärgert war, über das bereits im 9. Jahrhundert berichtet worden war. Taqi al-Din Ahmad ibn Ali al-Maqrizi schlug vor, schwarzen Holunder und Quecksilber zu verwenden, um das betrügerische Wunder zu bewirken. Bar Hebraeus und Severas ibn Muqaffa berichten über einen christlichen Mönch namens John, der vom Patriarchen von Jerusalem enttäuscht worden war, und informierte den Kalifen über den Betrug, um ihn herabzusetzen. Severas stellt fest, dass der Patriarch zum Zeitpunkt der Zerstörung des Grabes festgenommen wurde und Adémar bestätigt, dass er getötet wurde. Der Patriarch von Jerusalem, der in dieser Angelegenheit heimlich getötet wurde, war der entsprechend benannte Arsenius, ebenfalls Patriarch von Alexandria und anscheinend Onkel von Al-Hakim.

Motivationen:
Al-Hakims Motive für die Entweihung sind unklar und wurden auf verschiedene Weise bestätigt. John J. Saunders erklärt, dass seine antichristliche Politik darauf bezielte, die Unzufriedenheit zu mildern, die durch die liberale Haltung seines Vaters gegenüber Nicht-Muslimen hervorgerufen wurde. Es gab auch den Verdacht, dass Christen mit Beduinenstämmen zusammengearbeitet hatten, um die Macht der Fatimiden zu untergraben. Es war möglicherweise eine Vergeltung für byzantinische Angriffe. In Master of the Age, Historiker Paul E. Walker schreibt, dass in der populären Vorstellung der Ära Al-Hakims Handlungen von einigen Muslimen als “das tun, was ein muslimischer Führer tun sollte” interpretiert wurden, indem das vorislamische Kulturerbe als Teil einer Politik zerstört wurde, die als “Befehlshaber der” angesehen wird gut und das Böse zu verbieten”. In dem Bericht von Wilhelm von Tyrus wurde behauptet, Al-Hakim sei zu einer christlichen Mutter geboren worden, und er habe Jerusalem entweiht, um den Verdacht christlicher Treue zu zerstreuen. Einige bemerken, dass Al-Hakims wechselnde religiöse Loyalitäten endlich eine neue abrahamitische Religion (Drusen) begründen. Andere Quellen gehen einfach davon aus, dass er geistig gestört war.

Im Buch des Verfassers Karl Bitzer, ein Haifaner Templer, RÜCKSCHAU INS GELOBTE LAND, hat folgendes 1968 über Jerusalem geschrieben:

V O R W O R T
Dieses Buch ist der Erinnerung an die ehemaligen Templerkolonien im Heiligen Land gewidmet.

Von der Gründung der ersten Templerkolonien vor hundert Jahren bis zum Ende des britischen Palästina-Mandats 1947 hatten die Templer auf Grund ihrer religiösen Zielsetzungen neben anderen Bevölkerungsgruppen grossen Anteil am Aufbau des verwahrlosten Landes; insbesondere verwandelten sie ihre Siedlungen in blühende Gärten und wirkten dadurch anregend und anspornend auf ihre Umgebung.

1939 musste der Verfasser und viele andere Kolonisten Palästina verlassen und nach Deutschland zurükkehren.

Einige Jahre später wurde es zur Gewissheit, dass eine Rückkehr der Templer nach Palästina nicht mehr in Frage kam. Die verlorene Heimat lebt aber in der Erinnerung weiter. In der Rückschau wurde versucht, Erfahrungen und Erlebnisse in den Kolonien, sowie Ereignisse aus der Geschichte Palästinas in loser Folge aneinanderzureihen.

Die Geschehnisse zwischen den beiden Weltkriegen bis zur Deportierung der Kolonisten nach Australien und nach Deutschland sind besonders berücksichtigt.

Aus der Geschichte verschiedener grösserer Städte des Heiligen Landes sind Ereignisse, teilweise in chronologischer Folge, dargestellt.

Kurzgeschichten geben einen Einblick in das Leben der Kolonisten, und ein Referat in meine Tätigkeit als Dolmetscher im Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart.

Durch die Gründung des Staates Israel wurde eine neue Epoche in der Geschichte des Heiligen Landes eingeleitet.

Die christliche Glaubenshaltung dem Judentum gegenüber drängt nach einer Neuorientierung. In Auszügen aus Schriften bekannter Religionsphilosophen wird auf die Unterschiede, ja das Trennende der religiös bedingten Standpunkte hingewiesen.

Den Abschluss der Aufzeichnungen bilden Erlebnisse und Empfindungen nach einer Reise in den neuen Staat Israel im Jahr 1966.

Zum Schluss darf ich noch allen Freunden und Bekannten für die schätzenswerte Hilfe bei der Korrektur und der Beschaffung der Photobilder herzlichen Dank sagen.

Stuttgart 1968
Der Verfasser

Geschichtliches: Jerusalem und seine Umgebung einschliesslich Jericho gehören zu den ältesten Siedlungsstätten der Menschheitsgeschichte. Archäologische Grabungen in den verschiedenen Siedlungsschichten weisen auf Spuren bis ins 7. und 8. Jahrtausend v. Chr. Die geschriebene Geschichte beginnt mit den Pharaonen um 3000 v. Chr. In den Amarna Texten wird ein König von Uru-Salim erwähnt.

Nach geschichtlichen historischen Forschungen eroberten Akkadische Semiten, Hyksos, Ägypter, Hethiter und Seevölker das später genannte Kanaan, bildeten Grossreiche, vermischten sich im Verlauf von Jahrhunderten und Jahrtausenden mit andern Völkern oder wurden vernichtet.

Der erste Nachweis in der Bibel ist die Begegnung Abrahams mit dem Priesterkönig Melchisedek von Salem 1800 v. Chr.

König David eroberte Jerusalem von den Jebusitern im Jahr 1000 v. Chr. Den von ihm geplanten Tempelbau errichtete später sein Sohn Salomo. Damit wurde Jerusalem das religöse und geistige Zentrum Israels.

Die Babylonier unter Nebukadnezar zerstörten Jerusalem und den Tempel im Jahr 587 v. Chr., raubten das Tempelgerät und führten die Juden nach Babylon in die Gefangenschaft.

Unter dem Perserkönig Cyrus wurde das Land persische Provinz, die deportierten Juden kehrten nach 50jähriger Gefangenschaft zurück; Serubabel und Nehemia bauten den zweiten Tempel und befestigten die Stadtmauer Jerusalems.

In der Hellenistischen Epoche wurde Jerusalem geplündert und der Tempel entweiht, Antiochus Epiphanos verbot den jüdischen Gottesdienst.

Nach dem Sieg der Makkabäer erneuerte und reinigte der Hohepriester Jonathan den noch erhaltenen Teil des Tempels.

Der römische Feldherr Pompejus eroberte das Land im Jahr 64 v. Chr.

Unter dem von Rom eingesetzten König Herodes wurde der dritte Tempel gebaut. In diesem Tempel wurde Jesus von Nazareth nach Lukas 2 dargestellt. Hier lehrte er auch und führte Gespräche mit den Schriftgelehrten.

Es folgte die Zeit der römischen Prokuratoren, das Richterurteil von Pontius Pilatus brachte Jesus den Tod am Kreuz.

Die Zerstörung Jerusalems und des Tempel im Jahr 70 n. Chr. unter dem rönischen Feldherrn Titus war ein historisches Ereignis von besonderer Bedeutung in der Geschichte Israels. Kaiser Hadrian gab der Stadt den Namen Aela Capitolina, erbaute einen Jupitertempel mit seinem Standbild, das verehrt und angebetet werden musste. Die Juden durften die Stadt nicht mehr betreten.

Die Christianisierung Palästinas erfolgte nach dem Besuch der Kaiserinmuuter Helena in Jerusalem im Jahr 326.

In den folgenden Jahren wurde die Grabeskirche auf Golgatha, die Geburtskirche in Bethlehem und andere Kirchen und Kapellen im Land erbaut. Den Jupitertempel liess Kaiser Konstantin zerstören.

Nach den Römern eroberte und zerstörte der Perserkönig Khosros im Jahr 614 Jerusalem; Nachfolger waren die islamischen Omajaden, Abbassiden, Fatimidische Kalifen und Ägyptische Mameluken-Sultane; sie beherrschten das Land über 4 Jahrhunderte. Die erste Blütezeit der christlichen Einfluss-Sphäre im hlg. Land war damit zu Ende.

Karl der Grosse unterhielt freundschaftliche Beziehungen mit abbassidischen Kalifen in Bagdad, sie übergaben ihm die Schlüssel zur Grabeskirche und gewährten den Christen ihren Schutz.

Der Fatimiden Kalif El Hakim zerstörte im Jahr 1000 Jerusalem und die Grabeskirche; die Schreckensherrschaft und Christenverfolgungen der Seldschuken gaben den Anlass zu den Kreuzzügen.

Im ersten Kreuzzug unter Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen wurde Jerusalem erobert und das fränkische Königreich 1099 errichtet und wurde dessen König. Die Kreuzfahrer bauten die Grabeskirche und andere zerstörte Kirchen und hlg. Stätten wieder auf.

Hauptgegner der Kreuzfahrer war Sultan Saladin. Er vernichtete das Heer der Kreuzfahrer in der Schlacht bei Hattin und eroberte 1187 Jerusalem.

1228 unterzeichnet Friedrich II., der Hohenstaufe, einen Vertrag mit Sultan Kamil von Ägypten, in dem die Sicherheit der christlichen hlg. Stätten garantiert wurde.

Im Jahr 1516 eroberten osmanische Türken Palästina und Jerusalem und beherrschten das Land bis Ende des Ersten Weltkriegs 1918.

Der letzte Herrscher Sultan Abd-ul-Hamid gewährte Kaiser Wilhelm II. auf Grund freundschaftlicher Beziehungen seinen Schutz während der Reise nach Jerusalem im Jahr 1898.

Mit der Reise Kaiser Wilhelms II. wurde eine neue Epoche in der Geschichte des hlg. Landes eingeleitet. Christen und Juden in allen Ländern, besonders in Europa, blickten aufmerksam nach Jerusalem, Pilgerscharen und jüdische Einwanderer, besonders Zionisten kamen ins hlg. Land, der wirtschaftliche und kulturelle Aufbau hatte begonnen. Die Begegnung Theodor Herzls, dem Gründer des Zionismus und Christoph Hoffmanns, dem religiösen Vorsteher der neu gegründeten Templerkolonien mit Kaiser Wilhelm II. fand bei Christen und Juden weltweites Interesse.

Im Ersten Weltkrieg waren britische Truppen unter General Allenby die Eroberer Palästinas und Jerusalems. Die Altstadt blieb im Besitz jordanischer Truppen und Jerusalem wurde eine geteilte Stadt.

Nach einem Beschluss des Völkerbundes erhielt Grossbritannien 1920 das Mandat über Palästina und ernannte für die Verwaltung einen High Commissioner mit dem Sitz im westlichen Stadtteil Jerusalems.

1947 wurde von der UNO-Vollversammlung die Teilung Palästinas anerkannt, der westliche Teil des Landes und die Altstadt Jerusalems kam zum Haschemitischen Königreich Jordanien, der Rest des Landes blieb im Besitz der Juden.

Das britische Mandat über Palästina ging 1948 zu Ende; gleichzeitig kam es im Israelisch-Arabischen Krieg zu neuen Kämpfen. Nach dem Waffenstillstandsabkommen in Rhodos blieb die Teilung Palästinas und Jerusalem bestehen.

Am 15. Mai 1948 erfolgte die Proklamation des neugegründeten States Medinat Israel. Das Parlament – Knesset – hat seinen Sitz im neuen Stadteil Jerusalems.

Das Strafgericht:

Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Siehe Euer Haus soll euch wüst gelassen werden. Matth. 23

Diese prophetischen Worte Jesu von Nazareth erfüllten sich im Jahre 70 n. Chr. Die Römer unter ihrem Feldherrn Titus eroberten Jerusalem und zerstörten die Stadt; der Tempel wurde ein Raub der Flammen. Die überlebenden Juden wurden zum Teil als Gefange fortgeführt; die übringen mussten Jerusalem und das land verlassen und zerstreuten sich über die ganze Welt. Die nationale Einheit des jüdischen Volkes ging damit zu Ende, nicht aber die religiöse Einheit.

Ein sichtbares Zeichen dieses Strafgerichtes vom Jahre 70 n. Chr. ist ein Relief an dem Titus-Triumphbogen in Rom; es zeigt den Einzug der siegreichen Römer mit Gefangenen und wertvollem Tempelgerät. Unter anderem sieht man den goldenen Tisch für die Schaubrote, die Menorah (den siebenarmigen Leuchter), silberne Posaunen und goldene Vasen.

Nach der Zerstörung Roms durch die Vandalen gingen die Tempelschätze verloren.

Kein gläubiger Jude geht unter diesem Triumphbogen in Rom hindurch.

Auch die Voraussagen der Propheten im alten Testament haben sich erfüllt:

Der Israel zerstreut hat, der wird es auch wieder sammeln – und wieder in euer Land führen – und ihr sollt wohnen im Land, das ich euren Vätern gegeben habe – Jeremias 31 und 32, Hesekiel 36.

Nach Gründung des Staates Medinat-Israel kehrten die Zerstreuten Eretz-Israel in das Land ihrer Väter zurück.

Die Inbesitznahme der Altstadt Jerusalems mit dem Tempelplatz ist nach der Gründung des neuen Staates in der neueren Geschichte Israels das zweite Wunder. Der Aufbau des landes in teilweise blühende grüne Gärten ist eine weitere Bestätigung der Weissagungen der Propheten.

Der Tempelplatz Haram-esch-Scherif:

Der Tempelplatz, Israels heilige Stätte, war seit der Eroberung Jerusalems durch die Kalifen im 6. und 7. Jahrhundert bis 1967 mit einer kurzen Unterbrechung während der Kreuzzüge im Besitz der Muslimen.

Kalif Omar und seine Nachfolger Abd-ul-Malik errichteten auf dem Tempelplatz die El Aksa-Moschee und später den prächtigen Kuppelbau, die Omar-Moschee, Kubbet el Sachra, Felsendom.

Die imposante Kuppel ist über dem Felsen des jüdischen Brandopferaltars und der Opferstätte errichtet und überragt die ganze Stadt. Nach einer orientalischen Legende soll Mohamed von hier auf einem weissen Schimmel in den Himmel entrückt sein.

Die Kreuzfahrer weihten den Felsendom zu einer Christlichen Kirche, er wurde zum Mittelpunkt des Templerordens.

Der Zugang und das Betreten des Tempelplatzes war den Junden untersagt, nur an der Klagemauer, einer Grundmauer des Herodeanischen Tempels, konnten sie bis zur Teilung Jerusalems ihre Gebete verrichten.

Heute ist der Tempelplatz und die Klagemauer in den Händen der Israelis. Die Besitznahme nach dem Kampf um die Altstadt war mit einer religiösen Feier verbunden; dabei wurde vom obersten Militär-Rabbiner nach alter Überlieferung das Widderhorn geblasen.

Unter dem Tempelplatz befinden sich grosse Räume mit mächtigen Gewölben, ehemalige Vorratskammern der Tempelpriester; später Pferdeställe König Salomos und der Kreuzfahrer. Heute sind die Räume mit Erde und Steinen aufgefüllt.

Nach Aussagen der Historiker ist die Bundeslade, die Krone König Salomos und wertvolles Tempelgerät aus dem Tempel Salomos und aus dem Tempel des Herodes unter dem Tempelplatz vergraben.

König Salomo liess die Bundeslade im Tempel aufbewahren. Vor der Zerstörung des Tempels soll Jeremias die Bundeslade unter dem Felsen des Brandopferaltars eingemauert haben. Diese Hypothesen werden ihre eventuelle Bestätigung finden, wenn der neue Tempelbau, den die Propheten vorausgeschaut haben, gebaut wird.

J e r u s a l e m:
Die heilige Stadt.

Der ursprüngliche Name der Stadt Jerusalem ist Uru-Salem, Stadt des Friedens.

Seit der Zeit König Davids und König Salomos ist Jerusalem die anerkannte heilige Stadt und Anbetungsstätte Jahves, des Einen Gottes der Juden. Es war der geschichtliche Auftrag an die Juden, die Menschheit zu dem altüberliefertn höchsten und alleinigen Gott zu führen.

Jerusalem und die Klagemauer sind seit Jahrzehnte Ziel und Sehnsucht gläubiger Juden, viele kamen in das Land mit dem Wunsch, in der heiligen Stadt zu sterben.

Nach der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi wurde Jerusalem auch für die Christen eine heilige Stadt; Pilger aus allen Ländern kommen ins heilige Land, um an der Grabeskirche und an den anderen hlg. Stätten die göttliche Dreieinigkeit anzubeten und zu verehren.

Seit der Zeit der Kalifen ist Jerusalem eine heilige Stadt des Islams, steht aber in der Rangfolge an zweiter Stelle nach Mekka. Ihr Heiligtum ist die Omar-Moschee, der Felsendom auf dem Tempelplatz.

Jerusalem, die hochgebaute Stadt, ist 3 Weltreligionen verehrungswürdig und heilig und ist erhaben über alle anderen Städte der Welt, auch heute noch wie vor 2.000 Jahren.

Der Blick vom Ölberg auf die Stadt Jerusalem bei Sonnenuntergang ist von einzigartiger Schönheit. Die Silhouetten der Türme, Kuppeln, Minaretten und Wohnhäuser heben sich von dem in bunten Farben leuchtenden Abendhimmel in feinen Konturen ab.

Graue Nebel füllen das im Vordergrund steil abfallende Kidrontal, hinter welchem sich die Mauern und Tore Jerusalems mit dunkeln Schlagschatten erheben.

Die Abendsonne verleiht der Stadt mit ihren weissen und rosa leuchtenden Kalksteinen einen besonderen Glanz, in dem die Silhouetten der Türme und Kuppeln mit dem Himmel und den umliegenden Bergen in harmonischem Zusammenklang ineinander überzugehen scheinen.

Das Ganze ist ein Bild erhabener Schönheit und bewegender Eindringlichkeit und gleicht der visionären Schau der Propheten vom himmlischen Jerusalem.

Nicht irdische Augen, noch der erdgebundene Intellekt vermögen die Heiligkeit Jerusalems zu erfassen. Es ist ein religiöses, transzendentes Erlebnis und beruht auf der inneren Schau des Herzens. Dem ehrfürchtigen und demütigen Herzen erschliesst sich die Heilige Stadt mit ihrer grossen Vergangenheit und Geschichte.

Ein Blick vom Paladin auf die ewige Stadt Rom mit ihrer grossen geschichtlichen Vergangenheit ist imposant und einmalig. Diese Stadt ist seit über 2.000 Jahren einer der Brennpunkte des geschichtlichen Werdens und berühmt durch die Übernahme höchster Kulturwerte und ihre Weitergabe an das Abendland.

In Hellas-Athen ist unter den Griechen das selbständige Gedankenleben und damit die Grundlage für die Idee der Freiheit erstmals in der Geschichte der Menschheit erwacht. Die Griechen haben der Nachwelt besonders hervorragende und grundlegende Werke in den Wissenschaften und der Philosophie, in den bildenden und musischen Künsten hinterlassen.

In der Rangfolge der bedeutendsten Städte der Welt steht Jerusalem, die heilige Stadt, jedoch an erster Stelle. Danach kommen Rom, gleichzeitig mit Hellas-Athen und Byzanz. Diese Städte sind mit der hohen abendländischen Kultur auf das innigste verbunden.

Der neue Tempelbau:

Mein Haus wird ein Bethaus heissen allen Völkern; Jes. 56, 7. Diese prophetischen Worte und auch der Tempelbau werden nach den Weissagungen der Propheten in Erfüllung gehen.

In seiner Grösse und Erhabenheit wird dieser Tempel alle Kirchen, Tempel, Moscheen und Synagogen der Welt übertreffen und nach den Worten der Propheten vom Geist der Liebe erfüllt sein.

Viele Völker werden zum Bau dieses Weltheilgtum beitragen und die edelsten und besten Materialien aus der ganzen Welt herbeischaffen.

Auf dem Tempelplatz mit der 200 x 300 Meter grossen Fläche wird der neue Tempel mit seiner überragenden Kuppel seinen Stand haben.

Für alle Völker werden die Innenräume ein Heuligtum sein, und jedes Volk kann in seinem Raum nach seiner Weise dem Einen, höchsten Gott Ehre erweisen und ihm dienen.

(Vergl. hierzu “Okzident und Orient” von Chr. Hoffmann)

Zukunft, Weltgericht:

Von Zion wird das Gesetz ausgehen und des Herrn Wort aus Jerusalem.
Er wird unter grossen Völkern richten und viele Heiden strafen.
Die Völker werden herzulaufen, Schwerter werden Pflugscharen. – Jes. 2; Micha 4.

In bestimmten Zeitabschnitten werden die Weissagungen der Propheten in Erfüllung gehen.

Jerusalem ist zum geistigen Mittelpunkt der Welt prädestiniert.

Damit gewinnt die Stadt Jerusalem, die geographisch an einem zentralen Punkt der Erde liegt, ihre historische und weltgeschichtliche Bedeutung und der Stern in der Geburtsgrotte seinen Sinn als Mittelpunkt der Welt. Ebenso erhält aber auch der Marmorstein in der Grabeskirche seine Bedeutung als Nabel der Welt

Die UNO, die Organisation der Vereinten Nationen, ein Forum für alle Völker der Welt, hat ihren Standort heute in New York und ist dort fehl am Platze. Dieser Standort ist für die hohe Mission der UNO ungeeignet; es ist aber auch kein anderes Land der Erde hierfür vorgesehen. Nur Jerusalem wird diesen Platz früher oder später einnehmen.

Die Weltregierung, das Weltschiedsgericht und die höchsten weltlichen Instanzen werden auf Zion ihren Sitz haben. Völker und Nationen sind bereits heute auf dem Weg, ihre Probleme in friedlichen Auseinandersetzung zu ordnen.

Urteile des Weltschiedsgerichtes werden reale Wirklichkeit und von den Völkern anerkannt werden, ebenso die Gesetze der Weltregierung.

Erst dann wird Friede unter den Menschen sein und der Friedensgruss Scholem-alechem, Salam Aleikum, Friede über Euch, über die ganze Welt erklingen.

Der Rahmen unseres bisherigen Weltbildes ist zu eng. Vorbereitungen für den Ausbau der Vereinten Nationen zu einer Weltregierung sind bereits eingeleitet.

In der Welt-Parlamentarier-Konferenz, Sitz in London, wird auf eine neue Weltregierung hingearbeitet.

Wir leben in der Zeit der Erfüllung dessen, was die Propheten vorausgesagt haben. Das Wunder der Staatsgründung Israels nach 1900 Jahren der Zerstreuung gibt Hoffnung auch für die Stadt Jerusalem. Die Zeit ihrer zentralen, weltordnenden Bedeutung ist bereits angebrochen.

Weitere Anzeichen für eine später mögliche Konstituierung eines Weltschiedsgerichts sind die wiederholt durchgeführten internationalen Konferenzen und Tagungen des

WORLD PEACE THROUGH LAW CENTER

(Zentrale Organisation für Weltfrieden durch Gesetz).

Bei der letzten Konferenz im Juli 1967 im Völkerbundspalast in Genf waren ca. 2000 Juristen, Richter, Diplomaten, kirchliche Würdenträger und Präsidenten oberster Gerichte versammelt. Die Teilnehmer suchten nach praktischen Lösungen eines Weltrechtssystem und nach Grundlagen für eine neue Weltfriedensordnung zum Wohle der Menschheit.

Das können hoffnungsvolle Anzeichen für den sittlichen Fortschritt in der Entwicklung der Menschheit sein.

Hoffmann, “Okzident und Orient”:

Nachstehend einige Stellen über Jerusalem aus dem Buch “Okzident und Orient” von Christoph Hoffmann.

Hoffmann schreibt über Jerusalem:

“Das Gottesurteil, nach welchem Jerusalem und Palästina den Heiden zur Zertretung übergeben worden ist, lautet also nicht auf ewige Zeiten, sondern nach dem ausdrücklichen Wort Christi (Luk. 21, 24) nur so lange, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sein werden. Es wird und muss also eine Zeit kommen, wo auch in Jerusalem der Tempel wieder gebaut, oder mit anderen Worten, die richtige von Gott gewollte Ordnung der geistigen und äusseren Zustände aufgerichtet werden wird, und zu dieser Aufrichtung gehört als wichtiger Teil auch die Herstellung eines äusseren Kultus und folglich heiliger Stätten für die äussere Anbetung”. S. 109)

“Wir könnten uns diese Aufgabe damit erleichtern, dass wir einfach auf die zahlreichen Weissagungen aller Propheten Israels verweisen, in denen die Sammlung des Volkes Gottes aus seiner Zerstreuung, die Wiederherstellung des Tempels in Jerusalem, sowie der Stadt und des Landes, und die Segnungen beschrieben sind, die von diesem Mustervolk, als dem zukünftigen geistigen Mittelpunkt der Erde auf alle Nationen ausgehen soll”. (S. 12)

“Ferner erhellt aus dem Wortsinn der Propheten und aus der Natur der Sache, dass ein geistiger Mittelpunkt für die gesamte Völkerwelt, gestützt auf ein nach göttlichen Gedanken gestaltetes Volksleben, also ein Tempel, der als Bethaus aller Völker eingerichtet ist, (Mark. 11, 17) eine heilige Stadt (Matth. 5, 35) und ein heiliges Volk und Land keineswegs dem die ganze Menscheit in sich begreifenden Reichsplan Jesu Christi zuwider ist.

Vielmehr ist gerade eine solche Institution die eigentliche Missionsanstalt und die Erfüllung des Wortes: Ein Hirte und Eine Herde. Es ist nur die Frage, auf welchem Punkt unseres Planeten ein solches Zentrum geistiger Tätigkeit mit all seinen Verzweigungen in Anstalten für Wissenschaft und Kunst und mit der unentbehrlichen Grundlage eines Volkslebens, in dem sich der Geist Gottes seinen angemessenen Ausdruck schaffen kann, aller Welt sichtbar; an welchem Ort der Erde also dieser Tempel, diese Wohnung Gottes unter den Menschen errichtet werden soll”. (S. 120 – 121)

Wir sind der Ansicht, dass diejenigen Männer, denen der Geist die Idee eines geistigen Zentrums der Menschheit offenbaren konnte, auch in Betreff des Ortes Vertrauen verdienen. Wir hoffen, durch die Verwirklichung Jerusalems an dem von der Weissagung bezeichneten Platz (Sachar. 12, 6) den Kredit der Propheten und den Glauben an den wichtigeren Inhalt der Weissagung wieder zu stärken”. (S. 122)

Wer die Weltstellung Jerusalems geographisch und geschichtlich erforscht, der wird sicherlich in der Überzeugung gestärkt werden, dass die Propheten auch in der Wahl des Ortes richtig geschaut haben”. (S. 122)

“Ein solches Werk, das nur durch eine mächtige Bewegung der Geister verwirklicht werden kann, und wenn es einmal gelungen sein wird, der Entwicklung der Menscheit auf ein Jahrtausend hinaus ihre Bahnen anweist, wird natürlich nicht ohne Kampf mit den entgegenstehenden geistigen Gewalten, und nicht auf einmal, sondern stufenweise vollbracht”.

Die Templerkolonie Rephaim bei Jerusalem:

An der alten Hauptstrasse von Jerusalem nach Bethlehem liegt in der Nähe des Bahnhofs die Templerkolonie Rephaim. Sie wurde im Jahre 1873 gegründet.

Die Wohnhäuser mit ihren roten Ziegeldächern erkennt man schon aus grosser Entfernung. Sie sind in dem auch in den anderen Kolonien gebräuchlichen Stil erbaut, haben jedoch dickere, stabilere und den klimatischen Verhältnissen besser angepasste Wände und Mauern.

Die Nähe Jerusalems und die Lage auf dem judäischen Gebirge wirkten sich auf die berufliche Zusammensetzung der Kolonisten und damit auch auf den Aufbau der Siedlung aus.

Handel und Gewerbe bildeten die Existenzgrundlage; Landwirtschaft gab es nicht. Die Mehrzahl der Kolonisten waren Kaufleute, Handwerker, Baumeister, Architekten und Angestellte.

Eine Gemeindeordung regelte, ähnlich wie in den anderen Kolonien, das Gemeinschaftsleben.

Neben der Volksschule wurde eine höhere Schule eingerichtet. Letztere führte vor dem zweiten Weltkrieg bis zum Abschluss der Obersekunda. Die Lehrpläne waren den in Württemberg geltenden angeglichen. Es war ein besonderes Anliegen des Gründers der Tempelgesellschaft, in den Kolonien für die Weiterbildung der Jugend zu sorgen. Es war ein besonderes Anliegen des Gründers der Tempelgesellschaft, in den Kolonien für die Weiterbildung der Jugend zu sorgen.

Neben den Schülern aus den Kolonien der Tempelgesellschaft nahmen auch Jugendliche verschiedener anderer Glaubensgemeinschaften am Unterricht der Höheren Schule teil.

Die Kolonie Rephaim war der geistige Mittelpunkt der Tempelgesellschaft und Sitz des Tempelvorstehers.

Abordnungen aus den Kolonien kamen zu den regelmässig stattfindenden Tagungen nach Jerusalem. Gemeinsam wurden Probleme und Massnahmen, die in den Gemeinden zu ergreifen waren, beraten und geprüft.

Auch die Zentralkasse, das Institut für die wirtschaftlichen Belange der Tempelgesellschaft, hatte ihren Sitz in Jerusalem.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde eine Filiale der neuerrichteten Bank der Tempelgesellschaft in Jerusalem eröffnet.

Das geistige Leben in der Gemeinschaft und in den Vereinen war hier besonders rege. Für die Kolonisten der anderen Siedlungen war das Orgelspiel bei den Gottesdiensten im Gemeindesaal besonders eindrucksvoll; die anderen Gemeinden hatten nur ein Harmonium.

Der Gemeindebetesaal, im Grundriss einer frühchristlichen Basilika, war ein symmetrischer Raum mit Apsis, Empore für die Orgel und Rundbogenfenster an den Längsseiten.

Raumschmückende Elemente irgend welcher Art haben die Erbauer aus wohldurchdachten Gründen abgelehnt. Dieser Baustil war auch Vorbild für die anderen Kolonien.

War es ein Wunder, dass die beinahe kalte Nüchternheit eines Gemeindebetsaals in den Kolonien der Tempelgesellschaft andere christliche Besucher unangenehm beeindruckte? Der Gegensatz zu den prunkvollen christlichen Kirchen war offensichtlich.

Bei festlichen Anlässen, Erntedankfest und Weihnachten wurden die Versammlungsräume mit Blumen, Früchten und Palmzweigen oder mit Kiefern, Tannen und Lorbeergirlanden geschmückt – ein schöner und sinnvoller Brauch! Die Tempelgesellschaft musste auch hier neue Wege suchen und gehen.

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war für Rephaim wirtschaftlich von grosser Bedeutung. Diese Kolonie hatte ihren Höhepunkt, wie die andern Siedlungen, bei Beginn des zweiten Weltkrieges erreicht.

Alle Deutschen in Jerusalem, einschliesslich der Templer, wurden bei Kriegsbeginn 1939 von der Mandatsregierung in das Internierungslager Sarona überführt und kamen später nach Australien oder nach Deutachland.

Nach 25 Jahren wieder in Jerusalem:

Eine kleine Gruppe Touristen kommt vom jordanischen Teil Palästinas durch das Damaskustor in den arabisch besetzten Teil Jerusalems und geht durch die engen Strassen der Basare.

Geschäftsleute und Händler, Lastträger und Bettler, Touristen, Pilger und Soldaten, Menschen der verschiedensten Rassen und Hautfarben, verschieden aber auch in der Kleidung, drängen sich durch die Basare und werden von kleinen, mit Lasten beladenen Eseln unter lautem Geschrei der Treiber beiseite gedrückt.

Orientalische Gerüche aus den Garküchen und Zuckerbäckereien erfüllen die Luft in den Gewölben und überdeckten Geschäftsstrassen. Alles ist wie früher, und es mag vor 100 oder 1000 Jahren ähnlich gewesen sein, wenn auch unter wechselnden Regierungen und einer immer wieder anderen Soldateska.

Über zahlreiche Treppenstufen führen enge Strassen durch die Via Dolorosa zur Grabeskirche.

Man hört den monotonen Gesang der Priester in diesem Heiligtum der Christen.

Fromme Pilger beten in den von Weihrauch und Kerzendunst erfüllten Räumen und Kapellen. Neugierige Touristen kommen und gehen.

Tempelplatz, Felsendom (Omar Moschee) Aksa Moschee, Erlöserkirche und die anderen heiligen Stätten sind der Gruppe bekannt und zeigen das gleiche Bild wie vor 25 Jahren. Nur das Jaffator ist verändert, geschlossen und vermauert. Unzählige Male haben die Teilnehmer der Gruppe dieses Tor vor dem zweiten Weltkrieg durchschritten.

Das besondere Interesse ist nach Westen gerichtet, nach dem neuen, jüdischen Stadtteil von Jerusalem und nach einer weiter zurückliegenden Ortschaft.

Mit dem Besitzer eines Hotels am Jaffator geht die Touristengruppe auf das flache Dach des Hauses. Ihre Blicke richten sich nach Westen, Erinnerungen werden geweckt. Die Spannung bei den Teilnehmern ist gross.

Im Vordergrund des Blickfeldes liegt ein Stück Niemandsland mit Drahtverhau. Zur linken Seite erhebt sich die Burg Antonio, rechts sieht man einen Durchbruch durch die Mauer, das Mandelbaumtor.

Im neuen, jüdischen Staddteil erkennt man das Postgebäude und das ehemalige Hotel Fast, heute noch vielen Touristen und Pilgern bekannt.

Links, auf dem Berg Zion, erblickt man die Zionskirche und die Abtei der Benediktiner, von dem genialen Architekten Sandel erbaut.

Rechts, an der alten Strasse nach Bethlehem, erkennt man Kloster und Kirche Notre Dame. Hier haben französische Schwestern deutsche Mädchen früher Sprachunterricht erteilt.

Auf einer höher gelegenen Stelle sieht man das Hotel King David. Teilnehmer der Gruppe verkehrten oft an warmen Sommerabenden in den vornehmen Räumen des Hotels und nahmen auch an Tanzunterhaltungen teil. Israelische Terrorbomben zerstörten später einen Teil des Hotels; dabei wurden auch Beamte der Mandatsregierung getötet.

Nun konzentrieren sich die Blicke auf eine Ortschaft im Südwesten. Die Gruppe erkennt eine Siedlung, deren Wohnhäuser Ziegeldächer tragen. Es ist die ehemalige Templerkolonie Rephaim, die früher Sitz der Zentralleitung der Templergesellschaft war.

Eltern, Grosseltern, Verwandte, Freunde und Bekannte haben in den Jahren von 1873 bis 1940 hier in der religiösen Gemeinde der Templer gelebt. Einige erkennen ihr Geburtshaus. Hier, in dieser Kolonie, wurden sie geboren, gingen zur Schule und wurden im Gemeindesaal konfirmiert und getraut. Man sieht die beiden Gebäude zwischen den Wohnhäusern. Drei Generationen haben hier gelebt, gearbeitet und gehofft. Ihre Gräber befinden sich im südwestlichen Teil der Kolonie im gemeinsamen Friedhof.

Werden sie vergessen? War ihr Auftrag, ihre Zeit erfüllt?

Ein Teil ihrer Kinder und Enkel mussten infolge des Kriegsgeschehens die heimatliche Kolonie verlassen; andere wurden zwangsweise deportiert. Nun leben sie zerstreut in Australien oder in Deutschland und haben eine neue Heimat gefunden. Werden sie den hohen Zielen und Idealen ihrer Väter treu bleiben, bereit für einen neuen Auftrag?

Anhaltendes tiefes Schweigen bei der Gruppe. – Einige wischen Tränen aus ihren Augen. – Hier war einst ihre Heimat. –

Jüdische Wachtposten und jordanische Soldaten sind aufmerksam geworden. Der Hotelbesitzer mahnt zur Rückkehr; die geladenen Gewehre auf beiden Seiten gehen leicht los.

Die Gruppe lässt im Hotel die Eindrücke des Tages nachklingen; es werden Erinnerungen ausgetauscht und Erlebnisse mitgeteilt.

Nach einigen Tagen kehren die Teilnehmer in ihre “alte” aber auch “neue” Heimat, nach Württemberg, zurück. – Von hier wanderten ihre Vorfahren vor 80 Jahren nach Jerusalem aus.

Lippmann Familie, 1887 mit Windmühle und Sarona.
Karl May und Familie Lippmann in Sarona, 1900. Aufnahme von Klara May.

1931 schrieb Klara May an Freunde: Sarona ist ein rein deutscher Ort. Die fleissigen Württemberger haben herrliche Orangenanlagen, und ringsum haben es ihnen die Araber nachgemacht.

EINIGE FAKTEN ÜBER DAS KLEINE LAND LIBANON:
Das libanesische Volk im In- und Ausland hat beispiellose enorme intelletuelle, wissenschaftliche, kommerzielle, industrielle, kulturelle, musikalische und medizinische Erfolge erzielt.
(الشعب اللبناني في الداخل و الخارج حقّق نجاحات فكريّة, علميّة, تجاريّة, صناعيّة, ثقافيّة, موسيقيّة, طبّيّة هائلة غير مسبوقة)

* Alle Wege führen zum Glauben in den aramäischen Libanon! Die Volkssprache von Jesus Christus und den Aposteln und wahrscheinlich die, in der die Evangelien zuerst geschrieben wurden. Weil sie die Sprache der Zivilisation und Heiligkeit ist, ist sie noch heute aktuell.
* Libanon: Ist ein Schrein und ein vom Gebet bewachtes Land. – لبنان: مزار و ارض محروسة بالصلاة
* Libanon ist: 10.452 qkm gross, c. vier Mal grösser als das Saarland, 2.567 Qkm.
* Die Phönizier: Sind die Vorfahren der Libanesen, haben das lateinische Alphabet erfunden. Es war der Gelehrte Kadmos in Byblos.
* Der Name der Bibel: Stammt von der phönizischen Hafenstadt Byblos ab, von der das erste lateinische Alphabet nach Europa geschickt wurde.
* Die Stadt Batroun nördlich von Byblos: Geschichte und Schönheit an einem Ort. Grüner Schal, der zwischen Himmel und Bucht schwankt. – .بيروت: مدينة التاريخ، التراث و الحداثة
* Libanons Dörfer, Städte sind einzigartige historische Geschenkartikel. Beirut, Stadt der Geschichte und Moderne.
* Die letzte Reise des Apostels Paulus nach Rom war von Sidon.

* Die Phönizier: Waren die grössten und mutigsten Seefahrer der Antike auf der Suche nach Reichtum. Sie haben den amerikanischen Kontinent c. drei tausend Jahre vor Kolumbus entdeckt.
* Elissa: Eine phönizische Prinzessin von Tyrus, Libanon, gründete die Stadt Karthago, “Qart Hadath” (auf Phönizisch: bedeutet die Neue Stadt, 814 vor Chr.) Elissa wurde die erste Königin von Karthago. Sie verlangte vom örtlichen Berber Häuptling ein Stück Land so gross wie ein Ochsenfell, schnitt das Ochsenfell in die dünnsten Streifen und erwarb somit einen grösseren Teil des Bodens, als sie anscheinend verlangt hatte, woher der Ort später den Namen “Byrsa” bekam, was auf Griechisch Ochsenfell bedeutet. Im Hafen von Tyrus, Libanon, singen die Fischer bis heute “Ela-eee-sa, Ela-eee-sa”, während sie ihre Netze einholen. Sie können nicht sagen, warum, vielleicht ist es für Glück, oder vielleicht ist es eine Klage für ihre Prinzessin, die ihre Heimat verlassen hatte und nie zurückkehrte.

* König Salomon: Hat Zedernholz aus dem Libanon für den Tempelbau für die Tempelausstattung und Tempeldekoration in Jerusalem importiert.
* Im Libanon: Gibt es 18 anerkannte christliche und islamische Religionsgemeinschaften.
* In Beiruts historischem Stadtzentrum gab es die erste römische Rechtsschule bis zum Erdbeben 551 nach Christus.
* Beirut:
Die Stadt der Gegensätze und Schmuck der Welt. Jugend und Schönheit in ihre Hände!
* Die Stadt Zahle: Mitten in der fruchtbaren Bekaa Ebene, Libanons Herz.
*
Im August 1895 verliess die erste Dampflokomotive den Beiruter Hauptbahnhof gegenüber das Hafenviertel von Beirut, durchquerte die schroffe Landschaft des libanesischen Bekaa-Tals und traf in Damaskus ein. Zu dieser Zeit war der Libanon das erste Land der arabischen Welt, das über eine Eisenbahn verfügte.
* Hamra Strasse: Wurde ab den 60er Jahren eine der Verkehrsreichsten Durchgangsstrassen in Beirut.

* Libanon: Wurde 16 Mal besetzt: Pharaonen, Assyrer, Babylonier, Perser, Hettiter, Griechen, Römer, Byzantiner, Araber, Ägypter, Kreuzritter, Osmanen, England, Frankreich, Israel, Syrien.
* Im Libanon: Gibt es zwei Sonnenaufgänge und zwei Sonnenuntergänge an einem Tag; den ersten kann man in der Bekaa Ebene sehen, danach fahren Sie über das westliche Gebirge in Richtung Küste und sehen den zweiten an der Küste.
* Im Libanon: Im Winter kann man am Vormittag auf dem Libanongebirge in einigen Skigebiete Skifahren und am Nachmittag im Mittelmeer baden gehen. Es schneit jeden Winter im Libanon.
* Im Libanongebirge: Herrscht eine Mischung aus roten Ziegeln, weissem Schnee, grüner Natur, goldener Sand entlang der libanesischen Küst und blauer Himmel.
* Libanon: Ist in der Mitte der levantinischen Küste und in der Mitte der Mittelmeer Wellen. Blaues Wasser erwartet Sie, um das Land zu erkunden. Beirut: Braut des Meeres. – بيروت, عروسة البحر –

* Die höchste Bergspitze im Libanon ist im Norden (Dahr el-Qadeeb): Ist 3.091 Meter hoch, höher als die Zugspitze in den deutschen Alpen, 2.962 Meter hoch. Es gibt ewiger Schnee in den Bergen in Nord Libanon.
* Die Libanesen: Sprechen weitgehend drei Sprachen; arabisch, englisch und französisch.
* Libanon: Ist der einzige demokratische Staat in der arabischen Welt.
* Libanon: Ist das einzige arabische Land, welches keine Wüste hat.
* Die Libanesen: Gehen am meisten ins Kino.
* Das Buch der Prophet: Des libanesischen Dichters, Philosophen und Malers, Gibran Khalil Gibran (*1883-1931) wurde in über 40 Sprachen übersetzt.
* Es leben ungefähr 5 Millionen Libanesen im Libanon und zirka 16 Millionen im Ausland.
* Der libanesische Geschäftsmann: Carlos Slim Helou (geb. 28.01.1940) in Mexico City, ist einer der reichsten Männer der Welt.
* Die Libanesinnen: Tragen die kürzesten Miniröcke und die kürzesten Hosen und die engsten und kürzesten Bustiers und T-Shirts mit tiefsten Ausschnitten. Per Gesetz ist es verboten, aber im Libanon kann man nicht alle Gesetze vollstrecken.

* Die Libanesinnen: Machen die meisten Schönheitsoperationen an Nasen, Lippen, Zähne, Brüste und Bäuche.
* Georgina Rizk: Ihr Vater ist Libanese, ihre Mutter Ungarin. Sie wurde zur Miss Libanon 1970 gekrönt und vertrat den Libanon bei der Miss Universe 1971 in Miami Beach, Florida, USA und gewann den Titel Miss Universe.
* Das beste Essen: Pizza, Fisch, Fleisch, der beste Espresso, der beste Cappuccino, das beste Brot, das beste Eis, der beste Wein, das beste Bier, der beste Arak, das beste Trinkwasser der Welt, kann man im Libanon geniessen.
* Die libanesische Gastfreundlichkeit steht ganz oben.
* Das Luxushotel Grand Hills im Libanon: Eingebettet im bekannten Bergdorf Broummana, ist ca. 20 Km von der Stadt Beirut und dem internationalen Flughafen Beirut entfernt. Es bietet einen atemberaubenden Blick auf die Berge mit ihren Pinienwäldern und die goldene Küste des Libanon. Die Royal Residence ist nach Guinnessbuch der Weltrekorde, die grösste Hotel Suite der Welt. Sie ist exquisit eingerichtet und hat eine Fläche von 4.131 Quadratmetern.

* Geld: Parallel zur Landeswährung (Lebanese Pounds), werden amerikanische Dollars generell als Zahlungsmittel seit Anfang der 1990er Jahre akzeptiert, wobei ein fixer, gerunderter Kurs von 1 US $ = 1.500 LEP Lebanese Pounds, zu Grunde gelegt wird.
* Goldreserven in Tonnen und Goldanteil an den gesamten Devisenreserven: Libanon in 2018, Rang (19) mit 286,8 Tonnen Gold. Anteil in %: 20,8.
In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es 47 Städte, die den Namen Libanon haben.
Libanon Rosen sind kostbarer als Gold und leben länger als ÖL.

Geschichte des libanesischen Dabke-Tanzes:
Nach einer Volkstradition entstand dieser Tanz vor einigen Tausend Jahren in der Levante durch die Phönizier, insbesondere im Libanon, wo die libanesischen Häuser aus Natursteine mit einem Dach aus Holz, Stroh und Lehm gebaut wurden. Das Dach musste verdichtet werden, was ein gleichmässiges Stampfen des Materials erforderte, um es gleichmässig zu verdichten. Dieses Ereignis der Zusammenarbeit heisst “t’awon” und von hier kommt das Wort “awneh”, was “Hilfe” bedeutet. Dies wurde in das berühmte Lied “Ala Dalouna” (Arabisch: (على دلعونا) übersetzt: “Lass uns helfen”. Der Dabke-Tanz und die rhytmischen Lieder passen zusammen, um den Spass an der Arbeit und die Energie der Arbeiter tatkräftig zu erhalten. Deshalb waren die Kanaaniter-Phönizier, vorisraelische Bevölkerung in Kanaan, die ersten Lehrer dieses Volkstanzes in der Welt, und der Dabke-Tanz ist ein repräsentativer Nachkomme der phönizischen Tänze.

Der Libanon ist, wie er schon früher war: Ein armes Land mit einer reichen Hauptstadt. Dass der Libanon zwischen den Mühlsteinen zweier miteinander zutiefst verfeinderter Nachbarn leben muss, ist einer Anekdote zufolge auf eine Korrektur der Schöpfung zurückzuführen: Nachdem Gott die Erde fertig hatte, schaute er auf sein Werk. Er sah, dass ihm der Libanon zu prächtig geraten war: Mit seinen weissen Stränden, klaren Bächen und majestätischen, hohen Berggipfeln. Er befand, dass so viel Pracht ungerecht sei gegenüber den Ländern ringsum. Da gab er dem Libanon als Nachbarn Syrien, und Israel zur Seite, damit Gerechtigkeit geschehe.

* Titanic: Englisches Passagierschiff, ist am 10. April von Southampton, England, nach Cherbourg, Frankreich, ausgelaufen bevor es Kurs auf New York nahm, ihr ultimatives Ziel. Kurz vor Mitternacht, am 14. April 1912, ist es auf ihrer Jungfernfahrt vor den Grand Banks von Neufundland auf einen Eisberg gestossen und sank mit 1.517 Passagieren und Besatzung, das schlimmste Schiffsunglück, da nur 1.178 Menschen mit Rettungsbooten ausgestattet waren. Infolgedessen gab es nur 703 Überlebende. Die angeblich unsinkbare Titanic ging am 15. April 1912, kurz vor 02:20 AM Uhr nur zweieinhalb Stunden nach der Kollision in den Grund. 154 libanesische Passagiere befanden sich an Bord der Titanic. Nur 29 Libanesen überlebten. Die Libanesen reisten mit einem Schiff von Beirut nach Marseille, Frankreich, von Marseille mit dem Zug nach Cherbourg, Frankreich, und reisten mit der Titanic nach New York. Im Rumpf der Titanic befand sich eine libanesische Hochzeitsfeier für eine libanesische Familie. Es gab eine ganze Gruppe von ihnen, alle Verwandte, sie reisten nach Amerika, weil die Tochter dort heiraten sollte.

L i b a n o n”:
Ein kleiner Staat mit einer Geschichte von Konflikten und Sektierertum. Christen, (insbesondere maronitische Christen) sunnitische Muslime, schiitische Muslime, drusische Muslime – sind die wichtigsten Kennzeicher für Identität. Libanon war nicht nur ein Schmelztiegel, sondern vielmehr ein “Mosaik”, in dem jede Gruppe ihre eigene Farbe beibehielt: politisch, religös und sozial. Libanon ist eine multiethnische Realität: Das Schicksal und die Zukunft dieses Modernen Hirsesystems, eine Frage von Krieg und Frieden. Er ist ein Ort, an dem verschiedene Geständnisse wie vor Jahrhunderten zusammenleben. Er ist ein Spiegel eines universellen Versprechens, und wenn man es erlebt hat, wird es schwierig sein, sich von ihm zu trennen.

Anders ausgedruckt, der Libanon hat zwar einen Waffenstillstand mit der Geschichte erklärt, konnte sich aber nicht gänzlich vermeiden: Unter den viereinhalb Millionen Einwohnern des Libanon befinden sich immerhin 18 anerkannte religiöse Gruppen: Sunniten und Schiiten und Drusen Muslime, griechische Orthodoxe und maronitische und katholische Christen und andere christliche Sekten, von denen einige auf die Zeit Jesu zurückgehen, eine geringe Anzahl von Protestanten, die in der modernen Zeit von westlichen Missionaren bekehrt wurden, sowie von Kurden und Juden. Daneben gibt es einige ethnische Gruppen, die noch ihre alten Landessprachen sprechen. Sie haben ihre Traditionen und Kulturen und die rätselhaften Ausstrahlungen trotz der Entwicklung der Gesellschaft bewahrt.

Wie die Vereinigten Staaten von Amerika, aber viele Jahrhunderte bevor die Vereinigten Staaten existierten, ist der Libanon grösstenteils eine Nation von Einwanderern, von denen viele im Exil leben, die wegen Massaker und Kriegen geflohen sind.

Der Libanon: 18 anerkannte autochthone, unterschiedliche, teils verfeindete Religionsgemeinschaften leben in einem de facto handlungsunfähigen Staat, in dem jeder vierte Einwohner ein Geflüchteter ist:

CHRISTEN:
1. Die Maronitische stellt die grösste christliche Gruppe im Libanon.
2. Die Griechisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien stellt die zweitgrösste christliche Gruppe.
3. Die Griechisch-Katholische Kirche (auch Melkitische Kirche) stellt die drittgrösste christlische Kirche.
4. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien.
5. Die Syrisch-Katholische Kirche ist eine mit Rom unierte Kirche.
6. Die Armenische Apostolische Kirche ist die grösste armenische Gruppe im Libanon.
7. Die Armenische Katholische Kirche ist die zweitgrösste aremische Gruppe im Libanon.
8. Die Römisch-Katholische Kirche gehört direkt zu Rom.
9. Die Chaldäisch-Katholische Kirche gehört zu den katholischen Kirchen.
10. Der Protestantismus: Von Protestanten, die in der modernen Zeit von westlichen Missionaren bekehrt wurden.
11. Die Koptisch-Orthodoxe Kirche Ägyptens.

MUSLIMEN:
12. Sunniten
13. Schiiten
14. Drusen
15. Alawiten
16. Kurden
17. Ismaeliten
18. Juden

Jehovas Zeugen sind im Libanon nicht anerkannt.

“S Y R I E N”: Das Bild und der Zauber des Orients.
* Damaskus: Du bist die Heimat des Alphabets von Jasmin, und zwischen deine Händen befinden sich alte Gassen, die mit Duft bedeckt sind. .دمشق: أنت وطن أبجدية الياسمين, و ما بين يديك شوارع عتيقة يكسوها العط ر

* Damaskus: Jasminstadt und Jasminparadies, und in der Anwesenheit deiner Schönheit verlieben sich die Buchstaben des Alphabets. Oh Heimat, die sich auf ihre Menschen stützt und die Glockengeläute ihrer Kirchen und die Gebete ihrer Minaretten lauscht, schaut zu, wie die Tauben des Friedens über Damaskus fliegen. Die fröhlichen Nächte in Damaskus, in ihre alten, engen Gassen und alten Stadtvierteln, weckten meine Nostalgie, meine Erinnerungen, die herrlichen Abende, die schöne arabische Musik und arabische, sentimentale Lieder, die Begeisterung, orientalische Tänze, die das Gewissen und Herz bewegen, im Gegensatz zu den westlichen Tanzmusikpartys, die nur die Körper bewegen, und meine Freude, mit meinen lieben Freunden zusammen zu sein. In der Nacht habe ich erkannt, wen mein Herz liebt, und in meinem bescheidenen Garten wohnte mein Herz und machte seine Wohnung, und mit Tauperlen bedeckte es mein Haupt. دمشق: في الليل التمست, من يحبّه قلبي و في حديقتي المتواضعة جعل مسكنه و بلآلىء الندى, كسى رأسي
.دمشق القديمة: سيدة المدن سكّر لا يذوب الاّ في قلوب المحبّين

Das alte Damaskus: Die Herrin der Städte, Zucker der nur in den Herzen der Liebenden schmiltzt.

Die Stadt Sadnaya: Nördlich von Damaskus, ein religiöser und alter historischer Leuchtturm. Zu den bedeutendsten christlichen Denkmälern der Stadt zählen die Marienkirchen und das Kloster unserer lieben Frau von Saydnaya.

.مدينة صيدنايا: في ريف دمشق منارة دينيّة و تار يخيّة عريقة. من ابرز المعالم المسيحيّة في المدينة كنيسة العذراء و دير سيّدة صيدنايا

* Palmyra: Oasenstadt in der syrischen Wüste, die Ruinen des antiken Palmyra sind Weltkulturerbe.
* Afamia oder Apameia: Römische Ruinen in Nord Syrien.
* Tote Städte:
In Nord Syrien.

*
Simeonskloster: (Arabisch, Deir Semaan دير سمعان). Die Klosterkirche gehört als Ruine zu den eindrucksvollsten und bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerken des ganzen Orients. Ihre Entstehung steht in Verbindung mit dem “Säulenheiligen” Simeon (390-459), der hier die letzten 27 Jahre seines Lebens verbracht haben soll, die nach mehrfacher Erhöhung bei seinem Tod 10 Meter hoch gewesen sein soll. Bald darauf wurde mit dem Bau einer mächtigen Kirche begonnen, mit Simeons Säule als Mittelpunkt. Ihr Fundament steht in einem grossen achteckigen, einst von einer Kuppel überwölbten Raum, an den sich kreuzförmig vier Basiliken anschliessen. Die riesigen Bögen und die z. T. erhaltenen Reliefs und Mosaiken geben einen guten Eindruck von der einstigen Schönheit und Grösse. Die Ruine der Wallfahrtsstätte liegt etwa 35 Kilometer nordwestlich von Aleppo, im Gebiet der Toten Städte des heutigen Syrien.
* Krak des Chevaliers:
Ist eine massive Kreuzfahrerfestung in Syrien, die während des Ersten Kreuzzugs an einem strategisch wichtigen Punkt 40 Kilometer westlich von der Stadt Homs gebaut wurde. Krak des Chevaliers erbaut auf dem 650 Meter hohen Hügel, der die umliegende Landschaft dominiert.

* Ugarit: Der Geburtsort des westlichen Alphabets. Ugarit ist eine bronzezeitliche Stadt, deren Ruinen in einem grossen künstlichen Hügel namens Ras Shamra liegen, 10 km nördlich von Latakia an den Mittelmeerküste Syriens. Ugarits Stdandort wurde bis 1928 vergessen, als ein alawitischer Bauer versehentlich ein altes Grab öffnete, während er ein Feld pflügte. Er war auf die Nekropole von Ugarit gestossen. Die anschliessenden Ausgrabungen haben eine wichtige Stadt offenbart, die neben Ur und Eridu, Süd Irak, als Wiege der städtischen Kultur ihren Platz einnimmt. Die meisten Ausgrabungen von Ugarit wurden unter gefährlichen politischen Bedingungen vom Archäologen Claude Schäffer vom Prähistorischen und Galloromanischen Museum von Strassburg durchgeführt. – Ugarit war auf seiner Höhe von c. 1450 bis 1200 v. Chr., aber es wurde von 6.000 v. Chr. oder noch früher bewohnt. Der erste schriftliche Beweis, der die Stadt erwähnt, stammt aus der nahe gelegenen Stadt Ebla c. 1800 v. Chr. Ugarit trat in den Einflussbereich Ägyptens ein, der seine Kunst tief beeinflusste. Der früheste ugaritische Kontakt mit Ägypten (und die erste genaue Datierung der ugaritischen Zivilisation) stammt von einer Karneolperle, die mit dem Pharao Sesostris I aus dem Reich der Mitte von 1971 bis 1926 v. Chr. identifiziert wurde. Eine Stele und eine Statuette der ägyptischen Pharaonen Sesostris II und Amenemhet III wurden ebenfalls gefunden.

* Die Zitadelle von Aleppo: (Arabisch قلعة حلي). Ist eine der ältesten und grössten Festungen der Welt angesehen. Steht auf einem Hügel inmitten der Altstadt Aleppos in Nord Syrien. Frühste Siedlungsspuren führen bis in die Mitte des dritten Jahrtausends vor Christus zurück. Der Ort wurde von vielen Zivilisationen bewohnt, unter anderem von den Griechen, Byzantinern, Ayyubiden und Mamluken. Der grösste Teil der heutigen Gebäude und Wehranlagen stammt wohl aus der Zeit der Ayyubiden im 13. Jahrhundert. Grosse Restaurierungsarbeiten fanden Mitte der 2000er Jahre statt und wurden vom Aga Khan Trust for Culture der Archäologischen Gesellschaft Aleppo durchgeführt. Die Zitadelle, die die Altstadt dominiert, ist eine Touristenattraktion und ein Ort von Grabungen und archäologischen Studien. Im gegenwärtigen Bürgerkrieg wurde die Zitadelle stark beschädigt.

* Aleppo: Die Antike Stadt, die sich durch ihre grossen Villen, engen Gassen, überdachte Souks und alten Karawansereien auszeichnet, wurde 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Aleppo verwirrt und begeistert. In den Suqs – die zu den grössten und schönsten des Orients gehören – muss sich der Besucher beherzt an Eselhintern und Menschenmassen vorbeidrücken. Die Auslagen quellen über vor prachtvollen Stoffen und glänzendem Silberschmuck. Der Duft der Gewürze und der Gestank des Abfalls, der erst am Abend zusammengekehrt wird, vermischen sich zu einem undurchdringlichen Dunst. Das Geschrei der Händler, die Farben und Gerüche – der Kopf wird schwer von den Eindrücken. In diesen dunklen, durch Gestein oder Stoffdächer von der grellen Sonne abgeschirmten Gassen umschmeichelt der Orient nicht den Gast, er hämmert auf ihn. Falls man in den Souks südlich der imposanten Zitadelle, und die Souks Tilal, Jdeideh und Schmuckmarkt Farhat Platz, im Westen von Aleppo, und man keine Fernseher, keine Radios, keine Telefone, keine Motorräder, keine Ventilatoren, keine Klimaanlagen sieht, würde man glauben man macht hier einen Spaziergang im mittelalterlichen Aleppo.

* Aleppo: Stand in scharfem Kontrast zum westlich geprägten Istanbul, dies ist eine konservative Stadt und sie fühlte sich alt und nahöstlich an.

* Damaskus: Ist in Syrien umgangssprachlich als Ash-Sham bekannt und trägt den Titel Stadt der Jasmine. Ist eine der ältesten ständig bewohnten Städte der Welt.
* Haus des Heiligen Ananias: Auch Kapelle des Heiligen Ananias genannt, ist eine alte unterirdische Struktur in Damaskus, die angeblich die Überreste des Hauses von Ananias von Damaskus ist, wo Ananias Saul getauft hatte, der Apostel Paulus wurde. Die Kirche befindet sich am Ende der Strasse, die Gerade Strasse genannt wird, die in der Bibel, in der Nähe des Bab Sharqi erwähnt wird, d.h. das östliche Tor.

* Maaloula: Das Bergdorf Maaloula, ca. 60 km nördlich von Damaskus, galt als einer der letzten Orte der Welt, wo noch Aramäisch, die Sprache Jesu, gesprochen wurde. Es heisst, die Heilige Thekla sei dorthin von Soldaten geflüchtet und ihr habe sich eine Felsspalte zum Schutz geöffnet.
* Hama: Die strenge religiöse Stadt, in der die Schaufeln riesiger Wasserräder der Norias, zuweilen ins Trockene ragen. Wie viele Flüsse führt auch der Orontes immer weniger Wasser. Anhaltende Dürre und intensive Bewässerung hinterlassen Spuren. Die römischen Holzgiganten Wasserräder von Hama, (Arabisch:ناعورة) sind Wahrzeichen der Stadt Hama. Die Wasserräder des Orontes-Flusses haben einen Durchmesser bis zu 22 Meter und gelten als die weltgrössten Wasserräder. Hamas Hauptattraktion für Touristen ist ihre “singenden” Norias, ihre hölzernen Wasserräder übertragen seit Jahrhunderten Wasser aus dem Fluss Orontes in Aquädukte. Das “Singen” ist das Geräusch von Holz, das beim Drehen der Räder an Holz reibt.

* Homs: Die Stadt in Syrien ist für zwei Dinge berühmt: Schöne Frauen und die sprichwörtliche Dummheit der Männer. Keiner weiss warum, aber seit Jahrhunderten reisst das ganze Land seine Witze über die Homsianer.
* Die Sankt-Marien-Kirche des Heiligen Gürtels, Homs, Syrien:
Die Sankt-Marien-Kirche des Heiligen Gürtels steht in der Altstadt von Homs. Die Kirche wurde über einer Untergrundkirche errichtet, die auf das Jahr 59 nach Christus zurückgeht. Sie ist heute Sitz des syrisch-orthodoxen Erzbischofs. Die syrisch-orthodoxe Mariakirche in Homs, ist bekannt als die Kirche, die den Gürtel Marias aufbewahrt (Arabisch: Um Al-Zunnar Kirche). Der Legende nach hatte im 5. Jhd. ein syrischer Mönch den Gürtel Marias in die Kirche gebracht, wo es seither aufbewahrt wurde. Die Kirche enthält eine verehrte Reliquie, einen Gürtel Marias, der Mutter Jesu, angesehen wird.
* Dura Europas: Antike Stadt am mittleren Euphrat, in der Nähe von As-Alihija, Syrien, das “Pompeji des Ostens”.

“Ä G Y P T E N”:
* Ägypten, Geschichte und Zivilisation.

* Das Platon (grch. Philosoph) auf die Insel Kreta verliess, und die Leute sahen, wie er seinen Kopf berührte, also fragten sie ihn nach dem Grund, sagte er: Ich möchte sicherstellen, dass mein Gehirn noch an seinem Platz ist.
* Ägypten, das Alexander der Grosse erreichte, rief aus: Was ist das für ein Paradies?!
* Ägypten, auf das Napoleon seinen Fuss setzte und rief: Welches Feuer ist das?
* Ägypten, das Amr ibn al-As betrat, und sagte: Das ist ein grüner Baum.
* Ägypten, wohin Ibn Khaldun kam und sagte: Ich sehe jetzt die Versammlung der Welt und die Versammlung der Nationen.
* Ägypten, in dem Julius Cäsar gefangen war, rief er aus: Ich werde keinen Moment in dieser Hölle bleiben.
* Ägypten, das der Reisende al-Maqdisi besuchte, sagte: Es ist das Wunder des Friedens und der Schlafspeicher.
* Ägypten, über das Ibn Battuta sagte: Sie ist die Mutter des Landes, sie hat ihre Eroberer besiegt.
* Ägypten, wohin Abdullah bin Omar reiste, sagte: Wer das Paradies anschauen will, der schaue es sich an, wenn ihre Ernte grün ist und ihre Früchte reif sind.
* Ägypten, über das Ibrahim Pascha sagte: Ich bin kein Ägypter, aber Ägypten ist wie die Sonne Ägyptens.
* Ägypten, über das Mustafa Kemal sagte: Wenn ich kein Ägypter wäre, wäre ich gerne Ägypter. Es hat die erste Regierung, die die Welt seit fünftausend Jahren gekannt hat. In der vor viertaunsend Jahren die erste Revolution der Geschichte gegen Feudalismus stattfand. Darin unterzeichnete Ramses II den ersten Friedensvertrag der Weltgeschichte mit den Hettitern. In ihr entstand die Astronomie und die Wissenschaften der Medizin, Einbalsamierung und Ingenieurwissenschaften. In ihr erschien Echnaton, der erste, der in der Geschichte zum Monotheismus aufrief.
* Unser Meister Abraham, Friede sei mit ihm, wanderte aus den Ländern der Chaldäer dorthin aus, um dem Heidentum zu entkommen. Darin wurde Hagar, die Mutter der Araber, geboren.
* Darin wurde Isaak, der Vater der Juden, geboren.
* Darin entstanden die ersten Verwaltungsgesetze der Geschichte.
* Die Kinder Israels suchten dort Zuflucht, um der Dürre in Palästina zu entgehen.
* Von dort erschien der Prophet Moses, Friede sei mit ihm und sprach mit Gott vom Berg Tabor in Galiläa, Israel, gilt als Ort der Verklärung Christi.
* Moses, (14. Jahrhundert v. Chr.?). Jüdischer Gesetzgeber und Richter, der die Israeliten aus Ägypten in das gelobte Land Kanaan führte. Auf dem Berg Sinai erhielt er von Jehova die auf Steintafeln eingravierten Zehn Gebote und starb im Alter von 120 Jahren, nachdem ihm vom Berg Pisgah in Jordanien aus ein Blick auf das verheissene Land gewährt worden war.
* Flucht der Jungfrau Maria und ihr Son Jesus und Josef der Zimmermann nach Ägypten.
* Homer, der grosse griechische Dichter besuchte Ägypten.

* Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten:
Das Neue Testament (Matthäus 2: 1-12) berichtet, dass sich zur Zeit Herodes des Grossen Sterndeuter aus Bethlehem nach dem neugeborenen König der Juden, Jesus von Nazareth, erkundigten, um ihn zu hulden. Herodes erschrak und trachtete Jesus nach dem Leben. Auf Anraten eines Engels des Herrn verliessen Maria mit ihrem Kinde und Josef der Zimmermann Judäa mit dem Ziel Ägypten und sollten erst nach dem Tode des Herodes nach Nazareth zurückkehren (Mattäus 2: 13-15, 19-23). Als Herodes im Jahr 4 vor Christus stirbt, kann die Heilige Familie nach dreieinhalb Jahren in Ägypten zurückkehren. Ihre Rückreise führte nach 38 Aufenthaltsorte in Ägypten, nicht wieder in Bethlehem, sondern in Nazareth (Mattäus 2:22-23).
* Uraltes Kulturland
: Ist eine der Wiegen der Zivilisation im Nahen Osten.

* Der Leuchtturm auf der Insel Pharos bei Alexandria und die 70 ägyptischen Pyramiden sind zwei von neun Weltwunder.
* Milde lächelnd blickt der Kopf der SPHINX neben ihnen aus dem Sand.
* Die Pyramiden
von Ägypten sind Ihre Traumurlaubsziele.
* Luxor: Die Stadt in Oberägypten mit dem weltgrössten Freilichtmuseum.
* Magische Ausstrahlungen, Türkisblaue Kuppeln.
* Cleopatra: Königin von Ägypten, berühmt für ihre Schönheit. Und Heimat der ägyptischen Königin Nofretete, Lieblingsfrau des Pharaos, Echnaton.
* Philae: Insel im Nil, vor dem ersten Wasserfall, berühmt für die Schönheit des Isis-Tempels (gegründet um 350 v. Chr. und bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch inmitten von Palmen. Späteres Stauen des Flusses bedeutete, dass er mehrere Monate im Jahr untergetaucht war, und 1977 wurde der Tempel auf der nahe gelegnen Insel Agilkia über den durch den Assuan-Damm verursachten Überschwemmungen wieder errichtet.
* Nil: Der längste Fluss Afrikas und der Erde, 6.671 km. Oh, für dein schreckliches Geheimnis und deine seltsamen treibenden Wellen. Oh, Nil der Zauberer des Ungesehenen.

Die Schwarze Wüste (Ägypten): Ist eine Region vulkanförmigen und weit auseinander liegenden Hügeln, die im Westen Ägyptens etwa 30 km zwischen der Weissen Wüste im Norden verteilt ist. Die meisten ihrer Hügel sind mit Basaltschwellen bedeckt, was ihnen die charakteristische schwarze Farbe verleiht. Die bis zu 100 m hohen Hügel der Schwarzen Wüste variieren in Grösse, Zusammensetzung, Höhe und Form, da einige dunkel aus Eisenquarzit bestehen, während andere rötlicher sind, da ihre Oberflächengesteine aus Eisensandstein bestehen. Am Rande der Wüste befinden sich vulkanische Hügel, die den Ausbruch von dunklem Dolerit beweisen, der auf die Jurazeit von 180 Millionen Jahren zurückgeht.

Die Stadt Alexandrien: Während der königlichen Ära war Alexandrien eine Weltstadt und ein menschliches Gefüge aller Nationalitäten. Es wird gesagt, dass die Stadt Alexandrien im Zeitalter der Familie von Mohammad Ali Basha den Höhepunkt ihrer Raffinesse, ihres Reichtums und ihrer Zivilisation erreicht hat. Alexandrien ist der Haupthafen und die zweitgrösste Stadt Ägyptens am Delta des Nils und war der wichtigste Hafen im Mittelmeer mit dem grössten Baumwollbörsenmarkt der Welt. Sie wurde 331 v. Chr. von Alexander dem Grossen gegründet und war über 1.000 Jahre lang die Hauptstadt Ägyptens und ein wichtiges kulturelles Zentrum der hellenistischen Kultur, bekannt für ihre berühmte Bibliothek. Sie war eine globale Stadt, die von einem menschlichen Gefüge ägyptische Leute bewohnt wurde: Marokkaner, Libanesen, Syrer, Türken, Deutsche, Armenier, Griechen, Italiener, Engländer, Franzosen, Malteser und andere, mit verschiedenen Religionen und allen Ägyptern.

Es gab Dialekte in verschiedenen Sprachen, wie der Zustand anderer Stadtteile, Strassen und Gassen Ägyptens zu dieser Zeit, und es gab viele Nationalitäten, bis gesagt wurde, dass jede Nation auf der Erde jemanden nach Alexandrien schickte, der sie vertritt. Die griechische Gemeinde war mit über 200.000 Griechen die grösste, gefolgt von Italien. Die Zahl der italienischen Fabriken in der Stadt Alexandrien betrug vor 1952, 232 Fabriken, darunter das einzige amerikanische Ford Werk im Nahen Osten und in Afrika für die Herstellung und Montage von Autos, das 1926 gegründet wurde.

Rudolf Walter Hess, ein deutscher Politiker und führendes Mitglied der NSDAP im nationalsozialistischen Deutschland. Geboren: 26. April 1894 in Alexandrien, Ägypten. Gestorben: 17. August 1987 im Berliner Spandauer Gefängnis. Hess wurde 1933 zum stellvertretenden Führer von Adolf Hitler ernannt und war in dieser Position bis 1941 tätig, als er allein nach Schottland flog, um während Weltkrieg Zwei Frieden mit dem Vereinigten Königreich zu verhandeln.

Kairo: Hauptstadt Ägyptens, am Nil, grösste Stadt Afrikas und der arabischen Welt. Die Altstadt wurde zum Weltkulturerbe erklärt. Kairo hat mehrere Universitäten, Moscheen, Kirchen, Museen, Märkte und Touristenattraktionen.

Moschee von Muhammad Ali: Die grosse Moschee von Muhammad Ali Basha oder Alabaster Moschee ist eine Moschee in der Zitadelle von Kairo in Ägypten und wurde zwischen 1830 und 1848 von Muhammad Ali Basha in Auftrag gegen. Auf dem Gipfel der Zitadelle gelegen, ist diese osmanische Moschee, die grösste, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, mit ihrer animierten Silhouette und den Zwillingsminaretten die sichtbarste Mosche in Kairo. Die Mosche wurde in Erinnerung an Tusun Basha, Muhammad Alis ältesten Sohn, erbaut, der 1816 starb.

Diese Moschee ist zusammen mit der Zitadelle eines der Wahrzeichen und Touristenattraktionen von Kairo und eines der ersten Merkmale, die man sieht, wenn man sich der Stadt aus einer beliebigen Richtung nähert. Die Moschee wurde zwischen 1830 und 1848 an der Stelle alter Mamluk Gebäude in der Zitadelle von Kairo erbaut, obwohl sie erst unter Said Pasha im Jahr 1857 fertiggestellt wurde. Der Architekt war Yusuf Bushnak aus Istanbul und ihr Vorbil war die Sultan Ahmed Moschee in dieser Stadt. Der Boden, auf dem die Moschee errichtet wurde, wurde mit Trümmern aus den früheren Gebäuden der Zitadelle errichtet.

“Y E M E N”: Das “Dorf “Hateeb”:
Es ist das Dorf Hateeb in der “Haras-Region der “Manakha”-Richtung westlich der yemenitischen Hauptstadt Sanaa, wo man von seinen Berggipfeln sehr hohe Berggötterbilder sehen kann, an denen die Wolken fliessen und der Regen fällt von unten. Dieses Dorf wird nur von 15 Menschen bewohnt. Es is berühmt für den Anbau der originalen jemenitischen Milch. Haras ist eine der berühmtesten Kaffeeanbauregion im Jemen. Haras ist für seine wunderschönen Landschaften bekannt und wird afgrund seiner aussergewöhnlichen Höhenlage oft als “das Land über den Wolken” bezeichnet.

Erinnerungen, Erlebnisse:

In mir erwachen viele Erinnerungen seit meiner Kindheit und meiner langjährigen Aufenthalte in paar arabischen Länder. Viele Erinnerungen sind schön und manche sind negativ. Die arabische Kultur für viele Leute der westlichen Welt wird vielleicht wie folgt verstanden: “Tausendundeine Nacht, Harems, Scheherezade, Semiramis, Bauchtanz, Fladenbrot, Hommos, Falafel, Wasserpfeifen, Souks, Kamele, Karawanen, Sandwüsten, Zelte, Beduinen, Turbane, Frauenschleier, Salam Aleikum (Frieden für Euch), Ahlan wa Sahlan (Willkommen), Ma’a Salama, (auf Wiedersehen)”. Die arabische Kultur und die vorarabischen Kulturen im Nahen Osten und Nord Afrika gaben der Menscheit die schönsten und ausdrucksstärksten Kulturgüter. Die Schönheit und Vielfältigkeit der arabischen Kultur, so vielfältig wie die arabischen Länder und die Menschen in dieser Gegend, ist das Andere für die westliche Welt. Diese alte und moderne arabische Kultur sollte man kennenlernen. Auch die reiche Sprache, Literatur, Philosophie, Kunst, Musik, Theater, Tanz und die einzigartige arabische Architektur werden Sie in eine andere, unbekannte Welt entführen. Die Kunstfertigkeit der Musiker und Musik, aus 1/4-, 3/4- und 5/4- Tönen ist herrlich. Die Melodien, vielfach mit einer hohen Note beginnend. Wer hört nicht gern die Kurzhalslaute (Uud), trapezförmige Brettzitter, mundstücklose Bambusrohrflöte (Nay)!

Die talentierten, intensiv ausdrucksvollen Tanzaufführungen des orientalischen Tanzes der Bauchtänzerinnen auf der Grundlage des traditionellen ägyptischen Tanzes, von Samia Gamal, Tahiya Karioka, Naima Akef und anderen Tänzerinnen sind so faszinierend, so dass kein Schmetterling, kein Adler, keine Schwalbe sie in der Luft nachahmen können und keine Fische im Wasser so ausdrucksvolle Tänze vorführen können. Die sehr weibliche arabische Mode, die sehr gutschmeckende und reiche arabische Küche, die lebendige Neugierde der Menschen in der arabischen Welt für das Fremde und die überraschend entgegengebrachte Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, sind die schönsten Merkmale arabischer Kulturgüter.

Ich bin kein Reporter, kein Dichter, kein Schriftsteller, kein Politiker. Interessiere mich für Geschichte, Archäologie, Geographie. Einen kleinen Beitrag möchte ich den schwäbischen Templern  (sie sind Deutsche die nach Palästina auswanderten, um auf die zweite Rückkehr Christi, um die Jahrhundertwende 1900 zu empfangen, haben ihre Häuser und Kolonien gebaut, wo ich mit meiner Mutter und meine drei Geschwister und meine Grossmutter und meine zwei Tanten interniert waren, ehe die Templer von Isreal 1948 ohne Entschädigung vertrieben wurden)  und die mit uns internierten Deutschen, während unserer Internierung von Mai 1941 bis Oktober 1946 in Sarona und Wilhelma, widmen:

“Die Templer haben beste Arbeit geleistet. Mutig machten die pietistischen Deutschen sich ans Werk, in eine türkische Proviz, heruntergekommen durch Misswirtschaft und Korruption, setzten gerade Alleen mit sauberen, haltbaren Häusern. Sie bohrten im Trockenen nach Wasser. Die Türken legten den unbeliebten Christen viele Steine in die Wege und erhoben hohe Steuern. Ohne Bakschisch lief bei den Türken nichts. Die Beduinen verwüsteten viele Plantagen mutwillig. Das Klima des Nahen Ostens hat den Templern sehr geplagt und manche Familien zum Aufgeben gezwungen. Templer und ihr Schicksal sind verschwunden unter einer Schicht schrecklicher Naziverbrechen. Etwa 80 Jahre nach den mutigen Anfängen einer kleinen Siedlergruppe war es vorbei wie ein Spuk. Spuren sind doch geblieben; segnende Sprüche über den Haustüren, mit deutscher Sütterlinschrift geschrieben, gerade, breite Strassen und schöne schwäbische Häuser. Die schwäbischen Pietisten schufen Mustersiedlungen in Palästina. Die fleissigen Templer kamen mit Schiffe nach Palästina und so ging ein Teil von ihnen auch übers Wasser, vom Heiligen Land, nach der alten Heimat Deutschland zurück, und ein Teil von ihnen auch per Schiffe nach der neuen Heimat, ins Land der Kängeruhs, Australien, von wo sie die Eukalyptusbäume  (insgesamt 1.300)  nach Palästina, auch übers Wasser schickten und sie in ihren Kolonien pflanzten”.

Die erste Privatbank in Palästina wurde 1924 von deutsche Geschäftsleute, mit Sitz in Jaffa gegründet.

Nach der Beschlagnahmung der zwei deutschen Templer Kolonien durch den neuen israelischen Staat, bekam Sarona den Namen “Kirya”, (bedeutet: Dorf) und Wilhelma, bekam den Namen “Bnei Atarot”, (bedeutet: Söhne von Atarot). Alle ehemalige zwei-stöckige Templer Häuser wurden bestens von den neuen Bisitzern restauriert und Sarona steht heute inmitten Tel Aviv, aus einer anderen Welt und anderen Zeit!
Obwohl wir nicht von der Templer Sekte sind, hatten wir gute Beziehungen zu ihnen gehabt. Die Templer haben uns gut behandelt und sie waren immer hilfsbereit und grosszügig zu uns. Auch die Lagerkommandanten und ihr Personal in den zwei Internierungslagern haben uns und die Templer gut behandelt.

Ich bin heute (2015) – 80 Jahre alt. Was ich sehr gerne wieder sehen möchte, sind die zwei ehemaligen Templerkolonien, wo wir unsere Kindheit von Mai 1941 bis Oktober 1946 verbracht haben; wie sie heute aussehen, ob ich noch einige Templerhäuser erkennen kann, speziell wo wir wohnten und gespielt haben. In Wilhelma; wo wir mit unsere Klassenkameraden mit Nägel, scharfe Steine, Glasscheiben, unsere Namen in die glänzenden Eukalyptusbäumestämme eingraviert haben und unsere Luftdrachen, die ich gebastelt habe im Feld steigen gelassen haben.

Es ist schmerzhaft an die beiden Kriegsgefangenenlager Sarona und Wilhelma zu denken, in denen wir einige Jahre eingesperrt waren, und zu wissen, dass die Templerhäuser, ihre Räume und die darin lebenden Seelen nur noch in Fotografien existieren können und in den Erinnerungen vieler Menschen wie ich. Ihre Gebäude blieben, deutsche Protestanten gingen! Die deutschen Templer in Palästina sind gegangen … aber ihr Glaube rostet nicht. (الهيكليّون الالمان في فلسطين رحلوا … لكن ايمانهم لا يصدأ)

Für die deutschen Palästina Templer sollten andauernde Bemühungen sein, um ihr Andenken zu würdigen und um, eine vollständigere Geschichte über sie zu schreiben, die Einblicke von Erfolg und den Geist des Optimismus enthüllen, was allgemein als Tragödie betrachtet wurde. Seit einige Jahren wurden die ursprünglichen, schönen Steinhäuser der deutschen Kolonien; Haifa, Jaffa, Sarona, Jerusalem, Wilhelma, wunderbar restauriert, und die Bauherren bauen weiter in diesen schnell wachsenden Kolonien Wohnprojekte, die sich in den Stil ihrer Kolonien anpassen. Es ist wirklich zu bewundern was ungefähr für paar Tausend Palästina Nazideutsche gehörte, eine Nazigeschichte hat, von Israel restauriert und bewahrt wird und ins Gedächtnis gebracht wird. “Diese fleissigen deutsche Leute sind Teil meines Lebens geworden, also tue ich, was ich für ihr Gedächnis tun kann”.
Für die Templer Palästinas in Australien und Deutschland sowie im Exil mögen ihre Geographie und Geschichte wieder vereint sein.

Seit unsere Groβeltern im Land der Zedern ab 1891 lebten, hat es groβe Ereignisse in Libanon gegeben: Zwei Weltkriege, zwei Bürgerkriege, einige israelische Invasionen, halb Libanon wurde besetzt, schreckliche Zerstörungen, einige Erdbeben, Entführungen von 90 unschuldige ausländische Personen, inklusive 7 deutsche Staatsbürger. Mit dem ersten organisierten Convoy der deutschen Botschaft schickte mein Vater meine zwei Schwestern und mein älterer Bruder (damals 9 Jahre alt) in November 1940 auf dem Landwege nach Stuttgart. Mein Vater und seine zwei Brüder sind Anfang 1941 nach Deutschland, mit dem zweiten organisierten Convoy der deutschen Botschaft nach Deutschland gereist. Er kam nur einmal nach Libanon mit meinem Auto in 1973 für einen Aufenthalt von 6 Monate und reiste dann zurück nach Deutschland und blieb dort bis er 1981 verstorben ist. Meine Grossmutter und ihre Tochter Klara, meine Mutter mit vier Kinder, sind in Beirut geblieben und wir sechs  (ohne Grossmutter) wurden per Gewalt, meine jüngste Schwester zirka 40 Tage alt, von Mai 1941 bis Oktober 1946 in Palästina interniert. Meine zwei ältesten Schwestern (Bertha und Charlotte) und mein älterer Bruder (Rudolf) kamen 1954 zurück nach Libanon, um mit ihren Geschwistern wieder zusammengeführt zu werden und natürlich, auch mit unsere Mutter. Die zweite Generation ist in Beirut bis Ende der 1950er Jahre und Mitte der 1960er Jahre geblieben. Dann haben sie das Land in kurzen Intervallen für Studium, Heirat oder Arbeit verlassen. Mein jüngster Bruder Wolfgang reiste nach Deutschland 1959 wegen Studium. Meine älteste Schwester Bertha reiste mit ihrem Deutschen Ehemann und ihre zwei Töchter nach Deutschland 1960. Mein ältester Bruder Rudolf reiste nach Deutschland 1961 mit seiner Familie, weil er keine Zukunft für seine Familie in Libanon sah. Meine jüngste Schwester Hilde reiste 1964 nach Ghana mit ihrem libanesischem Ehemann und später nach U.S.A. Meine Schwester Charlotte reiste mit ihrem deutschen Verlobten nach Schweiz 1964. Meine Schwester Anita reiste mit ihrem deutschen Verlobten nach Deutschland 1965. Ich bin in Libanon mit meiner Mutter geblieben (bis ihrem Tode 1985) und lebe hier bis heute mit meiner Familie.

Unschuldige deutsche Staatsbürger, die in Libanon während des libanesischen Bürgerkrieges entführt wurden:

Rudolf Cordes : Entführt in Beirut am 17. Januar 1987. Freilassung September, 1988. (681 Tage Gefangener)
Alfred Schmidt: Entführt in Beirut am 17. Januar 1987. Freilassung September, 1987. (226 Tage Gefangener)
Petra Schnitzler: 26 Jahre alt wurde in Sidon, Süd Libanon, am 16. May 1989 entführt. Wurde am selben Tag entlassen. Milizionäre fanden sie im Kofferraum eines Autos eingesperrt.
Thomas Kemptner: Entführt am 16. Mai, 1989. Freilassung Juni, 1992. (1.322 Tage Gefangener)
Heinrich Strübig: Entführt am 16. Mai, 1989. Freilassung Juni, 1992. (1.322 Tage Gefangener)

Ralph Rudolf Schray: Geboren 1957 in Beirut, halb Deutscher, halb Libanese, der nie in Deutschland gelebt und nie einen Wohnsitz in Deutschland hatte, er und seine Kinder die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen, er keine wirtschaftliche, rechtliche, wissenschaftliche, kulturelle Aktivitäten, und keine enge Bindungen mit Deutschland hatte. Er wurde am 27.01.1988 in West Beirut von bewaffneten Männer entführt. Laut libanesische Radionachrichten, verhandelte Deutschlands Aussenminister, Herr Hans Dietrich Genscher, mit der syrischen Regierung und wurde am 03.03.1988 nach nur 34 Tage freigelassen und der West Deutschen Botschaft in Beirut übergeben. Weil Herr Schray in West Beirut entführt wurde, er und 18 deutsche Staatsbürger, die libanesische Nationalität erworben haben, er die deutsche Nationalität verloren hat wie ich, hat er via der Botschaft Beirut, die deutsche Nationalität wieder bekommen.

Nach seiner Freilassung sagte Ralph Schray auf der Pressekonferenz : “Der Libanon ist der Ort meines einzigen Landes. Er ist meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft. Er ist meine Identität”. Eine Quelle aus der Familie sagte zuvor, dass Schray, der am 27. Januar 1988 entführt worden war, zurückgekehrt sei, um sein normales Leben in West Beirut wieder aufzunehmen. Trotz seiner Entführungs Tortur fühlt er sich immer noch mehr als Libanese als Deutscher.

Name der siebten Person ist mir nicht bekannt.

Ich wurde 1985 in West Beirut, auch fast von 3 syrische Männer entführt worden. Weil ich die arabische Sprache, libanesischer Akzent, akzentfrei beherrsche, bewusst keine Ausweispapiere, keinen Führerschein, nur einen kleinen Geldbetrag mitgenommen habe, um meine liebe Mutter die schwerkrank seit Weihnachten 1984 im amerikanischen Krankenhaus lag zu besuchen. Die Syrer fragten mich, ob ich Deutscher, Amerikaner oder Engländer bin und wie mein Name ist. Ich sagte ihnen in arabischer Sprache, dass ich Libanese bin. Ich sah 2 libanesische Soldaten in meiner Nähe sagte ihnen, dass diese Burschen mich vielleicht entführen wollen. Die Soldaten fragten mich wohin ich gehen will. Ich sagte ihnen zu meiner Mutter im amerikanischen Krankenhaus. Die Soldaten begleiteten mich bis zum Krankenhaus. Die 3 Syrer sind spurlos schnell verschwunden.

Unsere Familie hatte ein sehr schwieriges Leben in Libanon gehabt. Wie ich in unsere Familiengeschichte geschrieben habe, wurde unsere Familie erzwungen d.h. unser Vater und unsere drei Geschwister wegen Weltkrieg Zwei von uns d.h. unsere liebe Mutter und wir vier Geschwister getrennt. Meine Mutter und 4 Kinder (ich eingeschlossen) blieben in Libanon und wurden 5 Jahre und 5 Monate in Palästina interniert. Die anderen 3 Kinder wurden nach Deutschland geschickt, als sie noch sehr jung waren (die älteste Schwester Bertha 14 Jahre alt), um bei unbekannten Familien zu leben, ohne die Liebe und Zuneigung einer echten Mutter oder echten Vater zu haben. Während mein Vater allein in Deutschland lebte, fern von jedermann wie im Exil und war vielleicht unglücklich.

Heute, meine Geschwister und ich leben jeweils in verschiedenen Teilen der Welt, jeder von uns trägt die schweren – wenn auch unterschiedlichen – Erinnerungen unserer Kindheit. Ich bin der einzige, der schließlich im Libanon geblieben ist, obgleich wenn wir alle hier geboren sind. Wir sehen uns noch gegenseitig, wenn auch selten, erleiden noch die Wunden unserer Trennung. Die Familien der dritten Generation, als Folge, sind leider kaum – wenn nicht sogar nie – in Kontakt mit den jeweils anderen. Jedes Mal, wenn wir uns treffen, unterhalten wir uns immer über unsere Geschichte, als wir getrennt wurden. Wir halten immer noch eine freundliche Beziehung zwischen der jeweils anderen, wenn auch mit der Zeit und Trennung, wurden wir ziemlich Fremde miteinander, mit der Trennung die einzige Bindung/Tragödie, die wir leider immer noch alle gemeinsam haben. Ich glaube, ich bin derjenige, der am meisten in Kontakt mit meinen Geschwistern zu bleiben versucht  (was immer noch nicht so viel ist wie es in der Regel sein sollte zwischen Geschwistern), weil ihre Anwesenheit in meiner Erinnerung unvergänglich ist.

Ich habe einige verbale Warnungen während des Bürgerkrieges ab 1976 von der Deutschen Botschaft Beirut erhalten, Libanon zu verlassen, in ein Land zu leben wo es sicherer ist, oder nach Ost Beirut umzuziehen wo die Sicherheitslage besser war als in West Beirut. Aber ich bin mit meiner Familie hier geblieben, bleibe hier, trotz alle Strapazen, Krisen, Gefahren, Unruhen bis zum Ende, wie Libanons Zedern, Gottes Zedern, die die schlimmsten heiβen, kalten Temperaturen, Schnee- und Windstürme seit paar Tausend Jahre überlebt haben und beten unter dem schönsten blauen Himmel, mit 300 Tage Sonne im Jahr und abends Mond- und Sternenhimmel. Hier ist der beste Ort, um näher zu unserem Schöpfer zu sein!

Pilger meiner Vergangenheit:
Immer wenn ich die alten Bilder, die alten Dokumente, die alten Urkunden, die Internierungspläne, die Stacheldrahtzäune, die hölzernen Wachtürme mit jüdischen Gefängniswärter, die alten schöne Steinhäuser, die alten Hotels, das alte türkische Postamt in Beirut, das alte deutsche Postamt in Beirut, das alte Gefängnis in Beirut, das alte Gefängnis in Mieh ou Mieh in Süd Libanon, wo mein Vater und seine zwei Brüder, Theodor und Adolf Anfang des Zweiten Weltkrieges interniert waren, die Pferdewagen, die Schwimmbäder, die Fussballplätze, die alten Autos, die alten Auto Rechnungen, unsere alten Korrespondenzbriefe während unserer Internierung, die Armeefahrzeuge, die Schiffe, die alten Bilder meiner Geschwister, meiner Eltern, meiner Freunde, die alten Friedhöfe in Palästina, die alte deutsche Schule in Beirut, die zwei alten deutsche Schulen in Palästina, wo wir angefangen haben die deutsche Sprache zu lernen, die Eukalyptusbäume entlang den Strassen der deutschen Templerkolonien in Palästina, die Hakenkreuze die auf Briefumschläge gestempelt und in Bilder enthalten, sind seit ich mich an mein Leben, ab 1940 erinnern kann, als ich 5 Jahre alt war in der Hölle Palästinas, die in unsere Familiengeschichte enthalten sind, habe ich das Gefühl, dass ich noch am Leben bin. Alle diese Sammlungen von Erinnerungsdokumente und Artefakten, machen mich noch zu einem lebenden Pilger unserer jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart. Ich stelle mir vor, dass ich immer noch sehe, wie unsere Familiengeschichte absolut, unvergesslich im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn pendelt, als hätte ich noch ein altes Diashow Gerät.

Seltene historische Fotos, die einen einzigartigen Moment der Zeit festhalten:

Fotografien dienen oft als visuelle Gedächtnisstütze. Sie haben eine emotionale und sentimentale Bedeutung. Aus der Sicht eines Künstlers stellt die Fotografie das Universum und das Leben in einem völlig neuem Licht dar. Viele Menschen denken bei der Fotografie nur an ihren ästetischen und persönlichen Wert, aber sie verstehen nicht ihre Bedeutung für die historische Dokumentation. Tatsache ist, dass Fotos uns helfen, vergangene Ereignisse für spätere Rückblicke festzuhalten und eine Verbindung zwischen vergagenen und zukünftigen Ereignissen herzustellen. Ich hoffe, dass die persönliche, historische Galerie, die ich in dieser Familiengeschichte für meine lieben Leser vorbereitet habe, Ihnen hilft, etwas Neues zu lernen und Sie mit der Vergangenheit, der Gegenheit und der Zukunft zu verbinden.

Fantasievoll kann unsere Familiengeschichte als zwei entgegengesetzte Diashows verstanden werden; eine, ganz im Gegenuhrzeigersinn, als wir im Libanon, ausnahmsweise durch verschiedene (türkische, deutsche, französische, englische, libanesische, syrische, palästinensische) Bürokratien, ein ausserordentliches Mass an Unbill und Schwierigkeiten erlitten haben.

Und die andere; in jüngerer Zeit, und im Uhrzeigersinn unserer Familiengeschichte, die Internierung in der Hölle Palästinas, unter (französische, libanesische, englische) Bürokratien von 1941 bis 1946.

Und die dritte; in viel jüngerer Zeit im Libanon, während der Unruhen von 1958 und des libanesischen Bürgerkrieges von 1975 unter (libanesische, syrische, palästinensische Milizen, sowie syrische und israelische Armeen) deren Auswirkungen immer noch relevant sind.

Und die vierte; die Gefahren im Libanon, vor und nach der Ermordung des libanesischen ex Premierministers Rafik Hariri und seine Begleiter in Beirut in 2005, und die Ermordungen einiger libanesische antisyrische Politiker und Journalisten, durch Sprengsätze unter ihre Fahrzeuge.

Und die fünfte; die Gefahren, die sich aus dem arabischen Frühling in Nord Afrika und die Kriege in Syrien und Irak, seit 2012 durch Drohungen von ISIS (Islamischer Staat Irak und Syrien, und Osama Ben Ladens Terror Organisation Al-Qaeda, und andere islamistische, fundamentalistische Terror Organisationen.

Wir haben drei verschiedene Leben im 19. Jahrhundert erlebt:
Das
erste Leben; unserer ganzen Familie in Beirut vor Weltkrieg II, mit Wohlstand, Glück und Zufriedenheit.

Das zweite Leben; nach Weltkrieg II, in der Hölle Palästinas, als getrennte Familie im Elend in der Dunkelheit der Nächte, mit Kleidung wie die Kleider arme Familienkinder. Wir hatten in Palästina keinen Mangel an Essen gehabt, aber es fehlte an Hoffnung, Erleuchtung und wie lange wir warten müssen bis die Freiheit uns gegeben wird.

Das dritte Leben; ab Ende 1946, nachdem wir von Palästina nach Beirut zurückgekehrt sind, um mit mehr Freiheit als in Palästina, in Beirut wieder zu leben, wieder in unsere alte Eigentumswohnung zu wohnen wo wir aufgewachsen sind in welcher Sehnsucht und Nostalgie residieren, um mit unsere Tränen und Hände den Schlamm, den Matsch und den Staub der Traurigkeit und der Ungerechtigkeiten von verschiedenen westlichen und arabischen Bürokratien, von den Wänden unserer Eigentumswohnung zu entfernen.

Wir haben vor Weltkrieg I, bis Beginn Weltkrieg II, alle Höhen und Tiefen im Libanon erlebt. Während Weltkrieg II hatten wir bis Ende 1946 dasselbe Schicksal in der Hölle Palästinas erlebt, da wir dort als Kinder in Kriegsgefangenschaft waren. Nach Weltkrieg II haben wir wieder alle Höhen und Tiefen im Libanon, bis heute erlebt und hatten viele Verluste gehabt, weil wir unschuldige, treue Deutsche sind. Sie, Regierungssprecherinnen, Regierungssprecher, faule, unerzogene, launische, schlampige Beamte, respektiert uns! Wir sind kein Freiwild, auch wenn wir nackt sind! Respektiert deutsche Werte!

Unser Leben im Libanon, Palästina, Syrien, Jordanien, kann als Seismogramme mehr als eines ganzen Jahrhunderts, von 1891 bis heute angesehen werden.

Die Menschen sind unbedeutend für die faulen Beamten, die für die Existenz der Beamten hohe Steuern bezahlen müssen. Sie sehen die Menschen vor ihre Arbeitsschalter wie Linien, die auf der Wasserfläche, auf Sanddünen, an Wände, gegenüber ihre Büros gepinselt sind. Eine westliche Botschaft hat dunkle Vorhänge vor den Schaltern der Angestellten in der Visum, Beglaubigung für Dokumente und andere Abteilungen für andere Zwecke errichtet. Diese Schalterangestellte ziehen die dunklen Vorhänge herunter, so dass die Bewerber die unfreundlichen, faulen, launischen Angestellten nicht sehen können. Sie mögen es nicht, die Leute vor ihre Schalter wie Schränke und Klötze zu sehen. Diese Beamten schalten die Sprechanlagen aus, damit die Bewerber sie nicht mit ihren Kollegen in ihre Büros sprechen, hören können. So war es früher in der ehemaligen Sovietunion und kommunistisch Ost Europa und Vereinigte Staaten von Amerika und ihre Allierten, nach Weltkrieg II. Diese Beamten bellen laut anstatt in einem freundlichen Ton zu sprechen! Und in jeder Abteilung gibt es einen Mini “Nero”!.

Staatsbeamte ab höchste bis niedrigste Positionen, unfreundlich, faul, launisch, korrupt, bestechlich, sehen nicht ihre Staatsbürger als wichtige, friedliche, treue, fleissige, Steuerzahler, sondern als Knechte, als Akten, als Kisten, als Kuli, wie Tiere, die sie mit ihre bösen, giftigen Zungen hin und her manipulieren. Aber das Volk ist wichtiger als alle Beamte; wichtiger als Könige, wichtiger als Prinzen, Staatspräsidenten, Ministerpräsidenten, Parlamentspräsidenten, Minister, Parlamentsabgeordnete. Die Völker sind keine Pingpong Bälle! Sie lieben ihre Tiere mehr als Menschen!

Das Licht der Erinnerungen, das Licht des Lebens kehren immer wieder zurück von willkürlich getroffenen Entscheidungen der Politiker, Politikerinnen, Beamte und Ungerechtigkeiten, von einige westliche und östliche Bürokratien, die sie gegen uns ausgeübt haben. Dieses Verhalten erinnert uns an das behinderte Kind, das aus der Brust seiner Mutter stillt und wenn es fertig ist, beisst es auf die Brust, die es gefüttert hat! Und noch mehr: Ein Skorpion wollte einen Bach überqueren, konnte es aber nicht. Er sah einen Frosch auf einem Felsen. Der Skorpion sagte dem Frosch lass mich auf deinen Rücken sitzen, um mit dir zur anderen Bachseite zu gehen weil du schwimmen und mich retten kannst. Als beide an der anderen Uferseite ankamen, stach der Skorpion den Frosch und starb. Ehe er starb, sagte der Frosch dem Skorpion ich habe dein Leben gerettet und du bringst mich um? Der Skorpion antwortete: Du weisst wie wir Skorpione sind wer uns berührt, wird von uns gestochen. – “Bis der neue Babelturm auf alle Gesetze und Gesetzgeber stürzt, so dass diese hartnäckigen Gesetzgeber, Richter, mit ihre Gummigesetze, nicht mehr “Paläste aus Papier” bauen können”?

Beamtentum: Während meiner Aufenthalte in Deutschland und einige arabische Länder, habe ich ab und zu folgendes Sprichwort von wohlhabenden deutsche Personen, die im Ausland erfolgreich arbeiten, über deutsche Beamte und Beamtinnen, mit wenig Einkünfte gehört: “Gott schütze mich vor Sturm und Wind und sture, unfreundliche deutsche Beamte, mit Minderwertigkeitskomplexe, Neider, die in Deutschland und im Ausland sind”.

Zederbaum in Al-Arz, Libanon
Libanesische Flagge
Libanesische Flagge. Die Zeder ist zu einem Emblem des Libanon geworden, das auf der Nationalflagge verankert ist. An diesem Ort vergisst man sich selbst, indem man materielle Überlegungen beiseite lässt, um mit dem Göttlichen zu kommunizieren.

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Der Libanon wird in der Bibel 75 Mal ewähnt. Maria wird im Koran deutlich häufiger erwähnt als in der Bibel. (Maria, eine Gestalt, die Christen und Muslimen verbindet. Der Vers 42 der Koransure 3″: “Damals, als die Engel sprachen: Maria! Siehe Gott hat dich erwählt und rein gemacht – er wählte dich vor allen Frauen in der Welt”).

Arabisch: مريم, شخسية توحّد المسيحيين والمسلمين. الآية 42 من القرآن 3: “عندما كان الملائكة يتحدثون, ها مريم اللهه اختارك و جعلك نظيفا” – اختارك امام جميع النسأ في العالم

Das Hohelied Salomos:
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1  Siehe, meine Freundin, du bist schön, schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen hinter deinem Schleier. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die herabsteigen vom Gebirge Gilead.
2  Deine Zähne sind wie eine Herde geschorener Schafe, die aus der Schwemme kommen; alle haben sie Zwillinge, und keines unter ihnen ist unfruchtbar.
3  Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel.
4  Dein Hals ist wie der Turm Davids, mit Brustwehr gebaut, an der tausend Schilde hangen, lauter Schilde der Starken.
5  Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter den Lilien weiden.
6  Bis der Tag kühl wird und die Schatten schwinden, will ich zum Myrrhenberge gehen und zum Weihrauchhügel.
7  Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir.
8  Komm mit mir, meine Braut, vom Libanon, komm mit mir vom Libanon, steig herab von der Höhe des Amana, von der Höhe des Senir und Hermon, von den Wohnungen der Löwen, von den Bergen der Leoparden.
9  Du hast mir das Herz genommen, meine Schwester, liebe Braut, du hast mir das Herz genommen mit einem einzigen Blick deiner Augen, mit einer einzigen Kette an deinem Hals.
10  Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, liebe Braut! Deine Liebe ist lieblicher als Wein, und der Geruch deiner Salben übertrifft alle Gewürze.
11  Von deinen Lippen, meine Braut, träufelt Honigseim. Honig und Milch sind unter deiner Zunge, und der Duft deiner Kleider ist wie der Duft des Libanon.
12  Meine Schwester, liebe Braut, du bist ein verschlossener Garten, eine verschlossene Quelle, ein versiegelter Born.
13  Du bist gewachsen wie ein Lustgarten mit edlen Früchten, Zyperblumen mit Narden.
14  Narde und Safran, Kalmus und Zimt, mit allerlei Weihrauchsträuchern, Myrrhe und Aloe, mit allen feinen Gewürzen.
15  Ein Gartenbrunnen bist du, ein Born lebendigen Wassers, das  vom Libanon fliesst.
16  Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme! Mein Freund komme in seinen Garten und esse von seinen Früchten.

Der Name Libanon ist vier Mal und die libanesischen Berge Hermon, Amana und Senir sind je einmal in diesem Hohelied erwähnt. In der Bibel ist das Land Libanon, als das Land wo “Milch und Honig” fliessen erwähnt.

Quasi cedrus exaltata sum in Libano. Übersetzung: Von lateinisch auf deutsch. Du bist in den Himmel gestiegen wie Libanons Zedern. Arabisch: و ارتفعت في السمأ كأرز لبنان –

Gloria Libani Data Est Ei. – Übersetzung: Von lateinisch auf deutsch – Die Herrlichkeit des Libanon wurde Ihm gegeben. (Isaiah 2:35) Arabisch: – مجد لبنان أعطي له – Bkirki von Ruhm zu Ruhm. – بكركي من مجد لمجد –

L i b a n o n:
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Unser Spielplatz ist hier im Libanon: Unter Zedernbäume, Pinienbäume, Weihnachtsbäume, Eichenbäume, Eukalyptusbäume, Palmenbäume, Feigenbäume, Kirschbäume, Pfirsischbäume, Pflaumenbäume, Orangenbäume, Zitronenbäume, Granatapfelbäume, Maulbeerbäume, Weintraubenlauben, Olivenbäume, entlang der Flüsse die ins Mittelmeer münden. In der Nähe der alten Kirchen, in der Nähe der alten Moscheen, um die Klänge der Kirchenglocken und die Gebete der Muezzine von Moscheen Minaretten zu hören.

Wir sind von deiner fruchtbaren Erde, wir sind von deinem guten Wasser. Wir trinken Wasser von deine kalten Quellen. – “و جعلنا من الماء كلّ شيء حيّ” – Übersetzung: “Wir haben aus Wasser alles Lebende gemacht”. – Wir geniessen warme Brisen von deiner himmlischen Luft. Wir sind von deinem blauen Himmel, von deine grünen Wälder, von deine hohen, schöne Berge. Wir haben Milch und Honig von deine Obstbäume, von deine Gemüsepflanzungen, von deine Blumengärten getrunken. Wir sind in deiner Hauptstadt geboren. Wir haben die deutsche Sprache in der deutschen Schule in Beirut gelernt. In der englischen Schule arabisch und englisch gelernt. In der italienischen Schule arabisch, englisch, französich und italienisch gelernt. Der Mensch ohne Kultur ist wie ein Baum ohne Früchte!

Du hast drei hohe Berggipfel: Im Norden; Qornet As Sawda, mit ewigem Schnee, 3088 Meter hoch, der höchste Gipfel des Libanon und der Levante. In der Mitte, der Berg Sannin, 2.628 Meter hoch. Im Süden, der Berg Hermon, 2.814 Meter hoch, auch schneebedeckt. Er ist die traditionelle Szene der Verklärung Jesu Christi. Diese hohe Berggipfel schützen Libanon, vor alle Feinde, Eindringlinge, Agressoren. Ein natürliches Befestigungssystem, angelegt von Gott den Allmächtigen.

Die Echos der Zedernwälder im Libanon blenden die Augen und betäuben die Ohren und verwirren die Reden aller Aggressoren, sodass sie die Sprachen der anderen nicht mehr verstehen können und auf der ganzen Erde verteilt werden, und alle laufen weg wie es in der Antike mit den Menschen des Babylonischen Turms geschah als sie den Turm bauten. (Babylonische Sprachverwirrung)

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Mit den besten Wünschen liebe Freunde, liebe Leserinnen und liebe Leser hoffe ich, dass es Ihnen beim Lesen unserer authentischen, umfassenden Familiengeschichte nicht langweilig sein wird.

Ihr
Paul Heinz Kleinknecht
Beirut, Libanon

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